Klinische Outcomes einer Krankheit
Die 5 D’s:
Tod (Death)
Disease (Krankheit)
Beschwerden (Discomfort)
Körperbehinderung (Disability)
Unzufriedenheit (Dissatisfaction)
Klinische Medizin vs. Epidemiologie
Klinische Medizin:
individuumsbezogen
krankheitsbezogen, d.h. kurativ
Epidemiologie:
bevölkerungsbezogen
auch gesundheitsbezogen, d.h. präventiv
Zunahme der Lebenserwartung
Primär durch:
Ernährung
Hygiene
Wohnbedingungen
Arbeitsbedingungen
Verkehrssicherheit
Impfungen
erst Sekundär durch:
Kurative Medizin
Studienformen in der Epidemiologie:
Validität
(Gültigkeit, Richtigkeit)
beschreibt, in welchem Ausmaß die Daten messen, was sie messen sollen – d.h. inwieweit die Resultate einer Messung dem tatsächlichen Zustand entsprechen.
Reliabilität
(Zuverlässigkeit, Reproduzierbarkeit, Präzision)
beschreibt das Maß, bis zu welchem wiederholte Messungen eines stabilen Zustandes, die durch unterschiedliche Untersuchende und verschiedene Instrumente zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Stellen vorgenommen werden, zu gleichen Ergebnissen führen.
Abnormal vs normal - drei Kriterien zur Unterscheidung
Abnormal = ungewöhnlich
Referenzbereich basierend auf ±1,96 SD oder Perzentilen
Niedriger Blutdruck,hohe Knochendichte (BMD)?
Abnormal = assoziiert mit Krankheit
Assoziiert mit einem signifikanten Risiko, Ergebnisse zu haben oder
zu entwickeln (5Ds)
Abnormal = Die Behandlung des Zustands führt zu einem besseren klinischen Ergebnis.
Auch sinnvoll bei asymptomatischen Zuständen
Die Etikettierung „Abnormal“ kann zur Belastung führen, die bei Abwesenheit einer Behandlung möglicherweise nicht gerechtfertigt ist.
Kennzeichen der zentralen Tendenz
Mittelwert
Median
Modalwert
Kennzeichen der Variabilität
Spannweite
Standardabweichung
Perzentil
Sigma-Regeln
bei einer Normalverteilung enthält
eine Standardabweichung ca. 68% der Werte
zwei Standardabweichungen ca. 95% der Werte
drei Standardabweichungen ca. 99,7% der Werte
Berechnung der Varianz, der Standardabweichung und des Variationskoeffizienten
Bland-Altman-Plot
Vergleich zweier Messmethoden des selben Gegenstandes
x-Achse: Mittelwerte der einzelnen Messpunkte
y-Achse: Differenz zwischen den einzelnen Messpunkten
durchschnittliche Differenz ist der Bias -> je größer der Bias, desto größer der Hinweis aus systematische Verzerrung (v.a. von Interesse wann; z.B. bei größeren Werten große Verzerrung…)
Diagnostische Tests
Laborwert
physikalischer Messwert
Interpretation der Ergebnisse eines bildgebenen Verfahrens
Information aus Anamnese
Biomarker
Bewertung diagnostischer Tests
Unabhängigkeit
ROC-Kurven:
Wahre Positivrate zu falscher Positivrate
1. Zufall, 2. Perfekter Test (nur wahre Positive), 3. Kurve irgendwo dazwischen für jeden einzelnen Schwellenwert
je näher der Wert an 1 ist, desto besser misst das Modell (AUC: Area Under the Curve)
Likelihood Ratio
Fagan-Nomogramm
graphische Darstellung, wie sehr ein diagnostisches Testergebnis die Wahrscheinlichkeit ändert, dass ein Patient eine Krankheit hat
linke Achse: Wahrscheinlichkeit für Krankheit vor dem Test
zentrale Achse: Likelihood Ratio des Tests
rechte Achse: Wahrscheinlichkeit für Krankheit nach Testergebnis
Anwendung sensitiver Tests, wenn…
Anwendung spezifischer Tests, wenn…
Kenngrößen der Validierung diagnostischer Tests:
Sensitivität
Spezifität
Positiver prädikter Wert
Negativer prädikter Wert
Prävalenz (Vortest-Wahrscheinlichkeit)
Likelihood Ratio (Positives Wahrscheinlichkeitsverhältnis)
Negatives Wahrscheinlichkeitsverhältnis
Vortest-Odds
Nachtest-Odds
Diagnostisches Odds Ratio
Limited challenge Bias:
Die Studie schloss Patient*innen mit einer bestimmten Erkrankung aus, von der bekannt ist, dass diese die Funktionsweise des Tests nachteilig beeinflusst, was die diagnostische Genauigkeit erhöhen würde.
-Schwierige Fälle ausgeschlossen
Spectrum bias:
Demografische und klinische Merkmale der Studienpopulation können das Maß für die diagnostische Genauigkeit beeinflussen.
-(Un-)typische Zusammensetzung der Fälle
Context Bias:
Die Lesenden interpretieren die Ergebnisse von (subjektiven) Tests in Situationen mit einer höheren Prävalenz der Zielbedingung mit größerer Wahrscheinlichkeit als abnormal.
-Testeigenschaften abhängig vom Kontext
Test review bias:
Die Verzerrung von Maßen für die diagnostische Genauigkeit, die durch die Kenntnis des Ergebnisses des Referenzstandards bei der Interpretation des Indextests verursacht wird.
-Kontamination
Clinical review bias
Die Beobachtung, dass Interpretationen genauer werden, wenn den Bewertenden zusätzliche klinische Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Verification bias (partial), work-up bias, (primary) selection bias, sequential ordering bias
Das Ergebnis des Indextests beeinflusst die Entscheidung, den Referenzstandardtest durchzuführen.
-Selektion des Goldstandards
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