Wellenabdichtungen
• Rotierende Welle muss gegen feststehendes Gehäuse abgedichtet werden: dynamische Dichtung
Wellenabdichtungen: Stopfbuchspackungen
• Einfachste Möglichkeit der Abdichtung
• Elastischer Dichtungsring mit eckigem Querschnitt in einem Ringspalt, durch Schrauben verspannt
• Vorteile: günstig, einfacher Aufbau, in vielen Formen und Materialien erhältlich
Wellenabdichtungen: Gleitringdichtung
• Stationärer Gegenring am Gehäuse fixiert
• Dynamischer Gleitring an der Welle fixiert
• Feder zur Einstellung der gewünschten Anpresskraft zwischen Gegen- und Gleitring
• Keine 100%ige Dichtigkeit
• Leckagestrom zur Kühlung und Schmierung notwendig aber gering (1ml/h)
• Dichtung muss nicht ständig nachgezogen werden
• Einflussgrößen auf Werkstoffauswahl und Form: Pumpendruck, Umfangsgeschwindigkeit (Rührwerk 1-2m/s, Pumpen 10-15m/s, Kompressoren mehr als 100m/s, Temperatur, Fördermedium, Einbauraum)
• Mechanische Belastungen: Innendruck führt zum A-Spalt (konkave); Reibungswärme zum V-Spalt (konvexe)
einfach wirkende Gleitringdichtung
-Geringe Kosten im Vergleich zu doppeltwirkenden Gleitringdichtungen
- Keine Verunreinigungen
- Leckage muss toleriert werden können, d.h. keine giftigen, explosiven, feuergefähr-
lichen Medien
- Hohe Betriebsdrücke
- Kein Versorgungssystem
- Keine anbackenden oder auskristallisierenden Medien
doppeltwirkende Gleitringdichtung
• Mit Sperrwassersystem
• der Druck zwischen den beiden Einzeldichtungen wird etwa 2 bar über den Betriebsdruck angehoben
• Für Förderung von Gefahrenstoffen, wenn keine Leckage existieren darf
• Druck zwischen den beiden Dichtungen ist höher als im Pumpengehäuse -> Leckagerichtung kehrt sich um
• Wenn sichergestellt wird, dass der Sperr-
druck immer anliegt, kann kein Fördermedium nach außen gelangen -> lässt sich mit
entsprechenden Versorgungsanlagen sicherstellen
• Leckage von Sperrmittel in das Fördermedium muss toleriert werden
Anordnungen
• Back to Back: zwei normale einfachwirkende Gleitringdichtungen entgegengesetzt auf der Pumpenwelle angeordnet
• Face to Face: bezieht sich auf eine spezielle Konfiguration, bei der zwei Gleitringdichtungen in derselben Dichtungskammer installiert sind und ihre Dichtflächen einander zugewandt sind.
gasgeschmierte Gleitringdichtung
• Aufbau ähnlich der doppeltwirkenden Gleitringdichtung
• Sperrmedium = inertes Gas -> Ausbildung eines Gaspolsters zwischen den Dichtungsringen
• Vorteile: berührungsfreier Lauf/kein Verschleiß, hoher mechanischer Wirkungsgrad, keine Reibungswärme/keine Kühlung erforderlich, keine Beschädigung bei Trockenlauf
• Nachteile: Gaseintrag in Fördermedium, Bei explosiven Medien kann an Stelle von
Luft ein Inertgas wie Stickstoff als Sperrmedium eingesetzt werden, Sperrdrucksystem nötig, hohe Anschaffungskosten
• Einsatzgebiet: Anwendungen ohne Leckage an die Umgebung, Verdichter, Kompressoren
• Cartridge-Bauweise: Baukastensystem, Dichtungen sind eingebaut und die Verspannungskräfte richtig eingestellt, verhindert Anwenderfehler beim eigenständigen Einbau der Dichtungen und geht schneller,
kurze Ausfallzeiten und geringer Wartungsaufwand haben trotz der höheren Beschaffungskosten zu einer steigende Nachfrage
Wie kann man eine einfach wirkende Gleitringdichtung für andere Medien einsetzen?
-Ersetzen der Spiralfedern durch Faltenbälge können Medien mit
geringen Feststoffanteilen eingesetzt werden
-Bei auskristallisierenden oder anbackenden Medien muss die Dichtung gespült werden. Ansonsten führen die Anbackungen zur Zerstörung der Dichtung
-Spülung der Dichtung kann entweder intern durch eine Verbindungsleitung vom DruckRaum der Pumpe in den Dichtungsraum oder extern durch einen sogenannten „drucklosen Quench“ erfolgen
Drucklose Quench
externe Spülung durch eine drucklose Quench: hintere Bereich der Gleitringdichtung wird mit Hilfe eines unkritischen Mediums (z.B. Wasser) gespült. Die Leckage wird somit verdünnt. Die Abdichtung zur Umgebung erfolgt durch Stopfbuchspackungen oder Lippendichtungen
-Druck im Betriebsraum der Pumpe liegt am höchsten, so dass die Leckage von der Fördermedienseite in den Quenchraum strömt, sich dort verdünnt und dann an die Umgebung
gelangt.
Tandemanordnung drucklose Quench
Abdichtung des Quench gegenüber Umgebung mit zweitem Gleitring, der bei Ausfall des ersten Gleitrings die Abdichtfunktion übernimmt
Last changed10 days ago