o Produkt außenpolitischer Aktionen und Reaktionen, die über Zeit aufrechterhalten werden und so bestimmte Muster ausbilden, die dann als Beziehungen zu gelten haben
o Wissenschaft von den internationalen Beziehungen; diese Disziplin beschäftigt sich mit zwei Gegenstandsbereichen: Internationale Politik, Außenpolitik
==> Außenpolitik: 1 Staat handelt (chinesische Außenpolitik) / Aktion und Reaktion staatlicher Akteure („output“)
==> Internationale Politik: mindestens 2 Staaten handeln (deutsch-chinesischer Wirtschaftsaustausch) / Interaktion der Staaten („outcome“)
o Interaktion nicht-staatlicher/gesellschaftlicher Akteure über staatlich-territoriale Grenzen hinweg
-Theorien sind Sätze von Aussagen die…
o Logisch verknüpft sind und zusammenhängen
o Einer wissenschaftlichen Untersuchung als Bezugsrahmen dienen (Selektion)
o Eine begrifflich-systematische Ordnung der Ergebnisse ermöglichen (Ordnung)
o Systematisch-kausale Aussagen ermöglichen (Erklärung)
==> …und auf dieser Grundlage Prognosen erlauben
-Die Grenzen der Beobachtung liegen
o In den Fähigkeiten der Betrachtenden
o Im Vorgang des Betrachtens
o In den Prämissen der Theorien
==> Beispiel: Kriege zu führen ist falsch/böse, weil diese menschliches Leid verursachen
-Theorien sollen
o Weit sein (max. Leistungsfähigkeit)
o Tief sein (max. Leistungsfähigkeit)
o In sich logisch sein (Konsistenz)
o Überprüfbar sein (Falsifizierbarkeit)
o Eine systematisch-kausale Erklärung geben
==> Beispiel: Theorie des demokratischen Friedens (Demokratien führen gegeneinander keinen Krieg, z.B. weil sie andere D. als Teil einer In-Group wahrnehmen)
-Was ist Hermeneutik?
o In der Geschichtswissenschaft vorherrschende Wissenschaftstheorie
o Im Kern: Methode der Interpretation
o Es geht um das Verstehen von Akteuren und Zusammenhängen
-Was ist Szientismus?
o In den Sozialwissenschaften vorherrschende Wissenschaftstheorie
o In Anlehnung an die Naturwissenschaften geht es um die Suche nach Kausalgesetzen
o Betonung der Methoden der empirischen Sozialforschung
-Mit der Analyseebene wird festgelegt, auf welcher Ebene die erklärende Ursache für ein bestimmtes beobachtbares Verhalten liegt.
o Theorie des internationalen Systems
o Theorie der bürokratischen Politik (Akteur)
o Politische Psychologie (Individuum)
o Rollen von Personen in den IB
o Weltbilder; belief systems als entscheidend
o Kontexte der individuellen Entscheidungsfindung
o Interessen der Einzelnen
o Gruppenhandeln
o Aggregierung von Interessen
o Verhalten von Staaten und anderen Akteuren (output)
o Herrschaftssystem und Außenpolitik
o Implementation außenpolitischer Entscheidungen
o Struktur und outcome
o Anarchie und Kooperation im IS sowie Machtasysmetrien werden analysiert
o Machtasymmetrie
o Konfiguration (von Staatspräferenzen)
-Nach Otto Czempiel ist Politik die „autoritativ (herrschaftlich) oder über den Modus der Macht erfolgende Verteilung (und Erzeugung) von Werten in den Sachbereichen Sicherheit, Wohlfahrt, Herrschaft, die vom politischen System oder von gesellschaftlichen Akteuren innerhalb des gesellschaftlichen Umfeldes einer Einheit oder innerhalb der internationalen Umwelt vorgenommen wird“
-Im Inneren
o Es existieren Gesetze auf der Basis eines gemeinsam akzeptierten Selbstbildes
o Es gibt Regeln für den Wettbewerb um Autorität und legitime Regelsetzung
o Es bestehen Kontrollinstanzen (Justiz, öffentliche Meinung) und Sanktionsmechanismen
o Es gibt politischen und sozio-ökonomischen Ausgleich (Gleichheitsgrundsatz)
-International
o Staaten müssen ihre Existenz selbst sichern (Selbsthilfe)
o Staaten müssen zur Sicherung ihrer Interessen eigene (auch militärische) Mittel erlangen und einsetzen
o Wettbewerb und asymmetrische Macht können zu Krieg führen
o Bedeutung der gegenseitigen Gegenmachtbildung
o Bei bestehender Interdependenz muss man unter diesen anarchischen Bedingungen (ein gewisses Maß an) Kooperation erreichen
==> Anarchie = Abwesenheit einer übergeordneten Ordnungsinstanz
-Außenpolitik ist die inhaltliche Ausformung und organisatorische Steuerung der Beziehung einer staatlich verfassten Gesellschaft zu ihrer Umwelt. Sie basiert auf denjenigen gesellschaftlichen Werten und Interessen, die im Innern als allgemeinverbindliche Werte und Interessen auf Zeit durchgesetzt werden, wobei diese Prozesse auch durch Akteure und Entwicklungen in der internationalen Umwelt beeinflusst sein können (Jäger und Beckmann, 2007)
-Bilaterale Beziehungen bezeichnen die direkten Beziehungen zwischen zwei Staaten auf verschiedenen Sachbereichen
-Die relativen Fähigkeiten der beiden Staaten kommen darin direkt zum Ausdruck (Machtasymmetrie), weshalb in einer Beziehung
o starke Staaten jeweils bilateralen Austausch und
o die schwächeren Staaten additiv-multilateralen Austausch anstreben
-Bilaterale Beziehungen sind von direkter Reziprozität geprägt (do, ut des – Ich gebe, damit du gibst), die über Sachbereiche hinweg erfolgen kann
-Nach Keohane: „the practice of coordinating national policies in groups of three or more states“
-Normativer Multilateralismus
o Multilateralismus bezeichnet längerfristige koordinierte Beziehungen zwischen drei oder mehr Staaten auf der Basis und in Übereinstimmung mit gemeinsamen Normen, Prinzipien und Handlungspraktiken in bestimmten Sachbereichen.
o Beziehungen auf der Basis des normativen Multilateralismus können zu internationalen Institutionen führen.
-Mit Blick auf die Umweltbedingungen staatlichen Handelns können folgende Prozesse unterschieden werden:
o Globalisierung
§ Entwicklungen, die aus den Revolutionen der Kommunikations- und Informationstechnologie resultieren und zu einer gegen Null tendierenden Komprimierung der Faktoren Raum und Zeit für weite Bereiche menschlichen Handelns führen
o Transnationalisierung
§ Stabile und regelmäßige grenzüberschreitende Interaktion mit Nicht-Regierungsakteuren
o Internationalisierung
§ Prozess, in dem Staaten versuchen, ihre Handlungsfähigkeit in verändertem Umfeld zu reproduzieren und die Kosten internationaler Transaktionen zu senken, die sich aus dem partiellen Verlust der gate-keeper-Position ergeben
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