Leukozytose
– Anstieg der Leukozyten über 10.000/µL*)
– Ursachen
• (bakt.) Infektionen
• chron- nicht infektiöse Entzündungen (PCP)
• Autoimmunerkrankungen (Kollagenosen)
• bösartige Erkrankungen (Leukämie)
• Stress (Polytrauma, Infarkt, Schock)
• Stoffwechselstörungen (Gicht, Hyperthyreose)
• Medikamente (Kortikoide
Leukopenie
Mangel an Leukozyten unter 4.000/µL
Ursachen
(Virus) Infektionen
spez. bakt. Infektionen
Knochenmarksschädigungen
Medikamente
Zytostatika
Strahlen
„Linksverschiebung“
„Rechtsverschiebung“
ERYTHROZYTENINDICES
ANÄMIEN - EINTEILUNG NACH AUSWIRKUNG AUF ERYS
1. Störungen der Erythrozytenbildung
Hämoglobin- Synthesestörung
Fe-Mangel– DNA- Synthesestörung Vit. B 12 und Folsäuremangel (Megaloblastäre Anämien)
Knochenmark- Störung Vorstufen der Erythrozyten gestört
Erythropoetin- Mangel • renale Anämie
Eisenverwertungs- Störung • Tumoranämie
2. Störung der Lebensdauer der Erythrozyten ( Hämolyse/hämolytische Anämien)
verkürzte Lebensdauer der Erythrozyten
– Membrandefekte
– Enzymdefekte
– Hämoglobindefekte
– immunologische Störunge
3. Verlust von Erythrozyten
– Blutungsanämien
• akuter Blutverlust– Trauma
• chron. Blutverlust– Magenulcu
Anämie – wichtige Kenngrößen
DIAGNOSTIK UND ZUORDNUNG BEI ANÄMIEN
allgemein
Hb, Ery und HK erniedrigt
speziell
Veränderung der Retikulozyten (junge Erys)
erhöht bei: Blutungen und Hämolyse
erniedrigt bei; Erythrozytenbildungsstörungen
Veränderungen des MCH (mittlerer Hb-Gehalt eines Erys)
erhöht bei: hyperchromen Anämien
erniedrigt bei: hypochrome Anämien
Veränderungen des MCV (mittleres Volumen eines Erys)
erhöht bei: makrozytärer Anämie
erniedrigt bei: mikrozytärer Anämie
Veränderungen des MCHC (mittlerer Hb- Gehalt aller Erys)
erniedrigt bei: Fe-Mangel Anämie
Veränderung des Ferritins
erhöht bei: Tumoranämie
Veränderung des Transferrins
erhöht bei: Fe-Mangel Anämie
erniedrigt bei: Tumoranämie
Veränderungen des Serum-Fe
erhöht bei: hämolytischen Anämien
erniedrigt bei: Fe- Mangel Anämie
Veränderung der LDH und des indirekten Bilirubins
erhöht bei: hämolytischer Anämie
Therapie bei Anämien
immer von der Ursache abhängig!
ANÄMIEN – EINTEILUNG NACH ERYTHROZYTENINDICES NORMOZYTÄRE ANÄMIE
ANÄMIEN – EINTEILUNG NACH ERYTHROZYTENINDICES MAKROZYTÄRE ANÄMIE
ANÄMIEN – EINTEILUNG NACH ERYTHROZYTENINDICES MIKROZYTÄRE ANÄMIE
Eisenmangelanämie (Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie)
häufigste Anämie (80%)
Frauen
oft chronisch
oft unbemerkt
chron. Blutungen
Magenulcus
Hypermenorrhoe
Carcinom–
erhöhter Fe- Bedarf: Wachstumsperiode und Schwangerschaft, Stillen
Fehlernährung
mangelhafte Resorption von Fe
Symptome
Allgemeinsymptome
Müdigkeit, Blässe, Tachykardie *), Dyspnoe **)
brüchige Nägel
trockene, rissige Haut
Einrisse in den Mundwinkeln
blasse, brennende Zunge
Diagnose
Hb, Ery, HK vermindert
MCV, MCH und MCHC vermindert = hypochrome, mikrozytäre Anämie
Erythrozyten unterschiedlich groß = Anisozytose
unregelmäßige Form = Poikilozytose
Therapie
Ursache behandeln
Fe-Substitution
Eisen im Körper
-> Gesamteisen im Körper entspricht ca. einem Zimmermannsnagel
Eisenstoffwechsel I
Eisenaufnahme im Darm:
Fe³⁺ (Ferric-Ionen): Werden durch Reduktase in Fe²⁺ (Ferrous-Ionen) umgewandelt.
Fe²⁺: Transport durch die Zellmembran via DMT-1 (Divalent Metal Transporter 1).
Aufnahme von Häm-Eisen:
Transport durch HCP1 (Heme Carrier Protein 1).
Häm wird durch Hämoxygenase zu Fe²⁺ und Biliverdin abgebaut.
Speicherung und Transport in Enterozyten:
Ferritin: Speichert überschüssiges Fe²⁺ in der Zelle.
Mobilferrin: Bindet und transportiert Fe²⁺ innerhalb der Zelle.
Export ins Blut:
Fe²⁺ wird über Ferroportin aus der Zelle exportiert.
Hephaestin: Oxidiert Fe²⁺ zu Fe³⁺ für den Transport im Blut.
Transport im Blut:
Transferrin: Bindet Fe³⁺ und transportiert es zu Zielzellen.
Eisenstoffwechsel II
Häm-Eisen: Aufnahme durch HCP1.
Nicht-Häm-Eisen (Fe³⁺): Reduktion durch dCytB (Duodenale Cytochrom-B-Reduktase) zu Fe²⁺, Transport über DMT-1.
In Enterozyten:
Ferritin: Speicherung von Eisen.
IRP1/2 (Iron Regulatory Proteins): Regulieren den zellulären Eisenhaushalt.
Ferroportin: Transportiert Fe²⁺ ins Blut; reguliert durch Hepcidin.
Regulation durch Hepcidin (aus der Leber):
Hepcidin hemmt Ferroportin, wodurch weniger Eisen ins Blut gelangt.
Bei hohem Eisenspeicher: Hepcidin erhöht.
Bei Hypoxie oder erhöhter Erythropoese: Hepcidin reduziert, Eisenaufnahme steigt.
Entzündungen: Stimulieren Hepcidinproduktion → Verminderte Eisenfreisetzung (Anämie bei chronischen Erkrankungen).
Fe³⁺ wird von Transferrin gebunden und zu Geweben transportiert.
Eisenstoffwechsel III
1. Definition:
Zink-Protoporphyrin (ZPP): Ein Molekül, das entsteht, wenn Zink anstelle von Eisen in die Protoporphyrin-IX-Ringstruktur eingebaut wird.
Normalerweise bindet Eisen an Protoporphyrin-IX zur Bildung von Häm (wichtig für Hämoglobin).
2. Entstehung:
ZPP entsteht, wenn:
Eisenmangel vorliegt: Nicht genügend Eisen steht für die Häm-Synthese zur Verfügung.
Bleivergiftung: Blei hemmt Enzyme der Häm-Biosynthese, z. B. Ferrochelatase, die normalerweise Eisen einbaut.
3. Bedeutung und Diagnostik:
Erhöhter ZPP-Wert:
Hinweis auf Eisenmangel oder chronische Bleibelastung.
Erhöhungen treten auch bei Anämien oder anderen Störungen der Häm-Synthese auf.
Bestimmung:
Messung von ZPP in roten Blutkörperchen (Fluorometrie).
4. Physiologische Rolle:
Unter normalen Bedingungen nur in geringen Mengen im Blut vorhanden.
Bei Eisenmangel oder toxischen Störungen kann ZPP den Sauerstofftransport beeinträchtigen, da weniger funktionelles Hämoglobin gebildet wird.
5. Klinische Relevanz:
Eisenmangel: ZPP-Werte steigen, bevor klassische Anämiesymptome auftreten.
Bleivergiftung: Frühmarker für toxische Effekte.
Kann helfen, die Ursache einer Mikrozytären Anämie zu unterscheiden
Eisenmangelanämie: Differenzialdiagnose
Eisenmangelanämie: Stadien des Eisenmangels
Eisenmangelanämie: Nachweismethoden (Knochenmarkpunktion)
Megaloblastäre Anämien (Abnorm große Erythrozyten)
Mangel an Vit. B12
Mangel an „intrinsic factor“ (Magen)
perniziöse Anämie (bei chron. Gastritis)
path. bakt. Darmflora
Malabsorption
Mangelernährung
Mangel an Folsäure *)
Alkoholabusus
Schwangerschaft
Hämolytische Anämien
Bilirubin Kreislauf
Häm-Abbau:
In Milz, Knochenmark und Leber werden alte Erythrozyten abgebaut.
Häm wird durch Hämoxygenase in Biliverdin umgewandelt.
Biliverdin-Reduktase reduziert Biliverdin zu indirektem (unkonjugiertem) Bilirubin.
Indirektes Bilirubin ist wasserunlöslich und an Albumin gebunden.
Transport zur Leber:
Indirektes Bilirubin bindet an Albumin und wird im Blut zur Leber transportiert.
Konjugation in der Leber:
Durch UDP-Glucuronyltransferase wird Bilirubin mit Glucuronsäure konjugiert.
Es entsteht direktes (konjugiertes) Bilirubin, das wasserlöslich ist.
Ausscheidung:
Direktes Bilirubin wird über die Galle in den Dünndarm abgegeben.
Im Darm: Umwandlung zu Sterkobilinogen → Sterkobilin (braune Farbe im Stuhl).
Teil des Bilirubins wird zu Urobilinogen reduziert → Resorption in Blutkreislauf → Ausscheidung über Urin als Urobilin (gelbe Farbe).
Unterschied: Direktes vs. Indirektes Bilirubin:
Indirektes Bilirubin: Unkonjugiert, wasserunlöslich, an Albumin gebunden.
Direktes Bilirubin: Konjugiert, wasserlöslich, in der Leber verarbeitet und bereit zur Ausscheidung.
Pathologische Relevanz:
Erhöhungen des indirekten oder direkten Bilirubins können auf prähepatische, hepatische oder posthepatische Störungen hinweisen (z. B. Hämolyse, Hepatitis, Gallengangsverschluss).
Angeborene Formen der Hämolytische Anämien
Sphärozytose:
Erbkrankheit, häufig autosomal dominant.
Ursache: Defekte in Membranproteinen der Erythrozyten (z. B. Spektrin, Ankyrin).
Folge: Kugelförmige Erythrozyten (Sphärozyten), Hämolyse und Splenomegalie.
Sichelzellenanämie:
Vererbte Hämoglobinopathie (Mutation im HBB-Gen).
Abnormes Hämoglobin S führt zu sichelförmigen Erythrozyten bei Sauerstoffmangel.
Symptome: Anämie, Gefäßverschlüsse, Schmerzkrisen, große Leber und Milz.
Verbreitung: vorallem in West- und Mittelafrika, sowie Indien
Thalassämie:
Gruppe genetischer Erkrankungen mit gestörter Hämoglobinsynthese.
Alpha- oder Beta-Thalassämie je nach betroffenem Gen. (alpha: verbreitet in Indien und Südostasien/ beta: verbreitet in Arabien, Afrika und östlichen Mittelmeerländern)
Symptome: Mikrozytäre Anämie, Splenomegalie, Wachstumsstörungen.
2 Formen:
Minorform:
– hypochrome, mikrozytäre Anämie
– große Milz
– Target- Zellen im Blutausstrich
Majorform:
– große Leber und Milz
– schwere Hämolyse
– geringe Lebenserwartung
ß – THALASSÄMIE PATHOGENESE
Verschiebung der noramlen HbA1, HbA2 und HbF Verteilung
Je nach Typ Minor/Major unterschiedlich
Auswirkungen des Anstiegs von HbA2 und HbF:
Sichelzellenanämie - Klinik
Punktmutation im ß-Globinlokus des Chr 11 ⇒ HbS
Sichelzellenanämie - Pathopyhsiologie
Punktmutation, die für eine Veränderung der roten Blutkörperchen sorgt
In der oxidierten Form, weisen bei der Sichelzellenanämie, die Erythrozyten ein normale Form auf
Bei der Deoxidierung, dringt vermehrt Calcium ein. während Kalium und Wasser abgegeben werden -> dies bewirkt die Entstehung dieser Sichelzellenform
Bei starken Schäden an der Membran, kann die Sichelzellenform nicht mehr rückgängig gemacht werden -> dies führt zur Hämolyse
Normalerweise tritt diese Hämolyse nach mehreren Zyklen der Verformung auf
Favismus und paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (hämolytische Anämien)
AUTOIMMUNHÄMOLYTISCHE ANÄMIEN (Ursachen, Symptome und Therapie)
ALLOIMMUNHÄMOLYTISCHE ANÄMIEN
Anämien durch Unverträglichkeit der ABO- und Rhesus- Blutgruppen
Bildung von Antikörpern gegen Antigene der Erythrozytenmembran
ABO
Inkompatibilität– hämolytischer Transfusions- Zwischenfall bei AB0 – gruppenungleichen Blutes
meist Verwechslung Blutkonserve
Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbruch
Tachykardie, Dyspnoe, Schock
Juckreiz, Quaddeln
Übelkeit, Erbrechen
Nierenversage
Rh – Inkompatibilität
diaplazentarer Übertritt von Antikörpern bei Rh-negativer Mutter gegen Rh-positive Erythrozyten des Kindes am Ende der Schwangerschaft
schwere Anämie des Föten
Kernikterus– Austausch- Transfusion
SIDEROBLASTISCHE ANÄMIEN
BEGLEITANÄMIEN BEI CHRON. ERKRANKUNGEN
POLYGLOBULIE
Einordnung von Anämien (Fließschema)
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