06_2_Geburt & Lactation

Corticothropin-releasing hormone

Gegen Ende der Schwangerschaft steigt der CRH-Blutspiegel stark an:

• CRH ist beteiligt an der Einleitung des Geburtsvorgangs

  —> Bei hohen CRH-Spiegeln steigt das Risiko von Frühgeburten

• Durch Beeinflussung der fetalen Nebenniere und des mütterlichen Gehirns erhöht CRH den Dehydroepiandrosteron (DHEA)- Spiegel (DHEA fördert die Wehentätigkeit)

• CRH steigert die Verfügbarkeit von Prostaglandinen im uteroplazentaren System

  —> Prostaglandine triggern Wehen

Cortisol ist zwingend notwendig für die Entwicklung der Pneumozyten Typ II

• Pneumozyten Typ II bilden Surfactant (grenzflächenaktive Substanz)

• Die Oberflächenspannung des Flüssigkeitsfilms der Alveolen wird herabsetzt und damit den Druck vermindert, der zu deren Entfaltung erforderlich ist.

Surfactantmangel:

• Kollaps der Alveolen bereits bei normalen intrathorakalen Drücken

• Ausbildung hyaliner Membranen, die die Elastizität der Lungen herabsetzen

Erhaltung der Schwangerschaft und Steuerung des Geburtsvorgangs:

—> Balance zwischen Estrogen- und Progesteroneffekten

• Während der Schwangerschaft überwiegen Einflüsse, die den Uterus stillstellen und den Geburtskanal verengen (Progesteron).

• Um die Geburt einzuleiten, bedarf es einer geburtsfördernden Veränderung dieses Gleichgewichts zugunsten der Estrogene

Weitere wichtige hormonelle Faktoren:

• CRH, Prostaglandine, Oxytozin und Relaxine

Progesteron:

Östrogen:

• Oxytocin wirkt zusätzlich förderns auf Uteruskontraktionen

  —> Anregung der Wehentätigkeit

• Relaxin wirkt auf die Reifung des Zervix

  —> Aufweichung und Erweiterung des Muttermunds

Ferguson-Reflex:

• Dehnungsrezeptoren werden durch das Tieferrücken des Kopfes gereizt und setzen eine positive Rückkopplung in Gang:

  —> Dehnungsreiz > mehr Oxytocin > stärkere Wehentätigkeit > stärkerer Dehnungsreiz;

• Wehen regen die Oxytocin- und die Prostaglandinsynthese an.

—> Ausgelöst wird alles durch Östrogen und Relaxin

• Der Uterus reagiert in der 1. Schwangerschaftshälfte wenig auf Oxytocin da Oxitocin-Rezeptoren fehlen

• Estrogene erhöhen die Zahl der Oxytozinrezeptoren an den Myometriumzellen auf das 80-fache zur Schwangerschaftsmitte und bis auf das 200 fache direkt vor der Geburt

• Die reflektorische Ausschüttung von Oxytocin zu Beginn der Geburt zusammen mit der hohen Rezeptordichte bewirkt eine intensive Wehentätigkeit

Sekretion:

• Uterus, Plazenta und Fetus produzieren Prostaglandine

Funktion:

• Aufweichen der Zervix

• Entspannung des Geburtskanals bei der Geburt

• Regulation der Wehentätigkeit

• Anregung der Bildung von gap junctions im Myometrium (Koordination der Kontraktionen)

  • Schalten das Cytoplasma der Gap-Junctions zusammen

    —> Kontraktionen werden weitergeleitet und laufen über den ganzen Uterus

Lösung von 3 Stoffwechselproblemen:

• Hypoxie Hypoglykämie Hypothermie

Oxytocin:

• Freisetzung im Hypophysenhinterlappen durch den Saugreiz

• Bewirkt das "Einschießen" der Milch

Prolaktin:

• Freisetzung aus laktotropen Zellen im Hypophysenvorderlappen

• tonischer Hemmung durch Dopamin

• wird durch den Stillreflex angeregt (Hemmung dopaminerger Neurone), dabei steigt die Hormonkonzentration im Blut innerhalb von 30 Minuten auf das 10- bis 100-fache an

• Prolaktin hemmt die Freisetzung von GnRH (Ovulationshemmung während der Stillzeit!)