Was könnte nach Dourish eine kurze Definition von Ethnographie sein?
Ethnographie ist ein Ansatz, kulturelles Leben zu verstehen, der auf Teilnahme basiert, mit dem Ziel, nicht nur zu erfassen, was Menschen tun, sondern auch, wie sie ihre Handlungen erleben. Es geht um das Erleben und Interpretieren sozialer Kontexte durch die Teilnahme des Forschers selbst
· Ansatz zum Verständnis kulturellen Lebens.
· Basiert auf Teilnahme statt bloßer Beobachtung.
· Ziel: Verstehen, was Menschen tun und wie sie es erleben.
Was ist gemeint mit „more data generated than the ethnographer knows”?
Ethnografische Daten werden durch Teilnahme erzeugt und sind mehr als das, was der Ethnograf bewusst sammelt. Daten entstehen aus der Interaktion des Ethnografen mit dem Feld und können bei späterer Analyse neue Bedeutungen und Interpretationen hervorbringen. Es geht darum, dass die Daten durch Reflexion und Kontextualisierung über die ursprünglich bewusste Wahrnehmung hinausgehen
· Daten entstehen durch Interaktion und Teilnahme des Ethnografen.
· Daten sind nicht nur bewusst gesammelte Informationen.
· Spätere Analysen enthüllen neue Bedeutungen und Interpretationen.
true/false: Ethnographie fokussiert sich auf Beobachtungen
False. Ethnographie basiert auf „Teilnehmender Beobachtung“, was über reine Beobachtung hinausgeht, da der Forscher aktiv am sozialen Leben teilnimmt, um tiefere Einblicke zu gewinnen
true/false: Ethnographie stellt Design Requirements auf
False. Ethnographie bietet Einblicke und Fragen, die Designprozesse anregen können, ist aber nicht darauf ausgelegt, spezifische Designanforderungen zu formulieren
true/false: In Ethnographie geht es um Verhalten
Falsch. Verhalten ist ein Aspekt, aber Ethnographie untersucht holistisch das kulturelle Leben und die Erfahrungen.
true/false: Ethnographie ist ein holistischer Ansatz (Tipp: The first ist he ephasis on the life world as the central topic into with ethnographic work inquires. This implies a holistic concern with forms of being and experience)
Richtig. Ethnographie untersucht das „Lebenswelt“-Konzept und strebt ein ganzheitliches Verständnis von Sein und Erfahrung an
Ein HCI-Forscher möchte verstehen, wie Mitarbeiter in einem Großraumbüro mit einem neuen digitalen Workflow-Tool interagieren, das die Zusammenarbeit fördern soll.
Vorgehen der teilnehmenden Methode:
Aktive Teilnahme: Der Forscher arbeitet zeitweise als „Kollege“ im Büro mit, nutzt das Tool selbst und interagiert mit den Mitarbeitern. Er erlebt so die Dynamik und Herausforderungen der Zusammenarbeit aus erster Hand.
Beobachtung und Interaktion: Während der Teilnahme beobachtet der Forscher:
Wie die Mitarbeiter das Tool nutzen (z. B. für Aufgabenverteilung oder Kommunikation).
Welche Schwierigkeiten auftreten, z. B. bei der Bedienung oder der Integration in bestehende Arbeitsabläufe.
Wie informelle Gespräche und unstrukturierte Arbeitsprozesse außerhalb der digitalen Plattform stattfinden.
Erfahrungsdaten: Neben Beobachtungen sammelt der Forscher Eindrücke von:
Frustration bei der Nutzung bestimmter Funktionen.
Zufriedenheit mit Features, die die Arbeit erleichtern.
Unausgesprochenen sozialen Dynamiken, die die Tool-Nutzung beeinflussen (z. B. Machtstrukturen oder informelle Regeln).
Ergebnisse für HCI:
Der Forscher erkennt, dass Mitarbeiter oft alternative Kommunikationskanäle wie informelle Gespräche bevorzugen, anstatt das Tool zu nutzen.
Es zeigt sich, dass bestimmte Funktionen des Tools missverstanden oder ignoriert werden, weil sie nicht intuitiv genug sind oder nicht den Arbeitsroutinen entsprechen.
Durch die Teilnahme gewinnt der Forscher Erkenntnisse über die unterschiedlichen Arbeitsstile und deren Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit dem Tool.
Beitrag zum Designprozess:
Diese Erkenntnisse fließen in die Verbesserung des Tools ein, z. B. durch die Einführung klarer visueller Hinweise oder die Integration informeller Kommunikationsmöglichkeiten.
Zusätzlich liefert die Studie Einsichten, wie digitale Werkzeuge besser an die sozialen und kulturellen Dynamiken von Arbeitsumgebungen angepasst werden können.
Die teilnehmende Methode ermöglicht es HCI-Forschern, Technologien aus der Perspektive der Nutzer zu verstehen, soziale Kontexte zu erfassen und Designentscheidungen auf einer fundierten, erfahrungsbasierten Grundlage zu treffen.
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