Defintion der bipolaren Störung
manisch-depressive Erkrankung
Kombination aus depressiven und manischen bzw- hypomanen ggf. gemischten Episoden
Symptome der manischen Episode
Stimmung situationsinadäquat gehoben (Euphorie)
auch dysphorisch-gereizt
stark vermehrter Antrieb, Überaktivität, Rededrang
vermindertes Schlafbedürfnis und verminderte Erdmüdbarkeit, erhöhte Energie
Selbsteinschätzung überhöht, Größenideen
übertriebener Optimismus, Verlust normaler sozialer Hemmungen
leichtsinniges, rücksichtslores oder in Bezug auf die Umstände unpassendes und persönlichkeitsfremdes Verhalten
gesteigerte Geldausgaben, Verschuldung, Promiskuität
Aufmerksamkeitsstörungen, erhöhte Ablenkbarkeit
formale Denkstörungen (Ideenfliucht, assoziative Lockerung)
Wahn (oft Größenwahn) oder Halluzinationen möglich
Symptome der hypomanen Episode
anhaltende, gehobene Stimmung, auch gereizte Stimmung möglich
gesteigerter Antrieb und erhöhte Aktivität
auffallendes Gefühl von Wohlbefinden und körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit
gesteigerte Geselligkeit, Gesprächigkeit, übermäßige Vertraulichkeit
gesteigerte Libido
vermindertes Schlafbedürfnis
insgesamt nicht so ausgeprägt, dass die Symptomatik zu einem Abbruch der Berufstätigkeit oder zu sozialer Ablehnung führt
soziale Steuerungsfähigkeit bleibt weitgehend erhalten
keine starke formale Denkstörung
kein psychotisches Erleben
Symptome der Depression bei bipolarer Störung
analog zu den Symptomen der depressiven Episode bei unipolarer Depression
besondere Suizidgefährdung bei Depression nach Manie, wenn in der Manie schädigende Ereignisse aufgetreten sind (Verschuldung, sexuell enthemmtes Verhalten mit negativen Effekten auf Beziehungen)
Symptome der gemischten Episode
gleichzeitiges Vorliegen von depressiven und manischen Symptomen
Verlaufsformen der bipolaren Störung
Bipolar I
Bipolar II
weitere Verlaufsformen
Zyklothymie:
nur hypomane und leichte depressive Episode
Rapid Cycling:
mind. 4 Episoden pro Jahr
bis zu 20% aller Pat.
w>m
—> versch. Verlaufsformen können ineinander über gehen
Epidemiologie und Verlauf
Epidemiologie:
Lebenszeotprävalenz bis 2% für bipolar I
6,5% für Bipolar-Spektrum
Verlauf:
Erkrankungsalter Adoleszenz und junges Erwachsenenalter in 75% d.F.
4-5 Episoden im Durchschnitt, meist mehr depressive Phasen
zw. Episoden im Regelfall keine Beeinträchtigung, allerdings kognitive Leistungsbeeinträchtigung als chronische Veränderung möglich
Suizidversuche bis 50% aller Pat.
Suizide 15-20% aller Pat.
Höchste Suizidrate aller psychischen Erkrankungen!!!
RF
Therapie der manischen Episode
generell
Pharmakotherapie
Vermeidung von Eskalation und Selbst- und Fremdgefährdung
Reizreduktion
Vermeiden von verhaltenstherapeutischer Verstärkung des manischen Verhaltens
Pharmakotherapie:
Lithium
atypische Antipsychotika
Olanzapin, Risperidon, Quetiapin, Aripiprazol
Antikonvulsiva
Valproat, Carbamazepin
oft sedierende Medikation erforderlich
Benzodiazepine
Therapie der Depression bei bipolarer Störung
analog zur Therapie der unipolaren Depression
aber: Switch-Risiko bei Behandlung mit Antidepressiva
insbesondere bei Substanzen mit noradrenerger Komponenten
Absetzen der Antidepressiva bei Übergang von Depression in Manie notwendig
US-Empfehlung: ausschließlich Behandlung der Depression bei bipolere Störung mit Stimmungsstabilisatoren
Quetiapin
Phasenprophylaxe bei der bipolaren Störung
Langfristige phasenprophylaktische Medikation:
Valproat, Lamotrigen, Carbamazepin
Psychotherapie:
Psychoedukation, inkl. Angehörigenarbeit
Stimmungstagebücher
Schlafhygiene
Interpersonal und social rhythym Therapie
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