Botulinumtoxin (BTX)
Hochmolekulare, neurotoxische Proteine, gebildet vom grampositiven, anaeroben, sporenbildenden Bakterium Clostridium Botulinum
sieben Toxin-Typen: A-G
ubiquitär vorkommend
Pathogenisch relevant: A, B, E, F
Stärkstes bekannntes natürliches Gift
Letale Dosis für den Menschen:
oral: ca. 10 Mikrogramm
parenterale: ca. 35 Nanogramm
Botulinumtoxin - Wirkung
hemmt die präsynaptische Freisetzung von Acetylcholin und damit die Erregungsübertragung von der Nervenzelle zum Muskel: Lähmung
Botulinumtoxin - Symptome des Botulismus
Beginn ca. 18-38 Stunden nach Aufnahme
Übelkeit
Kopfschmerzen
Muskellähmung (Doppeltsehen, Halssteifigkeit)
Sprachstörung
Tod durch Atemlähmung
Säuglingsbotulismus
bei Kindern <6 Monate
Vermehrung der Bakterien im Darm
Möglicherweise auch zum Teil verantwortlich für plötzlichen Kindestod
Wundbotulismus
in tiefen (anaeroben) Wunden selten
in neuerer Zeit verursacht durch kontaminierte Spritzen bei Drogenabhängigen
Nahrungsbotulismus
gefährdete Lebensmittel oft tierischen Ursprungs
Fleisch-, Fisch-, Gemüsekonserven, Mayonnaise
Inaktivierung der Toxine durch Erhitzen: 10 > 80°C
Sporen werden nicht zerstört -> bei zu langem Warten nach dem Erhitzen wieder giftig
Oft: Bombage bei Konservendosen
Giftkontakte in der Schweiz 2016
Biogene Gifte eher selten
Pflanzen -> 8,9%
Pilze -> 1,4%
(Gift-)Tiere -> 1,1%
-> meist auch nicht schwere Vergiftung, nur sehr sehr selten Todesfälle
Häufig sind Medikamente und Haushaltsprodukte
Mögliche Klassifikationen von Biotoxinen
Klassifikation nach Wirkungsort
Klassifikation nach Wirkungsweise
Klassifikation nach Herkunft/Struktur
Klassifikation nach Produzenten
Mögliche Klassifikationen von Biotoxinen - Klassifikation nach Wirkungsort
zentrales Nervensystem
Herz-Kreislauf-System
Atmungssystem
Metabolismus
Magen-Darm-Trakt
Blut
Mögliche Klassifikationen von Biotoxinen - Klassifikation nach Wirkungsweise
Neurotoxine
Kardiotoxine
vasoaktive Toxine
Stoffwechseltoxine
Myotoxine
Hämotoxine
Endotoxine
Enterotoxine
Exotoxine
Alkaloide
Pseudoalkaloide
Glykoside
Mögliche Klassifikationen von Biotoxinen - Klassifikation nach Produzenten
Bakterientoxine
Mykotoxine
Phykotoxine
Phytotoxine
Zootoxine
synthetische Biotoxine
Biogene Gifte
gebildet von lebenden Organismen: Toxine
Alkaloide, Pseudoalkaloide
Terpene
Polyketide
Saponine
Steroide
Säuren
Amine
(toxische) Aminosäuren
Peptide und Proteine
Cyanogene Verbindungen
Phenylpropanderivate
Naphthalen-, Anthracenderivate
Grundeinheit der Terpene
Isopren
Zahl der Isopren-Reste
Anzahl der C-Atome
Bezeichnung
1
5
Hemiterpene
2
10
Monoterpene
3
15
Sesquiterpene
4
20
Diterpene
…
>8
Polyterpene
Biosynthese aus Aminosäuren
im engeren Sinn: basisch reagierende N-heterozyklische Naturstoffe
Trivialnamen, meist auf “-in” enden
Biosynthese nicht aus Amiosäuren
Terpenalkaloide, Steroidalkaloide, Polyketidalkaloide
Alkaloide - Struktur
besitzen stickstoffhaltige Heterozyklen als Grundgerüst, wobei Kombinationen verschiedener Ringsysteme möglich sind
Grundkörper von Alkaloiden:
Pyrrolidin
Imidazol
Pyridin
Tropan
Pyrrolizidin
Chinolizidin
Chinolin
Isochinolin
Indol
Acridin
Chianzolin
Purin
Tropolon
Pflanzengifte - Sehr gifitge Pflanzen
Eisenhut
Herbstzeitlose
Rizinus
Wasserschierling
Tollkirsche
Eibe
Seidelbast
Stoffgruppe - Pflanzengifte
sind in der Regel sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, d.h. keine Stoffe des Energiestoffwechsels
Funktion: Lock- und Botenstoffe, Schutz vor Fraßfeinden
Lorbeer-Kirsche
Prunus laurocerasus
gehört zu der Familie der Rosengewächse
sehr häufige Anfragen bezüglich der schwarzen Beeren
enthält cyanogene Glykoside, vor allem: Amygdalin
v.a. in Blätter und Samen, weniger in dem Fruchtfleisch
hohe Gehalte von Amygdalin in Bittermandeln und Aprikosenkerne
Beim Zerkauen oder Verletzen der Pflanzenteile wird das Glykosid durch das Enzym β-Glucosidase gespalten, wodurch Blausäure (HCN) freigesetzt wird
Lorbeer-Kirsche - Symptome
leichte Fälle: Kratzen im Hals, tiefes Atmen, Erbrechen, Kopfschmerzen
schwere Fälle: in Minuten Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Atemlähmung
Bei schweren Cyanid-Vergiftungen
Gabe von Methämoglobinbildnern, Thiosulfat, Co-Verbindungen als Antidot
Cyanid (Blausäure) - Wirkmechanismus
Blausäure blockiert das Enzym Cytochrom-c-Oxidase in der Atmungskette der Mitochondrien
Dies führt zur Hemmung der Zellatmung und somit zur Gewebehypoxie (Sauerstoffmangel)
Besonders betroffen sind Zellen mit hohem Sauerstoffbedarf, wie im ZNS und im Herzmuskel
Virginischer Tabak
Nicotiana tabacum
Nachtschattengewächse
Nicotin (1-Methyl-2-(3-pyridyl)-pyrrolidin
Akute Vergiftungen kommen bei Kindern vor: Nicotinpflaster, Essen von Zigaretten
Letale Dosis:
bei Kindern: ca. 100 mg
bei Erwachsenen: ca. 500 mg
Wirkung von Nicotin
Erhöhung der Atemfrequenz
Erregung von Druck-, Schmerz-, Temperaturrezeptoren -> erhöhte Sensibilität
Erregung des Brechzentrums -> Erbrechen
Aktivierung des Parasympathikus -> verstärkte Darmtätigkeit -> Durchfall
fördert die Blutgerinnungsneigung
Aktivierung des Sympathikus -> Zunahme der Herzfrequenz
Zunahme der Adrenalinausschüttung ->
Fettabbau, Glykogenabbau -> Glucoseanstieg im Blut
Zunahme der Herzfrequenz
Vasokonstriktion (Verengung) -> Blutdruckanstieg
Freisetzung von Vasopressin ->
Blutdruckanstieg
antidiuretische Wirkung
Cholinerge Gifte
Cholinerge Gifte sind Substanzen, die das cholinerge System beeinflussen, indem sie die Wirkung von Acetylcholin (ACh) verstärken oder dessen Abbau hemmen
Dies kann zu einer Überstimulation des parasympathischen Nervensystems führen – mit teils lebensbedrohlichen Folgen
Muskarin (Pilzgift) hat Wirkung: Es wirkt direkt auf muskarinerge Acetylcholin-Rezeptoren, ohne dass Acetylcholin (ACh) selbst freigesetzt wird
Hemmung der muscarinergen Acetylcholin-Rezeptoren: Atropin (Pflanzengift), Scopalamin (Pflanzengift)
Bindung von Toxinen an den Natriumkanal
Tetrodotoxin, Saxitoxin
Batrachotoxin (Pfeilgift Frosch), Conotoxine
alpha-Skorpiontoxine, beta-Skorpiontoxine
Ciguatoxin
Conotoxin
Insektizide
Lokalanästhetika
-> es gibt 5 verschiedene Bindungsstellen
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
Hahnenfußgewächse
Vorkommen in den Alpen und im Mittelgebirge, Zierpflanze in Gärten
Aconitin in allen Pflanzenteilen -> verlängert die Öffnungszeit des Natriumkanals
Letale Dosis: ca. 3-6 mg bzw. wenige Gramm Pflanzenmaterial -> Giftigste Pflanze Europas
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) - Symptome
nach ca. 10-20 min
Parästhesien
Eiseskälte
Erbrechen
Durchfall
stärkste Schmerzen
Herzrhythmusstärungen
Tod durch Atemlähmung oder Herzversagen
Tollkirsche (Atropa belladonna)
Vorkommen in lichten Laubwäldern, Kahlschlägen, kalkliebend
Tropenalkaloide in allen Pflanzenteilen (Atropin, ähnlich wie Scopalamin)
Die süßlich schmeckenden Beeren sind häufig Anlass mittelschwerer bis schwerer Intoxikation
Tödliche Dosis: 2-5 Beeren für Kinder, 10-20 Beeren für Erwachsene
Hemmung muscarinerger Acetylcholin-Rezeptoren
Tollkirsche (Atropa belladonna) - Symptome
trockene Schleimhäute
hoher
Puls
Gesichtsrötung
Puppillenerweiterung
Bei höheren Dosen: Halluzinationen , Tachykardie, Herz- und Atemstillstand
Physostigmin hebt die Symptome auf
Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
ist eine hochgiftige Pflanze, die Alkaloide wie Scopolamin und Atropin enthält
Weißer Stechapfel (Datura stamonium)
Vorkommen an Wegrändern, Gärten, nährstoffreichen Sand- und Lehmböden
Tropenalkaloide (Atropin, Scopalamin) in allen Pflanzenteilen
über Intoxikation wurde auch beim Zurückschneiden von Engelstrompeten berichtet
im Vergleich zur Tollkirsche etwas höherer Scopalamingehalt -> stärker halluzinogene Wirkung als bei Vergiftungen mit der Tollkirsche
Strychnin (Strychnos nux-vomica)
Strychnosgewächse
wirkt antagonistisch am Glycin-Rezeptor
führt zu starken Krämpfen (bei vollem Bewusstsein)
extrem bitterschmeckend
ca. 1 mg/kg Körpergewicht sind für einen Erwachsenen tödlich, Kinder sind empfindlicher
von den Samen sind 0,75-3 g tödlich
früher als Rodentizid verwendet
Rückenmarkskonvulsiva
Krampfgifte:
Tetanustoxin (Hemmung der Glycinfreisetzung)
Strychnin (Blockade des postsynaptischen Glycinrezeptor)
Inhibitorische Neurotransmitter:
Glycin
GABA (gamma-Aminobuttersäure)
Behaarter Knorpelbaum (Chondrodendron tomentosum)
Menispermumgewächse
Curare: Alkaloidgemisch
eine aktive Komponente ist das Tubocurarin
Blockade des Acetycholin-Rezeptors der motorischen Endplatte -> Lähmung
Pfeilgift
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Liliengewächse
Vorkommen auf nährstoffreichen Wiesen, im Herbst blühend
tödliche Dosis für Erwachsene: etwa 30-85 g Der Blätter (ca. 30 mg Cholchicin)
Colchicin (Alkaloid) ist ein Mitosegift
Verwechslungsgefahr mit Bärlauch
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) - Symptome
2-6 Stunden: Schluckbeschwerden, Brennen im Mund, Durst
12-24 Stunden: akute Gastroenteritis
24-72 Stunden: multiple Organschäden
2-8 Tage: Tod durch Herzversagen, Atemlähmung
bei Überstehen der Vergiftung: lange Rekonvaleszenz = Wiederherstellung der Gesundheit (Monate)
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Vorkommen in Laubmischwäldern
Inhaltsstoffe: Herzglycoside, u.a. Convallatoxin, besonders in den Blüten
Verwechslung der (geruchslosen) Blätter mit Bärlauch möglich
keine schweren Vergiftungsfälle in der Schweiz in den letzten 30 Jahren vorgekommen
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
Braunwurzgewächse
Vorkommen: in Waldlichtungen, auf Kahlschlägen, Zierpflanzen in Gärten
toxische Inhaltstoffe sind herzwirksame Glycoside: Digitoxin -> Letale Dosis der Blätter für Erwachsene ca. 4-5 g
Symptome: langanhaltendes Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Halluzinationen
Schwere Vergiftungen sind eher selten durch den bitteren Geschmack der Blätter und frühes Erbrechen
Inhaltsstoffe Digitalisglykoside
Digitalis-Glykoside - Elektromechanische Kopplung
Blockade der Na+/K+-ATPase des Herzmuskels
Erhöhung der intrazellulären Na+-Konzentration
Mehr Eintransport von Ca2+ in die Zelle durch den effektiveren Na+/Ca2+-Austausch
Erhöhte Kontraktionskraft
Herzrhythmusstörungen
Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea)
Korbblütengewächse
weite Verbreitung, zu finden an Wegrändern und Äckern
Grundkörper der toxischen Inhaltsstoffe: 1,2-ungesättigte Pyrrolizidinalalkaloide (Necine)
auch enthalten in Borretsch, Liebstöckl, Majoran, Oregano
Hepatotoxische, im Tierversuch kanzerogene Substanzen
Gefahren der Vergiftung durch:
Verunreinigung von Getreide, Heu
traditionelle chinesische Medizin
Verunreinigung von Gewürzen, Kräutertees, Honig, Salaten
Paternostererbse (Abrus precatorius)
Schmetterlingsblütler
Tropische Pflanze aus Ostiniden
Samen werden als Schmuck und Verzierung benutzt
die durchbohrten Samen können das hochtoxische Lektin Abrin freisetzen
schwere Vergiftungen durch Aufnahme von 1-2 Samen
Christuspalme (Ricinus communis)
Wolfsmilchgewächse
Vorkommen: als Zierpflanze in Gärten, stammt ursprünglich aus dem tropischen Afrika oder Indien
hochgiftig: Samenkörner bei Zerbeißen
Hemmung der Proteinbiosynthese: schwere Gastroenteritis, neurologische Symptome, Multiorganversagen
Kein Gegengift
Ricinusöl: Ungiftig, Ricin verbleibt im Pressrückstand
Ricin
Gehalt: 1-5% der trockenen Samen
Extrem toxisch nach Inhalation:
Letale Dosis inhalativ: 3-15 Mikrogramm pro kg Nagern und Primaten
Letale Dosis oral: ca. 20 mg/kg Maus
Symptome, je nach Aufnahmepfad, nach ca. einem Tag:
gastrointestinale Blutungen, Leber-, Milz-, Nierennekrose
intramuskulär: starke lokale Schmerzen, Lymphknoten-, Muskelnekrosen
inhalativ: Atemnot, Atemwegs- und Lungenläsionen
Detektion durch Immunoassay: Ricin ist stark immunogen, Antikörper im Blut Überlebender nachweisbar
keine direkten Gegenmaßnahmen: symptomatische Intensivtherapie je nach Aufnahmepfad und Krankheitsverlauf
Ricin - Wirkmechanismus
Ribosomen-Aktivierung:
A-Kette: Enzymatische Aktivität; B-Kette: Bindung an Zelloberfläche -> Internalisierung
Transport in den Golgi-Apparat
Modifikation und Transport ins endoplasmatische Retikulum
Enzymatische Reduktion (Spaltung) der S-S-Brücke
Transport ins Cytosol
Bindung an Ribosomen
Faltung zum aktiven Enzym
Spaltung eines Adenosin der ribosomalen 28S-RNA
Blockade der Bindung von Elongationsfaktor 2
Spitzkegeliger Kahlkopf (Psilocybe semilanceata)
Magic Mushrooms
Halluzinationen, Angstzustände
schon nach 1 g getrockentem Pilz: Erbrechen, erweiterte Pupillen, Gesichtrötung
keine akut lebensbedrohende Vergiftung, keine körperliche Abhängigkeitsentwicklung
Handel und Besitz fallen unter das Betäubungsmittelgesetz
gekaufte Pilze sind teilweise mit LSD und weiteren Drogen versetzt
Psilocybin
ein psychotroper Wirkstoff aus dem mexikanischen Rauschpilz Psilocybe mexicana Heim
ähneln des Neurotransmittern Noradrenalin, Dopamin und Adrenalin
Halluzinogene Verbindungen ähneln Neurotransmittern
Neurotransmitter: Noradrenalin, Dopamin und Serotonin
Psilocybin und Psilocin
Mescalin (aus dem mittelamerikanischen Peyote-Kaktus)
Ergotamin (Hauptalkaloid des Mutterkorns): befällt Roggen, hochtoxisch
Lysergsäurediethylamid (LSD): ähnelt dem Ergotamin, wurde früher daraus synthetisiert
Gift-Häubling (Galerina marginata)
Inhaltsstoffe: Amatoxine ähnlich denen des Grünen Knollenblätter
Verwechslungsgefahr mit Stockschwämmchen
Grüner Knollenblätterpilze (Amanita phalloides)
Verantwortlich für etwa 90% aller tödlichen Pilzvergiftungen
die Giftstoffe sind stabil gegen Hitze, Erfrieren und Trocknen
nach 8 (bis 30) Stunden plötzliche Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
nach überstandener Magen-Darm-Phase scheinbare Besserung
Aber: schwere Leber- und Nierenschädigung
Oligurie, innere Blutungen, unbehandelt Tod nach 4-6 Tagen
Todesrate bei Behandlung in Deutschland: <10% der Fälle
Nachweis möglich (z.B. in Mahlzeitresten, Erbrochenem)
immunchemisch durch Antikörper
genetisch durch DNA-Vervielfältigung (PCR)
ähnliches Aussehen wie Champignons
Knollenblätterpilztoxine
Amatoxine: alpha-Amanitin (giftigstes, 100 g Frischpilz enthalten ca. 8 mg alpha-Amanitin -> bereits ein Pilz kann tödlich sein)
Phallotoxine
Virotoxine
alpha-Amanitin
hemmt die RNA-Polymerase II
Tetrodotoxin
hitzestabil
im Kugelfisch und blaugeringelten Oktopus (Biss -> Gift)
Tetrodotoxin - Vorkommen
Gift stammt aus Bakterien, die mit den Tieren in Symbiose leben
Höchste Konzentration in Gonaden und Eingeweiden
Tetrodotoxin - Wirkmechanismus
Blockade des spannungsabhängigen Na+-Kanals
K+-Fluss wird nicht beeinflusst
Tetrodotoxin - Vergiftungssymptome
Parästhesien an Zunge, Lippen, Extremitäten
neurologische Störungen
Lähmung der Skelett- und Atemmuskulatur
Letalität: ca. 40% (nach 30 min bis einigen Stunden, je nach Giftmenge)
Kreuzotter (Vipera berus)
Schlangengifte: Proteasen, Lipasen
Neurotoxisch, Störung der Blutgerinnung, Gewebsnekrose, Ödembildung
geschützte Art
Vergleich des toxischen Potentials einiger Schlangengifte
Spezies
pro Biss abgegebene Giftmenge
tödliche Dosis für einen Menschen mit 75 kg KG
Mortalitätsrate
Kreuzotter
10 mg
75 mg
<<1%
Kobra
210 mg
15 mg
32%
Schwarze Mamba
1000 mg
120 mg
100%
-> Vergiftungen durch Schlangen sind nicht zu unterschätzen in Ländern mit giftigen Schlangen
Folgen eines Klapperschlangen-Bisses
Störung der Blutgerinnung
Hymenopterengifte
Bienen, Wespen, Hornissen
Giftzusammensetzung: Biogene Amine, Peptide, Proteine
Hyaluronidase
Phospholipase A2
Mellitin
Gefahr: im Fall eines Stichs im Mundbereich oder durch möglichen anaphylaktischen Schock im Fall einer Allergie
Abbau von Hyaluronsäure -> Erhöhung der Durchlässigkeit des Gewebes
Hydrolyse der Phospholipide von Membranen, Freisetzung von Histamin
ein Peptid aus 26 Aminosäuren bildet ca. 50% des Bienengiftes
Bildung von Poren in Membranen und Erhöhung der Ionendurchlässigkeit
Eichenprozessionsspinner
auf die Baumart Eiche spezialisierte Schmetterlingsart
Verbreitung durch zunehmende Erwärmung begünstigt
Problematisch ist der Kontakt mit den Brennhaaren
Hautrötung, Brennen
Konjunktivitis
quälender Husten, Bronchitis
Kahlfraß
Nesselsucht
Nesseltiere, Quallen
z.B. Seewespe (Würfelqualle)
Nesselgifte, Komplexe Gemische von Proteinen/Peptiden meist noch unbekannter Natur
Nervengifte, Lähmung der Muskulatur
Seewespe (Würfelqualle)
in Nordaustralien
Kontakt mit Tentakeln ist äußerst schmerzhaft
fast jedes Jahr kommt es zu tödlichen Unfällen
Behandlung der betroffenen Hautstellen mit 5%-iger Essigsäure
teilweise werden Strände mit Netzen abgesperrt
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