Buffl

Organisieren und verwalten

MA
by Miriam A.

Sie wollen mit ihrer Klasse einen außerschulischen Lernort besuchen/eine Klassenfahrt

machen. Diskutieren sie den pädagogisch-didaktischen Sinn sowie die organisatorisch-

rechtliche Vorbereitung einer solchen Maßnahme!

Pädagogischer Wert:

- Bestandteile der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schulen

- Lehrer und Schüler lernen sich besser kennen, erleben zusammen etwas Neues -> besseres gegenseitiges Verständnis, besseres Verhältnis, da sich mehr Situationen für persönliche Gespräche und Konfliktlösungen ergeben

- SuS untereinander lernen sich auch besser kennen, weil andere Fähigkeiten und charakterliche Eigenschaften sichtbar werden; Stärkung der sozialen Kompetenzen, Förderung der Teamfähigkeit

- SuS bekommen viel weiteres Blickfeld für ihre Umwelt, als in der Schule möglich; Lernen mit allen Sinnen, weniger vom Lehrer gesteuert, dafür mehr individuell gestaltet und intensiv

- SuS lernen nicht nur ihre Grenzen kennen sondern haben auch die Möglichkeit, darüber hinauszuwachsen (z.B. bei Skifreizeit, sportliche oder intellektuelle Wettbewerbe, internationale Begegnungen (China-Austausch)) Organisatorisch-rechtliche Vorbereitung:

- Neben SuS auch Eltern frühzeitig (!) mit ins Boot holen, informieren über: Finanzierungsrahmen, Unfallversicherung, Verhaltensanweisungen

- Neu seit 2013: Schulkonferenz muss Fahrtenprogramm für das jeweilige Schuljahr festlegen und Anzahl, Dauer und Kostenobergrenze bestimmen. Schulfahrten dürfen nur unter Beachtung des der Schule zur Verfügung stehenden Reisekostenbudgets vorgesehen werden.

- Bei Hartz IV –Empfängern werden die Kosten für Klassen- und Schulfahrten übernommen

- Lehrer dürfen keine Zuschüsse, z.B. durch Fördervereine, für Reisekosten annehmen; Freiplätze und Vergünstigungen dürfen nur angenommen werden, wenn sie Leistungsbestandteil des Vertragsangebots und Vertragsabschlusses sind.

- Lehrer erhalten bei genehmigten Dienstreisen eine Reisekostenvergütung (Fahrtkosten erstattet + Tagegeld) bzw. bei mehrtägigen Schulfahrten stattdessen eine Aufwandsvergütung von 14€ pro Tag, auf die sie jedoch verzichten können ; Lehrkräfte im Tarifbeschäftigungsverhältnis haben Erstattungsanspruch

- Lehrer mit Teilzeitstelle bekommen für Klassenfahrten von einer Woche 14 Stunden mehr angerechnet, Lehrer mit Vollzeitstelle keine Mehrarbeit

- SuS dürfen von Klassenfahrten ausgeschlossen werden, wenn wegen groben Fehlverhaltens eine Ordnungsmaßnahme verhängt wurde, die den Ausschluss von sonstigen Schulveranstaltungen beinhaltet (§ 53 SchG), oder wenn S stark aggressives Verhalten an den Tag legt oder den Unterricht mit undiszipliniertem Verhalten fortwährend stört

- Eltern können schriftlich begründeten Antrag auf Befreiung der Teilnahme an mehrtägigen Klassenfahrten einreichen, wenn sie auch nach einem Gespräch über Ziele und Inhalte der Klassenfahrt aus religiösen oder gravierenden erzieherischen Gründen bei ihrem Antrag bleiben -> SuS die von Teilnahme befreit sind, besuchen den Unterricht in anderen Klassen

- Verträge mit Beförderungs- und Beherbergungsunternehmen werden im Namen der Schule abgeschlossen, nie im Namen des Lehrers

- Bei mehrtägigen Veranstaltungen oder solchen, die mit erhöhten finanziellen Belastungen verbunden sind, ist vor Vertragsabschluss eine schriftliche, rechtsverbindliche Erklärung der Eltern einzuholen, dass sie Teilnahme zustimmen und Kosten tragen (auch wenn S schon volljährig sind)

- Bei gemischten Gruppen ist in der Regel die Teilnahme von mindestens einer weiblichen und einer männlichen Begleitperson erforderlich; auch andere geeignete Personen z.B. Eltern können als weitere Begleitung beauftragt werden

- Beförderung von SuS mit privaten Kraftfahrzeugen ist grundsätzlich nicht zulässig

Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen durch den gymnasialen Ganztagsunterricht?

PRO Ganztag:

• Entlastung für die Erziehungsberechtigten - Vor allem in Hinblick auf Alleinerziehende.

• Hausaufgaben werden unter Aufsicht gemacht und es kann Hilfestellung gegeben werden.

• Verringerung der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen – Reduzierung der Verwahrlosungsgefahr, Konsumverführungen und Kontakte mit der Drogenszene.

• Das Schulklima verbessert sich.

• Soziale Kompetenz(en) können besonders gefördert werden.

• Es findet eine sinnvolle Freizeitgestaltung statt

• Das intensive Zusammenleben der SchülerInnen unterschiedlicher sozialer/kultureller Herkunft fördert gegenseitiges Verständnis.

• Es gibt vielfältigere Möglichkeiten zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen SchülerInnen und Lehrern.

• Der Stundenplan (Abfolge der Fächer, Pausen, etc.) kann den Bedürfnissen der SchülerInnen besser angepasst werden

• Besondere Unterstützungsbedarf bei der Integration von SchülerInnen mit Migrationshintergrund kann nachgekommen werden

• Mehr Unterricht / "Lernstunden", desto größer ist der Lernfortschritt in einem bestimmten

Zeitraum.

• Größerer zeitlicher Freiraum - weniger zeitlicher Druck.

• Die SchülerInnen erhalten ein hochwertiges Schulessen in entsprechender Atmosphäre, was zu Hause immer weniger gesichert ist. - Kennenlernen guter Ernährungsgewohnheiten

• Bei Leistungsmängeln eines Kindes hängen die Ausgleichsmaßnahmen nicht von der

finanziellen Situation der Eltern ab.

• Verstärkte Mitbestimmungsmöglichkeiten der Schüler/innen

CONTRA Ganztag:

• Der Staat mischt sich in die Erziehung ein und der erzieherische und bildende Einfluss der Eltern auf ihr Kind nimmt ab.

• Der Einfluss der selbstbestimmten Peer Group nimmt ab - Fähigkeit des Aufbaus eines

eigenen sozialen Netzwerkes geht verloren.

• Hausaufgaben bzw. Lernen muss trotzdem zusätzlich noch zu Hause erfolgen.

• Wenig Freizeit.

• Weniger Zeit für Familien, Musikschule oder Sportvereine etc. werden schlechter mit der Schule kombinierbar, bzw. es verschieben sich solche Aktivitäten noch weiter in den Abend hinein.

• Höherer Kostenaufwand in materiellen wie auch personeller Hinsicht

• Oft werden nicht qualifizierte Kräfte eingesetzt, so dass lediglich eine Betreuung stattfindet

• Jugendlichen können nicht mehr zur Aufbesserung ihres Taschengeldes Arbeiten gehen, wodurch diese Horizonterweiterung nicht mehr stattfinden kann.

• Förderung von Unselbständigkeit durch ganztägige Lehrerabhängigkeit.

• Die psychische und körperliche Leistungsfähigkeit der Kinder wird überreizt.

• Die zeitliche Ausdehnung der Anwesenheitspflicht von Lehrern schränkte die intensive und kreative Vorbereitung auf den Unterricht ein.

• Zum Teil entstehen für die Ganztagsbetreuung extra Kosten, so dass auch hier eine Bildungsschere entsteht.

• Ausbildung und Lernen werden institutionalisiert und entsprechen nicht mehr dem persönlichen Lebensrhythmus.

• Einigen Kindern kann der Gruppendruck im Rahmen der Ganztagsschulaktivitäten zu schaffen machen. Mobbing-Opfer sind dem Mobbing länger ausgesetzt.

• Ein neues Klassendenken entsteht - Die Klasse der Ganztagsschüler versus die Klasse der Halbtagsschüler.

• Als Nebeneffekt verabschieden sich immer mehr Eltern von der Erziehungstätigkeit bzw. der Erziehungsverantwortung.

• Die Kinder sind mehr als zu Hause Außenreizen ausgesetzt - dies kann vor allem für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) problematisch sein

• Vereins-Übungsleiter/-Trainer, die selbst noch zur Schule gehen, stehen weniger zur Verfügung

• Auch für LehrerInnen ergeben sich, durch den ganztägigen Schulaufenthalt ähnliche Auswirkungen (u.a. Einschnitte im Freizeitbereich) wie bei den SchülerInnen.

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Miriam A.

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