Pfefferminze
mentha x piperita - lamiaceae
Tripelbastard: Bastard aus mentha aquatica und mentha spicate (letztere Bastard aus mentha longifolia und mentha rotundifolia)
Qualitätskriterin
- Verhältnis von freiem zu verestertem Menthol; Menthol 30-55%, Methylacetat 3-10%
- Begleitstoffe (Jasmon)
- möglichst wenig Menthofuran, Pulegon
- Verhältnis von Cineol zu Limonen mind. 2
Menthofuran ist lebertoxisch, Pulegon kann durch den Körper zu Menthofuran metabolisiert werden.
Qualitätsmerkmal Linylacetet
- wird bei zu hohen Temperaturen abgebaut
- Hauptkomponente von Lavendel (Ester von Linalool und Essigsäure)
- R-Form im Öl überwiegt
Typische Eigenschaften von ÄÖ
- flüssig
- (vollständig) flüchtig
- farblos
- apolar
- leichter als Wasser
- intensiver Geruch
Wie funktioniert eine Neo-Clevenger Apparatur
in den Rundkolben wird die getrocknete Droge mit Wasser gegeben. Gemisch wird erwärmt, kondensiert und rinnt nach unten
Ablasshahn ist geschlossen. Über den Zugang wurde Wasser hinzugegeben bis es fast das Ausgleichsrohr übersteigt
Das ÄÖ Wasser Gemisch bleibt oben.
Es tropft etwas Wasser wieder zurück in den Rundkolben.
Ist die Destillation abgeschlossen, wird der Ablasshahn so weit geöffnet, dass man die Menge an ätherischem Öl über das skalierte Rohr ablesen kann.
Bleibt etwas zurück, kann mit Xylol nachgespült werden.
Ätherische Öle - Definition
durch Destillation mit Wasserdampf, durch Extraktion mit leicht flüchtigen Lösungsmitteln oder durch Auspressen gewonnene, stark lichtbrechende, ölartige und intensiv riechende Inhaltsstoffe verschiedener Pflanzen oder Pflanzenteile.
Typische Familien: Apiaceae, Lauraceae, Lamiaceae, Rutaceae
Ätherische Öle - Gewinnung
- Ölextraktionsverfahren (Enfleurage-Verfahren) Kaltextraktion mit Fett
- Lösungsmittelextraktion (meist PE, Soxhlet-Verfahren)
- Auspressen
- Destillationsverfahren (Wasser, Dampf, Wasserdampf)
Ätherische Öle - Vorkommen in der Pflanze
lysigene Exkretbehälter: durch Auflösen der Zellwände einer Gruppe von Sekretzellen entstehen große Interzellulare umgeben von nichtsekretorischen Zellen
schizogene Exkretbehälter: ÄÖ sammelt sich in großen Interzellularen umgeben von sekretorischen Zellen
schizolysigene Exkretbehälter: Mischform
ÄÖ Identitäts- und Reinheitsprüfungen
- organoleptische Prüfung
- relative Dichte
- Brechungsindex
- optische Drehung
- Erstarrungstemperatur
- Wassergehalt (wasserlösliche Anteile)
- Halogenverbindungen, Schwermetalle, Phtalsäureester
ÄÖ Pharmakologie
Anwendung: p.o., Inhalation, äußerlich als Einreibung oder Badezusatz
Wirkungen
- hyperämisierende Wirkung (Rosmarin)
- desinfizierende, antiseptische oder antibiotische Wirkung (Salbei, Pfefferminze)
- expektorierend (Fenchel, Eukalyptus)
- antiphlogistisch (Kamille, Gewürznelke)
- diuretisch (Hauhechel)
- spasmolytisch (Fenchel, Melisse)
- kreislaufanregend (Rosmarin)
ÄÖ Prüfungen auf Inhaltsstoffe
Alkalimetrische Bestimmung von Terpenalkoholen
Acetylierung mit Essigsäureanhydrid
z.B.: Menthol in Pfefferminze
Acidimetrische Bestimmung von Terpenestern
Verseifen und Titration der freiwerdenden Säure
z.B.: Linalylacetat im Lavendel
Oxim-titrimetrische Bestimmung von carbonylhältigen Terpenen
mit Hydroxylamin entsteht Oxim und Protonen, Titration
z.B.: Carvon im Kümmelöl
Volumetrische Bestimmung von phenolischen Verbindungen
Phenole werden zu Phenolat, dabei ändert sich das Volumen
z.B.: Eugenol im Zimtöl
Spektrophotometrische Bestimmung
z.B.: Azulen im Kamillenöl
ÄÖ: Einteilung nach der Struktur des Grundkörpers
Terpene: acyclische Monoterpene, cyclische Monoterpene, Sesquiterpene
Phenylpropane
Verbindungen mit einem Heteroatom im Grundgerüst: S- und N-haltige Verbindungen
Cumarine
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