Temperatur: Messungen
Temperatur: Messungen:
ventilierte Thermometer (wg. kleiner spez. Wärme und Wärmeleitfähigkeit)
strahlungsgeschützt – Schattentemperaturen
außerhalb der bodennahen Luftschicht (optimal in 2 m Höhe)
auf Rasen, mit Abstand zu Gebäuden, Bäumen, etc. (u.a. kein hineinragendes
Temperatur Einheiten
Temperatur: Einheiten
Celsius = ( Fahrenheit - 32 ) · 5/9
Fahrenheit = Celsius · 9/5 + 32
Kelvin = Celsius + 273,15
Celsius = Kelvin – 273,15
globale Temperatur = 15°C = 288,15 K = +59° F
Temperatur: Kennwerte und Schwellenwerte
Tagesmittel/ Monatsmittel/ Jahresmittel
mittlere Tagesamplitude für einzelne Monate (Tag-Nacht-Unterschied)
mittlere Jahresamplitude (wärmster - kältester Monat; Sommer-Winter)
mittlere Maximumwerte / Minimumwerte für jeden Monat
absolute Maximumwerte / Minimumwerte für jeden Monat
relative Veränderlichkeit (Variabilität) = mittlere Abweichung in % vom Mittelwert oder auch absolute Abweichung vom Mittelwert (Temperatur-Anomalie
Standardreihe, Normalreihe, 30 Jahre 1961-1990, 1971-2000, 1981-2010, 1991-2020
Vegetationsperiode
Vegetationsperiode:
Dauer Vegetationsperiode in Tagen: Beginn > 5° C Tagesmittel, Ende < 5° C Tagesmittel
Beginn Vegetationszeit = wenn 7. nacheinander folgende Tag Tagesmitteltemperatur von mind. 5° C aufweist.
Ende Vegetationszeit = wenn 5. nacheinander folgende Tag Tagesmitteltemperatur von < 5° C aufweist.
Klimafaktoren Breitenlage sowie Höhenlage, Geländeneigung (inkl. Exposition) haben Einfluss auf Dauer der Vegetationsperiode
Schwellenwerte
Schwellenwerte: monatliche / jährliche Anzahl von:
Frosttage (Min < 0° C)
Eistage (Max < 0° C)
Sommertage (Max > 25° C)
heiße Tage (Max >30° C)
Wüsten und tropische Gebirge: ein Tag sowohl Sommertag als auch Frosttag (Verwitterung !)
mittleres Datum erster und letzter Frost im Jahr
mittleres Datum erster und letzter Schneefall im Jahr
mittlere Andauer der frostfreien Zeit
Phänologische Daten
Phänologie = Lehre von den Erscheinungen
mittlerer Beginn der sog. Signalpflanzen/Leitpflanzen
Zusammenhang Tagesgang & Wärmehaushalt
Tagesgang:
-> Zusammenhang zwischen Tagesgängen des Wärmehaushaltes und der oberflächennahen Lufttemperatur.:
Weit schraffiert = Überwiegen der Energiezufuhr (Wärmestrom in den Boden hinein, Erwärmung)
Eng schraffiert = Überwiegen der Energieabgabe (Wärmestrom aus dem Boden heraus, Abkühlung) (nach Oke 1978)
bestimmt von Einwirkung der Strahlung in Abhängigkeit vom Gang Sonne und Ausstrahlung am Tag und während Nacht
Temperaturminimum fällt ungefähr auf Zeit des Sonnenaufgangs
Temperaturmaximum verspätet sich gegenüber Sonnenhöchststand
Luft erhält Wärme erst durch Leitung von erwärmten Erdoberfläche
anders verhält sich Tagesamplitude auf hochgelegenen Heizflächen Erde breit ausgedehnten Gebirgsplateaus der Randtropen: ca. 30° -> größte bisher gemessene Tagesamplitude: Hochebene von Bolivien (Altiplano)
Modifikation der Temperatur: Modifikation durch Bewölkung
Modifikation durch Bewölkung:
durch Bewölkung wird Einstrahlung, Ausstrahlung herabgesetzt
d.h. Tagesminimum angehoben, Tagesmaximum herabgedrückt, Tagesamplitude kleiner als bei wolkenlosen Tagen
Tiefdruckwetterlage: hoher Bewölkungsgrad, Nebel (Hochdruck wenig Bewölkung)
Modifikation der Temperatur: Modifikation durch Heizwirkung der Unterlage:
2. Modifikation durch Heizwirkung der Unterlage:
je effektiver Heizwirkung von der Unterlage ist, desto später nach Sonnenhöchst-Stand wird Tagesmaximum erreicht
ebene Landmassen im Tiefland: bis zu 3 h Verspätung
Wassermassen: nur etwa eine halbe Stunde Verspätung (Land erwärmt sich schneller)
bei Seewind Tagesmaximum vor Sonnenhöchst-Stand möglich (teilweise schon um 11 h), weil abkühlende Wirkung des Seewindes einen weiteren Temperaturanstieg verhindert
Temperaturamplitude wächst mit zunehmender Entfernung vom ausgleichenden Einfluss von Wassermengen – kontinental /maritim
Seeklima: somit ausgeglichener Tagesgang
kleinste T-Schwankung (ca. 1-2° C): Inseln der (stürmischen) hohen Mittelbreiten der SHK (50-60° S)
Modifikation der Temperatur: Modifikation durch Niederschläge
Modifikation durch Niederschläge:
typisch für Tropen mit starken täglichen Niederschlägen
während Regenzeit bringen die täglichen Niederschläge entsprechende Abkühlung, woraus Vorverlegung Maximums resultiert
Modifikation der Temperatur: Modifikation durch Relief und Höhenlage
4. Modifikation durch Relief und Höhenlage:
Abnahme Tagesamplitude mit steigender Meereshöhe
Freie Gipfel haben geringere Erwärmungsfläche; erkaltete Luft kann nachts von höheren Regionen abfließen, Temp. sinkt nicht so stark. -> Katabatische Winde, Kaltluft“tropfen“ in Richtung Tal
somit auf Bergen geringere Tagesamplitude, fast wie in freien Atmosphäre (Bsp. Zugspitze in 2.962 m ü.NHN: nur 2° C Tagesamplitude)
macht sich schon bei geringer Vertikaldistanz bemerkbar
Modifikation der Temperatur: Modifikation durch Bodenbeschaffenheit
5. Modifikation durch Bodenbeschaffenheit
bewachsener Boden verringert Extreme, nackter Boden oder Fels steigert Amplitude
Beispiele:
Tagesamplitude über feuchten Gebieten (Wälder, Niederungen) geringer als über trockenen Gebieten (Sandböden)
dunkler Fels (kein Albedo-Effekt, hohe Absorptionsrate) erhitzt sich tagsüber stark, d.h. sehr große Tagesamplitude der Temperatur
Modifikation der Temperatur: Modifikation durch geographische Breite
Modifikation durch geographische Breite:
Abhängigkeit Tagesamplitude von Mittagshöhe Sonne führt zu Breitenkreisabhängigkeit Tagesamplitude der Temperatur
wegen Abnahme Energiezufuhr nimmt Tagesamplitude von niederen zu höheren Breiten ab
in Polarregionen im Sommer bei tiefem Sonnenstand und Kürze Nächte keine nennenswerten täglichen Temperaturschwankungen (ähnliches für Polarnacht)
in niedere Breiten, starke Einstrahlungsunterschiede zwischen Tag und Nacht, daher große tägliche Temperaturschwankungen (äußere Tropen)
in immerfeuchten inneren Tropen nicht ganz so hoch wie in Randtropen: viel Bewölkung, viel Vegetation
Jahres-, und Tagesamplitude
Jahres-, und Tagesamplitude:
Tagesamplitude der Temperatur = Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten Temperatur innerhalb eines Tages (24 Stunden)
Jahresamplitude der Temperatur = jährliche Temperaturschwankung (Sommer-Winter/Juli-Januar), nimmt mit zunehmender geographischer Breite zu
mit zunehmender geographischer Breite sinkt Tagesamplitude und Jahresamplitude nimmt zu
Erinnerung an: Tagesamplitude mit Maximum in Hochplateaus in den Randtropen (u.a. Altiplano)
Jahresamplitude -> Maritimität
Jahresamplitude -> Maritimität:
Jahresamplitude der Temperatur wächst nicht nur mit geographischer Breite, sondern auch noch mit zunehmender Entfernung vom Meer -> häufig Verzögerung Jahresmaximum (August), Jahresminimum (Februar) Temperatur bei Küsten-/Inselstationen
mit abnehmender Maritimität und zunehmender Kontinentalität wächst Jahresamplitude der Temperatur
Tropenabgrenzung nach Troll
Tropenabgrenzung nach Troll:
Carl TROLL (Bonn): erkannte einen Zusammenhang:
Tropen: Jahresschwankung der Temperatur immer kleiner als Tagesschwankung = Tageszeitenklima
Außertropen: Tagesschwankung der Temperatur immer kleiner als Jahresschwankung = Jahreszeitenklima
polare Tropengrenze von Troll:
Grenzlinie:
Jahresschwankung Js = Tagesschwankung Ts
Ts (Tag) = Js (Jahr)
Ts > Js = Tropen
Ts < Js = Außertropen
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