Definition
akute Aufmerksamkeitssörung mit Störung des Bewusstseins, der Wahrnehmung und des Denkens, dem ein med. krankheitsfaktor zugrunde liegt
Delir wird weiter differenziert in …
Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt
Delir, durch Alkohol bedingt (Delirium tremens)
Delir durch andere psychotrope Substanzen bedingt
Delir bei Demenz
Sonstige Formen des Delirs:
Delir mit gemischter Ätiologie
Postoperatives Delir
Verlauf
Die Dauer eines Delirs kann Stunden bis über mehrere Monate andauern.
Die ICD 10 stuft die Erkrankung nach 6 Monaten als Demenz ein.
hypoaktives Delir
− Müdigkeit, Antriebslosigkeit, pflegeabhängiger, funktionell schlechter, im Alter schlechtere Prognose
− oft übersehen !! , da Patienten als pflegeleicht eingeschätzt werden
− Fehldiagnose Depression möglich (!Antidepressiva können Delir verstärken) (7)
− gelegentlich postiktal beobachtet
hyperaktives Delir
− Halluzinationen, Unruhe, „Nesteln“, Agitiertheit, Aktivität,
− selten übersehen
− erhöhter Pflegeaufwand
− neigen zu Eigengefährdung
gemischte Delirformen
− Keine psychomotorischen Störungen (ca. 7%)
− Subsyndromales Delir
− Häufig nachts hyperaktiv, tagsüber (vormittags) eher hypoaktiv
Pathophysiologie
Reduktion des oxidativen Hirnstoffwechsels
Störung E’lyte/ Flüssigkeitshaushalt
Veränderungen Neurotransmittergleichgewicht
über GABA als Neurotransmitter
neuroendokrine Krankheitsmechanismen
Aktivierung Zytokinsystem
Immunologische Prozesse
Genetik
best. Hirnareale betreffende pathologische Veränderungen
zum Beipsiel durch O2 Mangel (Lungenerkrankungen, Anämie), Hypoglykämie, Durchblutungsstörungen
bei allg. Flüssigkeitsmangel oder Verschiebungen, die Verhältnis von H2O und osmotisch wirkenden PArtikeln betreffen
häufig path. Serum-NAtrium Veränderung
Hypo häufiger als Hyper
Defizit Acetylcholin
erhöhte dopaminerge Aktivität
=> wirken delirogen
über GABA als Neurotransmitter vermittelte Effekte
betrifft v.a. Delire infolge C2 Entzug/ Benzos
stressbedingte Dysfunktion HPA Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde-Achse Achse
erhöhte Sekretion Cortisol
exogene Zufuhr Kortison
Aktivierung sympathoadrenerges System
Mechanismen v.a. bei Infektionen von Bedeutung v.a. in Verbindung mit SIRS
immunologische Prozesse
die zu systemische/ auf Hirn begrenzte Entzündungsreaktion führen
Diagnostik
Screening erster Schritt
Assessement folgt darauf
CAM - ICU
Assessement
einfach, schnell durchführbar
gute psychometrische Eigenschaften
mehr als 10 Sprachen
zusätzlich RASS benötigen
Goldstandard ITS
Nu - DESC
Screening
schnell
3x in 24h
gute psychometr. Eigenschaften
im AWR teilweise niedr. Sensitivität
ICDSC
erleichterte Erkennung von hypoaktiven Delirien
7-10 min
gute Personalschulung notwendig
Basisdiagnostik
Eigen-/ Fremdanamnese
internistisch-neurologischer Befund
Vitalparameter
Labor
CRP
BB
E’lyte
Niere
Leber
Glukose
CK Urin
erweiterte Diagnsotik
kranielle Bildgebung
EEG
Ausschluss eines non-konvulsiven Status epilepitcus
Veränderungen beim Delir möglich
vermind. Alpha Aktivität korreliert mit erhöhter Delir Inzidenz
vermehrte Delta Aktivität korreliert mit erhöhter Delir Inzidenz
EKG
Rö Thx
Sono
Abdomen
Herz
erweitertes Labor
Urin-/ Blutkulturen
PCT
Liquor
Schilddrüse
BGA
MEd.-/ Vitaminspiegel
OSAS Screening
infektiologische Diagnostik
DD
diagnostische Fallgruben
• Nichtberücksichtigen von Fluktuationen in der Symptomatik, damit übersehen des Delirs
• Wenig prägnante, oligosymptomatische Präsentationen ursächlicher somatischer Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt ohne präkordialen Schmerz, veränderte Schmerzwahrnehmung bei kognitiv beeinträchtigten Patienten)
• Eingeschränkte Untersuchbarkeit vieler Patienten (z.B. bei Abwehrverhalten, Immobilität, sensorischen Beeinträchtigungen)
• Unangemessene »Psychiatrisierung«, d. h. Fokussierung auf prägnante psychiatrische Symptome, und gleichzeitig übersehen signifikanter/gravierender somatischer Befunde
• übersehen iatrogener Noxen, etwa infolge Polypharmazie (bei häufig lückenhafter Medikamentenanamnese, z. B. bei nicht berichteter Selbstmedikation)
krankheitsbedingte Ursachen
I watch death
I
Infektion
HWI
Pneumonie
Meningo-/ Enzephalitis
HIV
W
Withdrawal
C2
Benzos
A
acute metabolic
NI
HEpatose
SBH
T
Trauma
post Op
SHT
intrakranielle Blutung
C
CNS (ZNS) pathology
Tumor
Schlaganfall
ICB
KRampfanfall
Epilepsie
H
Hypoxie
Anämie
LAE
HI
CO Vergiftung
D
Deficiences
Vitamine
Thiamin
B12
Folsäure
…
E
Endocrinopathies
Hyper/Hypoglykämie
Nebennierenrindeninsuffizienz
Hyperkortisolismus
Hypothyreose
acute vascular
Schock
hypertensive Enzephalopathie
Toxine/ Drogen
Anticholinergika
Opioide
dopmainerge Wirkstoffe
NSAR
Steroide
Insulin
Digitalis
heavy metals
Blei
Arsen
Quecksilber
pat.bezogene Risikofaktoren
krankheitsbezogene Risikofaktoren
krankenhausbezogene Risikofaktoren
pro delirante MEdikamente
weitere Risikofaktoren
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