Die klinische Epidemiologie ist die Wissenschaft der Erstellung von Vorhersagen zu individuellen Patienten durch Zählung klinischer Ereignisse (5Ds) bei ähnlichen Patienten.
Richtig
Das Ziel der klinischen Epidemiologie ist es, statistische Methoden zur Vermeidung von zufälligen Fehlern zu entwickeln und bereitzustellen.
Falsch
Das Ziel der klinischen Epidemiologie ist es Methoden der klinischen Betrachtung zu entwickeln und anzuwenden, die durch Vermeidung von systematischem Fehler und Zufall zu gültigen Schlussfolgerungen führen.
Die Unzufriedenheit des Patienten mit einer bestehenden Krankheit und ihrer Behandlung ist kein klinischer Outcome (5Ds)
Unzufriedenheit (dyssatisfaction) ist Bestandteil der 5Ds.
Chronische, nicht infektiöse Krankheiten werden in der klinischen Epidemiologie nicht betrachtet.
Wissenschaft von der Entstehung, Verbreitung, Bekämpfung und den sozialen Folgen von Epidemien, zeittypischen Massenerkrankungen und Zivilisationsschäden -> ursprünglich: “Seuchenkunde”, d.h. Lehre der Erkennung, Bekämpfung und Verhütung übertragbarer Krankheiten, aber heute auch: Einschluss chronischer, nicht-infektiöser Krankheiten, z.B. Adipositas, Depression, Gewalt etc.
Informationsbias tritt auf, wenn Vergleiche angestellt werden zwischen Gruppen von Patienten, die sich in Determinanten des klinischen Endzustands außer dem, der untersucht wird, unterscheiden.
Ein Informationsbias entsteht durch eine fehlerhafte oder ungenaue Erhebung individueller Faktoren. Der oben beschriebene Bias ist ein Selektionsbias.
Die Reliabilität beschreibt, in welchem Ausmaß die Daten messen, was sie messen sollen.
Reliabilität beschreibt das Ausmaß, bis zu welchem wiederholte Messungen eines stabilen Zustandes, die durch unterschiedliche Untersucher und verschiedene Instrumente zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Stellen vorgenommen werden, zu gleichen Ergebnissen führen. Dahingegen beschreibt die Validität in welchem Ausmaß die Daten das messen, was sie messen sollen.
Die inhaltliche Validität ist der Grad, bis zu welchem eine bestimmte Messmethode alle Dimensionen des Konstrukts, das man zu messen beabsichtigt, und nichts darüber hinaus, umfasst.
Wesentliche Quellen der Variabilität medizinischer Merkmale sind die Messung und die Biologie.
Die Bestimmung von Quantilen (insbesondere des Medians) setzt ein zumindest nominales Skalenniveau des Merkmals voraus.
Die Bestimmung von Quantilen setzt ordinal skalierte Merkmale voraus.
Mittelwert und Median einer ungeraden Anzahl an Messwerten sind identisch.
Der Mittelwert ist das arithmetische Mittel, während der Median den in der Mitte liegende Wert darstellt.
Im Vergleich zu natürlichen Häufigkeiten erleichtern bedingte Wahrscheinlichkeiten die Herleitung des positiven Vorhersagewerts.
DIe bedingte Wahrscheinlichkeit macht keine Andeutungen zur Herleitung des positiven Vorhersagewertes.
Das diagnostische Odds Ratio eines binären Diagnosetests ergibt sich als Ratio des positiven zu negativen Likelihood Ratio.
Eine summarische ROC-Kurve beschreibt die diagnostische Genauigkeit der Kombination mehrerer diagnostischer Tests.
Eine summarische ROC-Kurve stellt die Beziehung zwischen Sensitivität und Spezifität für einen bestimmten Test dar. Dahingegen vergleicht eine Metaanalyse, die verschiedene Ergebnisse mit unterschiedlichen Schwellenwerten.
Bei Ausschlusstests ist ein positives Testergebnis hilfreich, bei Bestätigungstests ein negatives Testergebnis.
Bei Ausschlusstests ist ein negatives Testergebnis hilfreich, bei Bestätigungstests ein positives Testergebnis.
Beim Test Review Bias werden Maße für die diagnostische Genauigkeit verfälscht, durch die Kenntnis des Ergebnisses des Referenzstandards bei der Interpretation des Indextests.
Die drei wesentlichen Einflussfaktoren für die Verteilung von Krankheiten sind Zeit, Ort und Datum.
Die drei wesentlichen Einflussfaktoren für die Verteilung von Krankheiten sind Zeit, Ort und Person.
Die Inzidenz der rheumatoiden Arthritis beträgt 30/100.000 pro Jahr und die Prävalenz etwa 1/100. Dann dauert die Krankheit durchschnittlich 33 Jahre.
“15 bis 45% der Erwachsenen haben zu irgendeiner Zeit im Jahr Rückenschmerzen” ist eine Aussage zur kumulativen Inzidenz.
Die Aussage bezieht sich auf die allgemeine Inzidenz. Bei der kumulativen Inzidenz geht es um den Anteil der Personen, die in einem bestimmten Zeitraum neu erkranken, geteilt durch die Anzahl der Personen unter Risiko der Population zu Untersuchungsbeginn.
Bei der direkten Standardisierung wird die Studienrate auf die Standardpopulation umgerechnet (“erwartete Rate in der Standardpopulation”).
Bei der indirekten Standardisierung wird die Standardrate auf die Studienpopulation umgerechnet (“erwartete Rate in der Studienpopulation”).
Ein Risikofaktor ist ein Merkmal, dessen Ausprägung die Vorhersage erlaubt, dass ein bestimmtes Ereignis eintreten wird.
Das Odds Ratio liegt stets näher am Wert 1 als das zugehörige Relative Risiko RR.
Das Relative Risiko liegt stets näher am Wert 1 als das zugehörige Odds Ratio.
Bei negativer Darstellung von Wahrscheinlichkeiten (z.B. Tod statt Überleben) können Patienten Risiken von Behandlungen eher akzeptieren.
Positive Darstellung (Überlebenswahrscheinlichkeiten) ist effektiver als negative Darstellung (Strebewahrscheinlichkeit), um Menschen davon zu überzeugen, Risiken von Behandlungen in Kauf zu nehmen (“positive framing”).
Das attributable Risiko in der Population ist unabhängug von der Prävalenz der Exposition gegenüber dem Risikofaktor.
Information ist für die Entscheidung von Bedeutung, welche Risikofaktoren besonders wichtig und welche für die Gesundheit in einer Gesellschaft unbedeutend sind.
Mit dem Instrument “Score Deutschland” kann das 10-Jahres-Risiko für eine tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankung in Abhängigkeit von bestimmten Risikofaktoren in der deutschen Bevölkerung abgeschätzt werden.
Prospektive und retrospektive Kohortenstudien messen die Inzidenz einer Erkrankung direkt.
Prospektive und retrospektive Kohortenstudien erlauben die Beurteilung möglicher Assoziationen zwischen der Exposition und vielen Krankheiten.
Bei prospektiven Kohortenstudien kann vorab entschieden werden, welche Daten gesammelt werden.
Nur bei prospektiven Kohortenstudien kann vorab entschieden werden, welche Daten gesammelt werden, weil bei retrospektiven Kohortenstudien die Daten bereits existieren.
Prospektive Kohortenstudien vermeiden Bias, der auftreten könnte, wenn die Expositionserhebung erfolgt, nachdem das Outcome bereits bekannt ist.
Das STROBE-Statement ist eine Leitlinie für die Planung von Beobachtungsstudien.
STROBE-Statement ist eine Leitlinie für das Berichten von Beobachtungsstudien.
Eine Fall-Kontroll-Studie eignet sich insbesondere für die Untersuchung seltener Krankheiten.
Eine Fall-Kontroll-Studie eignet sich insbesondere für die untersuchung seltener Expositionen.
Eine Kohortenstudie hat den Vorteil, seltene Expositionen gezielt untersuchen zu können.
Beim “Matching” muss die individuelle Zuordnung, etwa von Kontrollen und Fällen, im Verhältnis 1:1 erfolgen.
Beim “Matching” erfolgt die individuelle Zuordnung von einem Fall auf ca. 3-4 Kontrollen.
Die logistische Regression kann Interaktionen mittel multiplikativer Terme erfassen.
Die Mantel-Haenszel-Methode erlaubt die Berücksichtigung vieler Einflussvariablen (Confounder).
Einer der Grenzen der Mantel-Haenszel-Methode ist, dass es viele Confounder gibt, weshalb man die logistische Regression braucht.
Eine geplante Zwischenauswertung einer klinischen Studie kann zum früheren Abbruch der Studie mit Ablehnung der Nullhypothese bei Kontrolle des Fehlers 1. Art führen
Bei der Anwendung des Intention-to-treat-Prinzips (ITT) werden Patienten entsprechend der tatsächlich erhaltenen Behandlung analysiert.
Bei der ITT werden alle Studienteilnehmer analysiert, während bei der PP nur die Teilnehmer berücksichtigt werden, die protokollgemäß behandelt wurden.
Bei der Last-observation-carried-forward Methode (LOCF) werden fehlende Beobachtungen durch zeitlich nachfolgende ersetzt.
Bei der LOCF wird die letzte Beobachtung übernommen und es folgen keine weiteren neuen Beobachtungen, weil diese nie stattgefunden haben.
Inadäquate Studienbeschreibungen führten 1896 zur Entwicklung des CONSORT-Statements.
Inadäquate Studienbeschreibungen führten erst um 1997 zur Entwicklung des CONSORT-Statements.
Bei der Zulassung eines Medikaments müssen Studien zu direkten Vergleichen mit bereits zugelassenen Alternativen (Head-to-Head-Studien) vorgelegt werden.
Bei Zulassungsstudien ist eine wissenschaftlich überzeugende Bewertung von Wirksamkeit und Sicherheit (also der Nachweis eines positiven Nutzen/Risiko-Verhältnisses) wünschenswert.
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