Therapieformen
Rang I
Kausale Therapie (Behandlung der Ursache, Bsp Antibiotika, Antidota)
Prophylaxe (Vorbeugende Maßnahmen, Bsp Impfungen)
Substitutionstherapie (Ersatz fehlender/unzureichender Substanzen)
Rang II
Symptomatische oder palliative Therapie (Behandlung von Symptomen, ohne die Ursache zu beseitigen, Bsp Schmerzmittel bei chronischen Schmerzen)
Rang III
Placebo-Therapie (Behandlung mit Wirkstoffloser Substanz, die auf Erwartungshandlung des Patienten abziehlt)
Homöopathie (Alternativ-medizinische Ansätze basierend auf Prinzipien wie “Ähnliches heilt ähnlihces”)
Homöopathie
Alternative Heilmethode, basiert auf dem Prinzip "Ähnliches heilt Ähnliches"
Wirkstoffe: pflanzliche, tierische und mineralische Substanzen
Zählt laut AMR zu “Besonderen Therapierichtungen”
Grundgedanken der Homöopathie
Bei Erkrankungen auftretende Symptome sind nicht Ausdruck der Krankheit, sondern Selbstheilungsversuche des Körpers
Homöopathisches Medikament soll diese nicht unterdrücken, sondern leicht verstärken, um Regenerationsbemühungen des Organismus stärker zu fördern + Abwehrsystem kräftigen
Grundprinzipien Homöopathie
Drei Grundpfeiler:
Ähnlichkeitsregel
Arzneimittelbild
Potenzierung
Zentrale Idee: Substanzen, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorrufen, sollen in stark verdünnter Form ähnliche Symptome bei Kranken heilen.
1. Grundpfeiler der Homöopathie - Ähnlichkeitsregel
= Eine Krankheit, die sich in bestimmten Beschwerden äußert, ist durch ein Mittel heilbar, das beim Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen (“Simile-Prinzip”)
-> Similia similibus curentur (Ähnliches lässt sich mit ähnlichem Heilen)
Auswahl geeigneter AM zur Behandlung einer erkrankung beruht nicht auf kausalem Prinzip (Ursache betrefffend), sondern phänomenologischem Prinzip
Bsp: Chinarinde, Küchenzwiebel
-> Selbstheilungskräfte des Körpers durch gezielte Stimulation anzuregen
2. Grundpfeiler der Homöopathie- Arzneimittelbild
Man verabreicht gesunden Testpersonen in bestimmten Zeitabständen einnzelne Stoffe, um die körperlichen und geistigen Auswirkungen möglichst genau zu bestimmen
Herstellung detaillierter Arzneimittelbilder (AMB = Beim gesunden hervorgerufenes krankheitsbild)
Patientenbild = Krannkheitssymptome des zu behandelden Patienten
Arzneimittelbild und Patientenbild weitesgehend deckend = Ähnlichkeitsregel erfüllt
Arzneimittelbild ≈ Patientenbild -> individuelle Behandlung
3. Grundpfeiler der Homöopathie- Potenzierung
Homöopatika sind nicht indiziert, wenn:
Kausale Therapie möglich ist (bak. Infektionskrankheiten)
Substitution durchführbar (Insulin bei Diabetikern)
Akute, lebensbedrohliche Erkrankungen (Herzinfarkt)
Regulatorische Therapie nicht erfolgsversprechend (Tumore)
Bachblüten Therapie
= “Heilen nicht, indem sie die Krankheit angreifen, sondern indem sie unseren Körper mit schönen Schwingungen unserer höheren Natur überfluten, in deren Gegenwart Krankheitem wie Schnee im Sonnenschein dahinschmelzen”
Bachblüten Therapie Grundgedanken
Nach den Lehren von Bach
38 Gemütszustände/”Disharmonische Seelenzustände der menschlichen Natur”
38 Bachblütenextrakte (Werden bestimmten Persönlichkeitsstrukturen zugeordnnet)
Nicht zur Behandlung von Krankheiten direkt, vielmehr zur Wiederherstellung der Harmonie des gestörten emotionalen GG
Keine wissenschaftlichen Nachweise
Phytotherapie und Phytopharmaka
Anwendung von Pflanzen/aus Pflanzen gewonnene Zubereitungen zur Behandlung von Krankheitszuständen
Schädlichkeit:
zT starke Toxine
Potente Allgergene
Für Wirkung verantwortliche Stoffe oft unbekannt (Standardisierung)
Wirksamkeitsnachweis oft nicht erbracht
Naturwissenschaftlich begründete Medizin = Wissenschaftlicher Ansatz (Gute Verträglichkeit)
AM-Qualität und -sicherheit genauso hoch angesetzt wie bei chemisch-synthetischen Medikamenten (Müssen die gleichen Anforderungen erfüllen
Da= Anwendung unter den Gesichtspunkten der modernen Schulmedizin
Moderne Phytopharmaka
Erfüllung besonderer Ansprüche:
Richtige Auswahl und hohe Qualität der verwendeten Pflanzen/Pflanzenteile
Qualitätsansprüche beginnen bei verwendeten Pflanzen
Entscheidende Kriterien
Wahl der richtigen Pflanzenart
Verwendeter Pflanzenteil
Standort
Wachstumbedingungen
Bodenqualität
kontrollierter Anbau (Festgelegte Bedingungen bei Anbau und Ernte)
AMG -> Fordert neben dem Nachweis der pharmazeutischen Qualität auch den Nachweis der Wirksamkeit + Unbedenklichkeit!
Prüfung durch klinische Studien
Phytopharmaka
Enthalten pharmazeutisch bearbeitete Zubereitungen aus Arzneipflanzen
Forschung:
Nachträgliche Forschung anhaltend
Optimierung bekannter in Studien belegten Wirksubstanzen
Als Tropfen, Tabletten, Kapseln uvm
Extrakte aus Arzneipflanzen enthalten unterschiedliche Inhaltsstoffe
Wirkstoffe
Begleitstoffe
EInheit aus: Wirksamkeitsrelevanten Inhaltsstoffen + Wirk- und Begleitstoffe
Wirkstoff = Extrakt
-> Früher die Verwendung von Tees, Presssäfte, Tinkturen, Heute: Extrakte (Herstellung von möglichst wirksamen und verträglichen AM)
Wichtiger Punkt: Wahl des Extraktionsmittels
Untereinander nicht immer vergleichbar (durch verschiedene Verfahren hergestellt)
Vor allem Spezialextrakte! (Über mehrere Bearbeitungsschritte hergestellt)
Aus einer Pflanze Herstellung von unterschiedlichen Extrakten mit unterschiedlichen Wirkungen
Durch Verwendung verschiedener Lösungsmittel
Wasser -> Wasserlösliche Inhaltsstoffe
Alkohol/Aceton -> fettlösliche Inhaltsstoffe
Beispiele
Fingerhut - Digoxin
Chinarinde - Chinin
Schlangwurz - Reserpin
Schimmelpilz - Penicillin
Einsatzgebiete Phytopharmaka
Behandlung, Verhütung, Verzögerung und Unterbrechung chronischer und altersbedingter Prozesse
Wichtige Alternative zu chemisch-definierten AM
Leichte bis mittelschwere chronische Erkrankungen
Nicht zur Behandlung akut lebensbedrohlicher Zustände / Notfallmedizin
Biopharmazeutica
Hergestellt durch Rekombinationsmethoden der DNA in gentechnisch veränderten lebenden Zellen (Wirtsorganismen)
Peptide
Proteine (Hormone, Wachstumfaktoren, AK)
-> Rekombinante Proteine = Rekombinante Therapeutika
Nucleinsäuren
Therapeutisches Potential = Substitution bei pathologischem Mangel bestimmter Proteine
Biosimilars
Nachahmerprodukt, welches einem rekombinant hergestelltem Referenz-AM strukturell möglichst nahe kommt
Darf/Kann nicht identisch sein (natürliche Variabilitäten)
Ziel: Sich bei genauer Kenntnis der Eigenschaften (molekular, physiochemisch, biologisch) des originlas bestmöglich abzugleichen
Nachweis in klinischen Studien
Biosimilars Pro/Con
Pro:
Kostengünstigere Alternative
Verbesserter Zugang (bspw in weniger wohlhabenden Gegenden)
Schaffung eines Wettbewerbs + Absenkung der Preise für Am
Con:
Komplexe Herstellung in lebenden Zellen
Regulatorische Anforderungen (Notwendigkeit von umfangreichen Studien, um Vergleichbarkeit mit Original zu beweisen) = Similarity assessment
Akzeptanz von Ärzten und Patienten
Gentechnisch hergestellte AM
-> Wirkstoffe auf gentechnischer Basis
Vorteile:
Verfügbarkeit (Verwendung von Humanproteinen)
Produktsicherheit und geringes Infektionsrisiko
Bessere Wirksamkeit und weniger Nebenwirkungen (bessere Verträglichkeit)
Neue Behandlungsstrategien
Beispiele AM und Impfstoffe :
Humaninsuline
Antithombotika
Enzyme
Cholera
Ebola
Last changeda month ago