Each national political leader appears at both game boards. Across the international table sit his foreign counterparts, and at his elbows sit diplomats and other international advisors. Around the domestic table behind him sit party and parliamentary figures, spokespersons for domestic agencies, representatives of key interest groups and the leader’s own political advisors. The unusual complexity of this two-level game is that moves that are rational for a player at one board […] may be impolitic for that same player at the other board(Putnam 1988: 434)
==> Außenpolitik versucht beide Ebenen des Ansatzes nach Möglichkeit miteinander zu vereinbaren
o Nationale Regierungen sind als Gatekeeper zwischen der internationalen und der innerstaatlichen Ebene die zentralen strategischen Akteure in der Zwei-Ebenen-Analyse.
o Nationale Regierungen sind rationale Akteure, deren primäres, stets konstantes Ziel ihr innerstaatlicher Machterhalt ist - dabei sind sie rational, eigennützig und nutzenmaximierend
o Aus der Funktion des Gatekeepers und des Monopolisten ergibt sich ein autonomer Handlungsspielraum
o Regierungsvertreter sind in Zwei-Ebenen-Konstellationen bestrebt, die Anreize und Zwänge (constraints) beider Ebenen miteinander in Einklang zu bringen
o Gatekeeper, Monopolisten, autonomer Handlungsspielraum
==> Regierungen gewinnen in Zwei-Ebenen-Spielen politische Ressourcen, die sie im Sinne ihrer eigenen Interessen einsetzen können - Ressourcen sind nicht unbegrenzt, darum muss immer der Handlungsspielraum begrenzt werden:
o Kontrolle der innenpolitischen Agenda (Paketlösungen) − Außenpolitik kann im Zuge verschiedener – teils innenpolitischer Maßnahmen miteingebracht werden
o Side-payments – Anreize um innenpolitische Akteure auf Linie zu bringen und außenpolitisch mehr Spielraum zu bekommen
o Informationsvorsprung − manche Entscheidungen können so präsentiert werden, als dass Regierungen keinen Einfluss darauf hätten
o Zwei-Ebenen-Ansatz ist von liberalen bottom-up-Ansätzen zu unterscheiden, da der gouvernmentale außenpolitische Handlungsspielraum lediglich von den Präferenzen innerstaatlicher Akteure beschränkt wird:
==> „Foreign policy in this view is not constituency driven, but it is constituency constrained” (Putnam 1993).
-Jede internationale Vereinbarung, jede außenpolitische Maßnahme muss innerstaatlich ratifiziert werden – nicht nur formell, sondern auch informell durch die Akzeptanz der Akteure, o.Ä.
-Das Erfordernis der innerstaatlichen Ratifikation markiert die prinzipielle Beschränkung der außenpolitischen Handlungsautonomie nationaler Regierungen.
-Entscheidend für die Zwei-Ebenen-Erklärung von Außenpolitik ist die Frage, wie strikt das Ratifikationserfordernis ist.
==> WIN-SET
-Das Win-Set einer Regierung
o Das Win-Set einer Regierung beschreibt die Menge der außenpolitischen Entscheidungen, die potentiell innerstaatlich ratifizierbar sind.
o Win-Set = Gesamtheit aller erfolgreich ratifizierbaren außenpolitischen Entscheidungsoptionen
o Die Größe des Win-Sets einer Regierung ist im Zwei-Ebenen-Ansatz der zentrale Erklärungsfaktor für das außenpolitische Handeln dieser Regierung - je kleiner das Win-Set, desto kleiner der außenpolitische Handlungsspielraum
o Die Größe des Win-Sets einer Regierung hängt ab von
§ den institutionellen Regeln der Ratifikation
§ den Präferenzen der Veto-Spieler
§ den Rückwirkungen der internationalen Politikebene
o Das Zustandekommen zwischenstaatlicher Kooperation ist davon abhängig, dass sich die innerstaatlichen Win-Sets der beteiligten Regierungen überschneiden.
o Je größer diese Schnittmenge, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der zwischenstaatlichen Kooperation.
==> kommt auch auf die Kosten für innerstaatliche Akteure an
o Der Zwei-Ebenen-Ansatz deutet auf die Möglichkeit der nicht-intendierten Verletzung von Kooperationsvereinbarungen hin (involuntary defection).
o Die Chancen zwischenstaatlicher Kooperation sind bedingt durch die innerstaatliche Verteilung der Kosten und Nutzen dieser Kooperation
- Schelling-Theorem: Der Zusammenhang zwischen der Größe des Win-Sets einer Regierung und ihrer internationalen Verhandlungsmacht ist umgekehrt proportional.
==> Innenpolitische Schwäche, also ein kleines Win-Set, bedeutet demnach auf internationaler Ebene eine Stärkung der Verhandlungsposition
-Je kleiner das Win-Set einer Regierung ist, desto glaubhafter kann sie in den Verhandlungen auf internationaler Ebene Zugeständnisse an ihre intergouvernementalen Verhandlungspartner mit Verweis auf innenpolitische Zwänge ablehnen.
-Es ist eine rationale Verhandlungsstrategie nationaler Regierungen, sich innenpolitisch „die Hände zu binden“ (tying hands), d. h. ihr Win-Set zu verkleinern, mit dem Ziel, ihre internationale Verhandlungsmacht zu stärken
==> Selbstbeschneidung von möglichen Spielräumen
Last changed2 months ago