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DM
by Dimosthenis M.

Frage: Was ist eine hämorrhagische Diathese, und welche Ursachen gibt es?


Antwort: Definition: Hämorrhagische Diathese beschreibt eine erhöhte Neigung zu Blutungen infolge von Störungen der Blutstillung (Hämostase). Sie kann angeboren oder erworben sein.

Ursachen:

1. Störungen der Gefäßwand:

  • Angeboren: z. B. Ehlers-Danlos-Syndrom, Morbus Osler.

  • Erworben: Gefäßentzündungen (Vaskulitiden), Skorbut (Vitamin-C-Mangel).

2. Thrombozytenstörungen:

  • Quantitative Störungen: Thrombozytopenie (z. B. bei Immunthrombozytopenie, Knochenmarkinsuffizienz).

  • Qualitative Störungen: Thrombozytopathien (z. B. Morbus von Willebrand, Glanzmann-Thrombasthenie).

3. Plasmatische Gerinnungsstörungen:

  • Angeboren:

    • Hämophilie A (Faktor VIII-Mangel).

    • Hämophilie B (Faktor IX-Mangel).

  • Erworben:

    • Vitamin-K-Mangel (z. B. bei Lebererkrankungen).

    • Verbrauchskoagulopathie (z. B. bei DIC – disseminierter intravasaler Koagulation).

4. Fibrinolyse-Störungen:

  • Übermäßige Fibrinolyse durch gesteigerte Plasminaktivität.

Symptome:

  • Kutan: Petechien, Purpura, Hämatome.

  • Schleimhäute: Zahnfleisch-, Nasen- oder Uterusblutungen.

  • Schwere Fälle: Gelenk- und Muskelblutungen (z. B. bei Hämophilie).

Diagnostik:

  • Thrombozytenzahl und -funktion.

  • Gerinnungsanalysen: Quick-Wert, aPTT, Thrombinzeit.

  • Spezifische Tests: vWF-Aktivität, Faktoranalysen.

Therapie:

  • Behandlung der zugrunde liegenden Ursache (z. B. Substitution fehlender Gerinnungsfaktoren).

  • Medikamentöse Therapie: Vitamin K, Desmopressin, Tranexamsäure.

  • Thrombozyten- oder Gerinnungsfaktorkonzentrate bei schweren Fällen.


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Dimosthenis M.

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