Magensaftresistent überzogene Tabletten
Beständig im Magensaft = Freisetzung WS erst im Darm
Überzogen mit Magensfat resistenten Schichten
Entsprechen der Definition von überzogenen Tabletten
Tablette muss Magen intakt verlassen (Keine Veränderung des Überzugs)
Prüfung: 2 Stunden in 0,1 molarer HCl -> keine Reaktion)
Keine Dissoziation im Magen durch saure Gruppen im Überzug
Grope pH Unterschiede = Schelchte Löslichkeit
Magen: 1,2 ; Duodenum: 6,8
Warum werden Tabletten überzogen?
Gesteuerte Wirkstofffreigabe und Bestimmung des Freisetzungsortes
Konzentrationsspitzen im Blut können verhindert werden
Sicherheit durch Färbung
Verdeckung von bitteren Geschmäckern + ansprechende Form
Schutz der Schelimhaut vor Reizungen (Wenn Tablette stecken bleibt)
Schutz vor Licht, Luft und Feuchtigkeit
Erhöhung der mechnischen Stabilität
Schutz des AS vor dem Magensaft und Schutz des Magens vor dem AS
Gründe Magensaftresistent überzogene Tabletten
Inaktivierung des AS wenn in Säure zersetzt (säurelabile AS, zB Manche Penicilline)
Kleine Resorptionsfläche im Magen
Kann sich im Magen an einer Stelle festsetzen = Reizung durch zu hohe Konzentration
Schutz des Magens vor Arzneistoff und Schutz des AS vor der Magensäure
Prinzip Retardtabletten
Initialdosis wird schon im Magen freigesetzt (Therapeutische Konzentration im Blut wird schnell erreicht)
Ermöglicht verzögerte Wirkstofffreisetzung, um Blutspiegel über längere Zeit konstant zu halten
Retardieren über chemischen Weg (Stoffe die langsamer gelöst werden) oder galenisch (Überzüge, die die WS-Freisetzung kontrollieren)
Abgabe WS über max. 7 Stunden möglich
Manteltabletten: Wirkstoff wird schichtweise freigesetzt
Gründe für die Retardierung
Compliance ↑ (Patientenfreundlichkeit)
Reduziert die Zahl der Einnahmen
Möglichkeit mehrere Dosen in einer Arzneiform zu verabreichen → Verhindert, dass der Wirkstoff auf einmal in Lösung geht.
Brausetabletten
Nicht überzogene Tabletten
Enthalten normalerweise sauer reagierende Substanzen und (Hydrogen)Carbonate
Reagieren in Gegenwart von Wasser schnell unter Freisetzung von Co2
Vor der Anwendung in Wasser gelöst/zerfallen gelassen
Bsp: ACC, ASS, Multivitaminpräparate
Beliebte, aber schwer herstellbare Arzneiform
Feuchtigkeitsempfindlich
Rascher Wirkungseintritt
WS schon vor Einnahme in Lösung = Schnellere Resoprtion
WS kommen schneller ins duodenum (Magen wegen kleiner Fläche unwichtig)
Tabletten zur Anwendung der Mundhöhle (Nicht überzogen)
So hergestellt, das eine langsame Freisetzung und lokale Wirkung WS bzw Freisetzung und Absorption der/des WS in einem bestimmten Teil der Mundhöhle stattfindet
WS wird teilweise geschluckt (Resorption im Magen-Darm Trakt)
First-Pass-Effekt
Beschreibt die metabolische Veränderung eines Arzneistoffs während seiner ersten Passage durch die Leber nach oraler Aufnahme
Kapseln
Einzeldosierte feste Arzneizubereitungen von unterschiedlicher Form und Größe mit einer harten oder weichen Hülle
Einnahme meist oral (sehr beliebte form)
Einteilung:
Hartgelatine Kapseln (einfachere Herstellung durch vorgefertigte Leerkapseln)
Weichgelatinekapseln (anspruchsvoller, nur industrielle Herstellung)
Magensaftresistente Kapseln
Kapseln mit modifizierter Wirkstoffreisetzung
Kapseln Vorteile
Leicht indetifizierbar durch Farbe und Bedruckung
Erhöhte Compliance, Zusätzliche Sicherheit durch Farbgebung
Geschamacks- + Geruchsneutral (Lebertran)
Problemlose Einnahme + gute Veträglichkeit
Abfüllung von Pulvern, Flüssigkeiten, Granulaten und Tabletten möglich
Gut dosierbar
Ideal für Retardarzneiformen mit Initialdosis + Vermeidung von Komplikationen
Wirkstoff in Gelatinekapsel = Freisetzung wird durch Kapselhülle bestimmt
Kapseln und Tabletten im Vergleich
Matrixtabletten
Spezielle feste Arzneiform, bei der der Wirkstoff in einer Matrix (einem Gerüstkörper) eingebettet ist
Wirkstoff wird langsam und kontrolliert freigesetzt, indem er durch Poren (in porösen Matrices) oder durch das Matrixmaterial (homogene porenfreie Matrix) hindurch diffundiert
Flüssige Arzneiformen
Sirup
Lösung mit viel Zucker
Tropfen
Wässrig, ölig oder alkoholsam (Stark wirksam)
Mixturen
Wässrig, meist gesüßt, aromatisiert
Elixier
Stark gesüßt, meist aromatisiert, alkol. Lösung
-> Oral einzunehmende Lösungen = Rascher Wirkungseintritt (WS schon in Lösunng, schnellere Resorption)
-> Meist anfällig gegen Licht/Luftsauerstoff (Große Gefahr des Befalls mit Pilzen/bakterien, va bei Zuckerlösungen)
Tinnkturen und Extrakte
Tinkturen:
Alkoholische Auszüge aus Drogen, die in der regel in einem bestimmten Verhältnis stehen (1 T Droge : 5-10 T Ethanol)
Extrakte:
Konzentrierte alkoholische Pflanzenauszüge
Rektale Darreichungsform
Halbfest = Suppositoren
Halbfeste, einzeldosierte AF mit einem oder mehreren WS
Form, Größe und Konstistenz der rektalen Verabreichung angepasst
WS in Grundlage gelöst oder dispergiert
Herstellung durch Pressen oder Gießen
Flüssige Arzneiformen = Einläufe (Klysmen)
Warum Suppositorien?
Voteile:
• Lokaltherapie
• teilweise Umgehung des First-pass Effektes
• bessere akute, gastrointestinale Verträglichkeit
bestimmter Arzneistoffe z.B. Antirheumatika
• Pädiatrie „verbesserte Compliance“
• Zustand des Patienten (Bewusstlosigkeit oder
Bewussseinstrübung)
• typische Indikationsgruppen: Hämorrhoidalbeschwerden,
Analgetika / Antirheumatika, Spasmolytika
Nachteile:
• unästhetische Applikation
• verzögerte Wirkung bei systemischer Therapie
• individuelle Schwankungen der Wirkstoffresorption
• Defäkationsreiz möglich → Darmentleerung
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