Entstehung der Naturwissenschaft (ab ca. 1650)
Entstehung der Naturwissenschaft (ab ca. 1650):
Antike (ca. 400 v. Chr.): Philosophie (Dialektik, Logik, Rhetorik)
Mittelalter/Renaissance (ab ca. 1100): Scholastik (Deduktion)
Ca. 1600: Beginn der „Wissenschaft“ (im engeren Sinn)
Zwei wichtige Prozesse:
„fundamentale Zweifel“ und Distanz zu Religion/Bibel Descartes „cogito ergo sum“ (Meditationes, 1641)
aufkommender Empirismus (z.B. Bacon, Locke) → Die Folge (ca. ab Mitte 17Jh.) Entstehung der Naturwissenschaft
Prinzipien der Naturwissenschaft (ab ca. 1850)
Prinzipien der Naturwissenschaft (ab ca. 1850):
Empirische Methoden: systematisches Beobachten, Messen, Analysieren
„Reproduzierbarkeit“ als Kriterium für Objektivität
Zunächst insb. Astronomie, Medizin, Technik
Entstehung der Disziplinen (Biologie, Chemie, Geologie, Physik) im 18. Jh.
Entwicklung der Geisteswissenschaften (ab ca. 1850)
Entwicklung der Geisteswissenschaften (ab ca. 1850):
Systematische Reflexion über genuin geisteswissenschaftliche Methode
Wilhelm Dilthey (1833-1911): Einleitung in Geisteswissenschaften (1883)
Begründung:
Naturwissenschaften versuchen, alles zu erklären (z.B. der „Darwinismus“)
ABER: der naturwissenschaftliche Zugang (Kausaliät, Objektivität...) passt nicht zum Menschen
-> Mensch lebt in einer durch Sinn gestalteten Welt
-> Erforschung des Menschen verlangt nach einer eigenen („historischen“) Methode
-> “Die Natur erklären wird, das Sinnesleben verstehen wir”
Ziel: Geistes vs Naturwisseschaften
Geisteswissenschaften:
will verstehen, Sinn rekonstruieren
Insekten: Kultur, Idee von guter Ernährung
Naturwissenschaften:
will erklären, Kausalitäten aufzeigen
Insekten: Prozeinquelle, ökologische Bedingungen (Vorhandensein)
Sinn auch enthalten
Orientierung: Geistes vs Naturwissenschaften
Orientierung: Geistes vs Naturwissenschaften:
am Einzelfall interessiert
Untersuchung spezielle Gruppe möglichst tief und dicht, umfassend
sucht Gesetzmäßigkeiten
Vergleichende Untersuchung auf ausgewählte Aspekte und Kultur bezogen
empirische Vergleiche oder Einzelfallanalyse auf Basis bestehender Theorien
Ansatz: Geistes vs Naturwissenschaft
Ansatz: Geistes vs Naturwissenschaft:
historischer Ansatz
-> Genese berücksichtigen (Wie kam es dazu?)
-> Sachlage als Kontingent verstehen (Möglichkeit das etwas eintritt aber auch nicht eintritt
systematischer Ansatz
-> Wechselspiel von einzelnen Elementen in Blick nehmen
-> funktionales Ineinandern (Kausalität) überprüfen
z.B Wechselspiel Insektenkonsum, Bevölkerungswachstum
Haltung: Geistes und Naturwissenschaft
Haltung: Geistes und Naturwissenschaft:
subjektiv, reflexiv, kritisch
subjektiv: berücksichtigt Situativität, Individualität von Wissen
reflexiv: Berücksichtigung Einfluss Forschenden auf die Ergebnisse
Kritisch: berücksichtigt situative Gebundenheit von Daten
-> Warum interessieren wir uns für den Insektenkonsum?
objektiv orientiert, positivistisch
kritisch in Hinblick auf wissenschaftliche Durchführung
sucht nach überzeitlichen Wahrheite, Wahrscheinlichkeiten
Zugang: Geistes und Naturwissenschaften
Zugang: Geistes und Naturwissenschaft:
qualitativer, weicher Zugang
-> Beobachtungen, Gespräche Erfahrung
Unterschiede verstehen
Naturwissenschaften-:
quantitativer, harter Zugang
Fragebögen, standardisierte Beobachtungen, Experimente
Gemeinsamkeiten erklären
Geistes vs Naturwissenschaften: Kritik beider Disziplinen
Geistes vs Naturwissenschaften: Kritik beider Disziplinen:
Abkehr von der Geographie als Raumwissenschaft
Abkehr von der Geographie als Raumwissenschaft:
Es gibt wichtigeres als Christaller zu dieser Zeit
Anti- Kolonialismus, Anti- Kriegsbewegungen, Studierendenproteste
Kulturlandschaftsforschung (Berkeley School)
Kulturlandschaftsforschung (Berkeley School):
Räumliche Auswirkungen von Kulturen auf die Landschaft nachweisen (cultural landscape morphology)
Regionale Begrenzungen von Kulturen durch Objekte sichtbare Spuren (inspiriert durch deutschen Diffusionismus)
Kultur-Natur-Verhältnisse im Rahmen einer Kulturökologie analysieren
Induktive Feldforschung und Synthese
Humanistische Geographie
Humanistische Geographie:
1970ern: Kritik an einer „inhumanen“ Geographie
Fokus: Bedeutung, Erfahrung
Mensch als komplexes, emotionales Wesen
Humangeographie als die Auseinandersetzung mit „Menschen-in-der- Welt“
Phänomenologie, Existentialismus
new cultural geography
new cultural geography:
politische Dimension von Kultur (u.a. Populärkultur, Widerstände)
Dominanz und zunehmende Vielfalt qualitativer Methoden
Konstruktivismus – Fokus auf sprachliche (diskursive) und visuelle Repräsentationen
Konstruktuvismus: Wissen wird nicht einfach vom Menschen aufgenommen, sondern vom Menschen konstruiert
Feministische Geographie
Feministische Geographie:
Aufmerksamkeit für Benachteiligung von Frauen in der Geographie
Blick auf Frauen, weibliche Raumerfahrung
Feministische Theorie
Marxistische Geographie
Marxistische Geographie:
Historischer (geographischer ) Materialismus (Marx) und strukturalistischer Marxismus (Althusser)
Politischer, z.T. aktivistischer Anspruch
→ Breiteres Feld einer „kritischen Geographie“
geographische Fragestellungen mit einer kritischen Analyse von Kapitalismus, Klassenverhältnissen und sozialer Ungleichheit
Länderkunde
Länderkunde:
Regionen können nicht durch
naturwissenschaftliche Methoden bestimmt werden
Überblick: Geographien
Überblick Geographien:
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