Rolle des Controllers
Der Controller ist der Steuermann eines Unternehmens.
Produktionsfaktoren der BWL
Information
Know-How
Abriet
Werkstoffe Betriebsmittel
Nach Gutenberg
Arbeit
Werkstoffe
Betriebsmittel
Management Aufgaben
Dispositiver Faktor:
Entscheidungen von Fall zu Fall.
Führen, Leiten, Kontrollieren.
Optimale Allokation der Ressourcen:
Zuteilung nach Innen (Allokation).
Verteilung nach Außen (Distribution).
Beispiele für Managemententscheidungen
Wie viele Materialien werden benötigt?
Welche Arbeiten übernehmen die Mitarbeiter?
Wie wird das Budget auf einzelne Bereiche verteilt?
Wirtschaftliche Prinzipien
Maximalprinzip (Ergiebigkeitsprinzip):
Mit gegebenen Mitteln das größtmögliche Ziel erreichen.
Beispiel: Mit 5€ möglichst viele Tomaten kaufen.
Minimalprinzip (Sparsamkeitsprinzip):
Mit minimalem Aufwand ein festgelegtes Ziel erreichen.
Beispiel: 10 Tomaten möglichst kostenlos besorgen.
Optimalprinzip (Generelles Extremumprinzip):
Formel: Nutzen : Kosten
Ziel: Höchster Wert bei mehreren Alternativen.
Effizienz vs. Effektivität
Effektivität: Ziel wird erreicht.
Effizienz: Wirtschaftlichkeit der Zielerreichung.
Beispiel: Feuer mit Wasser löschen → effektiv und effizient.
Feuer mit Champagner löschen → effektiv, aber nicht effizient.
Tylorismus
Definition: Trennung von Hand- und Kopfarbeit.
Ziel: Steigerung der Produktivität durch Arbeitsteilung.
Ressourcen
Definition: Knappe Güter, die einen Preis haben.
Beispiele: Produktionsfaktoren der BWL.
Engpassorientierter Ansatz
Zentrale Fragen:
Wie können offensichtliche Engpässe langfristig beseitigt werden?
Wie können weniger offensichtliche Engpässe schnell gefunden werden?
Wie können sich abzeichnende Engpässe frühzeitig angegangen werden?
Analogien:
Pflanzenwelt: Das Wachstum wird durch die knappste Ressource (Minimumfaktor) begrenzt.
Prozessmanagement (Theory of Constraints): Der Durchsatz eines Systems wird durch das schwächste Glied bestimmt.
Potenzialorientierung
Fokussierung auf:
Einzigartige und spezifische Ressourcen.
Kernkompetenzen interner Faktoren.
Stärkung interner Faktoren zur Absicherung externer Strategien.
Kybernetischer Regelkreislauf
Ist-Aufnahme: Analyse des aktuellen Zustands.
Kritische Analyse: Bewertung und Problemerkennung.
Soll-Konzept: Festlegen des Zielzustands.
Implementierung: Umsetzung der Maßnahmen.
Ende: Zyklus abgeschlossen.
Definition Kybernetik: Lehre vom Messen, Steuern und Regeln.
Beispiel: Klausurvorbereitung nach diesem Regelkreislauf.
Systemaufgaben des Controllings
Güterprozess:
Beschaffung → Fertigung → Absatz.
Finanzwirtschaftlicher Prozess:
Kreditaufnahme → Kassenhaltung → Kreditgewährung.
Primäre und Sekundäre Koordination
Primär:
Leitbild, Zielbildung, Planung, Kontrolle.
Sekundär:
Personal, Organisation, Informationssysteme.
Organisationsformen nach Kosiol
Ist eine Organisation: Rechtsform (z. B. GmbH, OHG, KG).
Hat eine Organisation: Struktur (z. B. Einliniensystem, Matrixorganisation).
Wird organisiert: Prozesse (Ablauforganisation).
Aufgabenanalyse und -synthese
Aufgabenanalyse: Zerlegung von Aufgaben in einzelne Teilaufgaben.
Aufgabensynthese: Zusammenfassung der Teilaufgaben zur Erstellung einer funktionalen Aufbauorganisation.
Integration und Struktur
Integration: Wechselwirkung und gegenseitige Abhängigkeit von Abteilungen.
Struktur: „Roter Faden“ zur Gewährleistung funktionierender Prozesse.
Beispiel: Schlechte Materialbeschaffung beeinflusst die Produktqualität negativ.
Grundlagen der Organisation
Dauerregelungen: Langfristige Strukturen.
Fallweise Regelungen: Situationsabhängige Anpassungen.
Organisatorisches Gleichgewicht: Balance zwischen Stabilität (Dauerregelungen) und Flexibilität (fallweise Regelungen).
Begriffe
Unterorganisation: Zu wenige Regeln → Chaos.
Überorganisation: Zu viele Regeln → Unflexibilität.
Reorganisation: Anpassung bestehender Strukturen.
Neuorganisation: Aufbau neuer Strukturen ohne vorherige Organisation.
Planung: Gedankliche Vorbereitung zukünftiger Handlungen.
Gestaltungsfaktoren der Organisation
Einflussfaktoren:
Unternehmensgröße, Unternehmenskultur, Produktpalette, technologische Entwicklungen, gesetzliche Vorschriften, Mitarbeiterbedürfnisse, Branchenstruktur, Werte und Einstellungen.
Unternehmensziele
Beispiele:
Gewinnerzielung, Kostensenkung, Wachstum, Imageverbesserung, Sicherheit, Zahlungsfähigkeit.
Zielkonflikte:
Konkurrierend: Ziele stehen im Widerspruch (z. B. Wachstum vs. Kostensenkung).
Komplementär: Ziele ergänzen sich (z. B. Imageverbesserung und Umsatzsteigerung).
Leitungssysteme
Einliniensystem: Jeder Mitarbeiter hat nur einen direkten Vorgesetzten.
Stabliniensystem: Ergänzung durch Stabsstellen (ohne Weisungsbefugnis).
Mehrliniensystem (Funktionssystem): Mitarbeiter erhalten Weisungen von mehreren Vorgesetzten, abhängig von der Aufgabe.
Matrixorganisation: Kombination aus Funktionen und Projekten (Projekt- und Fachvorgesetzte).
Dotted-Line-Prinzip
Definition: Berichtslinie in Organigrammen (gestrichelte Linie).
Merkmale:
Anwendung in der Spartenorganisation.
Fachliche Unterstellung bei der zentralen Controlling-Abteilung.
Disziplinarische Unterstellung beim Spartenleiter.
Substitutionsprinzip der Organisation
Mit zunehmender Unternehmensdauer:
Improvisation wird durch Organisation ersetzt.
Disposition bleibt stabil.
Management-Ebenen
Top-Management: Strategische Leitung.
Middle-Management: Umsetzung strategischer Vorgaben.
Lower-Management: Operative Führung.
Ausführungsebene: Konkrete Tätigkeiten.
Preisstrategien
Skimming-Strategie:
Einführung hoher Preis, später sukzessive Reduktion.
Voraussetzungen: Hoher Innovationsgrad, kurze Lebensdauer, geringe Substitutionsmöglichkeiten.
Penetrationspreis-Strategie:
Einführung niedriger Preis, später Erhöhung.
Ziel: Schnelle Marktdurchdringung.
Prohibitivpreis:
Preis, bei dem keine Nachfrage mehr besteht.
Vorbehaltspreis:
Höchster Preis, den ein Konsument bereit ist zu zahlen.Kurzfristige Preisuntergrenze: Entspricht den variablen Stückkosten (kvk_v).
Risikomanagement
Definition Risiko:
Unsicherheit der Realisation einer Größe in Abhängigkeit von Umweltzuständen.
Eintrittswahrscheinlichkeiten bekannt.
Risikoverhalten:
Risikoadvers: Risiko wird negativ bewertet.
Risikofreudig: Risiko wird positiv bewertet.
Risikoneutral: Risiko wird nicht berücksichtigt.
Prozess des Risikomanagements
Risikoidentifikation: Bestimmung der wesentlichen Risiken.
Risikobewertung: Analyse nach Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit.
Risikoaggregation: Bestimmung der Gesamtrisikoposition.
Risikobewältigung: Präventive und reaktive Maßnahmen.
Risikoüberwachung: Kontinuierliches Monitoring.
Externes Berichtswesen: Kommunikation mit Stakeholdern.
Führungsstile
Autoritär:
Entscheidungen werden von oben nach unten durchgesetzt.
Beispiele: Strenge Kontrolle, klare Anweisungen.
Kooperativ (demokratisch):
Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse.
Förderung von Verantwortung und Motivation.
Laissez-faire:
Mitarbeiter handeln weitgehend selbstständig.
Vorgesetzte greifen nur minimal ein.
Führungsprinzipien
Direktorialprinzip: Eine Person trifft alle Entscheidungen.
Primatkollegialität: Primus inter pares (Erster unter Gleichen) entscheidet bei Stimmengleichheit.
Kassationskollegialität: Entscheidungen werden einstimmig getroffen.
Abstimmungskollegialität: Entscheidungen durch Mehrheitsbeschluss.
Führungstechniken
Management by Objectives: Zielvereinbarungen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten.
Management by Exception: Eingreifen der Führung nur bei Abweichungen von Toleranzgrenzen.
Management by Delegation: Übertragung von Verantwortung auf Mitarbeiter.
Management by Results: Führung durch Ergebnisüberwachung.
Management by Projects: Führung durch Planung und Steuerung von Projekten.
Management by Decision Rules: Führung durch Vorgabe detaillierter Regeln und Anweisungen.
Organisationsformen
Mehrliniensystem:
Jeder Mitarbeiter kann Anweisungen von mehreren Vorgesetzten erhalten.
Beispiel: Krankenhaus-OP-Saal.
Matrixorganisation:
Kombination von Fach- und Projektleitung.
Mögliche Konflikte erfordern Mediation durch das Management.
Spartenorganisation:
Eigenständige Bereiche mit eigener Verwaltung (z. B. Pharmazie, Landwirtschaft, Technik).
Teamorganisation:
Hierarchiefreie Zusammenarbeit innerhalb von Teams.
Organisationsentwicklung
Substitutionsprinzip der Organisation:
Mit zunehmender Unternehmensdauer wird Improvisation durch Organisation ersetzt.
Ablauforganisation:
Optimierung der zeitlichen und räumlichen Abfolge von Teilaufgaben
Führungsmodelle und ihre Anwendungen
Nach Gutsherrenart:
Führung nach eigenem Ermessen (Willkür möglich).
Technokratischer Führungsstil:
Entscheidungen basieren auf formalen Plänen und Programmen.
Management by Crisis:
Krisen werden bewusst herbeigeführt, um Flexibilität und Leistung zu fördern.
Strategisches Management
Definition: Kontinuierlicher Prozess zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs.
Kernziele:
Langfristiger Erfolg: Nachhaltige Marktpositionierung und Sicherung von Wettbewerbsvorteilen.
Zukunftsorientierung: Antizipation zukünftiger Entwicklungen.
Ressourcenoptimierung: Effektive Allokation von Ressourcen zur Minimierung von Schwächen.
Wettbewerbsfähigkeit: Abgrenzung von Konkurrenten durch nachhaltige Vorteile.
Phasen:
Analyse: Umweltanalyse und SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken).
Strategieformulierung: Zielsetzung, Entwicklung und Auswahl von Strategien.
Strategieimplementierung: Maßnahmen, Organisationsanpassung und Ressourcenallokation.
Strategiekontrolle: Monitoring, Evaluation und Anpassung.
Führung im institutionellen Sinn
Definition: Unternehmen sind in gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen eingebettet.
Kernpunkte:
Legitimität: Rechtfertigung von Existenz und Handlungen.
Stakeholder-Management: Interessen aller Anspruchsgruppen berücksichtigen.
Corporate Social Responsibility (CSR): Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt.
Governance: Transparenz und ethisches Handeln.
Innovation: Anpassung und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
Ansätze der Unternehmensführung
Umweltorientierter Ansatz:
Fokussiert auf Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Umweltmanagement.
Beispiele: CO₂-Reduktion, erneuerbare Energien.
Werteorientierter Ansatz:
Orientierung an ethischen Prinzipien und sozialer Verantwortung.
Beispiele: Ehrlichkeit, Nachhaltigkeit, Förderung von Vielfalt.
Sozialorientierter Ansatz:
Engagement für Mitarbeiter, Kunden und Gesellschaft.
Beispiele: Flexible Arbeitszeitmodelle, Förderung von Bildung.
Ebenenorientierter Ansatz:
Betrachtung von Unternehmen als komplexe Systeme (strategisch, operativ, funktional).
Beispiel: Entwicklung einer Produktstrategie von der Planung bis zur Umsetzung.
Das St. Galler Management Modell
Kernprinzipien:
Ganzheitlichkeit: Berücksichtigt Strategie, Organisation und Umwelt.
Dynamik: Unternehmen als offene, anpassungsfähige Systeme.
Menschenorientierung: Fokus auf Mitarbeiter und Stakeholder.
Wertschöpfung: Schaffung von Wert für alle Beteiligten.
Fünf Felder:
Umweltfeld: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Technologie.
Leitung: Führungsebene, strategische Entscheidungen.
Gestaltung: Organisation, Prozesse, Kultur.
Leistung: Ergebnisse wie Umsatz und Kundenzufriedenheit.
Menschen: Personalentwicklung und Motivation.
Budgetierung
Funktionen:
Zielsetzung: Konkrete, messbare Ziele definieren.
Ressourcenallokation: Optimale Verteilung finanzieller Mittel.
Koordinierung: Förderung der Zusammenarbeit.
Kontrolle: Vergleich von Ist- und Soll-Werten zur Leistungsmessung.
Motivation:Anreize für Mitarbeiter zur Zielerreichung
Definition: Budget ist eine verbindliche Vorgabe von Sollgrößen zur Zielerreichung und Ressourcenplanung.
Ziele der Budgetierung:
Koordination der Teilpläne.
Konkretisierung der Unternehmensziele.
Referenzlinie für Berichterstattung und Kontrolle.
1. Traditionelle Budgetierung: Klassische Jahresplanung.
2. Better Budgeting: Verbesserte Planung mit stärkerem Branchenbezug und IT-Unterstützung.
3. Advanced Budgeting: Nutzung von Benchmarks, Reduktion der Planungstiefe, Einbeziehung nicht-monetärer Faktoren.
4. Beyond Budgeting: Dezentralisierung, keine festen Pläne, Fokus auf Flexibilität und Leistungsanreize.
5. Zero-Based Budgeting: Grundlegende Neustrukturierung der Budgets auf Basis von Mindest-, Normal- und Höchstniveaus.
Hidden Champions
Definition: Unternehmen mit geringer Bekanntheit, jedoch führender Position in ihrem Markt.
Kernmerkmale:
Marktführerschaft in Nischen.
Kombination aus Spezialisierung und globaler Vermarktung.
Hohe Innovationskraft (z. B. 30-50 Patente pro 100 Mitarbeiter).
Kundennähe als wichtigste Stärke.
Ambitionierte Ziele und langfristige Orientierung.
Führungsprinzipien der Hidden Champions:
Autoritär in den Grundwerten, partizipativ im Detail.
Hohe Kontinuität in der Geschäftsführung (Ø 22 Jahre).
Motivierte, selektierte und treue Mitarbeiter mit niedrigen Krankenständen.
Stärken und Wettbewerbsvorteile
Langjährige Kundenbeziehungen: Aufbau von Vertrauen und Loyalität.
Technische Innovationen: Kombination von Produkt- und Prozessinnovationen.
Globale Spitzenleistungen: Weltweite Präsenz und lokales Kundenmanagement.
Zero-Based Budgeting
Ansatz: Unternehmen im Geiste „zerstören“ und komplett neu aufbauen.
Drei Niveaus:
Mindestniveau: Notwendige Mittel für Basisfunktionen.
Normalniveau: Durchschnittliches Budget für effizienten Betrieb.
Höchstniveau: Budget für Wachstum und Investitionen.
Anwendungszyklen: Alle 5-10 Jahre, da aufwendig und potenziell konfliktträchtig.
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