Typische Luftverunreinigung
Partikel
belebte Luftverunreinigung
anorganische Gase
organische Verbindungen
-> gelöst in Aerosolen oder auf Partikel
Typische Luftverunreinigung - Partikel
Quecksilber
Arsen
Cadmium
Blei
Schwebestaub
Asbest
Typische Luftverunreinigung - belebte Luftverunreinigung
Pollen
Parasiten
Viren
Pilze
Bakterien
Typische Luftverunreinigung - anorganische Gase
Ozon
Kohlenstoffmonoxid
Stickoxide
Schwefeldioxid
Typische Luftverunreinigung - organische Verbindungen
Benzol
Dioxine
PCP
PCB
FCKW
PER
Oxidanzien
PAK
Die Resorption ist abhängig von
chemischen Eigenschaften der Gase und Partikel
Partikelgröße
Funktionsfähigkeit der Lungenreinigungsmechanismen
Besondere Empfindlichkeit
bei höherer körperlicher Belastung
bei Risikogruppen: Asthmatiker, Kinder, alte Menschen
Anatomie der Lunge
terminale Bronchiolen
respiratorische Bronchiolen
Alveolargänge und Alveolen
Flimmerepithel: Schutzfunktion durch Flimmerhärchen und Schleimproduktion in den Bronchien
Eindringtiefe inhalierter Stoffe in die Lunge
100 Mikrogramm Nasen-Racheraum
10 Mikrogramm Trachea-Bronchien (Trachea = Luftröhre)
1 Mikrogramm Bronchiolen, Alveolen
Entstehung der verschiedenen Rauchstromarten
Nebenstromrauch (entsteht in den Zugpausen)
Diffusionsstrom
Glimmstrom
Hauptstromrauch (entsteht während des Zuges und wird inhaliert)
Tabakrauch in der Umwelt: besteht aus ca. 85% Nebenstrom und 15% Hauptstrom
Beispiel: Ursache für ein nekrotisches Epithel im Bronchus
Patient, der in einem Feuer war.
Das schwarze Material im Lumen der Atemwege ist eingeatmeter Feinstaub aus dem Rauch
Auch dieser Patient entwickelte ein Atemnotsyndrom bei Erwachsenen
Rußablagerungen in den Alveolen = kein Sauerstofftransport
Beispiel: Ursache für Entzündung der Bronchialwege
Gemüsepartikel bei einem Koch
Reinigung der Atemwege
Mechanischer Abtransport
Exhalation
Mukozilliäre Clearance
koordinierte Bewegung des Flimmerepithels Richtung Rachen
Schleim reinigt die Lunge: Fremdstoff wird nach außen transportiert und dann runtergeschluckt in den Magen
Ausscheidung über Urin, Faeces, Schweiß
Reinigung in den Alveolen
Phagozytose durch Makrophagen
Auflösung, Resorption, Abtransport über den Blutkreislauf, Ablagerung in anderen Organen (z.B. Cadmium in der Niere; Blei im Knochen)
Kohlenstoffpartikel in alveoläre Makrophagen
Die kantige Form der Partikel, ihre Lichtdurchlässigkeit und gold- bis dunkelbraune Farbe sind charakteristisch für Steinkohlenstaub
Diese Merkmale unterscheiden die Partikel von kohlenstoffhaltigen Verbrennungsprodukten
Makrophage mit Steinkohlenstaub kann platzen, wenn zu viele platzen -> Lungenentzündung
Silikose
Eine Silikose ist eine Staublungenerkrankung, bei der Betroffene Quarzstaub einatmen, der sich dann in der Lunge absetzt
Bei Betroffenen vernarbt das Lungengewebe und im schlimmsten Fall kann sich Lungenkrebs entwickeln
bei Bergarbeitern
Die Diagnose einer Silikose kann nicht allein aufgrund der Histopathologie der Lymphknoten gestellt werden
Der Makrophage im Zentrum der Immun- und Entzündungsreaktion
T-Helferzelle 1
T-Helferzelle 2
Granulozyt (neutrophil) -> Sauerstoffradikale, lytische Enzyme
B-Uellen -> Plasmazellen
Rolle der Makrophage
Makrophagen sind zentrale Immunzellen in der Lunge, die für Infektionsabwehr, Geweberegeneration und Entzündungsregulation verantwortlich sind
Befinden sich frei in den Alveolen und sitzen auf der Alveolaroberfläche
Hauptaufgabe: Phagozytose von Fremdstoffen, Pathogenen, abgestorbenen Zellen und Staubpartikeln
Atemgifte - Toxische Gase
Entsprechend ihrer Wirkungsweise werden Gifte in der Atemluft in zwei Gruppen eingeteilt:
Lokal schädigende Gifte: Reizgase
Systemisch wirkende Gifte
Lokal schädigende Gifte
Reizgase
diese Stoffe schädigen die Atemwege und können ein toxisches Lungenädem verursachen
z.B. Formaldehyd, Ozon, Schwefeldioxid
Diese Stoffe führen zum Ersticken durch Sauerstoffmangel in den Geweben und zu zentralem Atemversagen
z.B. Kohlenmonoxid, Blausäure (HCN)
Angriffsorte von Reizstoffen im Atemtrakt in Abhängigkeit von der Wasserlöslichkeit - hohe Wasserlöslichkeit
Angriffsorte: Auge, Larynx, Trachea
Stoffe: Ammoniak, Chlorwasserstoff, Formaldehyd, Dischwefeldichlorid, Acrolein, Fluor (Halogen)
Verätzung der oberen Epithelschichten, Entzündungen, Narbenbildungen, Kehlkopf: Stimmritzenkrampf, Glottisödem
Angriffsorte von Reizstoffen im Atemtrakt in Abhängigkeit von der Wasserlöslichkeit - mittlere Wasserlöslichkeit
Angriffsorte: Bronchien, Bronchiolen
Stoffe: Schwefeldioxid, Chlor, Brom
Schleimabsonderung, Hustenreiz, Bronchokonstriktion, -spasmus, Bronchitis, Peribronchitis, Bronchopneumonie
Angriffsorte von Reizstoffen im Atemtrakt in Abhängigkeit von der Wasserlöslichkeit - geringe Wasserlöslichkeit
Angriffsorte: Bronchiolen, Alveolen, Kapillaren
Stoffe: Ozon, Stickstoffdioxid, Carbonylchlorid, Cadmiumoxid
Übertritt durch die Alveolen an die Kapillarwand, Schädigung der Kapillaren, Ablauf der Ereignisse bis zum Lungenödem
Toxikokinetik - Formaldehyd
Elimination durch Exhalation (Kohlenstoffdioxid) und Urin
Resorption: Lunge (99%), Gastrointestinaltrakt und Haut
Toxizität von Formaldehyd: chronisch
ZNS-Störung
Schleimhautreizung
Atemwegserkrankungen
Asthmaanfälle
kanzerogen
Hautsensibilisierungen
Toxizität von Formaldehyd: akut (Symptome bei höchster Dosis -> niedrigen Dosen)
Lungenödem, Pneumonie (35 mg/m^3)
Atmungsstörungen und Brennen in Nase, Kehle (15 mg/m^3)
Unbehagen, Tränenfluss (5 mg/m^3)
Schleimhautreizungen, Haut, Nase (1 mg/m^3)
Allergische Erscheinung
entsteht bei Verbrennungsprozessen aus Schwefel und Sauerstoff (Kohle, Holzöl)
bildet mit Stickstoffmonoxid oder Hydroxyl-(OH-)Radikalen und Sauerstoff in Wasser Schwefelsäure (H2SO4)
löst sich nach Inhalation schnell in den Schleimhautoberflächen
empfindliche Personen (Astmatiker) zeigen schon ab 2 mg/m^3 Bronchokonstriktionen
während Smogperiode: hohe Konzentrationen von Schwefeldioxid und Rauch in der Luft und deutlich mehr Todesfälle als sonst (wahrscheinlich viele Asthmatiker)
Toxizität von Schwefeldioxid: akut
Reizung der Atemwege
Bronchokonstriktion -> Asthmaanfall
Toxizität von Schwefeldioxid: chronisch
Bronchitis, Asthma
Erhöhung des Atemwegwiderstandes
Schwefeldioxid - Therapie
Entfernung von der Schwefeldioxidquelle
ABC-Regel: Atemwege freilegen, Beatmung, Circualtion (Herzmassage, Blutkreislauf muss in Gang kommen)
Toxizität von Ozon: chronisch
bei hohen Konzentrationen über 500 Mikrogramm/m^3
Erhöhte Infektionsgefahr
verringerte Ziliarfunktion = verringerte Clearance = Infektion erleichtert
Lungenemphysen
Hyperplasie der Alveolarzellen
Toxizität von Ozon: akut
200-500 Mikrogramm/m^3:
Schädigung Binde-/schleimhäute
Augen-, Nasen-, Rachenreizungen
Dyspnoe
geringere körperliche Leistungsfähigkeit
Zyanose (niedrige Sauerstoffsättigung)
100-200 Mikrogramm/m^3: Verschlechterung Lungenfunktionparameter
40-100 Mikrogramm/^3: Geruchsschwelle
Ozonkonzentration in Los Angeles
Mittag ist die Ozonkonzentration am höchsten, wegen starker Sonnenstrahlen
Leistungssportler sollen morgens oder abends trainieren, um die Lunge nicht zu schädigen
Toxizität von Stickstoffdioxid
chronisch: funktionelle Störung der Lungenfunktion
akut: Reizung der Atemwege, toxisches Lungenödem
Stickstoffdioxid - Therapie
Glucocorticoid-Sprays
Cortison intravenös
Stickstoffoxide - Vorkommen, in wässriger Lösung, Farbe, Wirkung
Stickstoffmonoxid
Stickstoffdioxid
Distickstoffmonoxid
Vorkommen
Hochtemperaturver-brennungsporzesse
NO2 ↔ Distickstofftetroxid
Abbau von Dünger aus Kat-KFZ
in wässriger Lösung
salpetrige Säure (HNO2)
Salpetersäure (HNO3)
Farbe
farblos
braun
Wirkung
keine Reizwirkung
Reizgas, Lungenödem
narkotisch: Lachgas
Treibhausgas
Stickstoffoxide - Oxidation an der Luft
2 NO + Sauerstoff -> 2 NO2 = Nitrose Gase (NOx)
bei niedrigen Konzentrationen sehr langsam
Oxidation ungesättigter Bindung durch Stickstoffdioxid
Stickstoffdioxid ist ein starkes Oxidationsmittel und kann Doppel- oder Dreifachbindungen in organischen Molekülen angreifen
Addition an Doppelbindungen: Stickstoffdioxid kann elektrophil an Alkene addieren und zu Nitro-Verbindungen führen
Abstraktion
Propagation von Sauerstoff
Peroxidbildung
Ungesättigte Fettsäuren in den Membranlipiden des endoplasmatischen Retikulums der Leber
17% Arachidonsäure (C20: 4n-6)
10% Linolsäure (C18: 2n-6)
5% Linolensäure (C18: 3n-3)
5% Dokosahexaensäure (C22: 6n-3)
-> Schädigung und Bruch der Doppelbindungen durch Stickstoffdioxid -> Löcher in Membranen
Flüssigkeitsbilanz in der Lunge
Die Flüssigkeitsbilanz in der Lunge ist entscheidend für den Gasaustausch und die normale Lungenfunktion
Sie wird durch ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Flüssigkeitsfiltration, -resorption und -drainage reguliert
Ein Ungleichgewicht kann zu Lungenödem oder Austrocknung der Alveolen führen
Lungenödem
Wenn die Filtration überwiegt oder die Drainage gestört ist, kann sich Flüssigkeit im Interstitium oder in den Alveolen ansammeln:
Hydrostatisches Lungenödem
Erhöhter Kapillardruck → mehr Filtration
Permeabilitätsbedingtes Lungenödem
Erhöhte Kapillarpermeabilität → Proteine und Wasser treten aus
Lymphatische Drainage gestört
Lymphatische Drainage
Lymphgefäße transportieren die überschüssige Flüssigkeit aus dem Interstitium ab
Dies verhindert eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung
Na+-abhängige Resorption in den Alveolen
Epithelzellen der Alveolen haben Na+-Kanäle, die aktiv Na+ ins Interstitium transportieren
Wasser folgt osmotisch über Aquaporine, wodurch die Alveolen trocken bleiben
Netzwerk der Lymphknoten
Das Lymphknotennetzwerk ist ein zentraler Bestandteil des lymphatischen Systems und dient der Filterung der Lymphe, der Immunüberwachung und der Flüssigkeitshomöostase
Lymphknoten sind entlang der Lymphgefäße verteilt und vernetzen sich zu einem hochorganisierten System, das mit dem Blutkreislauf interagiert
Hauptlymphbahn: Ductus thoracicus
Alveolen
Die Alveolen sind die kleinsten funktionellen Einheiten der Lunge und der Hauptort des Gasaustauschs
Sie ermöglichen den Übertritt von Sauerstoff (O₂) in das Blut und die Abgabe von Kohlendioxid (CO₂) in die Ausatemluft
Die Lunge enthält 300–500 Millionen Alveolen mit einer Gesamtoberfläche von ~100 m² (Tennisplatzgröße!).
Sie sind traubenförmig angeordnet und von einem dichten Kapillarnetz umgeben.
Die Alveolen sind von einer dünnen Epithelzellschicht (0,2–0,6 μm dick) umgeben, die den Gasaustausch erleichtert.
Entwicklung eines toxischen Lungenödems
Stickstoffdioxid tritt durch die Alveolardeckzellen
Stickstoffdioxid reagiert mit ungesättigten Lipiden
Exsudative Entzündung der Kapillarwand
Erhöhte Permeabilität der Kapillarwand
Plasma tritt in den Zwischenzellraum über
Anschwellen des Alveolarepithels
Verlängerung der Diffusionsstrecke über Lymphspalten
Dann Flüssigkeitsrückstau und zunehmende Kapillarerweiterung
Sauerstoffmangel und Kohlenstoffdioxid-Überschuss: Azidose und verstärkter Atemantrieb
Übertritt von Ödemflüssigkeit in die Alveolen
Mehrere ursächliche Stufen führen zum Lungenkarzinom
Stufe 1: Die Lungenzellen kommen mit dem krebserregenden Giftstoff, z.B. Tabak oder Asbest, in Kontakt
Stufe 2: Der krebserregende Giftstoff (= Karzinogen) schädigt das Ergbut der Lungenzellen
Stufe 3: Die geschädigten Zellen entarten. DIes ist auch noch nach einer Ruhephase (Latenzzeit) von bis zu 30 Jahre möglich
Kohlenmonoxid
ein potentes Gift (mehr tödliche Vergiftungsfälle pro Jahr als durch Opiate, Gase und Dämpfe, Psychopharmaka …)
Kohlenmonoxid in Verbrennungsabgasen: Industriegas, Hochhofengas, Autoabgase, Leuchtgas, Tabakrauch, Brand-Swchelgase
Bindung von Sauerstoff und Kohlenmonoxid in Hämoglobin
Kohlenmonoxid (CO) bindet 300-mal stärker an Hämoglobin als Sauerstoff
Haldane-Effekt
Die Belegung der 4 im Hämoglobin enthaltenen Fe2+-Zentralatome des Häms mit Sauerstoff bzw. Kohlenmonoxid erfolgt nicht unabhängig voneinander
je mehr Fe2+-Zentralatome mit Kohlenmonoxid beladen sind, desto schwerer wird Sauerstoff abgegeben
CO stabilisiert die R-Form (hochaffin) von Hämoglobin, sodass die verbleibenden O₂-Moleküle fester gebunden bleiben.
Dies führt zu einer Linksverschiebung der Kurve, d. h. O₂ wird schwerer an das Gewebe abgegeben, selbst bei Sauerstoffmangel.
Folge: Gewebehypoxie trotz normalem Sauerstoffpartialdruck im Blut
Toxizität von Kohlenmonoxid: akut
Leistungschwäche
niedrigere Urteilskraft
Bewusstseinsverlust (40% CO-Hb im Blut)
Kreislaufkollaps
Lähmungen
Tod in <10 min (70% CO-Hb im Blut)
Toxizität von Kohlenmonoxid: subakut
Bewusstlosigkeit
Hirnödem
neurologische Symptome
tonisch-klonische Krampfanfälle
Kohlenmonoxidvergiftung
Alle akuten Symptome sind durch Sauerstoffmangel und Kohlenstoffdioxid-Anreicherung im Gewebe erklärbar
Kohlenmonoxidvergiftung - Erste Hilfe
Frischluft
100% Sauerstoff
95% Sauerstoff + 5% Kohlenstoffdioxid
Sauerstoff-Überdruck bei 3 bar sind 4 Vol% Sauerstoff im Plasma gelöst -> ausreichende Versorgung aller Gewebe einschließlich des Gehirns
Blausäure, Cyanide: Produktion und Verwendung
Cyanide: jährliche Produktionsmenge > 1 Millionen
Kaliumcyanid, Natriumcyanid: technische Bedeutung
Produktion von Nylon, Plexiglas und andere organische Synthesen
Goldgewinnung
Metallhärtung
galvanische Bäder
zur Vergoldung und Versilberung
Cyanwasserstoff bzw. Blausäure:
wirksamstes Entwesungsmittel
in Schiffen, Wohnungen und Speichern
Aromastoffe
Cyanide: tödliche Dosis
todliche Dosis (inhalative oder orale Aufnahme):
40 bis 200 mg
oder ein Teelöffel 2%ige Lösung
1 mg HCN/kg (diese Menge ist in ca. 50 Bittermandeln oder 50 g Bittermandelwasser enthalten)
Entstehung in der Metallhärtung und bei unvollständiger Verbrennung von Kunststoffen, Wolle und Seide
wird rasch über die Lunge resorbiert
Toxizität von Blausäure (HCN)/Cyaniden: akut
Rachenreizung
Rotfärbung der Haut/Schleimhäute
Störungen der Erregungsleitung
Atemnot
Atemlähmung
Krämpfe
Toxizität von Blausäure (HCN)/Cyaniden: chronisch
Schädigung des zentralen und peripheren Nervensystems
Therapie der Blausäure-/Cyanidvergiftung
Eine Cyanidvergiftung ist extrem gefährlich, da Cyanid (CN⁻) das Enzym Cytochrom-c-Oxidase in den Mitochondrien blockiert
Dadurch wird die Zellatmung gehemmt, und der Körper kann keinen Sauerstoff mehr nutzen – trotz normalem Sauerstoffangebot im Blut
Dies führt zu einer inneren Erstickung (histotoxische Hypoxie)
Sauerstoff ist vorhanden aber es wird kein ATP produziert -> Rotfärbung der Schleimhäute
Therapie mit: 4-Dimethylaminophenol (4-DMAP) und Natriumthiosulfat
4-Dimethylaminophenol (4-DMAP)
Methämoglobinbildner (z. B. 4-DMAP)
Mechanismus:
Fördert die Bildung von Methämoglobin (MetHb) aus Hämoglobin.
Cyanid hat eine hohe Affinität zu Methämoglobin und bindet daran, wodurch die Cytochrom-c-Oxidase entlastet wird.
Wirkstoffe:
4-Dimethylaminophenol (4-DMAP) (i. v.) – schnell wirksam, aber kann selbst toxisch sein.
Natriumthiosulfat
Thiosulfat-Therapie (Natriumthiosulfat)
Fördert die Umwandlung von Cyanid zu Thiocyanat (SCN⁻) durch das Enzym Rhodanase
Thiocyanat ist wasserlöslich und wird über die Nieren ausgeschieden
Wirkstoff: Natriumthiosulfat (i. v.)
Vorteil: Gut verträglich, aber langsame Wirkung
-> Natriumthiosulfat i.v. flutet zu langsam intrazellular an, deshalb zuerst: Umverteilung des Cyanids von der Atmungskette zu Methhämoglobin
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