Was versteht man unter „Prozessleittechnik“?
Mittel und Verfahren, die dem Steuern, Regeln und sichern verfahrenstechnischer Anlagen dienen -> Automatisierung verfahrenstechnischer Anlagen/ Prozesse
Aufgaben der Prozessleittechnik:
Prozessstabilisierung im Arbeitspunkt (der Regelungs- und Steuerungssysteme)
Prozessführung -> Gestaltung und Beherschung des Prozesses
Prozessüberwachung -> Kontrolle Prozessverlauf, Eingriff Bediener, Alarmierung Grenzwertüberschreitung
Bildet Mensch-Maschine Schnittstelle
direktes Einsehen Druckanzeiger, Filter, usw.
direkter Eingriff durch Stellventile, Not-Aus-Schalter, etc.
indirektes Beobachten durch Anzeigen, Monitore, etc.
bei hohem Automatisierungsgrad hat der Mensch vorzugsweise überwachende Aufgaben, er greift nur bei Zwischenfällen ein
-> Zentrales Mittel ist das Prozessleitsystem (PLS)
Was unterscheidet das Engineering von automatisierten (Produktions-)Anlagen von der Entwicklung automatisierter Produkte?
Automatisierte Produkte: (große Stückzahlen)
kleine Anzahl an Aktoren und Sensoren
Entwurf über Prototypen, deren Aufbau und Parametrisierung iterativ optimiert wird
mehr Fehlerspielraum, Prototyp muss nicht sofort perfekt sein
Automatisierte (Produktions-)Anlage: (kleine Stückzahlen/ große Anlage)
große Anzahl von Aktoren und Sensoren
Entwürfe über konzeptionelle Zerlegung in viele kleine, parallele und unabhängige Teilaufgaben, für die Standartlösungen ausgewertet, ausgewählt und kombiniert werden
Prozessleittechnik -> kein Spielraum für Fehler, jede Anlage ist einzigartig, Änderungen im nachhinein teuer und aufwändig,
Wie geht man beim Engineering von Anlagen mit dem Problem der Komplexität um?
Nennen Sie mindestens drei Methoden und erläutern Sie die an einem Beispiel.
Methode aus Vorlesung:
Konzeptionelle Zerlegung der Automatisierungsaufgabe in viele kleine, parallele und unabhängige Teilaufgaben -> Gewerksübergreifende Planung (z.B.: Planung Brauerreitor)
Sensoren -> Automatisierungsfunktion -> Aktoren
Vollständige Entkopplung wäre ideal:
Einzelaufgabe unabhängig von einander lösbar
Real:
Vielfältige Verknüpfung zwischen Sensoren und Aktoren
Fließender Übergang zwischen Teilaufgaben im Engineering
Weitere Methoden:
Einsatz von Standarts und Normen (NA35, VDI2221)
Digitaler Zwilling -> Simulation des Prozesses ermöglicht identifikation von Fehlern und Optimierung des Prozesses VOR der inbetriebnahme
Was versteht man unter dem Automatisierungsgrad einer Anlage?
Warum haben Konti-Anlagen meist einen höheren Automatisierungsgrad?
Automatisierungsgrad (nominell):
-> Kontinuierliche Anlage läuft einfach so durch, bei Batch immer häufiger manuelle Eingriffe in Prozess (Zugabe Stoffmenge oder Produkt/ Wechsel von Spulen/ Anfahren, Abschalten)
Automatisierungsgrad (real):
Zeitanteil, in dem eine Stellgröße im Automatik-Betrieb läuft
Dieser ist <100%, weil Anlagenfahrer bei Problemen mit der Automatisierung auf Handbetrieb umschalten
kleiner Automatisierungsgrad einer Stellgröße spricht für Fehler im Engineering
Was sind die Aufgaben von Prozessleitsystemen?
Dienen zum Führen (Leiten) einer Produktionsanlage (Informieren Betriebsmannschaft)
Informieren über Messwerte, Trends, Betriebszustände
bereitstellen von Alarmen
Prozessablauf im bestimmungsgemäßen Zustand ermöglichen (Prozessführung)
Einwirken auf die Stellgeräte (Prozesssteuerung)
Produktherstellung unter den vorgegebenen Randbedingungen, in erforderlicher Menge und Qualität, mit möglichst geringen Kosten (Energie, Rohstoffe, Personal und Reparatur)
Welche Arten von Informationen werden Anlagenfahrern über den Prozess im Rahmen der Mensch-Prozess-Kommunikation zur Verfügung gestellt?
Prozessüberwachungsdaten
Alarm- und Ereignismeldungen
Steuerungsdaten
Diagnosedaten
historische Daten
Prozessmodelle
Sicherheitsinformation
-> Alles wird über Prozessleitsysteme visualisiert
Was versteht man unter der „Automatisierungspyramide“?
Worin unterscheiden sich die Ebenen dieser Pyramide?
Wie wird die Automatisierungspyramide in der Praxis realisiert?
Automatisierungspyramide
Unternehmensleitebene:
IT-Kommunikation -> Managment und Visualisierungssystem
Betriebsleitebene: -> Zeitplanungs- und Auswertungssysteme
Steuerungsebene:
Feldkommunikation -> SPS, Aktoren, Sensoren
Ebenen unterscheiden sich in dem was sie machen und wofür sie da sind
nach unten mehr Daten erfassen, nach oben mehr Planen (vertikale Kommunikation)
Beschreiben Sie die verschiedenen Möglichkeiten der Verdrahtung und des Informationsaustauschs in Prozessleitsystemen. Vergleichen Sie die Möglichkeiten: was sind die Vor- und Nachteile?
Systemstrukturen
konventionelle Systemstruktur
Systemstruktur mit Feldbus und Remote I/O
Systemstruktur mit direkter Feldbus-Anbindung
Betriebsleitung -> Leitebene -> Systembus -> Controller mit Eingangs- & Ausgangskanten (I/O Baugruppe) -> Sensoren/ Aktoren (Analog)
Betriebsleitung -> Leitebene -> Systembus -> Controller -> Feldbus -> Losgelöste Verarbeitung I/O -> Sensoren/ Aktoren
Betriebsleitung -> Leitebene -> Systembus -> Controller -> Feldbus -> Buskoppler -> Feldbus -> Sensoren/ Aktoren (kein analoges Signal mehr, direkt BUS)
+ Einfachheit
+ Zuverlässigkeit
+ einfache Fehlerdiagnose (analoge Signale via Stromstärke (Signalbereich 4-20mA/ fängt nicht bei 0mA an!): Messwertüberschreitung -> Kurzschluss/ Messwertunterschreitung -> Kabelbruch)
+ Feldbus reduziert Verkabelungsaufwand
+ kürzere analoge Signalübertragung, daher weniger Störanfällig
+ über Bus sowohl Energie als auch Nachrichtenversorgung
+ rein digitale Signalübertragung
- hoher Verkabelungsaufwand
- Störanfällig (Kabelwiderstand verfälscht Signal/ Spannung noch Störanfälliger: induzierte Spannung durch Magnetfelder verfälschen Siganl)
- höhere Komplexität
- Bus-Leitung steht mehreren Signalen nicht gleichzeitig zur Verfügung -> nicht Echtzeitfähig
- höhere Gerätekosten
- inbetriebnahme aufwendiger
Feldbus = Feld ebene + Binary Unit System
Ein Bus ist ein System zur Datenübertragung zwischen mehreren Teilnehmern über einen gemeinsamen Übertragungsweg
Was ist eine Master-Slave-Kommunikation?
Was sind deren Vor- und Nachteile?
horizontale Kommunikation mit Feldbus
alle Slaves einer Anlage sind über Bussystem mit dem Master verbunden
Informationen über andere Slaves werden von Master erhalten
Slaves können untereinander nicht kommunizieren, nur über den Master
Vorteile
Nachteile
deterministisches Verhalten, Master macht alles -> Planbare Abfolge
einfache Implementierung
geringe Kollisionsgefahr
Abhängigkeit von Master, wenn Master kaputt -> Anlagenausfall
eingeschränkte flexibilität
Leistungsgrenzen des Master
hohe Anzahl an Slaves erhöht die Reaktionszeit des Master
fehlende Kommunikation zwischen den Slaves
Weshalb ist konventionelle Ethernet-Kommunikation nicht echtzeitfähig?
Was sind die Echtzeitanforderungen an industrielles Ethernet?
Wie können sie erfüllt werden?
konventionelles Ethernet ist nicht echtzeitfähig aufgrund von nicht-deterministischen Medienzugriffsverfahren, fehlender Priorisierung und Synchronisation (durch Netzwerküberlastung können Pakete beliebig verzögert werden)
Anforderungen an echtzeitfähiges industrielles Ethernet:
Determinismus (Übertragung von Daten in einem bekannten, garantierten Zeitrahmen)
geringe Latenz (ist die Verzögerung zwischen der Anfrage und der Antwort im Netzwerk)
Jitter Minimierung (bezeichnet Schwankungen in der Latenz)
Synchronisation
hohe verfügbarkeit
Erfüllt durch:
Priorisierung von Datenverkehr -> priorisierung Zeitkritischer Daten (Alarm etc.)
Zeitsynchronisation von Netzwerkgeräten
seperate Kommunikationskanläe
dedizierte Kanäle für Echtzeitdaten und nicht kritischen Daten
-> Bus-Protokolle wie Modbus/IDA, Ethernet/IP, Profinet RT, Profinet IRT, Powerlink, EtherCAT erfüllen diese Bedingungen
Wozu dient OPC UA?
Nennen Sie drei Elemente des Meta-Modells (Adressraums).
Wozu dienen Referenzen in OPC UA?
OPC UA (Open Platform Communications –Unified Architecture):
ist eine Sammlung von Spezifikationen und Technologie, mit der Komponente eines industriellen AT-Systems miteinander, auf sichere und zuverlässige Weise, semantisch modellierte Informationenaustauschen können
Dazu:
definiert OPC UA ein gemeinsames (abstraktes) Kommunikationsprotokoll mit verschiedenen konkreten Protokoll-Implementierungen
mit Hilfe OPC UA-Informationsmodellen lassen sich einheitliche Modelle von Maschinen erstellen -> sowohl horizontale kommunikation als auch vertikal
Adressraummodell (siehe Bild) ist Meta-Modell, auf dem OPC UA Modelle basieren
Objekt-Nodes werden verwendet, um Systeme, Komponenten, Gegenstände zu beschreiben
Jede Nodge oder dt. Knoten kann Referenzen zu anderen Nodges aufweisen, es existieren Subklassen für spezielle Referenzen
Referenzen verbinden Objekte
Die Klasse ObjectType wird für Typ-Definitionen von Objekten genutzt. Ein ObjectType entspricht somit einer Klasse in der Objektorientierten Programmierung
Die Klasse ReferenceType erlaubt es, Referenzen zu definieren
Variablen enthalten Daten von Objekten, dabei wird die Klasse VariableType zur Typ-Definition von Variablen genutzt.
Methoden definieren Funktionen, die (mit Parametern) aufgerufen werden können und nach ihrer Ausführung eine Antwort zurückgeben
Modellieren Sie ein OPC-UA-Informationsmodell für ein Gerät (bspw. einen Sensor, einen beheizten Rührkessel, …)
OPC UA Modell für:
Eine Person
Ein Fahrzeug
Ein Motor
Welche Bedeutung haben Fließbilder im Engineering?
Beschreiben Sie die drei Typen von Fließbildern. Wer erstellt sie, wer nutzt sie, welche Informationen beinhalten sie? In welcher Reihenfolge werden sie erstellt und warum?
Wie werden automatisierungstechnische Informationen im Fließbild dargestellt?
Stellen Sie einen Prozess Ihrer Wahl in Form der drei Fließbilder dar.
hohe Bedeutung als interdisziplinäre Kommunikationsgrundlage in allen drei Darstellnugsformen
Erstellungsreihenfolge: Grundfließbild -> Verfahrensfließbild -> R&I-Fließbild
Grundfließbild
Verfahrensfließbild
Rohrleitungs- und Instrumentierungs-Fließbild (R&I-Fließbild)
gibt nur Prozessfunktion aus sicht der Verfahrenstechnik wieder
Angaben nur allg. -> Eingangs- Ausgangsstoffe sowie Fließrichtung
Darstellung mit graphischen Symbolen, mit Linien verbunden
aufgeführte Prozesselemente werden durch Aufführen wesentlicher Eigenschaften (Druck, Temp.) charackterisiert
Wahl und konstruktive Ausgestaltung der Apperate im Vordergrund, weniger die Automatisierung
stellt den Verfahrenstechnischen Prozess anhand symbolischer Darstellung dar, ergänzt um die Mess- und Stellgeräte der PLT
Schnittstelle zwischen Verfahrens- und Automatisierungstechnik
beinhaltet Angaben zu sog. PLT-Stellen und den ihnen zugeordneten Automatisierungsaufgaben
bildet Arbeitsgrundlage für den Prozessleittechniker
Was lässt sich in Fließbildern nicht so gut darstellen?
Wie kann man diese Informationen im Engineering speichern und darstellen?
Es lässt sich nicht die vollständige Anforderung an die Automatisierungsaufgabe entnehmen, z.B.:
wie wirken PLT-Stellen aufeinander/ Reglerverhalten
dynamische Prozessabläufe
in welcher Häufigkeit und welcher Genauigkeit erfolgt aufzeichnung von PLT-Stellen
Technische Details
welche Geräte sind Verbaut
wo liegen Alarmwerte (obere, untere Grenze)
Wo speichern und darstellen:
andere Modelle
Steuerungsdokumentationen (Reglerverhalten, SPS)
Prozesssimulationssoftware (dynamik)
Handbücher, technische Datenbanken (welche Geräte)
-> Kombination versch. Modelle, Dokumente, Tools ergibt ganzheitliche Darstellung
Was versteht man unter Engineering?
In welche Phasen kann man das Engineering nach NA 35 unterteilen?
Was kennzeichnet das Ende einer Phase? Wann ist das Engineering abgeschlossen?
Als Engineering bezeichnet man
Alle Phasen, die innerhalb des Vorgehens der Planung einer Produktionsanlage durchgeführt werden
von erster Planung bis Inbetriebnahme
Wartung während des Betriebs, Optimierung und Modernisierung
Gemäß NA35 Aufteilung in Projektierungsphasen
Project Requirements and Scope Definition
Conceptual Engineering
Basic Engineering
Detail Engineering
Construction
Commissioning and Start-Up
Project Closure
Ende einer Phase nicht einfach darstellbar, weil Phasen fließend inneinander übergehen
Engineering nie beendet, auch bei Betrieb -> Erst bei Außerbetriebnahme
Wie beurteilen Sie die Einteilung des Engineerings in Phasen: ist das notwendig? Hilfreich? Realistisch?
Gibt es vielleicht alternative Vorgehensweisen?
Notwendigkeit:
Planung und Realiserung von Automatisierungsprojekten umfassen viele Gewerke und komplexe Abhängigkeiten
Einteilen in Phasen für überschaubare, klar definierte Schritte
Verantwortlichkeiten Zuweisen
Hilfreich:
bessere Koordination + Kommunikation
Reduzierung Fehler und Missverständnisse durch ständige Dokumentation
Realistisch?:
Idealisierte, lineare Vorgehensweise oft nicht realistisch, da iterative und parallele Prozesse/ Ablaufschritte nicht sauber Trennbar
Problematisch, wenn für jeweilige Schritte unterschiedliche Verantwortlichkeiten bestehen
Obwohl Phasen hilfreich, oft dynamische Änderung in Realität
flexibler Einsatz notwendig
Alternative:
Durchgängiges Engineering: Integration von Phasen und Gewerke durch gemeinsame Datenmodelle und Werkzeuge
Ziel ist die Reduzierung von Schnittstellen und Förderung der interoperabilität
V-Modell
Simultaneous Engineering: sofern möglich phasenübergreifend parallel arbeiten
Was versteht man unter „Gewerken“?
Welche Abhängigkeiten gibt es zwischen Gewerken? Erläutern Sie das an einem Beispiel.
Wie arbeiten Gewerke zusammen? Erläutern Sie das am gleichen Beispiel.
Gewerke:
Gewerke sind spezifische Aufgabenbereiche/ Disziplinen innerhalb eines Projektes, vor allem in Automatisierungs- und Produktplanung
Jedes Gewerk übernimmt klar definierte Aufgaben und Verantwortlichkeiten, z.B. Mechanik, Elektrik, Automatisierung, Prozessdesign
Abhängigkeit:
technische Abhängigkeit:
Ein Gewerk benötigt Input oder Ergebnisse eines anderen (vorgelagerten) Gewerks
zeitliche Abhängigkeit:
Ein Gewerk kann erst arbeiten, wenn andere (vorgelagerte) Gewerke ihre Arbeit abgeschlossen haben
Zusammenarbeit:
z.B. Mechanik montiert ein Förderband, dass danach von Elektrik übernommen wird und Motoren an das Förderband anschließt. AT-Technik schreibt SPS. Elektrik kann erst arbeiten wenn Mechanik abgeschlossen, AT-kann teils parallel arbeiten sobald Elektrik kommuniziert hat welches Bauteil verbaut wird
Was ist die Aufgabe eines Lastenhefts? Welche Informationen enthält es?
Zusammenstellung aller Anforderungen des Auftraggebers hinsichtlich Liefer- und Leistungsumfang
Beschreibt lösungsneutral WAS und WOFÜR
Dient als Grundlage für Ausschreibungen und Angebote
Das Lastenheft beeinhaltet:
Einführung in das Projekt
Beschreibung Ausgangssituation (Ist-Zustand)
Aufgabenstellung (Soll-Zustand)
Schnittstellen
Anforderungen an die Systemtechnik
Anforderungen für die Inbetriebnahme und den Einsatz
Anforderungen an die Qualität
Anforderungen an die Projektabwicklung
Was ist die Aufgabe eines Pflichtenhefts? Welche Informationen enthält es?
Aufzeichnung, wie Anforderungen vom Auftragnehmer umgesetzt werden sollen
Prüfen auf Realisierbarkeit ggf. Alternativen aufzeigen
(alle Punkte des Lastenhefts)…
Systemtechnische Lösung (WIE)
Systemtechnik (WOMIT)
Was muss ein Auftraggeber tun, wenn er ein Pflichtenheft bekommt? Wie würden Sie das machen?
Überprüfung des Pflichtenhefts, sicherstellen, dass das Pflichtenheft die im Lastenheft definierten Anforderungen vollständig und korrekt widerspiegelt
Schritte:
Abgleich mit Lastenheft: Funktion, Leistung, Ziele
Plausibilitätsprüfung: technische umsetzbar, realistische Lösung
Lückenanalyse: identifizieren von fehlenden, unklaren Punkten
Rückmeldung an Auftragnehmer:
kommentieren
Anpassungen fordern
abstimmen
-> Freigabe Pflichtenheft: dokumentieren, vertragliche Grundlage Schaffen
Was ist ein PLT-Stellenblatt, was ist ein PLT-Stellenplan, was ist ein Stellenfunktionsplan?
An welche Programmiersprache erinnert Sie der Stellenfunktionsplan?
PLT-Stellenblatt:
Dokument, das die spezifischen Informationen und Anforderungen für eine einzelne PLT-Stelle beschreibt
gehört mit dem Lastenheft zu Basic-Engineering und somit Anforderungsstelle
PLT-Stellenplan:
Übersicht aller PLT-Stellen einer Anlage oder Anlagenteil
Strukturierte Darstellung der Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den PLT-Stellen
gehört mit Pflichtenheft zu detail-Engineering also erfüllen von Anforderungen
PLT-Stellenfunktionsplan:
grafische Darstellung der Funktion einer PLT-Stelle in Form einer logischen Ablaufbeschreibung
Funktionsplan für Steuerungsaufgaben
-> erinnert an Funktionsbausteinsprache (FBS) zur Programmierung von SPS
Welche Teilaufgaben im Engineering-Ablauf nach NA 35 beinhalten den größten Arbeitsumfang?
Welche Aufgaben würden Sie als Unternehmer im eigenen Unternehmen durchführen, welche würden Sie als Unterauftrag an andere vergeben? Warum?
Verteilung:
Anforderungsspezifikationen (Lastenheft, PLT-Stellenblatt, R&I-Fließbild) in Basic-Engineering selber machen -> Bildet Grundlage für Erfolg des Projekts
Teile des Detail-Engineering abgeben (spezialisierte Firmen um Zeit und Ressourcen effizient zu nutzen -> optimiert Prozess)
Detailplanung
Dokumentation
SPS Programmierung
Besonders wichtig für kleine und mittelständige Unternehmen!
Warum gibt es beim Engineering Informations-Schnittstellen?
Was muss an diesen Schnittstellen sichergestellt werden?
Beschreiben Sie die Anforderungen an Schnittstellen am Beispiel der Schnittstelle zwischen CAE und PLS- Engineering.
Informationsschnittstellen im Engineering, weil:
Verschiedene Gewerke (Mechanik, Elektrik) arbeiten mit unterschiedlichen CAE Tools, die oft inkompatible Datenformate nutzen
Lebenszyklus einer Anlage erfordert den Austausch großer Datenmengen zwischen Planungsphasen und -tools (z.B. Prozessdesign zu PLS-Engineering)
Informationsschnittstellen minimieren manuelle Übertragung, die fehleranfällig (Informationsverlust) und zeitaufwendig ist
was muss sichergestellt werden:
alle übertragenen Informationen müssen vollständig, korrekt und ohne Verlust der Struktur weiteregegeben werden
Datenformate müssen interoperabel oder standardisiert sein (CAEX, Automation ML)
müssen festlegen, welche Daten übertragen werden und wie sie zu interpretieren sind
Anforderungen an Schnittstelle:
Übertragung von Topologien ohne manuelle Zwischenschritte CAE->PLS
sicherstellen, dass Änderung konsistent rückgeführt werden PLS->CAE
Daten werden in einem standartisierten, maschinenlesbaren Format übertragen, dass beide Tools versteht -> CAEX, Automation ML
Was müssen Software-Werkzeuge im Engineering (CAE-Werkzeuge) leisten?
Unterstützung des Lebenszyklus
Interdisziplinäre Zusammenarbeit (zwischen Gewerken)
Standardisierung und Modularisierung (einheitliche Strukturen)
Integration und Datenmanagement (zentrakisierte Daten)
Struktur- und Funktionsmodelle, klare Visualisierung und Simulation
Automatisierung, Zeit- und Kostenersparnis durch automatische Generierung
Dokumentation, Sicherstellung der Nachvollziehbarkeit
Wie kann man eine Anlage im Rechner abbilden?
Beschreiben Sie die wesentlichen Elemente von CAEX (IEC 62424) (ist identisch mit den Strukturierungsmitteln von AutomationML).
Welche Bedeutung haben die 5 „Säulen“?
Abbildung Anlage im Rechner:
mit Hilfe von strukturierten Datenmodellen
CAEX (Computer Aided Engineering eXchange)
ermöglicht durchgängigen, verlustfreien Datenaustausch
ermöglicht explizite Beschreibung der Anlagenstruktur, sowie Art der enthaltenen Daten (Objektorientiert)
Wesentliche Elemente von CAEX:
4 Bibliotheken, die Elemente darin sind in Klassen bzw. Typen strukturiert
eine Instanz-Hierarchie
konkretes Objekt mit Objekt-Instanzen
Säulen:
Instance Hierarchy: Hierarchische Struktur mit konkreten Instanzen
System Unit Class: Typdefinition für Geräte, Funktionen, Rollen (spezialisiert)
Role Class: Abstrakte Beschreibung von Funktionen und Rollen
Pumpe, Tank, Ventil, Rohrleitung
Attribute Type: Standardisierte Definition von Attributen und Typen
Volumen, Höhe, Durchmesser, Länge
Interface Class: Beschreibt standardisierte Schnittstellen
Produktfluss, Energiefluss, Informationsfluss, Kraftfluss
Modellieren Sie eine gegebene Struktur mit CAEX unter Nutzung aller 5 „Säulen“. Das kann eine physikalische Struktur sein oder auch eine abstrakte Struktur!
Mischanlage:
Anderes Beispiel:
Welche Informationen über einen Prozess bekommen Sie nicht aus dem Anlagenmodell (welches mit CAEX modelliert wurde)?
es fehlt:
dynamisches Prozessverhalten: wie verhält sich der Prozess über die Zeit? keine Information über Steuersequenzen oder Übergangszustände
Echtzeitdaten und Prozesswerte: keine Information über Echtzeitmesswerte von Sensoren wie Druck, Temp. oder Durchfluss
Steuerungslogik und Ablaufsteuerung
Prozessbezogene Ereignisse und Alarme
-> statisches Modell ohne Echtzeitdaten, für dynamisches Verhalten und Daten muss CAEX mit weiteren Modellen kombiniert werden
Erläutern Sie das Prinzip der Rezeptfahrweise. Wofür wird diese eingesetzt?
Was bedeutet das für die SPS-Programmierung?
Was wäre die Alternative? Welche Vor- und Nachteile sehen Sie darin?
Rezeptfahrweise:
beschreibt automatisiertes Abarbeiten eines Produktionsprozesses anhand von Rezepten -> Chargenprozesse
erforderlich, wenn unterschiedliche Produkte auf der gleichen Anlage laufen
Bestandteile:
Prozessparameter wie Temperatur, Druck, Geschwindigkeit oder Füllstand
Einstellungen der Maschinenkomponenten wie Pumpen, Ventile, Motoren
Zeitvorgaben für die einzelnen Prozessschritte
Liste der Rohstoffe, Liste der Hilfsmittel, Verfahrensvorschrift
SPS Programmierung:
Im SPS-Programm wird bezug genommen auf Eingangs- und Ausgangssignale und somit auf Aktoren und Sensoren -> Lösung: SPS mit flexiblen Parametern , Rezept passt Parameter an,
Unterscheidung in Verfahrens-, Werks-, Grund-, Steuerungsrezept
Alternative: Handbetrieb oder individuelle SPS Programmierung
hohe flexibilität
Reproduzierbarkeit
Effizienz
komplexität
sorgfältige Verwaltung der Rezeptdaten notwendig
Einschränkung SPS Programmierung
Abhängig von PLS -> Rezeptmanagement
hohe initiale Kosten
Weshalb gibt es abstrakte und konkrete Rezepte? Wie unterscheiden die sich?
Existieren, um Trennung von Verfahrensbeschreibung und technischer Umsetzung zu ermöglichen
abstrakte Rezepte: beschreiben WAS im Prozess zu tun ist, unabhängig von Anlage, hoher Abstraktionsgrad, ohne genaue Werte
konkrete Rezepte: beschreiben WIE Prozess auf einer bestimmten Anlage ausgeführt wird, sehr detailliert, mit spezifischen Parametern
abstrakt
konkret
Zweck
Prozessbeschreibung unabhängig von Anlage
Angepasst an bestimmte Anlage
Ebene
abstrakt, Verfahrensbezogen
Anlagenbezogen, Gerätespezifisch
Inhalte
Schritte, Sequenzen, Zielparameter
Gerätezuteilung, Steuerungsparameter
Flexibilität
wiederverwendbar unterschiedliche Anlagen
nur für eine spezifische Anlage
Was ist eine Mehrprodukt-Mehrstrang-Anlage, und welche Vorteile bietet sie?
Eine Mehrprodukr-Mehrstrang-Anlage ist eine Produktionsanlage, die gleichzeitig mehrere Produkte auf unabhängigen Produktionssträngen herstellen kann.
Vorteile sind:
hohe Flexibilität
erhöhte Effizienz
optimierte Ressourcennutzung
schnelle Anpassung an Marktanforderung
minimale Stillstandszeiten
Skalierbarkeit
Benennen und zeichnen Sie die Modellierungselemente der Formalisierten Prozessbeschreibung (FPB) nach VDI 3682.
Modellieren Sie einen Prozess (bspw. "Filterkaffee kochen") mit der FPB. Bilden Sie dazu zunächst den Gesamtprozess mit seinen In- und Outputs ab und führen Sie anschließend eine Dekomposition durch, um die einzelnen Prozessschritte zu beschreiben.
Dekomposition von groß zu fein
Weiteres Beispiel: Strom erzeugen
Kann man mit der FPB parallele und/ oder alternative Abläufe darstellen? Falls ja, wie?
Wie kann man den Wert einer Produktionsanlage erhöhen? Welche Rolle kommt dabei Plant Asset Management Systemen zu?
Wert einer Anlage kann erhöht werden durch:
Optimierung des Betriebs: weniger Rohstoffverbrauch, weniger Energieverbrauch, höhere Ausbeute
Maximierung der Verfügbarkeit der Anlage:
Reduktion ungeplanter Stillständszeiten
Reduktion geplanter Stillstandszeiten
-> Plant Asset Management: maximierung Verfügbarkeit, durch Betrachtung der Details bei objektbezogener Anlagenbetreuung (effiziente Wartungsplanung, Zustandsüberwachung, Datenanalyse und Lebenszyklusverwaltung)
Welche Instandhaltungsstrategien gibt es? Nennen Sie Vor- und Nachteile.
Ausfallzentriert
Führt zu ungeplanten Anlagenstillstand -> Kosten
Zeitabhängige Vorbeugende Instandhaltung
führt zu überflüssigen geplanten Anlagenstillstand
Anlagenkomponenten werden ohne direkte notwendigkeit ausgetauscht
Zustandsabhängige und Vorausschauende vorbeugende Instandhaltung
erfordern Information von und über Anlagenkomponeten -> Informationen werden im Asset Management System ausgewertet
Monitoring von Anlagenkomponenten ermöglicht gezielte Instandhaltung wenn absehbar ist, das Teile ihr Nutzungsdauerende erreicht haben
Wie ist eine modulare Anlage aufgebaut?
Welchen Nutzen verspricht man sich von modularen Anlagen?
modulare Anlage:
Anlage aus vorgefertigten standardisierten Modulen
je nach bedarf kombinierbar
Zeitliche Zerlegung Engineering Prozess nach Top-Down ungeneignet für modulare Anlagen
standartisiertes Interface und Interaktionen
Ziel: Modularisierungsmethode ist Zerlegung komplexer Systeme in einfach beherschbare Teilsysteme
hierarchischer Aufbau notwendig
Nutzen:
flexibilität, Skalierbarkeit, Kostenersparnis
schnelle Inbetriebnahme, einfache Wartung, gezielte Erweiterungen
Erlären Sie in einem Satz den zusammenhang zwischen Adressraummodel und dem Informationsmodell
Das Adressraummodell ist das grundlegende Meta-Modell, dass die Struktur und Elemente definiert (Knoten und Referenzen), während das Informationsmodell auf diesem basiert, um spezifische Daten und deren Beziehungen in einer standardisierten, durchsuchbaren Form darzustellen
Nennen Sie 8 Knotentypen des Adressraummodells und erläutern Sie wofür sie stehen bzw. was sie machen oder aussagen.
Base Nodge als überklasse aller Nodge.
Object: repräsentiert physische oder logische Entitäten
Object type: definiert Struktur und Verhalten von Objekten
Variable: speichert Wert
Variable type: definiert Typ und Struktur von Variablen
Method: repräsentiert Funktion, die aufgerufen werden können (Start/ Stop)
Reference type: definiert Arten von Verbindungen zw. Knoten
View: gefilterter Abschnitt des Adressraums
Data type: repräsentiert Datentypen, die für Variablen oder MEthoden verwendet werden
Wie sehen die Symbole nach DIN28004/ DIN2429 für Verfahrensfließbilder aus?
(Behälter allg., Behälter mit gewölbtem Boden, Behälter mit Mantel zum Heizen oder Kühlen, Behälter mit Mantel und Rührwerk mit Motor, Wärmetauscher, Pumpe, Verdichter/ Kompressor, Ventilator, Absperrarmatur allg., Antriebsmaschine allg., Elektromotor allg., Brenner, Absperrarmatur mit Antrieb)
Wie werden PLT-Stellen nach DIN19227 gekennzeichnet?
Welche sind die wichtigstens Kennungen und in welcher Reihenfolge wird die Stelle beschriftet?
PLT-Stelle als Oval gekennzeichnet:
Weiterverarbeitung der Messwerte:
Kennbuchstaben:
Welche Arten von Beziehungen gibt es in CAEX (Automation ML) und zwischen welchen Ojekten?
Vater Kind Relation zwischen Objektreferenzen, Klassen gleichen Typs
Vererbungsbeziehungen zwischen Klassen gleichen Typs
Klassen Instanz Relation
Instanz Instanz Relation
-> haben nichts mit Interface Class zu tun, ist etwas weiteres, um System zu beschreiben
Was könnte man noch Anstatt Rezeptfahrweise durchführen?
Wie sähe das allgemein aus?
Alternative: Koordinationssteuerung
Aufgaben und Entwurf für Koordination von Teilanlagen bzw. Modulen
regelt Ablauf mehrerer mit einander verknüpfter Prozessschritte oder Module
Zustandsbasierte Steuerung:
Prozessschritt ist Zustand, übergänge zwischen Zuständen werden durch Ereignisse oder Bedingungen ausgelöst
Synchronisation:
Steuerung synchronisiert verschiedene Teilprozesse oder Geräte
Kommunikation:
nutzt Signale und Daten zwischen Maschinen oder Prozessschritten (-> OPC UA, Bus)
Sequenzkontrolle
steuert, welche Aktion wann und unter welchen Bedingungen ausgeführt wird
Last changed20 days ago