Beschreibungsebenen der Linguistik
-Laut
-Wort
-Satz
-Text
-Kontext
Bedeutungskomponenten des Ausdrucks Sprache
Semantik (in kontextfreien Zusammenhängen)
Pragmatik (im Kontext)
Erkenntnisinteresse der Wissenschaftsdisziplin über die Jahrhunderte
Antike:
Fragen:
Wie entstand Sprache?
Auf welchen grammatischen Prinzipien beruht sie?
Wie wird sie richtig verwendet?
Wortformen und Funktionene wurden festgelegt die wir heute noch nutzen
Trivium (Abitur) Auseinandersetzung mit Grammatik, Rhetorik, Logik
Mittelalter
Fragen gleich
Rhetorik rutscht in den Hintergrund
Durch Buchdruck stärkere Zuwendung zur Schriftlichkeit
Korrektere Übersetzung von Latein zu Deutsch
präskriptiver/normativer Ansatz
Neuzeit
Sprache wurde vielfältiger
Humboldt sah Sprache als Organismus bzw. dynamisches system
Karl Bühler als Werkzeug/Organon
Ferdinand de Saussure als Zeichensystem
deskriptivere Ansatz
Merkmale von geschriebener Sprache
graphisches Produkt
kann archiviert werden
Kommunikationspartner nicht unbedingt bekannt oder vorhanden
Senden und empfangen meistens zeitlich versetzt
Rückfragen nur mittelbar möglich, Unterbrechungen in der Regel nicht möglich
Präzisierung nicht notwendig wegen fehlenenden Gegenüber
zusätzliche Informationsträger nicht vorhanden, Emotionen müssen beschrieben werden
Sätze müssen zum Verständnis i. d. R. ausformuliert werden
Hilfsmittel (Stift…) notwendig
i.d.R monologisch
Merkmale der gesprochenen Sprache
Lautstrom
flüchtig, nicht wiederholbar
an konkrete Kommunikationssituationen gebunden, hat einen Gegenüber
Senden und Empfangen zeitlich eng beieinander
direkte Rückfragen und Unterbrechungen möglich
deiktische Ausdrücke (hier, jetzt, links, rechts) möglich, müssen nicht erklärt werden
Gestik, Mimik, Intonation möglich
Satzabbrüche aufgrund der nähe möglich und häufig
keine Hilfsmittel nötig
i.d.R. dialogisch
Was ist Sprache
spezifisch menschliches Phänomen
Kommunikationsmittel
dient dem Austausch von Infos
erfüllt epistemologische, kognitive und affektive (Emotionen vermitteln) Funktionen
Warum ist die Hörschreibmethode nicht empfehlenswert?
Kinder prägen sich selbst erarbeitetes besser ein, dies ist dann umso schwieriger wieder abzugewöhnen
Phone sind kein guter Ausgangspunkt, man muss auch Phoneme kennen
Phon > Sprachlaut oder Gestik unabhängig davon ob der Laut eine Bedeutung für das Wort hat oder nicht
Phonem > Sprachlaut der bei Veränderung das wort verändern kann (Bedeutungsunterscheidend aber hat selbst keine Bedeutung)
deutsche Sprache ist zu komplex, viele Wörter werden anders geschrieben als man sie spricht
Beispiel: labiodentale Laute Frist/Vogel oder Wein/Vase
(Man schreibt nicht wie man spricht)
Welche Schreibprinzipien gibt es?
Phonologisches Schreibprinzip
Konsonantenschreibung
Vokalschreibung
Dehnung- und Schärfungsschreibung
Morphosyntaktische Schreibprinzipien
Prinzip der Konstantschreibung
Prinzip der Spatienschreibung
Positionsunabhängige Majuskelschreibung (Größschreibung)
Schreiben von Phrasen und Sätzen
Was ist ein Konsonant?
Laut, der durch ein Hindernis im Ansatzrohr gebildet wird und normalerweise nicht den Silbengipfel bildet
Was ist ein Vokal
Laut, der ohne Hindernis im Ansatzrohr gebildet wird, nahezu immer stimmhaft ist und normalerweise den Silbengipfel bildet.
Phonem-Graphem-Korrespondenz
Zusammenhang zwischen gesprochenen Lauten (Phoneme) und geschrieben Schriftzeichen (Grapheme)
1. Konsonanten:
• Eindeutigkeit: Die GPK bei Konsonanten ist oft relativ stabil, d.h., ein Graphem entspricht in der Regel einem klar definierten Phonem. Zum Beispiel:
• b → [b] (wie in „Buch“)
• d → [d] (wie in „Dach“)
• Ausnahmen: Es gibt aber auch mehrdeutige oder kontextabhängige Korrespondenzen:
• ch → [ç] (wie in „ich“) oder [x] (wie in „Bach“)
• s → [z] (wie in „Sonne“) oder [s] (wie in „Haus“)
• Doppelkonsonanten: Oft beeinflussen Doppelkonsonanten die Länge des vorhergehenden Vokals, aber der Konsonantenlaut bleibt gleich:
• pp → [p] (wie in „hopp“)
2. Vokale:
• Mehrdeutigkeit: Die GPK bei Vokalen ist weniger eindeutig als bei Konsonanten. Ein einzelnes Vokalgraphem kann unterschiedliche Phoneme repräsentieren:
• e → [eː] (wie in „See“) oder [ɛ] (wie in „Bett“)
• a → [aː] (wie in „Saat“) oder [a] (wie in „Mann“)
• Dehnungen und Diphthonge: Vokale können durch bestimmte Graphemenkombinationen verlängert oder zu Diphthongen kombiniert werden:
• ie → [iː] (wie in „Liebe“)
• au → [aʊ̯] (wie in „Haus“)
• Umlautung: Einige Vokale verändern ihr Phonem durch Umlautpunkte:
• a → [a] (wie in „Mann“)
• ä → [ɛ] (wie in „Mädel“)
Zusammenfassend ist die GPK bei Konsonanten in der Regel konsistenter und eindeutiger, während sie bei Vokalen variabler und stärker vom Kontext abhängig ist.
Der Aufbau von Silben
Silben sind Organisationseinheiten für Segmente, eine phonologische Einheit zwischen Segment und Wort, es gibt Regelungen wie die einzelnen Phoneme in einer Silbe aufeinander folgen.
Silben sind nicht im Lexikon gespeichert weil sie dynamisch sind
Was ist die Phonetik
Die Teildisziplin die sich mit dem Laut auseinander setzt
Forschungsziele der Phonetik
erfasst materielle Eigenschaften mündlicher Äußerungen
erforscht die Möglichkeiten + Grenzen der menschlichen Sprachproduktion und -rezeption
Anwendungsgebiet der Phonetik
Patholinguistik
maschinelle Sprachverarbeitung
Forensik
Was ist ein Phon?
Sprachlaut der aus Zusammenspiel von Atemluft, Kehlkopf,aktiven/passiven Artikulatoren, verschiedenen Resonanzräumen und dem Gehirn entsteht
Prozesse beim Sprechen
Initiation
Ausatmung- Erzeugung eines Luftstroms der Lautproduktion benötigt wird
Phonation
Stimmbildung mithilfe des Kehlkopfs und der Stimmlippen
Artikulation
Modifizierung der Schallsignale zu einem Sprachlaut
Artikulationsmerkmale von Konsonanten
Modus
Plosive: Luftstrom unterbrochen- Verschluss plötzlich offen
Nasale: Mundraum geschlossen, Luftstrom geht durch die Nase
Vibranten: schlagende Bewegung eines beweglichen Artikulators gegen einen unbeweglichen
Frikative: Luftstrom geht durch Engstelle zw. 2 Artikulatoren -> Reibgeräusch
Laterale: Zungenkranz berührt Zungendamm, Luftstrom kann nur durch die Seiten der Mundhöhle entweichen
Affrikaten: Kombi aus Plosiv+Frikativ, werden häufig als 1 Laut bewertet
Stelle
Lippen, Gaumen, Zähne, Rachen
Stimmbeteiligung
Schlangen S -> keine Beteiligung
Bienen S -> Beteiligung
Artikulationsmerkmale von Vokalen
Artikulationsstelle:
palatal (vorne)
zentral (mitte)
velar (hinten)
Öffnungsgrad
geschlossen (i,u)
halb geschlossen (e, o)
halb offen (ä)
offen (a)
Rundung (bezieht sich auf die Form der Lippen)
Sprechorgane und womit sprechen wir?
Nasenhöhle
Mundhöhle
Kehlkopf
Luftröhre
Lunge
Zwerchfell
+ Muskulatur (Hals, Brust, Rücken, Bauch)
Gaumen
Zähne
Lippen
Zunge
Gaumensegel
Pharynx
Schildknorpel
Sprechen ist eine sekundär Funktion dieser Organe, primär sind sie zum atmen
Was bedeutet Phonation?
Vorgang der Lautbildung
Last changed19 days ago