Was ist Anorexie (Anorexia nervosa)?
Anorexia nervosa ist eine Essstörung, die durch absichtlichen Gewichtsverlust, Angst vor Gewichtszunahme und eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers gekennzeichnet ist. Sie betrifft häufig Jugendliche, insbesondere Mädchen.
Was bedeutet „Körperschema-Störung“ bei Anorexie?
Betroffene nehmen ihren Körper verzerrt wahr, sehen sich trotz Untergewicht als „zu dick“ und konzentrieren sich stark auf vermeintliche Makel.
Warum ist Selbstfürsorge für Pflegekräfte wichtig, die mit anorektischen Jugendlichen arbeiten?
Die Arbeit kann emotional belastend sein. Selbstfürsorge hilft, Burnout vorzubeugen, die professionelle Distanz zu wahren und die eigene psychische Gesundheit zu schützen.
Was ist bei der Beziehungsarbeit mit anorektischen Jugendlichen wichtig?
Aufbau von Vertrauen, geduldiger Umgang, aktives Zuhören, Ermutigung zur Reflexion, Respekt vor der Autonomie des Patienten.
Welche ethischen Herausforderungen können in der Pflege von Anorexiepatienten auftreten?
Abwägung zwischen Fürsorge und Autonomie, Zwangsmaßnahmen vs. Selbstbestimmung, Umgang mit lebensbedrohlichen Zuständen und Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen.
Welche Strategien helfen Jugendlichen, Rückfälle zu vermeiden?
Erkennen von Frühwarnzeichen, Aufbau eines stabilen Unterstützungsnetzwerks, regelmäßige therapeutische Begleitung, Förderung eines gesunden Körperbilds und Umgang mit Stress.
Wie beeinflussen Medien die Entstehung von Anorexie?
erbreitung unrealistischer Schönheitsideale, Druck durch soziale Medien, Vergleich mit „perfekten“ Körpern. Jugendliche sind besonders anfällig für diesen Einfluss.
Wie können Angehörige unterstützt werden?
Aufklärung über die Krankheit, emotionale Unterstützung anbieten, Einbeziehung in die Therapie, Anleitung im Umgang mit Essenssituationen und Verhaltensweisen des Jugendlichen.
Was sind die Unterschiede zwischen Anorexie und Bulimie?
Anorexie: Extreme Kalorienreduktion, starker Gewichtsverlust, Vermeidung von Nahrungsaufnahme.
Bulimie: Essattacken gefolgt von kompensatorischen Maßnahmen (Erbrechen, Abführmittel), oft normales Gewicht.
Warum ist eine medizinische Überwachung bei Anorexie-Patienten wichtig?
Zur frühzeitigen Erkennung von Komplikationen wie Elektrolytstörungen, Herzrhythmusstörungen und Anzeichen von Mangelernährung. Regelmäßige Überprüfung von Vitalzeichen und Laborwerten.
Welche Ziele verfolgt die Pflegeplanung bei Anorexie?
Gewichtszunahme fördern, Normalisierung des Essverhaltens, psychische Stabilisierung, Förderung von Körperakzeptanz, Einbindung von Ressourcen wie Familie und Fachkräfte.
Welche psychischen Begleiterkrankungen treten häufig bei Anorexie auf?
Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, soziale Isolation, Selbstverletzendes Verhalten (SVV).
Was ist das Refeeding-Syndrom und warum ist es gefährlich?
Ein lebensbedrohlicher Zustand, der bei zu schneller Ernährung nach längerem Fasten auftreten kann. Führt zu Elektrolytverschiebungen (besonders Phosphat) und kann Herzversagen verursachen.
Wie verläuft die Therapie bei Anorexie typischerweise?
Langfristig, multidisziplinär, mit Phasen von Rückschlägen. Schwerpunkte liegen auf medizinischer Stabilisierung, Ernährungsaufbau und psychotherapeutischer Begleitung.
Wann ist eine stationäre Behandlung bei Anorexie notwendig?
Bei starkem Untergewicht (BMI unter 14), akuten medizinischen Komplikationen, Suizidgefahr, fehlender Einsichtsfähigkeit oder fehlender Unterstützung im häuslichen Umfeld.
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es für Anorexie?
Ursachen sind multifaktoriell: genetische Veranlagung, psychosoziale Faktoren, gesellschaftlicher Druck (Schönheitsideale), familiäre Probleme, Traumata, Perfektionismus und niedriges Selbstwertgefühl.
Nenne drei körperliche und drei psychische Symptome von Anorexie.
Körperlich: Gewichtsverlust, ausbleibende Menstruation, trockene Haut, Haarausfall.
Psychisch: Angst vor Gewichtszunahme, zwanghaftes Kalorienzählen, verzerrtes Körperbild.
Welche Diagnosekriterien müssen für eine Anorexia nervosa laut DSM-5 erfüllt sein?
Restriktion der Energieaufnahme im Verhältnis zum Bedarf.
Intensive Angst vor Gewichtszunahme.
Störung in der Wahrnehmung des eigenen Körpergewichts oder der Figur.
Welche pflegerischen Maßnahmen sind bei anorektischen Jugendlichen besonders wichtig?
Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung, regelmäßige Überwachung von Gewicht und Vitalzeichen, Förderung eines gesunden Essverhaltens, Unterstützung durch psychologische Beratung, Einbindung der Familie.
Welche langfristigen Komplikationen können bei Anorexie auftreten?
Herzrhythmusstörungen, Osteoporose, Wachstumsverzögerungen, Unfruchtbarkeit, Mangelernährung, Depressionen, erhöhtes Suizidrisiko.
Wie sollte die Kommunikation mit betroffenen Kindern und Jugendlichen gestaltet werden?
: Empathisch, wertschätzend und geduldig. Auf Schuldzuweisungen verzichten, offene Fragen stellen, auf Selbstreflexion hinführen und Unterstützung anbieten.
Welche Fachbereiche sind an der Behandlung von Anorexie beteiligt?
: Pädiatrie, Psychologie/Psychiatrie, Ernährungsberatung, Physiotherapie und gegebenenfalls Sozialarbeit.
: Welche Rolle spielt die Familie in der Behandlung von Anorexie?
Die Familie sollte in die Therapie einbezogen werden. Sie bietet emotionale Unterstützung und kann helfen, gesunde Essgewohnheiten im Alltag zu fördern. Eine Familientherapie ist oft hilfreich.
Welche präventiven Maßnahmen gibt es gegen Anorexie?
Aufklärung über gesunde Ernährung und realistische Körperbilder, Stärkung des Selbstbewusstseins, Förderung eines positiven Körperbildes, frühzeitiges Erkennen von Anzeichen einer Essstörung.
Wie unterstützt die Pflegekraft das Ernährungsmanagement bei Jugendlichen mit Anorexie?
Unterstützung bei der Essensplanung, schrittweise Wiedereinführung von Mahlzeiten, Begleitung während der Mahlzeiten, Vermeidung von Zwang, positive Verstärkung bei Fortschritten.
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