Optimum Monopol
Erlöse: 𝑝 𝑞 𝑥 𝑞 = 130 − 0,5𝑞 𝑥 𝑞 → 𝑮𝒓𝒆𝒏𝒛𝒆𝒓𝒍ö𝒔𝒆: 𝐺𝐸 = 130 − 𝑞
Kosten: K = 50𝑞 + 10 → 𝑮𝒓𝒆𝒏𝒛𝒌𝒐𝒔𝒕𝒆𝒏: 𝐺𝐾 = 50
Gewinn = Erlöse – Kosten: 𝐺 = 𝑝(𝑞)𝑥𝑞 − 𝐾 = (130 − 0,5𝑞)𝑥𝑞 − 50𝑞 − 10
Monopolmenge: Gewinnmaximierung
= 130 − 𝑞 − 50 = 0
⇔130 − 𝑞 = 50 ⇔ 𝑞𝑚 = 80
Optimum Monopol, M: GE = GK
Wohlfahrtsbetrachtung Monopol
Cournotscher Punkt, C: Punkt auf der Preis-Absatz-Funktion, in dem sich das Unternehmen im Gewinnmaximum befindet.
Konsumentenrente, △ BCA: Konsumenten kaufen zu 𝑝𝑚, obwohl sie breit gewesen wären, auch zu 𝑝 ≥ 𝑝𝑚zu kaufen.
Produzentenrente, □ DMCB: Monopolist verkauft 𝑞𝑚 zu 𝑝𝑚 , wobei 𝑝𝑚 > 𝐺𝐾.
Wohlfahrtsbetrachtung Monopol versus vollkommener Wettbewerb
Optimum Wettbewerb, W: p = GK
Vergleich der Optima:
𝑞𝑚 < 𝑞 𝑤
𝑝𝑚 > 𝑝 𝑤
Wohlfahrtsverlust, △ MWC
Nachfrager wären für eine Menge 𝑞𝑤 − 𝑞𝑚 bereit gewesen, 𝑝 ≥ 𝐺𝐾 zu zahlen.
Im Wettbewerbsfall wären sie bedient worden, im Monopolfall nicht.
→ Wohlfahrtsverlust des Monopols im Vergleich zum Wettbewerbsfall
Berechnung der Wettbewerbsmenge, 𝑞𝑤: p = GK ⇔ 130 – 0,5q=50 ⇔ 𝑞𝑤 = 160
Berechnung Wohlfahrtsverlust, △ MWC : 0,5𝑥 90 − 50 𝑥 160 − 80 = 1.600
Monopolistische Konkurrenz
Weniger konzentrierte Form von Marktmacht im Vergleich zum Monopol
Mehrere Anbieter eines vergleichbaren, aber differenzierten Produktes
Produktdifferenzierung durch: Marketing, konkrete Produktausgestaltung
Viele Nachfrager mit Auswahl zwischen substituierbaren Produkten, gewisse Präferenzen bezüglich der konkreten Produktausgestaltung
Es gilt im Optimum, ähnlich wie beim Monopol: p>GK
Folge: Auch bei monopolitischer Konkurrenz liegt ein Marktversagen vor, es kommt zu einem Wohlfahrtsverlust, da das Optimum des vollkommenen Marktes (p=GK) nicht erreicht wird, ökonomische Renten werden nicht vollständig realisiert
Allokative Ineffizienz monopolistischer Marktstrukturen
Allokative Ineffizienz: Ökonomische Renten werden im Monopol bzw. in der monopolistischen Konkurrenz im Vergleich zur Benchmark „vollkommener Wettbewerb“ nicht realisiert (△ MWC in der grafischen Darstellung)
Marktmacht als Grund: Im Optimum gilt nicht p=GK, sondern p>GK → es wird im Vergleich zum vollkommenen Wettbewerb eine geringere Menge zu einem höheren Preis gehandelt (Maximierung Monopolgewinn).
Pro Regulierung: Fälle von Marktversagen werden in der Ökonomie als Situationen angesehen, in denen ein staatliches Eingreifen in den Markt gerechtfertigt ist, um ein Marktergebnis p=GK herbeizuführen und so ökonomische Renten vollständig zu realisieren
Contra Regulierung: Monopolgewinne können Treiber von Innovation, Forschung und Entwicklung (R&D) sein, wovon Konsumenten profitieren
Ethische Dimensionen monopolistischer Marktstrukturen
Je nach Produkt kann die gehandelte Mindermenge im Monopol, 𝑞𝑤 − 𝑞𝑚 , mit dem einhergehenden höheren Monopolpreis ethisch kritische Folgen haben
Beispiel: Patente auf Pharmaprodukte (Medikamente, Vakzine, …)
Marktversagen und die Rolle des Staates
Frage: Ist es sinnvoll, dass der Staat jede an Marktversagen gekoppelte Ineffizienz behebt?
Antwort: Es kommt, wie wir gesehen haben, auf den einzelnen Fall an (siehe auch Tabelle auf der nächsten Folie).
In manchen Fällen kann ein staatlicher Eingriff die durch das Marktversagen hervorgerufene Ineffizienz beheben, in dem der Staat z. B. selbst als ökonomischer Akteur in Erscheinung tritt (z. B. bei der Bereitstellung öffentlicher Güter) oder Rahmenbedingungen so verändert, dass eine effiziente Ressourcenallokation auf Märkten erfolgen kann (z. B. Einführung von wettbewerbsrechtlichen Regelungen)
In anderen Fällen ist ein staatlicher Eingriff nicht unbedingt die beste Lösung, da auch der Staat den eigentlichen Grund für die Ineffizienzen nicht beheben kann. Private Lösungen können hier effektiver sein (z. B. Einbau von Fahrerkontrollgeräten zu Vermeidung von ex ante Moral Hazard bei Kfz-Vollkaskoversicherungen). Im Fall von Monopolen können eigentlich ineffiziente Monopolgewinne ein Treiber für Forschung und Entwicklung sein, wodurch ein gesamtgesellschaftlicher Nutzen entstehen kann.
Effiziente Allokation: Die Grenzen des Marktes
Aspekte, die dagegen sprechen grundsätzlich alle Güter und Dienstleistungen auf Märkten zu handeln:
Fälle, in denen andere Institutionen effektiver als ein Markt sind, z. B. die Familie beim Großziehen von Kindern
Repugnant markets (engl. repugnant = widerlich, abstoßend, gesetzeswidrig): Märkte für Güter oder Dienstleistungen, deren Handel gegen ethische und soziale Normen verstoßen würde. Beispiele sind Märkte auf denen Menschen, Organe, Leihmutterschaft, Drogen oder Blutdiamenten gehandelt werden.
Meritorische Güter: Güter, die jedem:r zugänglich sein sollten, unabhängig von der (aktuellen) individuellen Zahlungsfähigkeit, um für das Gut zu zahlen (im Sinne eines Bürgerrechts). Beispiele sind Bildung, Kranken(grund)versicherung, kostenfreier Anwalt vor Gericht, persönliche Sicherheit.
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