Erläutern Sie Rapid Prototyping mit Concept Modelling und Functional Prototyp
- Herstellung von Modellen und Prototypen
- Modell ist stets eine Vereinfachung oder einen Zuschnitt der jeweiligen
Funktionsschwerpunkte
- Oberbegriff für Concept Modeling und Functional Prototyping
- Ziel: Einfaches und schnelles Erstellen aussagekräftiger Prototypen
- Ziel: Einzelne Produkteigenschaften Absichern.
- Konzeptmodell (Mock-up) dient der Visualisierung (Concept Modeling)
- Funktionsmodell (oder Funktionsprototyp) dient der Absicherung der
Funktionalität (Functional Prototyp)
Welche drei Arten von Anforderungen gibt es? Erklären Sie diese kurz so, dass deren Unterschied deutlich wird.
- in der Erstellung einer Anforderungsliste werden die Anforderungen kategorisiert in Mindest, Fest- und Wunschanforderungen
-> Festanforderungen: Müssen unter allen Umständen erfüllt werden
->Mindestanforderungen: Immer mit "kleiner" oder "größer" angegeben die einen Sollwert mit Toleranzangaben beinhalten
->Wunschanforderungen: Sollen wenn möglich erfüllt werden, aber kein muss.
Definieren Sie kurz und knapp was man unter einer Brücke in der AF versteht.
Verbindung zwischen 2 Inseln schaffen; über "Luft" wird eine Verbindung gespannt
Erläutern Sie Rapid Manufacturing mit Direct Tooling und Direct Manufacturing
- Erfüllt ein Modell oder Prototyp alle erforderlichen Eigenschaften des späteren Produkts, so spricht man vom „Rapid Manufacturing“
- Direct Tooling: Form/Werkzeug wird direkt durch AF erzeugt (Negativ für Golfball)
- Direct Manufacturing: Bauteil wird direkt über AF erzeugt (Zahnkrone)
Welches Risiko der Verformung ergibt sich bei Brücken in der AF?
Bei Brückenbildung ohne Stützmaterial kann es durch die Schwerkraft zu parabelförmigen Verzug kommen
Erläutern Sie Indirect Tooling und Indirect Prototyping
- Gehört zu den indirekten, nicht-additiven Verfahren.
- AF-gefertigtes Produkt ist nur Mittel zum Zweck und nicht das
Endprodukt.
- Indirect Tooling: AF-Teil Positiv-Teil → Werkzeug-Form → richtiges Bauteil
- Indirect Prototyping: Werkzeugform als AF-Teil → richtiges Bauteil
Welche zwei Philosophien werden genutzt, um Brücken in der AF herzustellen. Was ist dafür entscheidend, welche Philosophie verwendet werden sollte?
1. Hohe Verfahrensgeschw., wodurch Stützen schnell überbrückt werden ("Werfen eines Lassos")
2. Geringe Verfahrensgeschw., wodurch Stützen langsam überbrückt werden ("Langsam wachsen lassen")
->Werkstoffabhängig, welche Philosophie das bessere Ergebnis liefern
Stellen Sie sich vor, dass versucht wird größere Überhänge zu erreichen. Hierzu wird eine Brücke gedruckt und im Anschluss mechanisch (z.B. spanend) geöffnet. Welche konstruktive Vorkehrung muss dabei bedacht werden? (Anm.: Evtl. Abb. von Folie 6.5.3 zur Veranschaulichung dazu)
Wenn mechanisch nachbearbeitet wird, sollte bei der Konstruktion das Infill beachtet werden. Entweder im Bereich der Brücke/Überhangs mit Vollmaterial drucken oder Wände in der Konstruktion vorkonstruieren
Warum sind kreisförmige Öffnungen für die AF ungeeignet? Nennen Sie konstruktive Möglichkeiten zum Umgang damit
-wenn die Öffnung parallel zur Schichtebene orientiert ist, besteht diese immer aus einer Mischung aus Stufen und Überhängen/Brücken
-Wenn möglich sollte die Öffnung zunächst senkrecht zur Schichtebene verlaufen, damit ohne Stufen/Überhängen gedruckt werden kann
-sollte dies nicht Möglich sein, gibt es konstruktive Möglichkeiten, wie Tropfenformen, ovale Formen, Formen mit Downskinwinkel >45° oder Stützen/Lamellen
-ggf. Öffnungen mechanisch nachbearbeiten, dabei aber Infill in den jeweiligen bereichen beachten
Nennen Sie die wesentlichen Aufgaben / Nutzungsmöglichkeite von Infill
-"Infill" bzw. die innere liegende Struktur wird idR in % angegeben
- Aufgaben:
->Stützen der Außenschichten
->Stützen der oberen Deckschichten
- Infill wird im Slicer definiert, es stehen unterschiedliche Füllmuster zur Verfügung
- über die Art des Infills kann die Kraftverteilung im Bauteil kontrolliert werden (Ideal unter 45°)
Nennen Sie fünf gängige Verfahren der Additiven Fertigung nach der VDI-Richtlinie 3405 und erläutern Sie deren Merkmale im Hinblick auf das schichterzeugende Element.
- SL (Stereolithografie) -> Lasterstrahl
- PJM (Poly Jet Modelling) ->Druckkopf
- FLM (Fused Layer Modelling) ->Extruder
- LS (Laser sintern) ->Laserstrahl
- LBM (Laser Beam Melting) ->Lasersrahl
Geben Sie zunächst eine grobe, dann eine detaillierte Einteilung des Prozesskettenüberblicks der Additiven Fertigung.
Erläuterung feine Einteilung:
1. Erstellung 3D-Modell (CAD oder Scan + Meshnachbearbeitung)
2. Export in geeignetem Dateiformat (i.d.R. .stl)
3. Slicing (einfügen von Support und Erstellung von maschinenlesbaren Anweisungen (G-Code)
4. Herstellung (Maschinenparameter einstellen ggf. Maschine vorbereiten)
5. Post Processing (Support entfernen, ggf. waschen, bei LS ggf. Imprägnieren um Wasserdichtigkeit zu erreichen, Maschine reinigen)
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Sintern und Schmelzen und beschreiben/skizzieren Sie das 2-Phasen-Sinter-Modell
-Sintern ist unterhalb des vollständigen Schmelzpuntes (Verbacken des Bauteils)
-Schmelzen über der Schmelztemperatur (i.d.r. vollständig verflüssigt)
-Beim Sintern ist immer eine Restporösität festzustellen (ggf. undichte Bauteile). Gesinterte Teile müssen ggf. imprägniert werden - sonst auch als Filter/Dämpfer (Pneumatik) nutzbar
Was versteht man unter einer „absatzweisen Verfahrenskette“ in der Additiven Fertigung?
- Absätzig bzw. Zweistufig bedeutet, dass der Drucker nicht dauerhaft mit Aufheizen und Abkühlen beschäftigt ist und somit blockiert
- Prozesse werden seperiert
Vorteile:
- keine Blockierung des Druckers
- Leistung des Druckers kann kleiner ausfallen
- Grünling/Braunlin leichter mechanisch zu bearbeiten
Nachteile:
- Schrumpfungsverhalten
- Sintervorgang = eingeschränkte Festigkeit
Was versteht man unter dem Begriff Anisotropie?
- Anisotropie beschreibt die Richtungsabhängigkeit werkstoffspezifischer Eigenschaften. Diese Eigenschaften sind in den drei Raumrichtungen nicht identisch (Sollte keine Richtungsabhängigkeit vorhanden sein, bezeichnet man den Werkstoff als isotrop).
- Anisotropie ist je nach Werkstoff, Parameterwahl und Verfahren unterschiedlich stark ausgeprägt.
- AF-Verfahren erzeugen Bateile schichtweise. Die Verbindung zwischen den Layern ist oft schwächer als die innerhalb einer Schicht. Dies führt zu anisotrpen Eigenschaften, vor allem bei laminierenden Verfahren (insbesondere FLM)
- Maßnahmen:
1. Anordnung des Drucks (Wahl Azimotwinkel beachten -> 45°).
2. Wahl des Infills
3. Verbindung der Layer (Möglichst viel angriffsfläche)
4. Einstellung der Prozessparameter
5. Speziell FLM: höhere Verarbeitungs, Bauraum, Plattentemp.; Anpressen für größere Kontaktflächen
- Verfahren die von Anisotropie stark betroffen sind:
->FLM
-> LS
- Verfahren die von Anisotropie weniger stark betroffen sind:
->LBM
->EBM
Ein Bauteil wird im FLM-Verfahren gefertigt und soll als Kupplung verwendet werden. Wie sollte das Bauteil gedruckt werden, um möglichst belastbar zu sein?
Welche Maßnahmen können neben der Druckrichtung noch getroffen werden, um die Belastbarkeit zu erhöhen?
- Einbringen von Faserverstärtken Filament (GFK-/CFK-Fasern)
- Einstellen des Infills ->Mehr Infill (0-100%) oder Sturktur des Infills anpassen (bspw. Tri-Hexagon Struktur
- Post-Processing: Wärmebehandlung (Bei Metalldruck)
Welche Konstruktionsart bietet sich an, um die Vorteile der Additiven Fertigung optimal zu nutzen? Begründen Sie
Neukonstruktion:
- Gestaltungfreiheit von komplexen Geometrien ideal für AF
-Bestehende Lösungen oft nicht optimal für AF
-Direkt Leichtbau oder Funktionsintegration möglich
Nennen und erläutern Sie drei Vorteile die Additive Fertigung im Vergleich zur konventionellen Fertigung für diese Baugruppe bietet.
-Hohe Individualität der Produkte bei niedrigen Losgrößen
- Hohe Komplexität der Produkte da geringer Kostenaufwand
-Schnelle Prototypenentwicklung , da nicht erst ein Werkzeug hergestellt werden muss (->Zeit/Kostenersparnis)
-Funktionsintegration
-Topologieoptimierte Strukturen
Nennen Sie jeweils zwei additive Fertigungsverfahren (nach VDI-Norm) mit flüssigen und festen Ausgangsstoff
Flüssiger Ausgangsstoff:
- SL: Stereolithographie
- DLP: Digital Light Processing
Fester Ausgangsstoff:
- FLM: Fused Layer Modelling
- LS: Laser Sintern
Beschriften Sie die folgende Abbildung "Klassifizierung von additiven Fertigungsverfahren"
Was versteht man unter der additiven Fertigung. Definieren Sie den Begriff kurz und geben Sie die Erkennungsmerkmale wieder.
- Aufbau eines Bauteils durch Hinzufügen von Volumenelementen (Voxeln) oder Schichten aus dig. 3D-Daten
- Einordnung der Fertigungsverfahren:
- Neben Subtraktiv (Spanenende Bearbeitung) und Formativ (Umformende Bearbeitung) gibt es noch Addtive Fertigungsverfahren
- Fertigungsverfahren unterteilt in 6 Hauptgruppen ->3D-Druck kann in mehrere Fertiungsverfahren unterteilt werden
Erkennungsmerkmale:
- Herstellung durch Schichten oder Voxeln
- Schichtgeometrie wird direkt aus den 3D-CAD-Daten generiert
- keine produktspezifischen Werkzeuge notwendig
- mechanisch-technologischen Eigenschaften erfolgen während des Bauprozesses
- grundsätzlich in jeder Orientierung kann gedruckt werden
Erklären Sie anhand von Graphen die Betitelungen “Individual for free” und “Complexity for free” in der AF
Skizze: Steigende Losgröße ungeeignet für AF
Skizze: Steinde Komplexität geeigneter für AF
Verschiedene Datenformate werden in der AF verwendet, unter anderem die .stl-Datei. Welche Fehler füren zu Problemen bei der Erzeugung von STL-Dateien?
- Nicht geschlossene, nicht wasserdichte Flächen
- Überlappende Flächensegmente
- Falsche Orientierung einzelner Flächensegmente
- Körper oder Elemente sind nicht miteinander verbunden
Erklären Sie anhand einer Skizze was ein Sehnenfehler ist.
-Sehnenfehler ist die Abweichung zwischen der idealen Geometrie (z. B. einem Kreisbogen) und der tatsächlich erzeugten Geometrie
Welche Modelle gibt es von der Skizze bis zum Volumenmodell?
Beschreiben Sie kurz das SL-Verfahren und skizzieren Sie den Aufbau!
SL: Stereolithographie
- Baumateiral liegt in flüssiger Form vor
- Aushärtung erfolgt durch Licht und Wärme (Polymerisation) durch Laser
- Bauteil wächst aus dem Fluid heraus
-idR Stützmaterial notwendig, da sonst Inseln 2. Grades schwimmen würden
Beschreiben Sie kurz das DLP-Verfahren und skizzieren Sie den Aufbau!
DLP: Digital Light Processing
- wie SL, bloß Projektor statt Laser
- Aushärtung erfolgt durch Licht und Wärme (Polymerisation) durch Projektor
Beschreiben Sie kurz das LS-Verfahren und skizzieren Sie den Aufbau!
LS: Laser Sintern:
- Kunststoffpartikel werden punktuell (durch Laser) stark erwärmt (kurz vor Schmelzpunkt = Sintern), sodass diese aneinanderkleben bzw. backen
- Rakel verteilt neues Pulver, welcher wieder punktuell gesintert wird
Beschreiben Sie kurz das SMS-Verfahren und skizzieren Sie den Aufbau!
SMS: Selektives Maskensintern:
- Verfahren wie LS, anstelle von Laser wird ein Infrarotstrahler und Maskenträger genutzt
Beschreiben Sie kurz das FLM-Verfahren und skizzieren Sie den Aufbau!
FLM: Fused Layer Modelling
- Aufgewickeltes Stangen- oder Spulenmaterial (Filament) wird über einen Feeder zum Extruder (Direct oder Bowden-Extruder) befördert
- über einen Extruder mit Düse wird das Marterial auf die Bauplattform gebracht
- Material wird im Hot-End aufgeschmolzen und strangförmig und schichtweise aufgetragen
Wie ist beim FLM-Verfahren der Druckkopf aufgebaut?
Erläutern Sie den Unterscheid zwischen einem Bowden- und Direct-Extruder!
Bowden-Extruder:
- Motor abseits des Druckkopfs
- Filament wird über Bowden-Schlauch zum Hotend geführt
- Leichter Druckkopf ->höhere Druckgeschwindigkeit möglich
-aber Filamentführung erschwert (Nachteil bei flexiblem Material)
Direct-Extruder:
- Motor direkt am Druckkopf befestigt
- Präzisere Filamentförderung
- Druckkopf ist jedoch schwerer ->langsamere Druckgeschwindigkeit
Erläutern Sie den Herstellungsprozess von Filament in einem Ablaufdiagramm!
1) Granulat Verarbeitung mittels Schneckenextruder
2) Beheiztes Wasserbecken zur Abkühlung
3) Qualitätscheck: Durchmesser und Oberfläche
4) Richtstrecke
5) Aufwickeln / Haspeln
Arten von Filament:
-> 1,75 mm Durchmesser
-> 2,85 mm Durchmesser
Erläutern Sie den Unterschied zwischen LS und LBM!
-beim LS (Laser-Sintern) wird pulverförmiges Material (meist Kunststoff) schichtweise erhitzt, sodass die Partikel an ihren Oberflächen aufschmerzen und miteinander verbacken
Vorteil: - idR kein Stützmaterial notwendig, da umliegendes Pulver als Stütze
fungiert
- geringes Delta-T (aufzubringende Temperatur für Sintervorgang),
daher wenig Verzug im Bauteil
-beim LBM wird das Pulver (idR Metall) vollständig aufgeschmolzen, sodass eine homogene Schmelze entsteht, die wieder Erstarrt.
Beschreiben Sie die Alternative zum LBM z.B. mit dem Binder Jetting oder Metall FLM Druck. Beschreiben Sie den Prozess mit eigenen Worten.
-Erzeugung eines Grünling mittels Binder-Jetting
- Entbindung des Bindemittels (Chemisch oder Thermisch), um Braunling zu erzeugen
- Sintern des Braunling oder direkt Grünling, um Werkstoffeigenschaften zu erhalten
- =Fertiges Bauteil
Teilen Sie die pysikalischen Prinzipien der Polymerisation in 3 Untergruppen ein und nennen Sie passend zur Untergruppe wie diese konkret polymerisiert werden kann.
Stellen Sie den Einfluss der verkürzten Produktentwicklung auf die Blindzeit in Graphen dar. Beschriften Sie dabei relevante Größen! Was hat die AF hiermit zu tun?
-Einfluss der AF hierauf: Beschleunigung von Modellbau und Prototypen
-Mann kann deutlich schneller Modelle physisch herstellen und die Modellbauzeit bzw. Prototypenbau reduzieren.
-Dadurch verringert man wiederum die Blindplanzeit, wodurch besser geplant werden kann
Erläutern Sie den Effekt durch eine verkürzte Produktentwicklung und wie diesem entgegengewirkt werden kann.
- trotz verkürzter Entwicklungszeiten bleiben idR die Durchlaufzeiten für Funktionsmuster/Prototypen gleich
- das führt zu einer erhöhten Blindplanzeit , die nicht gewünscht ist
Gegenmaßnahmen:
- Durch vermehrte Simulation den Aufwand für Prototypen elimieren
- Simulatneous Engineering: parallelisierung von Entwicklungsphasen ->jeder Schritt kann länger dauern, dennoch reduziert sich die Gesamtentwicklungszeit
- Einsatz AF: es können schnell Funktionsmuster / Prototypen gedruckt werden
Erläutern Sie die Begriffe Konzept, Entwurf und Ausarbeitung
Konzept:
- Grundidee für das Produkt
- Grundsätzliche Funktionalität durch Teillösungen definiert
erste Gestalt
- Klärung der technischen und praktischen Umsetzung des Produktes
Entwurf:
- Detailierung und Konkretisierung des Konzeptes
- erste Dimensionierungen und Berechnugen
- Auswahl Werkstoffe und Fertigungsverfahren
- Realistische, dimensioneirte Darstellung
Ausarbeitung:
- vollständige und detailierte Konstruktionsdokumentation
- Alle Details ausgearbeitet
- Erstellung von Fertigungszeichnugen, Toleranzangaben, Dokumentationen
- vollständige Dokumentation der Produktreife
Erklären Sie den Ablauf einer Konstruktion von Aufgabe bis zum Entwurf an einem Schabild und in kurzen Sätzen
1. Aufgabenstellung erhalten und in Kontext eingeordnet
2. geklärte Aufgabenstellung ->Ergebnis Anforderungsliste
3. Gesamtfunktion analysieren
4. Gesamtfunktion in Teilfunktionen zerlegen
5. Entwicklung von Teillösungen (->morphologischer Kasten)
6. Beurteilung der Teillösungen und Kombination dieser anhand der Anforderungen
7. Entwicklung eines Entwurfes
Erklären Sie den Zusammenhang vom Kosteneinfluss entlang des Produktentstehungsprozesses. Beschreiben Sie kurz, wie AF hier unterstützen kann.
Zehnerregel: Fehlerkosten steigen im Entwicklungsprozess exponentiell an. AF für Rapid Prototyping
Erläutern Sie die Auflösung!
Definition:
- Auflösung beschreibt die Grenzen zur kleinstmöglichen und detailgetreuen Herstellung von Geometrien
- Allgemein wird die Auflösung unterschieden in:
- Digitale Auflösung (->Aufbereitun der Daten)
- Physikalische Auflösung (->Mechanik der Prozesseinheit;
->Eigenschaften des Baustoffs; ->Prozessparameter)
Unterscheidung:
- zusätzlich wird zwischen der Auflösung in x-y-Richtung und in z-Richtung unterschieden
- Beinflussung der Auflösung in x-y-Richtung
-SL: Laserspot-Größe (ca. 140 µm)
-LS/LBM: Aufschmelzverhalten des Werkstoffs sowie Korngröße
-FLM: Verfahrmechanik; Ausbringmenge; Verhalten des
Schmelzbades
- Beeinflussung der Auflösung in z-Richtung
- Verstellmechanik
- Steifigkeit der FÜhrungsqualität
- Werkstoffeigenschaften (Korngröße, Adhäsions- und
Kohäsionseigenschaften)
Was versteht man in der AF unter Brücken.
-Brücken schaffen eine Verbindung zwischen 2 Inseln
-über "Luft" wird eine Verbindung gespannt
-Bei Brückenbildung ohne Stützmaterial kann es durch die Schwerkraft zu parabelförmigen Verzug kommen
-Philosophien:
1. Hohe Verfahrensgeschw., wodurch Stützen schnell überbrückt werden
("Werfen eines Lassos")
2. Geringe Verfahrensgeschw., wodurch Stützen langsam überbrückt werden
("Langsam wachsen lassen")
-Wenn mechanisch nachbearbeitet wird, sollte bei der Konstruktion das Infill beachtet werden. Entweder im Bereich der Brücke/Überhangs mit Vollmaterial drucken oder Wände in der Konstruktion vorkonstruieren
Erläutern Sie das Curling (“Warp-Effekt”) in der AF und nenne Sie Gegenmaßnahmen dazu.
Curling:
- Ablösen der ersten Fertigungsschichten
- Ensteht aufgrund hoher Temperaturgradienten zwischen Bauteilfläche und Baumaterial in Kombination mit einem zum Schrumpfen neigenden Werkstoff
- Tritt auf wenn die Zugeigenspannungen größer sind als die Haftspannungen zwischen Bauteil und Plattform
- Bauplattform und Bauraum vorheizen
- Baumaterial vorheizen
- Bauraumtemp. Nah an der Schmelztemperatur des Baumaterials bringen
- Stützstrukturen einbringen um Bauteil "Festzuhalten" oder um eine gleichmäßige Wärmeableitung zu gewährleisten
Beschreiben Sie Inseln in der AF!
- Inseln sind Elemente die zunächst einzeln gelagert sind und erst im Druckverlauf verbunden werden (über Brücke)
- Ohne Inseln keine Brücken
- Inseln 1. Grades: Gemeinsame Baupattform
- Inseln 2. Grades: keine gemeinsame Bauplattform
->Wichtig: Inseln müssen stabil gehalten werden (Schwierig vor allem im LS-Verfahren)
Was beschreibt der Stufeneffekt in der AF und was kann man tun, um dem aus dem Weg zu gehen?
-Größere Schichtdicken führt zu größeren und sichtbaren Schichteffekten (Bswp. Größere Kerbwirkung)
- Kleinere Schichten haben einen geringen Schichteffekt (bspw. Geringere Kerbwirkung); sind optisch schöner; allerdings mehr Versagensstellen
-es muss ein optimum gefunden werden
-es kommt immer zu Stufenbildung, man kann diese nur verringern
-Upskinwinkel nie <20° wählen
-Vergrößerung des Gesamtmodells, um das Verhältnis von Schichthöhe zu Modell zu senken
- Schichtdicke variieren:
->Kleinstmögliche Schichtdicke = gegen Stufeneffekt)
->MIttlere Schichtdicke = Kompromiss aus Festigkeit, Stufeneffekt,
Wirtschaftlichkeit)
->Große Schichtdicke = Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Zeichnen Sie verschiedene Arten von Stützstrukturen. Welche Aufgaben haben Stützstrukturen?
Unterscheidung in:
-Unterbau: Skirts, Brims, Rafts
-Gusssets
-Einzelstützen
-vollflächiger Support
Aufgaben:
- geringe Festigkeiten während des Bauprozesses zu verbessern
- Stützen Überhänge, Holhräume und Brücken
- beugt dem Curling (Warp-Effekt) vor
- gezielte Wärmeabfuhr
- können auch abwaschbar sein
- stabilität für spanende Nachbearbeitung
Erläutern Sie die Begriffe der Downskin- und der Upskinfläche und skizzieren Sie diese!
Upskin:
- Upskin-Fläche: jene Oberfläche des Bauteils, dessen Normalvektor (bezogen auf z-Achse) positiv ist
- Upskinfläche erzeugt einen Stufeneffekt (Step effevt)
Downskin:
- Downskin-Fläche: jene Oberfläche des Bauteils, dessen Normalvektor (bezogen auf z-Achse) negativ ist
- Downskinfläche erzeugt einen Überhang (Overhang)
Welche Vorteile haben unterschiedliche Infills (10%, 50%, 90%)?
Anpassung an Fertigungs- und Bauteilanforderungen
Verringerung des Zeit- und Materialeinsatzes
Anpassungen der Festigkeit und Steifigkeit
Beeinflussung der Federungs- und Dämpfungseigenschaften
Möglichkeit zur Gestaltung von flexiblen Bauteilen
10% Infill: Geringe Fertigungszeit und geringer Materialeinsatz (Wirtschaftlichkeit) im VGL. zu Volldruck, federndes Bauteil möglich
50% Infill: Kompromiss aus Festigkeits- und Wirtschaftlichkeitseigenschaften
90% Infill: Hohe Festigkeiten und Steifigkeiten
Zeichnen Sie das Temperatur/ dynamische Viskositätsschaubild am Beispiel von ABS. Kennzeichnen Sie die Glas-, Fließ- und Verarbeitungstemperatur (mit Temperaturangaben) und stellen Sie das Verarbeitungsfenster dar. Was passiert, wenn die Temperatur unterhalb des Verarbeitungsfensters liegt?
Last changed9 minutes ago