Grundprinzipien
Sozialverträglichkeit
Umweltverträglichkeit
Humanverträglichkeit
Allen Menschen ist eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen
Mittel zum Leben sollen allen Menschen zur Verfügung stehen
Verbrauch an Mitteln zum Leben eines Teils der Menschheit darf nicht auf Kosten des anderen Teils erfolgen
Globale Gerechtigkeit
Konflikte zw. Industrie- und Schwellen- bzw. Entwicklungsländern wegen stark unterschiedlichem Ressourcenverbrauch
Verknappung von Ressourcen führt zu Verteuerung -> zusätzliches Entwicklungshindernis
Generative Gerechtigkeit
Künftige Generationen sollten gleiche oder zumindest ähnliche Lebensmöglichkeiten wie die gegenwärtigen vorfinden
Natürliche Grundlagen des Menschen und aller anderen Lebewesen dürfen nicht gefährdet werden
Verbrauch an natürlichen Ressourcen und techn. Eingriffe in die Natur dürfen diese nicht dauerhaft überlasten, schädigen oder gar zerstören
Entwicklungen bzw. Eingriffe, die gravierende negative Auswirkungen zeigen, sollten rückgängig gemacht (zumindest gestoppt) werden können
Humanverträglicheit
Fehlbarkeit und Unvollkommenheit des Menschen müssen berücksichtigt werden
Anforderungen einer Technik sollten den menschlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten entsprechen
Fehlerfreundlichkeit: Fehler in einem System – egal ob durch technisches oder menschliches Versagen – müssen möglich sein, ohne dass sie zu Katastrophen führen
Was ist Primärenergie?
Primärenergie (PE) ist Energie, die in der Natur vorhanden ist, z.B. in:
Kohle, Erdgas, Erdöl
fossile Energieträger
Uranerz, Thoriumerz
Kernenergie
Solarstrahlung, Erdwärme, Biomasse, Wind, Wasser
regenerative Energieträger
Um Primärenergie besser nutzbar zu machen, wird sie als Sekundärenergie zur Verfügung gestellt
Was ist Sekundärenergie?
Sekundärenergie ist Energie, die nicht direkt aus der Natur stammt -> umgewandelte primär Energie
leichter zu nutzen als PE: Transport, Lagerung, Speicherung, Umwandlung
SE Träger sind elektrischer Strom, Benzin, Diesel, Schweröl, Kohlebriketts, Koks, Brennstäbe für AKWs, Pellets, Holzkohle
Was ist Endenergie?
Energie, die beim Verbraucher ankommt, z.B. in Form von:
Kraftstoffen
Brennstoffen
Elektrischen Strom
Was ist Nutzenergie?
Vom Verbraucher benötigte Energie
Wärme
Kälte
Mechanische Energie
Beleuchtung
Die Bereitstellung von PE bis hin zur NE ist mit Verlusten verbunden. D.h. mit der Umwandlung von nutzbarer Energie (Exergie), in nicht nutzbarer Energie (Anergie)
Hauptaufgabe der Energietechnik
Carnot-Wirkungsgrad
Carnot Wirkungsgrad: höchster theoretisch möglicher Wirkungsgrad bei der Umwandlung von thermischer in mechanischer Energie
Je höher die Temp. differenz desto größer der Wirkungsgrad
Hauptaufgabe der Energietechnik ist die Umwandlung der verschiedenen Formen und Arten von PE in End- beziehungsweise Nutzenergie
Großtechnisch in Kraftwerken über Wärmeenergie als Zwischenform (Verbrennung)
andere Möglichkeiten: direkt aus chemischer Energie (Brennstoffzelle) oder direkt aus potenzieller Energie (Windkraft, Wasserkraft)
Energiewandlung ist mit Verlusten verbunden: Umwandlungsgüte wird durch Wirkungsgrad beschrieben
Weltweiter Primärenergieverbrauch
Weltweiter PE-Verbrauch ~600 EJ
Durchschnittliche Jährliche Zunahme seit 2011 ~1,3%
PE-Verbrauch nach Energieträgern:
Prognose für den PE-Verbrauch im Jahr 2040
Weiterer Anstig um ~27% gegenüber 2017
Prognose enthält bereits erhebliche Steigerung der Energieeffizienz
Entspricht jährl. steigerung von ~1%
Welche Ursachen hat der erhöhte PE-Verbrauch Weltweit?
PE-Bedarf in DEU und Entwicklungsprognose
(1)
Bevölkerungswachstum
steigender Wohlstand
(2)
PE-Bedarf in Deutschland: 13 EJ
In Deutschland konnte zuletzt bei einer Steigung des BIP eine gleichzeitige Senkung des PE-Verbrauchs pro Kopf beobachtet werden. Der PE-Verbrauch sinkt bei fortschreitender Substitution von fossil-nuklearen Brennstoffen durch erneuerbare Energien, selbst wenn die gleiche Menge an Strom zur Nutzung bereitgestellt wird.
(statistischer Effekt, resultiert aus Anwendung des Wirkungsgradprinzip)
Was sind fossile Brennstoffe Primärenergetisch betrachtet?
im Endeffekt gespeicherte Sonnenenergie
Vor Millionen von Jahren v.a. durch abgestorbene Pflanzen gebildet
Unter großer Hitze bzw. hohem Druck und unter Luftabschluss wurde aus der Biomasse Stein- und Braunkohle, Torf, Erdöl und Erdgas geformt
Hauptbestandteil der fossilen Energieträger ist Kohlenstoff (C), der bei der Oxidation mit Sauerstoff (Verbrennung) unter Wärmefreisetzung zu CO2 reagiert.
Umwelteinflüsse durch fossile Brennstoffe
Enstehung von großen Mengen
CO2
SO2
NO2
Asche, Schlacke
Zusätzlich entsteht (Fein-)Staub, die Abgase enthalten zusätzlich Schwermetalle, HCl und HF
Auswirkung der Luftschadstoffe (SO2, NO2, CO2) -> Globaler Klimawandel
wirkt auf Schleimhäute der Atemwege und Augen. Es führt zum Zusammenbruch des Selbstreinigungs-Mechanismus des Atemsystems, akute und chronische Atemwegserkrankungen sind die Folge
Der in der Atmosphäre aus SO2 gebildete saure Regen hat negative Auswirkungen auf Ökosysteme, indem er zur Versauerung der Böden und Gewässer beiträgt
Wird in modernen Kraftwerken durch Rauchgasentschwefelung entfernt -> Abfallprodukt: Gibbs
aggressivere NO2 und sein Oxidationsprodukt Salpetersäure dringt bis in die tieferen Lungenregionen ein, was zur Erhöhung des Atmungswiderstandes bis hin zu Atemnot und bis zu Lungenentzündungen führen kann
Der in der Atmosphäre aus NOx gebildete saure Regen hat negative Auswirkungen auf Ökosysteme, indem er zur Versauerung der Böden und Gewässer beiträgt
Stickoxide können durch geeignete Maßnahmen bei der Feuerung bzw. durch Abgasnachbehandlung reduziert werden -> Feuerungstemperatur (Fett, Mager)
Treibhausgas -> absorbiert Energie der Solarstrahlung im Infrarotbereich und wandelt diese in Wärme um
Daraus folgt höhere Temperatur der Atmosphäre -> höherer Anteil an Wasserdampf (ebenfalls Treibhausgas), welcher den Effekt weiter verstärkt
Folgen des Klimawandels
Anstieg des Meeresspiegels
Veränderung von Niederschlagsmenge und Vertreilung
Zunahme extremer Wetterphänomene (Dürren und Überschwemmungen, Stürme,…)
Veränderung der Lebensbedingungen für Millionen von Menschen
Umweltbedingte Migration wird stark zunehmen
Weniger Süßwasserquellen
Zunahme von Sturm und Flutkatastrophen
Rückgang der Nahrungsmittelproduktion
Was ist Kernenergie? (grob)
Wie Human- und Sozialverträglich ist Kernenergie?
Wie könnte sie Verträglicher sein?
Nutzung der Energie, die bei Kernspaltung frei wird
Mögliche Brennstoffe sind Uran und Thorium
Prinzipiell CO2-Neutral (abgesehen von Erzabbau und Anreicherung)
verbrauchte Brennelemente enthalten weiterhin radioaktives Material (u.a. 239Pu und 235U), das mehrere 100 bis mehrere 1000 Jahre sicher gelagert werden muss
Im Falle eines Unglücks kann es zu einer weiträumigen Verstrahlung von großen Landstrichen kommen (wie in Tschernobyl oder Fukushima)
Seit den 1950er Jahren wird an Brutreaktoren geforscht (sog. Generation IV), in denen der nicht nutzbare Anteil des Urans (238U, ca. 99% des Urans) ebenfalls nutzbar gemacht wird
Ca. 60 – 300-fach bessere Brennstoffausnutzung
Erlaubt die Nutzung des bisherigen Nuklearabfalls
Deutlich reduzierte Halbwertszeiten der Zerfallsprodukte (Lagerzeiten ~ 300 Jahre)
Reichweite von Primärenergieträgern
Statische Reichweite: Zeitspanne, in der bei aktuellem Verbrauch die bekannten und wirtschaftlich förderbaren Vorkommen (= Reserven) eines nicht erneuerbaren Rohstoffs noch reichen werde
Dynamische Reichweite: Einbeziehung der (geschätzten) Entwicklung des Verbrauchs
Ressourcen: Alle nachgewiesenen und vermuteten nutzbaren Vorkommen, auch wenn Sie heute noch nicht wirtschaftlich gewinnbar sind
Reserven: derjenige Teil der Ressourcen, der derzeit technisch und wirtschaftlich abbaubar ist
Wirtschaftlichkeit durch:
Bessere/ günstigere Methoden
Höhere Rohstoffpreise
Risiken:
Hohe Unsicherheit
Exploration und Förderung in ökologisch hoch sensiblen Gebieten wie z.B. Arktis
statische Reischweite/ dynamische Reichweite
Reichweite Kernkraft
statische Reichweite:
Zeitspanne, in der bei aktuellem Verbrauch die Reserven eines nicht erneuerbaren Rohstoffs noch reichen werden
dynamische Reichweite:
Einbeziehung der (geschätzten) Entwicklung des Verbrauchs
Reichweite Uran:
Statische Reichweite von Uran: ca. 70 – 145 Jahre
Derzeit liegt der Anteil der Kernenergie am Primärenergieverbrauch bei ca. 4%
Annahme: 30% des PE-Bedarfs aus Kernenergie für merkliche CO2 Reduktion
Statische Reichweite mit Gen3/3+: >10 – 20 Jahre
Statische Reichweite mit Gen4-Reaktoren theoretisch um Faktor 60 – 300 höher
Außerdem können Gen4-Reaktoren auch Thorium nutzen
Zusätzlich geringerer Anfall von radioaktivem Müll mit erheblich kürzerer Halbwertszeit
ABER: in Brutreaktoren entsteht Plutonium -> Proliferationsgefahr
Energiewirtschaftliche Zielsetzung
Treibhausgasneutralität bis 2050
Ausbauziele und aktueller Stand
Zielvorgabe zur Steigerung der installierten Leistung nicht erreicht -> unter Plan
bis 2045 Klimaneutralität
bis 2035 Strom aus erneuerbaren Energien
Stand 2023: 550 TWh Strom verbraucht (~52% aus EE)
allein 26,8 aus WEA, und 11,9 aus PV
Ziel 2030 erwartete 740 TWh (80% gedeckt aus EE)
2% des Landes mit WEA bedeckt
PV für breite Bevölkerung zugänglich (Föderungen)
AKW 2024 vom Netz
10,6 EJ PE-Energiebedarf
Aufteilung Endenergieverbrauch der Haushalte
~68% Raumwärme
~15% Warmwasser
im Endenergiemix der Haushalte hat:
die Braunkohle und die Steinkohle komplett abgenommen
Heizöl abgenommen
Gas leicht zugenommen und ist nahezu kostant
EE zugenommen
EE aufgeteilt in:
46,2% Strom
17,4% Wärme
6,8% Verkehr
29,6% Rest (?)
Probleme bei der Stromentwicklung durch den Anstieg der Bruttostromerzeugung aus EE
Anstieg der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien führt zu Einbrüchen durch Umwelteinflüsse
Dunkelflaute
-> Speicher und flexibel regelbare konventionelle Kraftwerke nötig
Residuallast
Residuallast (lat. Residuum „Rest“)
bezeichnet die nachgefragte elektrische Leistung abzüglich der Einspeisung von erneuerbaren Erzeugern (Windkraft- oder Photovoltaikanlagen)
muss durch konventionelle Kraftwerke ausgeglichen werden
Netzebenen DEU
Lastfluss konventionalle und dezentral
Regelung des Stromnetzes in DEU
Prognostizierte Schwankung (Tag/ Nacht,…) pro Woche
Einkauf von Strommengen an Strombörse
Jeweils nächstgünstiges Kraftwerk geht ans Netz
Nicht-Prognostizierte Schwankung (Wetter, Systemausfall)
Ausgleich über Regelenergie, die seperat gehandelt wird -> daher erhebnlich teurer
Zunächst nur Verpflichtung zur Lieferung zusätzlicher elektrischer Energie, die bei Bedarf dann abgerufen wird
4 Regelzonen in DEU, die durch Übertragungsnetzbetreiber betrieben werden
Es gibt positive und negative Regelenergie (Regelung der Netzfrequenz)
Regelleistungen
3 Arten von Regelleistung
Primärregelleistung -> muss innerhalb von 30sek bereitgestellt werden, für max. 30min
Zumeist aus Großkraftwerken
Sekundärregelleistung -> Bereitstellung innerhalb von 5min
z.B. Wasserkraftwerke
Minutenreserve -> muss innerhalb von 15min abrufbar sein, zur Entlastung von Primär- und Sekundärregelleistung (meist aus Gas bzw. GuD Kraftwerken)
Dienen als kurzfristige aktivierbare Reserve im Stromnetz der Sicherstellung der Netzfrequenzstabilität. Kann die normale Frequenz von 50 Hz nicht in einem der vier Bundesdeutschen Übertragungsnetze aufgrund von Lastschwankungen gehalten werden, springten sie ein
Redispatch
Erzeugung und Verbrauch elektrischer Energie passen räumlich teilweise nicht zusammen
z.B. Erzeugung von Windstrom in Norddeutschland, Verbrauch jedoch hauptsächlich in Süddeutschland
Kann zu einer Überlastung der Übertragungsleitungen führen
Redispatch – Aktivierung zusätzlicher Kraftwerke in Regionen mit hohem Verbrauch, Abregelung der Anlagen mit hoher Erzeugung
Bewertung von (Energie-)Wandlungsverfahren
Bewertung durch Wirkungsgrade bzw. Nutzungsgrade
Beurteilung der Nachhaltigkeit
Von der Gewinnung der Primärenergie über deren Wandlung bis zur Entsorgung
Betrachtung der Umweltverträglichkeit
Bezieht alle Prozesse und Stoffströme ein
Nutzungsgrad
Gibt das Verhältnis der vorhandenen Energie vor (Index i) und nach (Index j) einem Prozessschritt an
Im Gegensatz zum Wirkungsgrad wird nicht ein Betriebspunkt betrachtet sondern über einen längeren Zeitraum gemittelt (meist 1 Jahr)
Berücksichtigung von Teillastbetrieb und Bereitschaft
Nutzungsgrad:
Gesamtnutzungsgrad:
Typische Nutzungsgrade (Primär- und Endenergie)
Methoden der Nachhaltigkeitssteigerung
Ganzheitliche Betrachtung
Energieeffizienz
Verhältnis von Dienstleistungs-, Waren- oder Energieertrag (Output) zur zugeführten Energie (Input)
Ökobilanz
Erntefaktor
beschreibt das Verhältnis der im Verlaufe der Lebensdauer eines Kraftwerks insgesamt erzeugten Energie zur eingesetzten Energie – einschließlich der zur Herstellung, Entsorgung und anderen Zwecken aufgewendeten Energie
Externe Kosten
Kosten die durch System in Gesellschaft entstehen und getragen werden müssen (z.B. globale Erwärmung)
Ganzheitliche Bewertungsmethoden (engl. LCA - Life Cycle Analysis)
analysiert den potentiellen ökonomischen, ökologischen, technischen und sozialen Einfluss von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen über den Lebensweg („Cradle-to-Grave“)
mehrdimensionale Betrachtungsweise
Einbeziehung aller vor- und nachgelagerten Prozesse zur Bereitstellung von Rohstoffen, Halbzeugen, etc.
Stellt sicher, dass alle wesentlichen Faktoren innerhalb einer nachhaltigen Entscheidungsfindung betrachtet werden
Kumulierter Energieaufwand (KEA)
Gibt die Gesamtheit des primärenergetisch bewerteten Aufwandes an, der im Zusammenhang mit der Herstellung, Nutzung und Beseitigung eines ökonomischen Gutes (Produkt oder Dienstleistung) entsteht
Gesamt KEA: Summe der Kumulierten Energieaufwendungen für die Herstellung (KEAH), die Nutzung (KEAN) und die Entsorgung (KEAE) des ökonomischen Gutes
Energetische Amortisationszeit
PE Aufwand für Bau, Betrieb und Entsorgung = Substituierte fossile Energie
lässt eine Abschätzung der minimal notwendigen Lebensdauer zu
Bestimmung des PE Verbrauchs von Strom
Wirkungsgradmethode:
international angewandte Methode
angenommene Wirkungsgrade für PE-Umwandlung:
Einsatzmengen der in Feuerungsanlagen verbrannten (fossile) Energieträger mit Heizwert multipliziert
Für EE (Strom aus Wind, Wasserkraft oder Photovoltaik) 100 %
Für die Geothermie von 10 % und für die Kernenergie von 33 %
Bedeutung für erneuerbare Energieträger: Berechnung der PE direkt aus der Endenergie
Wirkungsgrad von 100% für EE
1kWh Strom aus EE entspricht einem PE-Äquivalent von 1 kWh
statistische Effekt überzeichnet den tatsächlichen Verbrauchsrückgang/ dies hat in Zeiten der Energiewende methodenbedingte Verzerrungen bei der Trendbetrachtung zur Folge
Substitutionsmethode:
alternative Bewertungsmethode
Strom aus EE, der Strom in konventionellen Kraftwerken ersetzt, substituiert auch deren Brennstoff
Menge des ersetzten Brennstoffs wird mittels Substitutionsfaktors berechnet
Entspricht dem Verbrauch an fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung aus diesen Brennstoffen: eta ~ 35%
Verhältnis der Netto-Energieerzeugung während der Lebensdauer und dem KEA
Entscheidende Komponente für den Erntefaktor von EE Anlagen ist die Lebensdauer (je länger Strom geliefert wird, desto höher der Erntefaktor)
-> Für fossile Anlagen wird der notwendige Brennstoff in den KEA mit einbezogen, daraus folgt immer ein Erntefaktor E_f<<1
Wie erstellt man eine Ökobilanz?
Stoff- und Energieströme des gesamten Produktsystems, also aller beteiligten Prozesse, werden erfasst und analysiert (Sachbilanz)
Emissionen in Luft, Wasser und Boden
der Natur entnommene Ressourcen
Die potenziellen Umwelteffekte wie Treibhauseffekt, Sommersmog, Versauerung, Überdüngung etc. werden anschließend im Rahmen der „Wirkungsabschätzung“ ausgewertet
Erstellung der Ökobilanz:
Zerlegung des Systems in überschaubare Teilsysteme
Prozesse mit Eingangs- und Ausgangsgrößen
Elementarflüsse: Stoff- und Energieströme (Input: Strom, Wasser, Luft, …,) (Output: Abgas, Staub, …,)
Produktflüsse (Input: Rohmaterial) (Output: Produkt)
Beispiel Sachbilanz einer Windkraftanlage
Ökobilanzen von Regenerativen Energien und Kritik
Nachteile von WEA, PV, Biomasse und E-Mobilität
Windkraftanlagen:
Entsorgung der Rotorblätter aus Glasfaser und Kunststoffen, einschließlich Beschichtungen
PV:
Sehr hoher Energiebedarf bei der Herstellung
Flächenverbrauch
Biomasse:
Biogas aus Massentierhaltung
Monokulturen (Mais) mit entsprechendem Pestizideinsatz
Elektromobilität:
CO2 Emissionen bei der Herstellung
(Einteilung Kosten, Ansätze zur Erfassung, Bewertung)
Interne Kosten: Fallen beim Produzenten an, werden an Verbraucher weitergegeben (z.B. Arbeitskosten, Kapitalkosten, Brennstoffkosten,…)
Externe Kosten: gehen nicht in den Produktpreis ein/ werden stattdessen von der Allgemeinheit getragen (Kosten sind nicht im Marktpreis enthalten weil sie nicht vom Verursacher getragen werden -> schwierige Bewertung)
Vermeidungskostenansatz:
Aufwand zur Vermeidung der externen Kosten (z.B. durch CO2 Abscheidung)
Schadenskostenansatz:
Schätzung des verursachten Schadens
Bei regenerativen Energien: durch Landschaftsverbrauch, Lärm, Auslaufen von Gülle, Dammbruch,…
Bei konventionellen Kraftwerken: durch Gesundheitsschäden, Beschädigung von Gebäuden und Materialien, Beeinträchtigung des Ökosystems, Beitrag zum Klimawandel
Bewertung:
Externe Kosten durch extreme Ereignisse wie Dürren und Überschwemmungen, Stürme, oder sogar singuläre Ereignisse wie ein Zusammenbruch der thermohalinen Zirkulation (z.B. Golfstrom) sind kaum zu erfassen
Wie bewertet man Menschenleben ?
Bewertung des höheren Sterberisikos über die Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft für die Verringerung des Risikos
Value of statistical life
Value of life year cost
Ausgleich von externen Kosten
Instrumente zum Ausgleich
Steuern und Abgaben
Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen und alternativen Energien
Verkauf von Verschmutzungsrechten
Potentiale
Theoretisches P.: theoretisch nutzbares Energieangebot, wird allein durch die zwingend gegebenen physikalischen Nutzungsgrenzen bestimmt
Technisches P.: der Teil des theor. P., der unter Berücksichtigung der geg. technischen Restriktionen nutzbar ist. Außerdem Einbeziehung von strukturellen und gesetzlichen Einschränkungen
Wirtschaftliches P.: zeit- und ortsabhängiger Anteil des techn. P., der unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Kriterien erschlossen werden kann
Nachhaltiges P.: nachhaltig aus tech. P. nutzbar
Beispiel: Biomasse
Theoretisches P: Gesamte Landwirtschaftliche Nutzfläche
Technisches P: Abzüge durch Flächennutzung für Futtermittel und Lebensmittel/ Naturschutzgebiete
Wirtschaftliches P: Abzühe durch schwer zu bewirtschaftende Flächen (Hanglage, etc.) und zu geringe Erträge aufgrund des Bodenzustands
Nachhaltiges P: Abzüge durch Übernutzung des Bodens, Pestizideinsatz wegen Monokulturen, Naturschäden (Artenvielfalt)
Präfixe von Einheiten
Solarenergie
geringe Energiedichte bei gleichzeitig hoher Energiemenge
Gesamte auf die Erde einfallende Strahlungsleistung:
1,78 x10^17 W -> 1,56 x10^18 kWh/a
Weltweiter PE-Bedarf: 600 EJ
1,9 x10^13 W -> 1,67 x10^14 kWh/a
Einfallende Strahlungsleistung könnte PE-Bedarf decken
Konversionspfade für solare Strahlung
Solarthermie
Nutzung der Solarstrahlung zu Heizzwecken
Fokussierung des Sonnenlichts, Wärmezufuhr an Kreisprozess (CR, Joule) bei hohem Strahlungsangebot -> CSP (Concentrated Solar Power)
Photovoltaik (PV)
Generierung von elektrischem Strom durch photoelektrischen Effekt
Strahlungsquelle der Sonne
Energiefreisetzung:
Die Sonne erzeugt in ihrem Inneren Energie durch Fusionsprozesse
Proton-Proton Reaktion
Fusion von 4 H-2 Atomen zu HE-4
2 Wasserstoffkerne zu Deuterium, Deuterium und 1 Proton zu Triton, 2 Triton zu Helium
Energiefreisetzung durch Massendefekt
Entspricht Bindungsenergie der Nukleonen
Masse Atomkern ist geringer als Summe der Einzelmassen von P und N
20.000.000-fache Energie wie bei Kohle
Eigenschaften:
Wasserstoff zu 1/3 verbraucht (Sonnenalter 4,6 Mrd. Jahre)
Temperatur im Kern: 15 Mio. K
Temperatur an der Oberfläche: 6000 K
Annäherung des Spektrums mit schwarzem Strahler mit T=5780 K
Druck: 10^16 Pa=10^11 bar
Dichte: 160.000 kg/m^3
Strahlungsintensität/ “Solarkonstante”
Einstrahlung im Abstand r:
(Quasi konstant, Schwankung <0,1%)
Solarkonstante: E_0=1367 W/m^2
Extraterrestrische Intensität (außerhalb der Atmosphäre)
Jahreszeitliche Änderung durch des Abstands zwischen Sonne und Erde
Strahlungsspektrum
Daher Ozon-Loch großes Problem!
Wechselwirkungen von Strahlung und Materie
Absorption: Energie wird vollständig aufgenommen und in Wärme umgewandelt (daraus resultiert Emission)
Emission: Abgabe von Strahlung
Transmission: keine Wechselwirkung
Streuung: ungerichtete Reflexion -> Diffuse Strahlung
Strahlungshaushalt der Erde/ Treibhauseffekt
Bilanz: Gleichgewichtszustand, d.h. einfallende Strahlungsenergie entspricht emittierter Energie
Absorption der Strahlung (Wärme )durch mehratomige Gase:
Wasserdampf in der Atmosphäre absorbiert reflektierte Strahlung im IR-Bereich -> Erde gibt nicht gesamte Wärme als Strahlung wieder ab
Problem besteht darin, das CO2 (und andere gefährlichen Treibhausgase) dort absorbieren wo Wasserdampf nicht mehr absorbiert -> weitere Temperatursteigerung!!
geringer Anteil am allg. (natürlichen) Treibhauseffekt, jedoch durch Absorption in anderem Wellenlängenbereich hoher Anteil (57,9%) bei zusätzlichem Treibhauseffekt
Wovon hängt die Einstrahlintensität ab?
Intensitätsabschwächung der Strahlung durch die Atmosphäre
50% der einfallenden Strahlung erreichen die Erdoberfläche (direkt+diffus)
Je länger der Weg in der Atmosphäre, desto schwächer die Intensität
durch “Air-Mass” (AM) abgebildet
Intensität abhängig von geographischer Lage (langer oder kurzer Weg durch die Atmosphäre)
Abhängig von Jahreszeit + Tageszeit
Jahreszeitliche Schwankung durch Position im Orbit
weniger Sonnenstunden + flacherer Einstrahlungswinkel im Winter -> geringere Intensität
(siehe größere Abweichung im Sommer)
Schwankungen durch:
Wolkenfelder (Diffusstrahlung!!)
Schmutz und Partikel in der Luft
Einfluss Bewölkung
Bewölkung reduzuert Globalstrahlung -> Anteil Diffusstrahlung steigt
Monatliche Änderung der Sonnenleistung
Im Winter durch Wetter geringer Anteil Direktstrahlung/ fast ausschließlich Diffus
Im Sommer kommt (durch häufig geringere Bedeckung, senkrechtere Einstrahlung) mehr Direktstrahlung zur Erdoberfläche durch
Standort in Mitteleuropa:
Globalstrahlung im Sommer/ Winter
Zeitlicher Mittelwert der Globalstrahlung/ Vergleich mit Sahara
Sonnenstunden
Geographische Aufteilung der Leistungsdichte
Nord-Süd-Gefälle
Aufteilung um den Äquator:
Geringere Intensität genau am Äquator aufgrund der tropischen Verhältnisse
mehr Diffusstrahlung
Solarthermie (Grundprinzip)
Nutzungsmöglichkeiten
Absorption der elektromagnetischen Strahlung (d.h. kurzwelliger Solarstrahlung) an Festkörpern und Speicherung in Form von Wärme (innerer Energie)
Fotothermische Wandlung
Nutzungsmöglichkeiten:
passive Solarnutzung
Solarkollektoren als Heizungsunterstützung (Niedrigtemperatursysteme)
Hochtemperatur Solarthermie
Kraftwerksprozesse
passive Solarnutzung in Gebäuden (direkt und indirekt)
Lichteinfall durch transparente Oberflächen (Fenster), Aufheizung der Innenräume durch Absorption an Oberflächen
Zeitlich nahezu parallel zur Einstrahlung
Direktgewinnsysteme
Absorption der Strahlung an opaken Teilen der Gebäudehüllen, Wärmeleitung ins Gebäudeinnere
Zeitlich verzögert
Indirekte Gewinnsystem
Niedrigtemperatur Solarthermie (Energiewandlungskette)
Kollektoren zur Heizungsunterstützung (mit Pufferspeicher)
Max. Temp. bei ~80°C
Verluste Solarthermie
Höchste Verluste durch Kollektorstillstand (25%) und Wärmeabgabe an die Umgebung (23%)
Nutzwärme für Heizung ~26%
Potential Solarthermie
mit einfallender Solarstrahlung in DEU und dem geschätzten Dach- und Fassadenpotential können ~54% der Gesamtnachfrage (Trinkwarmwasser- und Prozesswärmenachfrage) gedeckt werden
Raumwärme-, Trinkwarmwasser- und Prozesswärmenachfrage
ohne saisonale Speicher: zwischen 5 und 25%
mit saisonalen Speichern: bis zu 30%
Hochtemperatur Solarthermie (Concentrated Solar Power - CSP)
Aufgeteilt in Linien- und Punktkonzentrierend
Zwischenschaltung einer weiteren Energiewandlung:
Wärmeenergie -> Mechanische Energie
Nur bei hohen Temperaturen sinnvoll (Carnot Wirkungsgrad)
Konzentration der einfallenden Solarstrahlung
Definition von Konzentrationsverhältnissen:
(Aperturfläche = Öffnungsoberfläche)
Konzentrationsverhältnisse:
Parabolrinnen (<100)
Solarturm (200 – 1000)
Dish-Systeme (100 – 4000)
Flächenbedarf pro MWh/a
Parabolrinnen (7-8 m²)
Solarturm (13-15 m²)
Parabolrinnenkraftwerk
Klassischer Dampfprozess mit relativ niedrigen Parametern
Temperaturen von max. 300 – 400°C
meist zwei Fluidkreisläufe
Thermoöle als Wärmeträger, d.h. zusätzlicher Wärmetauscher für Arbeitsfluid notwendig
direkte Dampferzeugung wird erforscht, ist aber nicht Stand der Technik
Hoher Wasserbedarf (Reinigung der Spiegel)
Problem, da geeignete Standorte mit großer Strahlungsleistung (und kaum Diffusstrahlung) z.B. in Nord- und Südafrika, Australien oder Südamerika liegen -> Regionen mit wenig Wasser
Wärmespeicher zur Verlängerung der Betriebsdauer in Zeiten geringer Einstrahlung
Salzschmelze als Speichermedium
erlaubt ca. 3-6h Vollastbetrieb
Verluste: Hauptbestandteile
Kosinusverluste ~15% (gegenseitiges Verdecken)
Optische Verluste ~34% (unreinheiten der Spiegel etc.)
Thermische und mechanische Verluste im Wasser-Dampf Kreislauf ~28%
Nutzenergie (elektr. Strom) ~16%
Solarturmkraftwerk
Höhere Konzentrationsverhältnisse erlauben höhere Temperaturen von 1000°C und höher
Thermoöle eingesschränkt verwendbar (Temp. beständigkeit)
Joule-Prozess möglich
Bisher überwiegend drucklos, d.h. mit Salzschmelzen oder Luft als Wärmeträger, nachgeschaltetem Wärmeübertrager und Dampfprozess
Punktkonzentration – höhere Anforderungen
mehrachsige Nachführung der Spiegel
bei höheren Leistungen sehr große Abstände, hohe optische Verluste und hohe Abschattung
Kosinusverluste und sonstige optische Verluste ~51%
Thermische und mechanische Verluste im Wasser-Dampf Kreislauf ~21%
Nutzenergie ~13%
Photovoltaik
Nutzen des photoelektrischen Effekts
Wirkungsgrade der Module ~20-22%
Wirkungsgradsteigerung durch Mehrschichtige Absorption für einen größeren Wellenlängenbereich (teuer)
aufwendige, energieintensive Fertigung der Zellen
ein KW Peak ~6m^2 Fläche
Wechselwirkungen von Strahlung mit Materie/ Optische Eigenschaften von Materie/ Selektivität
Summe der Koeffizienten ergibt 1
Emissionsverhalten nach dem Kirchhoffschen Gesetz
Gute Absorber sind auch gute Emitter -> schlechte Wirkungsgrade
Besser wären Materialien, die im Bereich des sichtbaren Lichts eine hohe Absorption aufweisen und im IR-Bereich geringe Emissions-Koeffizienten haben -> hohe optische Selektivität
Kirchhoffsche Gesetzt nicht gültig
Ausführung selektiver Oberflächen
Intrinsische Absorber
Wolfram, Zinkbromid
Oberflächenstrukturierung
Erhöhung der Absorption durch multiple Reflexion im sichtbaren WL-Bereich, gleichzeitig hohe Reflexion im IR
Abdeckungen: Sichtbares Licht transmittiert, Strahlung im IR-Bereich reflektiert (V2-1, S.13)
Tandem Absorber
z.B. Halbleiter/ Metall-Tandem
Mehrschicht-Systeme aus dünnen dielektrischen Schichten (Absorption) und semitransparenten reflektierenden Schichten
Metall/Dielektrikum Composites, sog. Cermets
Einflussfaktoren auf den Wirkungsgrad des Absorbers
Merkmale und Eigenschaften von Kollektortypen
absteigend nach Merkmalen:
Konzentrationsverhältnis
Absorbertemperatur
Auffangfaktor für diffuse Strahlung
Gut zu Wissen:
Fresnelkonzentrator (Linienkonzentrierend):
Thermodynamische Grenzen der Konversion
Übersicht Niedertemperatursysteme
Eigenschaften der versch. Kollektoren
Röhrenabsorber:
Sehr einfach und günstig (…schwarzer Schlauch)
einfache Installation
Niedriger Wirkungsgrad, da keine Isolierung vorhanden
hohe Wärmeverluste bei höherem Delta T
daher nur geeignet für Anwengungen mit kleinem Delta T, z.B. Schwimmbadheizung
kein Winterbetrieb
Flachkollektor:
Wärmeverluste durch Glasabdeckung und Isolation reduziert
höhere Arbeitstemperaturen (~80°C)
Zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
Sollte in Südausrichtung aufgeständert werden
Betrieb auch in der Übergangszeit und im Winter sinnvoll
Vakuumkollektor:
Nahezu optimale Wärmeisolation
Reduzierung der konvektiven Wärmeverluste (kein Medium) durch Isolation mittels Vakuum, Temperaturen bis 150°C)
Hohe Temperaturen erreichbar, geeignet zur Heizungsunterstützung z.B. in Altbauten oder zur Bereitstellung von Prozesswärme
Relativ teuer
Zwei Bauarten: koaxial und U-Rohr
Heat Pipe: trockene Anbindung der Kollektoren durch getrennte Kreisläufe
Arbeitsfluid verdampft im Kollektor, Dampf steigt zum Wärmetauscher auf und kondensiert dort -> Aufheizung des Wärmeträgerfluids
Umlaufprinzipien der Kollektoren
Naturumlauf - Thermosiphon
Arbeitet aufgrund des Dicheunterschiedes
Keine Pumpe notwendig, stromlos, wartungsfrei
Volumenstrom durch die Anlage wird bestimmt durch
Höhendifferenz zw. Speicher und Kollektoraustritt
Temperaturdifferenz Eintritt-Austritt
Hydrodyn. Widerstand der Anlage
Naturumlaufanlagen sind selbstregelnd, da Auftrieb und Widerstand im GG stehen
Träges System
Zwangsumlaufsystem
Bessere Dynamik durch integrierte Pumpe
Volumenstrom und Temperaturdifferenz regelbar
Weniger träges System
Weniger Platzbedarf
Speicher und Absorber können getrennt stehen
Benötigt Strom
Stagnation einer Zwangsumlaufsanlage
Phase 1:
Die Stagnation beginnt mit Abschalten der Pumpe
Phase 2:
Nach ca. 10min erreicht der Kollektor die Siedetemperatur und Produziert Dampf
Phase 3:
Nach weiteren 30min hat sich der Dampf weitesgehend ausgedehnt
Phase 4:
Bis zum Abklingen der Einstrahlung hat der Kollektor Stagnationstemperatur
Phase 5:
Mit abnehmender Einstrahlung fällt die Temperatur und der Dampf kondensiert
Pumpe schaltet sich ab -> Strahlung bleibt
Kreislauf erhitzt sich und Wasser verdampft -> Druck und T steigen
Kein Zirkulieren mehr möglich, erst nach Einstrahlungsende wenn Sytem abkühlt und Wasser Kondensiert
Merkmale von Kollektorenkonzepten (Niedrigtemp. Systeme)
Speicherzahl: Einspeicher-/ Mehrspeichersysteme
Pufferspeichersysteme zur Entkopplung von Wärmeangebot und -nachfrage (klassisch)
Systemgröße: Abhängig von solarem Deckungsgrad (etaD=QSolar/Q_Heiz)
Trink- oder Heizwasserzuführung
Heizwasserführung: weiterer Wärmetauscher notwendig
Einbindung der Nachheizung
Klassisches System mit Pufferspeicher:
Kühlung mit solarer Wärme
Hochtemperatursysteme/ Solarkraftwerke
Hohe Konzentration der einfallenden Strahlung ermöglicht hohe Temperaturen bis zu 1200°C
Kraftwerksprozesse möglich
Steigerung des Konzentrationsverhältnisses bedingt aber deutlich erhöhten Aufwand für die Nachführung des Systems
Außerdem hohe optische Qualität der Reflektoren notwendig
Konzentration erfolgt üblicherweise mit Parabolkonzentratoren, Fresnel-Systemen oder Spiegeln (Heliostaten)
Indirekte und direkte Dampferzeugung
DSG Konzepte:
Wetterabhängigkeit der Stromerzeugung
Wärmespeicher
Unterscheidung von Wärme
keine Langzeitspeicher, nur mittelfristig
Im Winter (d.h. bei reduzierter Einstrahlung) ist trotz Speicher nur Betrieb bei reduzierter Leistung möglich
Sensitive Wärme (fühlbare Wärme)
mit Temperaturerhöhung verbunden
Latente Wärme
Mit Phasenübergang verbunden, also Schmelzen, Verdampfen oder Umkristallisation
konstante Temperatur (bei gegebenem Druck)
Reaktionswärme
chemische Reaktion, Dissoziation oder Adsorption
Vor und Nachteile fester, flüssiger und latenter Speichermedien
Flüssige Speichermedien
Salzschmelze
Hohe Wärmeleitfähigkeit, breites Temperaturband
Thermische Stabilität begrenzt oberer Temp.
Hohe Schmelztemperatur bedeutet hohen Energieaufwand zur Inbetriebnahme und Gefahr der Erstarrung bei Auskühlung
Thermoöle
Speichermedium der ersten Stunde
Zersetzen sich bei hohen Temperaturen -> Begrenzt Nutzungsdauer
Bei höheren Temperaturen steigen auch die notwendigen Drücke
Metalle (Natrium, Blei)
hohe Schmelztemperaturen (Na: 98°C, Pb: 328°C)
Sicherheits- und Umweltaspekte
Natrium reagiert heftig mit Luft und Wasser
Blei ist giftig
Feste Speichermedien
Hohe thermische Langzeitstabilität
Geringe thermische Ausdehnung
In Hamburg: Vulkangesteinspeicher mit 130 MWh Kapazität und bis zu 800°C
Latentwärmespeicher
Vorteil: Aufnahme von großen Wärmemengen bei konstanter Temperatur
Reversibler Prozess -> Verlustfrei
Temperatur ändert sich auch bei langer Ausspeicherung nicht (bis der Phasenwechsel abgeschlossen ist)
Meist mit Salzen oder Paraffinen
Auch für Niedertemperaturanwendungen geeignet, allerdings relativ teuer
Absorber-Bauformen
Rohrabsorber:
Vergleichbar zu Wasserrohrkessel
Erlaubt Druckbeaufschlagung des Wärmeträgerfluids
relativ wenig Fläche, schlechtere Absorption
hohe Materialbeanspruchung, schlechter Wärmeübergang
volumetrische Absorber
Wärmeaufnahme durch poröses Material
hohe Oberfläche, sehr gute Absorption und hoher Wärmeübergang
großes Volumen unter Druck, Glasabdeckung muss Temperatur und Druck standhalten!
Was sind Halbleiter?
elektrische Leitfähigkeit verschwindet bei T -> 0 K, nimmt mit zunehmender Temperatur zu
Bei Umgebungstemperatur liegt die Leitfähigkeit zwischen der von Metallen und Isolatoren
Halbleiter sind kristalline oder amorphe Festkörper
Weltweit wichtigster Halbleiter: kristallines Silizium
Besitzt 4 Außenelektronen (sog. Valenzelektronen)
Kristallines Si hat eine streng regelmäßige Struktur, Valenzelektronen gehen jeweils Bindung mit Nachbar-Atomen ein, Atomabstände in alle Richtungen konstant
Wird als Diamantgitter bezeichnet
Leitungsband und Bandabstand
Leitungsband
Damit ein Werkstoff elektrisch leitend wird, müssen freie Ladungsträger vorliegen (nicht an Atomkerne gebunden)
Valenzbindung muss aufgebrochen werden -> Anhebung des Energieniveaus der Elektronen
Durch thermische Energie
Durch Strahlung
Offene Valenzbindungen bleiben zurück
„Löcher“
Positive Ladungsträger
Bandabstand
Zwischen Valenz- und Leitungsband liegen Bereiche, deren Energiezustände nicht von Elektronen angenommen werden können
Exkurs: Bei elektr. Leitern (Metalle) überlappen sich die Bänder, bei Isolatoren sind sie so groß, dass sie quasi nicht zu überwinden sind
(Typischer Bandabstand bei Halbleitern liegt bei delta_E=0,2 – 2 eV)
Zugrundeliegender Effekt der Solarzellen
Was bestimmt die Dicke von Zellen?
Photoeffekt
Bei Auftreffen eines Photons wird die Energie und der Impuls des Photons vollständig übertragen
Photonenenergie ist abhängig von der Wellenlänge des Lichts
Silizium: Bandabstand beträgt 1,124 eV, daraus lässt sich die Grenzwellenlänge berechnen, bis zu welcher die Photonen-Energie ausreicht, um einen Ladungsträger zu erzeugen
Die Dicke von Solarzellen wird von dem Absorptionskoeffizienten bestimmt
Wellenlänge ist antiproportional zum Absorptionskoeffizienten
Rekombinationprozesse/ Einteilung in 3 Fälle
Es können parallel zur Erzeugung von Ladungsträgern (Ladung trennen) Rekombinationsprozesse stattfinden
Auger-Rekombination: Zurückfallen des Ladungsträgers Umwandlung der Energie in Wärme
Strahlende Rekombination: Umkehrung der Ladungsträgergeneration durch optische Anregung
Störstellen- und Oberflächenrekombination: freier Ladungsträger wird von nicht besetztem Energieniveau einer Störstelle eingefangen und rekombiniert mit anderem freien Ladungsträger
Wie lässt sich Rekombination kontrollieren?
Dotierung:
Einbringen von Fremdatomen in Gitterstrukturen
Phosphor-Atome (5 Valenzelektronen) -> 1 Elektron im Valenzband nicht für Bindung im Si-Gitter benötigt
wird durch relativ geringe Energiezufuhr verfügbar
Überschuss an negativen Ladungsträgern: n-Halbleiter
Bor-Atome (3 Valenzelektronen) -> 4. Bindung im Si-Gitter kommt nicht zustande, weiteres Elektron kann aufgenommen werden („Loch“)
Überschuss an positiven Ladungsträgern: p-Halbleiter
Dotierungsatome bleiben fest im Gitter
Für Valenzbindung nicht benötigte Ladungsträger (freie Ladung) haben deutlich höheres Energieniveau
Energieniveau kann in der Verbotenen Zone liegen -> Verkleinert nötige Energiezufuhr zur Anhebung in Leitungsband, thermische Anregung bei Raumtemperatur ausreichend
Wirkungsweise einer Solarzelle/ Wie wird die Ladung getrennt?
Zusammenfügen eines p- und eines n-Halbleiters erzeugt Ausgleichsvorgänge im Bereich der Dotierungsgrenze
Diffusionsströme von Elektronen aus dem n- in das p-Gebiet und von Löchern aus dem p- in das n-Gebiet
Zurück bleiben die fest in das Kristallgitter eingebauten ionisierten Dotierungsatome
Bildung einer Raumladungszone (verhindert Rekombination)
im n-Gebiet positiv und im p-Gebiet negativ geladen
Bei Beleuchtung entstehen Elektronen-Loch-Paare
Ladungsträger werden durch elektrisches Feld getrennt
Elektronen werden in Richtung des n-Gebiets, Löcher in Richtung des p-Gebiets beschleunigt
Aufbau einer Spannung durch Ladungstrennung
Verlustprozesse und Wirungsgrad der Zelle
Wirkungsgrad wird zunächst vor allem durch Prozesse bei der Absorption beeinflusst:
(a) Photonen mit zu geringer Energie führen nicht zu Ladungstrennung
Bei Silizium ca. 35 % Verlust der im Spektrum enthaltenen Energie
(b) Photonenenergie, die größer als die Bandlücke ist, wird nicht genutzt
Weitere 31% ungenutzter Energie
Überschussenergie wird in Wärme umgewandelt
(c) Strahlende Rekombination: Elektronen/ Lochpaar wird nicht am pn-Übergang getrennt, rekombieniert wieder unter Aussendung eines Photons
eta_max für Siliziumzellen liegt bei 34% der einfallenden Solarstrahlung (AM0)
Weitere Verlustmechanismen:
Nicht strahlende Rekombinationsprozesse
Auger-Rekombination, Störstellen- und Oberflächenrekombination
Optische Verluste
Anteil des Lichts wird reflektiert, anstatt absorbiert
Anteil des Lichts wird in Schutz-/ Antireflexschichten über Solarzelle absorbiert
Elektrische Verluste
Leitungswiderstände im Zellmaterial, an Kontakten, Leiterbahnen und der seriellen Verschaltung von Zellen zu Modulen
Wie wird die Bandbreite von Solarzellen erhöht?
Mehrfachzelle:
versch. Materialien übereinander Absorbieren Licht in versch. Wellenlängenbereichen
Tandem- bzw. Triplezellen mittlerweile Standart
4-fach und 5-fach Zellen in Entwicklung
Aufwendige Herstellung, daher meist in Kombination mit Konzentrator
Wirkungsgrade von Mehrfach-Konzentrator-Zellen liegen bei >40%
Herstellung von Silizium
Silizium wird aus Quarz und Sand hergestellt
liegt in Form von SiO2 vor
Entfernung von Sauerstoff durch chemische Reduktion
Aufschmelzen des SiO2 (T > 1414°C)
Reduktion durch Kohlenstoff oder Wasserstoff
Anschließend Reinigung des Rohsiliziums
Mahlen und Umsetzen in Trichlorsilan mithilfe von HCl bei 300-500°C
Destillation des Trichlorsilans
Reaktion mit Wasserstoff bei ca. 1200°C
Reinheit des entstehenden Siliziums: 99,99999%
Polykristalline Zellen: Gießen des Si zu Barren
Billiger, jedoch geringerer Wirkungsgrad da es an den Korngrenzen vermehrt zu Rekombination kommen kann
Monokristalline Zellen: Czochralsky-Verfahren (Kristallisation zu Einkristall)
Aufwendige, teure Herstellung, jedoch hoher Wirkungsgrad da Ladungsträger sich freier Bewegen können
anschließend Sägen der Ingots in Wafer mit ca. 150µm Dicke
Dotierung der Wafer, Aufdrucken von Leitungsbahnen
Andere Solarzellentypen neben der Mehrfachzelle
Organische Solarzelle:
Bestehen nicht aus kristallinem Material, sondern aus Kunststoffen (Kohlenwasserstoffen)
Grundsätzlich gleiches Funktionsprinzip
Vorteile:
Herstellung wesentlich weniger energieintensiv
Flexibles Material – vielseitige Anwendungsmöglichkeiten
Nachteile:
Geringe Wirkungsgrade: ~10-17%
Langzeitstabilität ist nicht ausreichend, da Material durch UV-Strahlung zersetzt wird
Perowskit-Solarzellen:
Hybridzellen (Organisch/ Anorganisch)
Durch Einstrahlung lösen sich Elektronen aus ihrem gebundenen Zustand, gleichzeitig bleiben positiv geladene Fehlstellen zurück
die Elektronen und „Löcher“ werden an unterschiedlichen Seiten des Absorbers abgeführt
Ladungstrennung durch selektive Ladungsträgerschichten (Membranen)
soll in der Lage sein, die obere Grenze des photovoltaischen Wirkungsgrads zu erreichen (~34%)
einfach in der Herstellung und Verarbeitung
in flüssiger Form/ bei niedrigen Temp. auf geeigentes Substrat auftragen
Stabilitätsprobleme durch Tendenz, ungeordnet und mit einer hohen Anzahl von Defekten zu wachsen
wasserlöslich und damit sehr feuchtigkeitsempfindlich und instabil -> muss gekapselt werden
Dünnschicht-Solarzelle:
Halbleiter wird durch Prozesse wie PVD (Physical Vapor Deposition), Sputtern oder CVD (Chemical Vapor Deposition) auf ein Substrat aufgebracht
Derart aufgebrachte Schichten zeigen wesentlich bessere Absorptionseigenschaften
Sehr dünne Schichten von 1-5 µm ausreichend
Flexible Solarzellen, können überall aufgebracht werden
Günstiger, da einfacheres Fertigungsverfahren, allerdings auch schlechterer Wirkungsgrad
Konzentrator-Zellen:
Fokussierung des Lichts mittels Linsen ermöglicht höheren Wirkungsgrad, da Stromerzeugung in Halbleitern abhängig von einfallender Lichtintensität ist
Konzentrationsfaktor bis zu 1000
Muss gekühlt werden
Nachführung notwendig
Meist in Kombination mit Mehrfach-Solarzellen
Farbstoffsolarzellen/ Grätzel-Zellen:
Zur Absorption werden organische Farbstoffe verwendet, keine Halbleiter
Aufbau: 2 Elektronen in geringem Abstand (wenige µm), eine Elektrode ist mit Ti02 und Farbstoff beschichtet
Farbstoff: Lichtabsorption
TiO2: Elektronenleitung
geringe Umweltbelastung
günstige Fertigung
Geringe Wirkungsgrade (<10%)
unzureichende Langzeitstabilität der Farbstoffe
Wie werden Module zusammengeschaltet?
Üblicherweise in Reihenschaltung um hohe Spannungen zu generieren
Gesamtleistung der Zellen unabhängig von Schaltung
Komponenten einer PV-Anlage und Kostenpunkte
Photovoltaikgenerator
Module
Verkabelung
Unterkonstruktion/ Dachkonstruktion
Wechselrichter
Bindeglied zum Netz
Kostenstruktur:
~1500€/kW_Peak
Speicher verdoppelt Kosten
Entstehung von Wind
Ca. 2,5% der auftreffenden Solarstrahlung (140000 EJ/a) werden für die Atmosphärenbewegung verbraucht
Theoretische Leistung liegt bei 4450 TW
Variation des Windangebot/ Abhängigkeiten
Allgemein:
Variation über das Jahr, den Tag, die Stunde
Üblicherweise niedrige Windgeschwindigkeiten im Sommer, hohe Geschwindigkeiten im Winter (Nordhalbkugel)
Ausgeprägter Tages- und Stundegang
Variationen von 30-40%
Jahreszeitliche Schwankung des Luftdrucks
Rauigkeitslänge z_0 beeinflusst die Strömungsgeschwindigkeit an der Erdoberfläche an (Wald, Stadt, Wiese, Meer)
Grenzschicht der Erde: Mittlere Ausdehnung der Grenzschicht liegt bei ca. 1000m
Höhere Windgeschwindigkeiten in Norddeutschland
Einfluss der Topographie auf das vertikale Geschwindigkeitsprofil
starke Geländeneigungen können zu turbulenten Ablösungen führen
Tageszeitliche Schwankung:
Niederung- oder Bodentyp:
minimale Windgeschwindigkeiten in der Nacht bis ca. 6h
Ab ca. 9h Tagesmittelwert
Zwischen 14-16h maximale Geschwindigkeit
minimum gegen Mitternacht
Höhentyp:
in Gipfellagen
quasi Umkehrung des Bodentyps
tagsüber labile Schichtung, hoher Impulstransport zu tieferen Schichten
Nachts stabile Schichtung/ Strömung abgekoppelt von bodennahen Schichten
Jahres- Tages- Stundengang:
Niederungstyp:
Geländeneigungen:
Wo treten lokale Windphänomene auf?
See- und Landwind:
(Tag)
Berg- und Talwind:
Wie läßt sich die gewinnbare Leistung aus Windenergie abschätzen?
Betz-Faktor: (idealisierte Annahme)
(-> stationär, inkompressibel, reibungsfrei, drallfrei, konstantes Geschwindigkeitsprofil)
Optimales Geschwindigkeitsverhälntnis bei 1/3
max. Gewinnbare Leistung 59% aus PE
Die kinetische Energie kann nicht komplett umgewandelt werden, da sonst der Massenstrom nach der Turbine nicht mehr abgeführt wird und “verstopft”
Schmitz-Faktor: (Berücksichtigt Drall in Abströmung, Stärkster Einflussfaktor)
(Vernachlässigung des Dralls für hohe Schnelllaufzahlen/ Schmitz nähert sich Betz an)
Wichtig: Geschwindigkeit geht mit dritter Potenz in die Leistung ein!
Leistungsbeiwerte verschiedener Bauarten von WEA
Widerstandsläufer (Schnelllaufzahl max.=1) mit niedrigeren Leistungen als Auftriebsläufer
Vertikalmaschinen mit niedrigeren Leistungen als Horizontalmaschinen
Beschreibung der Windgeschwindigkeiten an einem Standort
Windgeschwindigkeit fluktuiert stark
Mittelwerte eignen sich nicht
möglichst viele kurze Einzelmessungen, Mittelung der Werte über 10 min bis 1h über möglichst lange Zeit (ideal >1a)
Erstellung von Histogrammen
d.h. welcher Wind wie lange geweht hat
(hier Mittelung über den Tag)
z.B.:
3-4m/s wurden 4-Mal zwischen 6 und 10 Uhr gemessen
Der Balken des Histogramms für diese Windgeschwindigkeit ist daher größer (Zeigt an das für diesen Tagesgang diese Windgeschwindigkeit für 4 Stunden anlag)
Weibull-Verteilung
gibt die Häufigkeit an, welche Windgeschwindigkeiten erreicht wurden
Maß für die mittlere Geschwindigkeit
Ermittlung des Ertrages
Ermittlung des Ertrags durch Multiplikation der Leistungsklassen mit den relativen Häufigkeiten innerhalb des betrachteten Zeitintervalls T und Summation
Windrosen
Häufigkeitsrose
Geschwindigkeitsrose
Energierose
Windrosen geben zusätzlich die Häufigkeit an aus welcher Himmelsrichtung der Wind kommt
Wann sind WEA der größten dynamischen Belastung ausgesetzt?
im Tagesgang
Abschätzung der dynamischen Belastung der WEA -> Lebensdauer!
Durschnittliche Abmessungen/ Leistungen von WEA
Größte WEA
Leistungsstärkste WEA (in China) mit 20MW
Rotordurchmesser zwischen 260 bis 292m
Nutzungsgrad von WEA/ Energiewandlungskette und Verluste
kinetische Energie -> Wellenenergie -> elektrische Energie
Größte Verluste im Rotor (Betz, Schmitz-Faktor)
Blattspitzenverluste
Bilanz von WEA
(CO2 Äquivalente des KEA)
Bilanz über Herstellung, Betieb, Abriss
Gut zu Wissen: (CO2 Äquivalente in t/GWh !)
Potential Windenergie
Bei Reduzierung auf 2% der Fläche der BRD durch Abstands regeln, etc. ergibt sich onshore ein techn. Potenzial von ca. 180 TWh/a
Offshore-Potenzial aus verfügbarer Fläche (ca. 1,58 Mio ha) und Flächeninanspruch nahme von 22ha/MW
Tragflügeltheorie
Wie Funktioniert der Rotor von Auftriebsläufern?
Grundlegender Effekt:
Venturie-Effekt:
Verengt sich der Abstand der Stromlinien nimmt die Geschwindigkeit zu, und der Druck nach Bernoulli entsprechend ab
Das Passiert auf dem Profil:
Die Stromlinie wird über die Oberfläche des Pofils geführt
Dabei wird sie gekrümmt, der Abstand zwischen den einzelnen Stromlinien nimmt ab
Es entsteht ein Unterdruck (Zentripetalkraft), dieser zwingt die Stromlinie auf das Profil und gleicht die Beschleunigung nach außen aus (“Fliehkraft”)
je größer der Radius der Stromlinie desto geringer der Druck
Es entstehen Druck- und Saugseite
Definition der Gleitzahl
Wie funktionieren Polardiagramme?
Welche charackteristische Zustände lassen sich daraus ablesen?
Gleitzahl: Verhältnis aus Auftriebs- und Widerstandkoeffizient
Polardiagramm: Graphische Darstellung der Gleitzahl für ein spezifisches Profil mit verschiedenen Anstellwinkeln
Alpha 0: kein Anströmwinkel, minimaler Widerstandswert
cA,min: kleinster Auftriebswert
Tangente vom Ursprung: beste Gleitzahl (maximale Steigung)
cA,max: größter Auftrieb, minimale Ablösungen
Stall: Ablösungen, kein Auftrieb
Skizziere die Geschwindigkeitsdreicke am Rotor
Wie verändert sich das GDE über versch. Flügelschnitte?
Wie verändert sich das GDE für steigende Windgeschwindigkeiten?
Versch. Flügelschnitte
Die Umfangsgeschwindigkeit steigt linear mit dem Radius
c1 bleibt konstant
Die relative Anströmgeschwindigkeit w steigt
Der relative Anströmwinkel ändert sich über den Radius/ daher Verwindung im Windratrotor
Vorallem an der Blattspitze spielt eine hohe Gleitzahl (Wirkungsgrad steigt proportional) eine wichtige Rolle
Steigende Windgeschwindigkeiten
c1 steigt
Umfangsgeschwindigkeit u bleibt konstant
Der relative Anströmwinkel nimmt zu
siehe Polardiagramm: steilere Anströmung endet im Stall
Wie werden WEA geregelt?
(zwei Grundregelarten)
Stall Regelung
feste Rotoblätter
Bremsen durch Strömungsabriss nach Erhöhung der Windgeschwindigkeit (Stall)
günstig, kein Getriebe für Blattwinkelverstellung etc.
Pitch Regelung
Blattwinkelverstellung über Motor verstellbar/ kann den aktuellen Windverhältnissen und der darus resultierenden relativen Anströmung angepasst werden
Breiterer Leistungsbereich/ gute Leistungsanpassung
Teurer/ komplexe Bauweise/ Wartung
Wie werden WEA gebremst und warum?
verdrehbare Bllattspitze
Klappe im Flügel
aufklappbare Endscheibe
Bremsen an Blattspitze nutzen aerodynamischen Widerstand
P_max wird reduziert
WEA für langsame Windgeschwindigkeiten nutzen häufig sogenannte Windfahnen
Automatische Regelung
Dreht bei hohen Windgeschwindigkeiten die Gondel aus dem Wind
Wie werden WEA klassifiziert?
Klassifizierung anhand:
Auftriebs- oder Widerstandsläufer
Vertikal- oder Horizontalachsenmaschine
Orientierung im Wind (Luv-/ Lehläufer)
Rotoranzahl und Schnelllaufzahl
Anwendungsbereich (z.B. Wasser pumpen, Korn mahlen, Strom erzeugen, Messgerät)
(je kleiner die Schnelllaufzahl, desto größer die Rotoranzahl!)
Was bestimmt die Blattanzahl von WEA?
Kosten/ Nutzen abwägung:
Erhöhung der Blattzahl bringt nur bedingt Leistungssteigerung
1 -> 2: +10%
2 -> 3: +3-4%
3 -> 4: +1-2%
Kosten pro Blatt ~200.000€ (allein Rotorblätter bei Dreiblattanlage tragen Kostenanteil von 25%)
Mechanische Wechselbeanspruchung sinkt mit zunehmender Blattanzahl -> großer Einfluss auf Lebensdauer und damit maßgeblicher Faktor für Dreiblattanlagen
(Bei hohen Schnelllaufzahlen unterscheidet sich der Leistungsbeiwert für versch. Blattanzahlen kaum !!)
Welche Auswirkungen hat die Blattzahl einer WEA auf die Blatttiefe?
Aerodynamischer Einflussparameter: Profilbelastung
Je geringer die Blattzahl, desto größer muss die Blatttiefe (Sehnenlänge s) sein
Umsetzbare Leistung hängt direkt mit der Resultierenden aus Auftriebs- und Widerstandskraft zusammen
je größer die Rotorfläche desto größer die Auftriebskraft
je größer die Sehnenlänge, desto größer die Rotorfläche
(Z=1, Z=2, Z=3)
Welche Belastungen wirken auf eine WEA?
mechanische und aerodynamische Belastungen
mechanische Belastung in:
stationär: Fliehkräfte, Belastung durch mittlere Windgeschwindigkeit
Luftkräfte wirken in Achsrichtung (größte Belastung)
Anteil der resultierenden Kraft aus Auftriebs- und Widerstandskraft
instationär: mit der Drehzahl periodisch wechselnde Belastung/ nicht periodische stochastische Belastung (turbulentes Geschwindigkeitsprofil)
Belastung durch Höhenprofil
Schwellbeanspruchung abhängig vom Umlaufwinkel
maximal bei senkrechter Rotorstellung, da durch den Höhenunterschied unterschiedliche Wingesschwindigkeiten an jeweiligen Blattspitzen wirken
Bemerkbar, da Windgeschwindigkeit mit dritter Potenz in Leistung eingeht
Turmschatten: Zyklische Entlastung durch Ablösung über Kreiszylinder (Turm) bei Lehläufer
Dauerwechselbeanspruchung resultiert in Materialermüdung -> Daher dynamische Last wesentlich bedeuntender
aerodynamische Belastung in:
Tangetialkraft
Schubkraft
Gefahr von Fluid-Struktur Wechselwirkungen durch gegenseitiges Verstärken von mechanischer Schwingung und aerodynsmischen Effekten -> Flattern
Wie verteilen sich die aerodynamische Kräfte, die auf WEA wirken?
Gleichmäßige Verteilung der Tangentialkraft bei Normalbetrieb
Schubkraft bei Normalbetrieb an Rotorspitze am größten
Welche Kriterien sind für die Dimensionierung einer WEA wichtig?
Bruchfestigkeit: aus statischer Belastung durch Windgeschwindigkeit
Dauerfestigkeit: aus periodischer Belastung
Lebensdauer von 20-30 Jahren
20 U/min -> 1200 Lastspiele pro h
180 Tage/a Lastbestrieb -> 5x10^6 Lastspiele
Schwingungsverhalten (Vermeidung von Resonanz)
Wo setzt eine WEA am meisten Arbeit um?
Arbeitsumsetzung vorwiegend außen
Die letzten 30% Rotorlänge haben ~50% der Rotorfläche
Leistung ist proportional zur Umfangsgeschwindigkeit und dem Massenstrom
u(r) steigt mit dem Radius
m_punkt(r)=A(r)*rho*c1(t) steigt mit dem Radius
Warum sind Blattspitzenverluste problematisch?
Wie lassen sie sich Reduzieren?
Problem weil:
Ausgleichströmungen an der Flügelspitze zwischen Saug- und Druckseite reduzieren Auftriebskraft
Ort der größten Arbeitsumseztung, daher Problematisch
Minimierung durch:
Winglets an Blattspitzen
Mehr Rotoren führen zu Entlastung
Auswirkung auf Gesamtarbeitsumsetzung wird geringer
Symmetrisches Profil an Spitze -> keine Druckgradient mehr, daher auch keine Ausgleichströmung
jedoch auch keine Auftriebskraft mehr, daher sinnlos
Wie lässt sich der Lärm der durch eine WEA entsteht reduzieren?
Lärmminderung durch eine gezackte Hinterkante zur Auflösung der kohärenten Strukturen in der Abströmung
Entstehung von kleinen weniger Energiereichen Wirbeln die weniger Lärm verursachen
Bessere Vermischung von laminarer und turbulenter Strömung an Hinterkannte -> Druckschwankung an Blattkannte reduziert
Türme von WEA
Welchen Einfluss hat der Turm auf den Anlagenpreis?
Was bestimmt die Turmhöhe?
Welche Turmbauarten gibt es?
Allgemein: Turm trägt die Gondel (Rotor, Welle, Generator), das Turmgewicht liegt bei mehreren 100t
Anlagenpreis:
macht ~15-20% des Anlagenpreises aus (Transport und Montage)
Bei Offshore-Anlagen erhöht sich der Einfluss durch das aufwendige Fundament
Turmhöhe:
Turmhöhe beträgt das 1 – 1,8fache des Rotordurchmessers
Turmhöhe wird bestimmt durch die Leistung der WEA und die Turbulenz der Zuströmung
Turmbauarten:
Mast-Turm (Kleinstanlage, einfach aufzubauen, abklappbar bei Sturm)
Gitterturm (hohe Festigkeit, leicht, kaum Windwiderstand, in Höhe begrenzt)
Stahlrohrturm (hohe Festgkeit, teuer, schwer)
Betonturm (Schwer, günstig)
Hybridturm aus Stahl und Beton (große Höhen erreichbar)
Turmfundamente für WEA
Welche Turmfundamente gibt es, wovon hängen sie ab?
Kosten für das Fundament betragen 3-5% der Projektkosten
Bauweise hängt ab von
Standort (Geologie, Bodenbeschaffenheit)
Windverhältnissen
Der WEA (Masse, Höhe, etc.)
Turmfundamente:
Offshore:
Tripod
Jacket
Tripile
Schwerkraftfundament
Monopile
Schwimmendes Fundament, mit Ankern im Meeresgrund fixiert (für Bereiche mit größeren Tiefen)
Onshore:
Fundamentplatte aus Beton, unter Umständen auch mit Pfählen im Boden verstärkt (weicher oder sumpfiger Boden)
Wie wird die Drehzal einer WEA festgelegt?
Abhängig von der Anlagengröße
Maßgebend Blattspitzengeschwindigkeit
Bei gegebener Schnelllaufzahl (Umfangsgeschwindigkeit/ Windgeschwindigkeit), der Windgeschwindigkeit und den Rotorabmessungen R lässt sich die optimale Drehzahl berechnen
Vor und Nachteile von Vertikalachsen-Windkraftanlagen
VAWT: Vertical Axis Wind Turbine
VAWT haben generell niedrigere Schnelllaufzahlen, d.h. geringere Leistungsausbeute
Savonius-Rotor
Widerstandsläufer
Starke Umlenkung der Anströmung
Teils mit Auftriebselementen
Durch Schraubenform wird Drehmoment “vergleichmäßigt”
Darrieus-Rotor
Auftriebsläufer
Erreicht höchste Wirkungsgrade aller VAWT-Anlagen
Ca. 40% Wirkungsgrad möglich
Problematisch sind Strömungsablösungen bei verschiedenen Blattstellungen
Nicht Selbststartfähig
z.T. mit Savonius-Rotor kombiniert
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