-Macht sich Vorstellung der Struktur(ebene) eines Internationalen Systems und erklärt damit internationale Politik
-Beschäftigt sich mit der Machtverteilung im Internationalen System
-IB sind ein anderer sozialer Bereich als ein innerstaatlicher und nicht mit innerstaatlichen Rechtsräumen zu vergleichen
-Internationales System (IS)
-Struktur (St)
-Interagierende Einheiten (iE)
-Merkmale des Internationalen Systems
o Ordnungsprinzip: Anarchie (Staaten sind nebeneinander angeordnet, d.h. auch, dass es in einem IS keine Arbeitsteilung (wie innerstaatlich) gibt – alle Staaten müssen alles können)
o Einheiten sind funktional gleich
o Relative Fähigkeiten
-Merkmale des Innerstaatlichen Systems
o Ordnungsprinzip: Hierarchie (Über- bzw. Unterordnung)
o Einheiten sind funktional differenziert
-Die EU kann keinen eigenständigen Pol in militrärischer Hinsicht aufbauen
==> Was macht Macht aus? – Finanzielle und militärische Ressourcen (Neorealismus kann über derlei Analysen feststellen welche Polarität in dieser Welt herrscht)
==> Mächtige Staaten können selbstständig Ordnungen schaffen – kleine Staaten sind auf Kooperation angewiesen
o Staaten sind die zentralen Akteure der internationalen Beziehungen
o Staaten verfolgen ihre eigenen Interessen und sind insofern rationale Akteure (Rational-Choice)
o Anarchie als Tiefenstruktur der internationalen Beziehungen ist die Bedingung für die Ausgestaltung der staatlichen Präferenzen
o Annahmen über Kooperation
§ Die Kooperationsfähigkeit von Staaten ist begrenzt.
§ Internationale Institutionen haben nur marginale Effekte auf die Möglichkeit zur Kooperation.
o Historischer Kontext
§ Im Kalten Krieg herrschte eine bipolare Ordnung – nach 1990 gab es keinen strukturierenden Konflikt mehr – ein Spielraum wurde eröffnet, den vorerst die USA ausfüllten (Unipoliarität)
§ Diese Hegemonie schwächt sich aber immer mehr ab – Staaten merken zunehmend, dass sie sich dem Einflussbereich durch Beziehungen zu anderen Staaten entziehen können
§ Neue Bipolarität (USA vs. VRC) bahnt sich an – die aktuelle Bundesregierung dagegen geht immer noch von einer multipolaren Welt aus
==> Es kann eventuell fatal sein sich in derlei Annahmen zu irren – auch bspw. für Unternehmen, die sowohl China als auch die USA abdecken wollen – Deutschland hat in der Geopolitik seinen Fokus verloren
-Inhaltlich-perspektivische Differenz von politischem Realismus und Neorealismus
-Gemeinsame Prämisse: Verhalten von Staaten über Zeit und Raum zeigt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede
==>Realismus
o Machiavellistisches Machtstreben
o Geht davon aus, dass nur Macht Macht begrenzen kann
o Beleuchtet die Akteursebene – und damit nationale Interesse: Massenmaximierung zur Bereitstellung von Ressourcen (geht nur über militärische Macht)
==> Neorealismus
o Strukturelle Anarchie und die darin enthaltenen Möglichkeiten für den Staat sind die entscheidende Variable um seinen Handlungsspielraum festzulegen (Verträge, Allianzen, Institutionen, etc. spielen keine Rolle und haben auf den Handlungsspielraum damit de facto keinen Einfluss)
o Beleuchtet die Systemebene
==> Rüstungswettlauf (200 Staaten durchmachen gleichzeitig diesen Kreislauf)
==> Internationale System zwingt zur Macht – einzige Möglichkeit um zu überleben
==> nach Morgenthau kann dabei nur Macht Macht begrenzen
-Balance of Power ist definiert als Zustand der internationalen Beziehungen, in denen kein Staat in einer Position ist, die ihn so übermächtig werden lässt, dass er die anderen Staaten beherrschen kann.
o Um diese zu erreichen würden Institutionalisten zu Verträgen, Kontrolle und Organisationen greifen
o Realisten würden immer direkt von einem möglichen Verrat ausgehen
==> völlig unterschiedliche Bewertung der Lage
-Balance of Power is „a state affairs such that no one power is in a position where it is preponderant and can lay down the law to others“. (Bull 1977: 101)
o Gegenseitige Gegenmachtbildung
-Balance of Power ist immer
o Antagonistisch (Vertrauen in egal was, ist immer kritisch zu sehen) (Bsp. Kalter Krieg / USA vs. UdSSR)
o Kooperativ (Bsp. NATO)
o Integrativ (Bsp. EU)
-Bedrohung resultiert aus den Fähigkeiten und Intentionen anderer (objektive versus subjektive Bedrohung)
==> Neorealismus: Wer Atomwaffen hat, kann zu Nichts gezwungen werden – wenn man allen Atomwaffen geben würde, würde diese Überlegung dann zum Weltfrieden führen
-Fähigkeiten resultieren dabei aus
o Der aggregierten Macht (Territorium, Bevölkerung, ökonomische Ressourcen)
o Der geographischen Nähe
o Den offensiven militärischen Fähigkeiten
-Ontentionen
o Intentionen beschreiben die (wahrgenommene) Absicht, diese Fähigkeiten auch einzusetzen
==> Um Rolle und Handlungsmöglichkeiten im IS feststellen zu können, muss sich immer gefragt werden: In welcher Ordnung bewegt man sich? (siehe VWL: In welchem Markt bewege ich mich?) Welche Brille bringt mir die größte Erkenntnis? Wie lassen sich die besten Rückschlüsse auf die Welt und das System in 20 Jahren ziehen? Welche Währung, welche Mittel sind dann die entscheidenden?
o Zentrale Akteure: Staaten
o Staaten sind einheitliche und rationale Akteure
o Strukturmerkmal: Anarchie
o Aber: Der Institutionalismus schreibt internationalen Institutionen eine wichtige Rolle zu.
o Das Gesamt verbundener formaler und informeller Regeln, die Rollen-Verhalten beschreiben, Handlungen beschränken und Erwartungen formen.
o Geht auch von grundsätzlichem anarchischem System aus – glaubt aber daran, dass dieser Anarchie Einhalt geboten werden kann
o Staaten haben ein Interesse an Sicherheit und damit an Institutionen (Rollenerwartungen aneinander) – die aufzuwendenden Ressourcen für Sicherheit lassen sich nämlich auch anderweitig verwenden
==> Überdauernde Muster von geteilten Erwartungen an ein bestimmtes Verhalten, die zumindest teilweise formalisiert wurden
==> Sollen Staaten dabei helfen, Probleme zu lösen und Sanktionsmechanismen herzustellen
==> Staaten suchen grundsätzlich nach der Bereitschaft zur Kooperation
==> Der Institutionalismus scheitert oft an der Realität, warnt aber auch vor Teufelskreisen wie dem des Wettrüstens
-Der Begriff der Internationalen Institution, beschreibt eine Regel und ist damit weiter gefasst als die Begriffe der Internationalen Organisation und des Internationalen Regimes.
-Internationale Organisation: „Regel“ mit stellvertretendem Akteur
→ Beispiel: Vereinten Nationen (UN)
-Internationales Regime: „Regel“ zu bestimmtem Problembereich
→ Beispiel: UN-Charta
o Internationale Regime sind Zusammenhänge von impliziten und expliziten Prinzipien, Normen, Regeln und Entscheidungsverfahren, an denen sich die Erwartungen von Akteuren in einem gegebenen Problemfeld der internationalen Beziehungen ausrichten.
§ Normen: wertgestützte, intersubjektiv geteilte Verhaltenserwartungen
§ Prinzipien: allgemeine Verhaltensstandards
§ Regeln: spezifische, überprüfbare Verhaltensvorschriften und -verbote
§ Entscheidungsverfahren: Regeln der Entscheidungsfindung
o Oft Probleme: so kann die EU bspw. trotz ihre institutionalistischen Beziehungen nicht geschlossen auftreten
-Aufbau von internationalen Regimen
o Der Aufbau von internationalen Regimen im internationalen System ist möglich:
§ weil Staaten auch in einer nicht-hegemonial strukturierten Ordnung Kooperation miteinander vereinbaren können
§ weil internationale Institutionen kein Instrument der Großmächte sind, sondern den Staaten helfen, Kooperationsprobleme zu lösen
§ weil internationale Regime Kontrollmechanismen für Kooperation beinhalten
-Effekte von internationalen Regimen
o Senken die Transaktionskosten
o Eröffnen durch Koppelgeschäfte die Möglichkeit, Kooperation auszuweiten
o Ermöglichen eine Kontrolle der Kooperationsvereinbarung
-Rationaler Akteur
o Übereinstimmende oder komplementäre Interessen von Staaten führen zur Regimebildung
-Normativer Ansatz
o Staaten sind aus grundsätzlichen Wertentscheidungen an der Verregelung der internationalen Beziehungen interessiert
-2-Ebenen-Ansatz
o Internationale Regime erweitern den Handlungsspielraum der Regierungen als Verhandlungsführer
-(Neo-)Realisten: Wegen Anarchie ist Kooperation schwierig
-Institutionalisten: Wegen Anarchie ist Kooperation notwendig
-Zwischenstaatliche Kooperation ist für den Institutionalismus im Ergebnis wahrscheinlicher und stabiler als für den Neorealismus.
o Macht sich Vorstellung der Struktur(ebene) eines Internationalen Systems und erklärt damit internationale Politik
o Beschäftigt sich mit der Machtverteilung im Internationalen System
o IB sind ein anderer sozialer Bereich als ein innerstaatlicher und nicht mit innerstaatlichen Rechtsräumen zu vergleichen
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