Welche Aussage/n zu bakteriellen Exotoxinen trifft/treffen zu?
1) Corynebacterium diphtheriae bildet ein von Bakteriophagen codiertes Toxin aus zwei Untereinheiten, deren eine den Translations-Elongationsfaktor EF-2 enzymatisch inaktiviert und dadurch die Proteinsynthese inhibiert.
(2) Toxine von Clostridium tetani und Clostridium botulinum spalten Oberflächenproteine auf intrazellulären Vesikeln, so dass die in diesen gespeicherten Neurotransmitter nicht in den synaptischen Spalt gelangen und spastische bzw. schlaffe Lähmungen infolge des Ungleichgesichts an Neurotransmittern dort ausgelöst werden.
(3) Exotoxin A ist ein Pathogenitätsfaktor von Pseudomonas aeruginosa, der die Proteinbiosynthese in Wirtszellen hemmt.
(4) Dei Funktion der Cytoplasmamembran kann durch zwei Arten von bakteriellen Toxinen gestört werden: Phospholipasen, wie bei Acinetobacter baumannii und porenbildende Streptolysine, wie bei Streptococcus pyogenes.
(5) Hitze-labiles Enterotoxin (LT) aus enterotoxischen E. coli wird im Darm des Wirtes sezerniert und aktiviert G-Proteine in der Epithelzellmembran zur erhohten Bildung von cAMP, wodurch verstärkt Anionen und damit Wasser in den Darm sezerniert werden.
Welche der folgenden Aussagen trifft/treffen zu?
1) Für die Aktivierung Antigen-spezifischer Antikörpersekretion sind mindestens 2 Signale erforderlich: Bindung eines von einer Antigen-präsentierenden Zelle verarbeiteten, freigesetzten Antigens an ein MHC I-Molekül auf der B-Zelloberfläche und Einwirkung eines löslichen Signalmoleküls, das von einer Antigen-aktivierten T-Effektorzelle gebildet wird.
(2) Proteasomen spielen eine wichtige Rolle für die Oberflächen-Präsentation von Antigenen intrazellulärer Erreger auf infizierten Körperzellen.
(3) T-Effektorzellen können infizierte Körperzellen durch Bildung von Membran-wirksamen Cytotoxinen direkt abtöten oder Makrophagen im Rahmen einer Entzündungsreaktion durch Cytokinfreisetzung aktivieren.
(4) Nach B-Zellaktivierung sezernierte Antikörper sind sowohl mit dem Fc-Anteil, als auch dem Fab-Anteil an der Inaktivierung löslicher Antigene beteiligt.
(5) Der Reifungsprozess von B-Lymphozyten zu Plasmazellen umfasst die Elimination autoreaktiver B-Zellklone (negative Selektion) nach dem ersten Kontakt mit Erreger-spezifischen Antigenen.
Welche der folgenden Aussage/n zur mikrobiellen Sterilität von Arzneimitteln nach Ph. Eur. trifft/treffen zu?
(1) Mikroorganismen in Arzneimitteln können eine schädliche Wirkung zeigen, indem sie den Patienten im Rahmen der Anwendung infizieren oder Komponenten des Arzneimittels durch zB. chemische oder enzymatische Veränderung zerstören.
(2) Das Prinzip des F0-Konzepts bei der Dampfsterilisation erlaubt die Einsparung von Heizenergie durch Anrechnung der Summe aus den jeweiligen Zeiten für Aufheizen und Abkühlen sowie einer angepassten Autoklavierzeit.
(3) Bioindikatoren bestehen aus besonders hitzeresistenten Bakterienzellen, die bei Erreichen einer bestimmten Umgebungstemperatur einen beigefügten Farbstoff chemisch umsetzen und dadurch eine Farbänderung zeigen.
(4) Der D-Wert eines Bioindikators gibt die Temperatur in °C an, die für eine vollständige Abtötung von Zellen innerhalb von 15 min. erforderlich ist.
(5) Zur Herstellung steriler wärmeempfindlicher Arzneimittel wird unter aseptischen Bedingungen gearbeitet.
Welche der folgenden Aussage/n zu bakteriellen Membranen trifft/treffen nicht zu?
(1) Gram-positive Bakterien sind von einer Zytoplasmamembran umgeben.
(2) Nur Gram-negative Bakterien weisen eine Äußere Membran auf.
(3) Zytoplasmamembran und Äußere Membran basieren auf einer Phospholipid-Doppelschicht.
(4) Der Transport von kleinen hydrophilen Molekülen erfolgt durch beide Membranen über Porenproteine, die auch als Porine bezeichnet werden.
(5) Lipoteichonsäuren stellen eine bei Gram-positiven Bakterien zunächst in der Zytoplasmamembran verankerte Vorstufe von Teichonsäuren dar.
(1) Mit dem Nachweis von Mycolsäuren lassen sich Infektionen durch Mycobakterien eindeutig nachweisen.
(2) Mycolsäuren sind außerhalb des Peptidoglycans lokalisiert und dort an der Bildung einer Glycolipidschicht beteiligt.
(3) Grundstruktur von Mycolsäuren ist eine verzweigte ß-Keto- Fettsäure.
(4) An der Ausbildung der wachsartigen Zelloberfläche von Mycobakterien ist auch Trehalose-6-6'-Dimycolat beteiligt.
(5) Wasserlösliche kleine Moleküle können die Mycolsäureschicht von Mycobakterien durch eingelagerte Porine passieren.
Welche der folgenden Aussage/n zu Viren trifft/treffen nicht zu?
(1) Bei der Vermehrung von DNA-Viren werden als Zwischenprodukte auch RNA-Kopien der DNA gebildet.
(2) Bei der Vermehrung von RNA-Viren werden keine DNA Zwischenprodukte gebildet.
(3) RNA aus RNA-Viren sit für sich bereits infektiös.
(4) Bakteriophagen sind eine Art von Viren, die Bakterienzellen als Wirtszellen nutzen.
(5) Viren lassen sich direkt nachweisen anhand der Lyse bestimmter Wirtszellen oder der Resistenz infizierter Wirtszellen gegen eine Superinfektion.
Welche der folgenden Aussage/n zur Antibiotikaresistenz Pseudomonas aeruginosa trifft/treffen nicht zu?
(1) Natürliche Resistenz gegen B-Lactam-Antibiotika, wie Penicilline, beruht auf der Bildung inaktivierender Enzyme.
(2) Mehrfachresistenz gegen verschiedene Antibiotika entsteht durch eine Kombination aus erhöhtem Austransport von Antibiotika aus der Zelle und deren reduzierter Aufnahme in die Zelle.
(3) Mechanismus der Inaktivierung von Penicillinen ist eine hydrolytische Spaltung des B-Lactamringes.
(4) Aminoglycosid-Antibiotika werden durch enzymatische Veränderung funktioneller Gruppen inaktiviert.
(5) Unter bestimmten Umgebungsbedingungen kann ein Biofilm gebildet werden, der von Antibiotika nur sehr langsam durchdrungen werden kann.
Welche der folgenden Aussagen zu Neisserien trifft/treffen zu?
(1) Unter den Neisseria-Arten sind zwei Species pathogenetisch für den Menschen relevant - Neisseria enteritidis und Neisseria gonorrhoeae.
(2) Morphologisch handelt es sich bei Neisserien um Gram- positive Diplokokken.
(3) Neisserien können auch bei geringem Sauerstoffangebot wachsen.
(4) Die pathogenen Species bilden als einen Virulenzfaktor enie Polysaccharidkapsel.
(5) Als ein Virulenzfaktor wird eine IgA-Protease gebildet, wodurch sich die Bakterien besser auf Schleimhäuten ansiedeln können
Welche der folgenden Aussagen zu Superantigenen trifft/treffen nicht zu?
(1) Das Toxic-shock Syndrom infolge einer Infektion durch Staphylococcus epidermidis wird durch ein von diesen gebildetes „Superantigen" verursacht.
(2) Einen zentralen Faktor, der an der Ausbildung eines Toxic- shock Syndroms beteiligt ist, stellt die Überproduktion von Interferon 2a (2-alpha) dar.
(3) Für das Krankheitsbild des Toxic-shock Syndroms ist die Aktivierung von CD4-positiven T-Helferzellen ohne präsentiertes Antigen ein zentraler Mechanismus.
(4) An der überschießenden, unkontrollierten Reaktion bei einem Toxic-shock Syndrom sind TNFa und IFNy beteiligt.
(5) Symptome, wie starker Anstieg des Blutdrucks, Abfall der Körpertemperatur sowie Beeinträchtigung der Nierenfunktion können beim Krankheitsbild Toxic shock Syndrom lebensbedrohliche Folgen haben.
Welche Aussage zu Corona-Viren trifft nicht zu?
A. ß-Coronaviren, wie SARS-CoV-1 und SARS-CoV-2 infizieren nur menschliche Zellen.
B. SARS-CoV-2 Coronaviren nutzen als Rezeptor das ACE- 2 Protein auf der Oberfläche der Wirtszellen.
C. Ein Zwischenprodukt bei der Vermehrung von Coronaviren ist eine (-) sRNA als Vorlage für die Replikation des Virusgenoms.
D. Für ihre Vermehrung benötigen SARS-CoV-2 Viren eine RNA-abhängige RNA-Polymerase, die als Angriffspunkt für eine antivirale Therapie genutzt werden kann.
E . Coronaviren sind häufige Erreger von banalen Erkältungskrankheiten vor allem der oberen Atemwege.
Welche der folgenden Aussagen zu Phagozyten trifft/treffen nicht zu?
(1) Phagozytose bezeichnet die Aufnahme eines Antigens (Erregerzelle oder Teile davon) in Phagozyten.
(2) Antigenaufnahme kann auf zwei Wegen erfolgen: als Komplex mit Komplementkomponente oder mit Antikörper.
(3) Eine wichtige Funktion von Phagozyten für die unspezifische Immunabwehr ist die Präsentation des aufgenommenen Antigens.
(4) Eine Folge der Antigenaufnahme in Phagozyten ist die Bildung von Entzündungsmediatoren zur Inaktivierung der
aufgenommenen Antigene ni der Zelle.
(5) Für die Aufnahme eines Antikörper-Antigen-Komplexes ni eine Phagozytenzelle werden C3b-Rezeptoren auf der Phagozytenoberfläche genutzt.
Welche der folgenden Merkmale sind für Eubacteria im Vergleich zu Archaea charakteristisch?
(1) Ihre DNA liegt als Nukleoid im Verbund mit Bindeproteinen vor.
(2) Sei besitzen 80 S-Ribosomen aus kleiner 30S- und großer 50S- Untereinheit.
(3) Sie können zwei Typen von Membranen aufweisen.
(4) Photosynthetisch aktive Bakterien verfügen über Chloroplasten.
(5) Sie können sich mithilfe von Flagellen bewegen, die in der Mureinschicht verankert sind und bis in das Periplasma hineinreichen.
Welche der folgenden Aussagen zu Streptokokken trifft zu?
A. C5a-Peptidase führt über die Hemmung der Granulozyten-Anlockung an den Infektionsort zu einer Immunresistenz.
B. A-Streptococcus-Zellen können von der Mutter auf das Neugeborene perinatal mit frühem Krankheitsbeginn oder postnatal mit Krankheitsbeginn nach bis zu 3 Monaten übertragen werden und eine Meningitis verursachen.
C. Antikörper gegen bestimmte Oberflächenantigene von Streptococcus pneumoniae können mit körpereigenen Proteinen Immunkomplexe bilden, die sich als Komplexe ni der Niere ablagern und dort eine Komplementreaktion mit Nierengewebezerstörung (akute Glomerulonephritis) verursachen.
D. Lipoteichonsäuren sind in der äußeren Membran verankerte Zuckeralkohol-Phosphat-Polymere, die eine Bindung von Streptococcus-Zelen anfribronektin
auf Rachenepithelzellen erlauben.
E. Hyaluronidase unterstützt die Ausbreitung von Streptococcus-Arten mi Gewebe durch Auflosung von Gewebezellen.
Welche der folgenden Aussage/n zu Influenzaviren trifft/treffen nicht zu?
(1) Ihre Übertragung erfolgt über Schmierinfektion und kann durch einen Mund-Nasenschutz (FFP2-Maske) nicht signifikant reduziert werden.
(2) Für den hohen Variationsgrad der Influenza- Oberflächenantigene wird bei Influenzaviren nur die Rekombination zwischen homologen Virus-RNA-Segmenten nach Co-Infektion einer Wirtszelle durch unterschiedliche Virus- Serotypen verantwortlich gemacht.
(3) Influenzaviren nutzen Enzyme, wie die Neuraminidase, um Wirtszellen erfolgreich zu infizieren.
(4) Influenza-Viren lassen sich u.a. durch das jeweils an der Virusoberfläche vorhandene Hämaglutinin (H-Subtyp) charakterisieren.
(5) Es sind (-)-Strang RNA-Viren mit einem segmentierten Genom.
Welche der folgenden Aussage/n zu Viruserkrankungen trifft/treffen zu?
(1) Infektionen durch Polioviren verlaufen ni der Regel mit deutlichen Krankheitszeichen.
(2) Eine aktive Polio-Immunisierung wird in Deutschland nicht mit Lebendimpfstoff durchgeführt, um Impferkrankungen zu verhindern.
(3) Influenzaviren weisen eni sehr breites Wirtsspektrum auf, das auch Meereslebewesen einschließt.
(4) Nach Herpesvirus-Infektionen bleiben die Erreger ni latenter Form im Körper.
(5) Die Infektion von Lungenzellen durch SARS-CoV-2 Viren erfordert Proteasen zur Aktivierung des Spikeproteins.
Welche der folgenden Aussagen zu streptococcus pneumoniae trifft/treffen zu?
(1) S. pneumoniae-Zellen vermehren sich ausschließlich intrazellulär.
(2) Durch Tuschefärbung lassen sich Geißeln als Zellanhängsel von .S pneumoniae-Zellen mi mikroskopischen Bild sichtbar machen.
(3) S. pneumoniae-Zellen bilden eine als C-Substanz bezeichnete Teichonsäure, die bei Entzündungsreaktionen in einem Komplex mit dem B-Globulin CRP der Leber ausgefällt wird.
(4) Als Virulenzfaktor findet sich bei den R-Formen von S. pneumoniae Zellen eine Polysaccharidkapsel, welche die Bakterien vor Phagozytose schützt.
(5) Das Cytotoxin Pneumolysin ist eine Phospholipase, welche menschliche Zellen durch enzymatische Spaltung von Membranlipiden zerstört.
Welche Art von Infektionen wird von Stämmen des Acinetobacter baumannii / calcoaceticus-Komplex nicht verursacht?
A. Hautinfektionen
B. Magen-Darm-Infektionen
C. Harnwegsinfekte
D. Sepsis
E. Atemwegsinfektionen
Welche Aussage zur Zellwandsynthese trifft/treffen nicht zu?
(1) Die Synthese erfolgt in drei verschiedenen Kompartimenten.
(2) Im Cytoplasma findet die Synthese des vollständigen Grundbausteins statt, der dann an eine Komponente inder Cytoplasmamembran gebunden wird.
(3) Der Transport des Murein-Grundbausteins durch die Cytoplasmamembran na die Außenseite erfolgt unter Beteiligung eines stark lipophilen Membrantransporters.
(4) Der Grundbaustein des Mureins der Zellwand besteht .u.a aus zwei verschiedenen Aminozuckern.
(5) Die bakterielle Zellwand wird außerhalb der Cytoplasmamembran aus einem Grundbaustein gebildet, der durch eine Pyrophosphatgruppe aktiviert ist.
Welche der folgenden Aussage zu Pyrogenen trifft zu?
A. Für den Nachweis von Endotoxin in Arzneimitteln muss pyrogenfreies Wasser verwendet werden, das mit Verfahren, wie Aufkochen, Ansäuern oder Ausfällen gewonnen werden kann.
B. Ein häufig nachgewiesenes Pyrogen ist bakterielles Endotoxin, ein Baustein der Mureinschicht.
C. Die pyrogene Wirkung von Endotoxin wird über Bindung an bestimmte Blutproteine vermittelt und führt zu einer Aktivierung von Lymphozyten.
D. Bei verschiedenen Nachweisverfahren von Endotoxin in Arzneimitteln werden unterschiedliche Parameter bestimmt, wei Körpertemperatur des Testorganismus, Ausmaß der Blutgerinnung oder Konzentration an spezifischen Blutproteinen.
E. Unter dem Begriff Pyrogen versteht man Bestandteile von Bakterienzellen, die nach Aufnahme in den Körper Fieber hervorrufen.
Welche der folgenden Aussage/n trifft/treffen nicht zu?
(1) Ribosomale RNA weist eine Ribozymaktivität als Transpeptidase auf.
(2) Jede der beiden ribosomalen Untereinheiten besitzt ein eigenes ribosomales RNA-Molekül.
(3) mRNA-Moleküle in Bakterien besitzen eine Nukleotidsequenz 3’ zum Startcodon, die für die Anbindung an die 30S-rRNA verantwortlich ist.
(4) Alle therapeutisch genutzten Antibiotika, welche die Proteinsynthese hemmen, wirken auf die Elongationsphase der Translation.
(5) Bakterielle Proteine verlassen das Ribosom mit einer Formylgruppe am aminoterminalen Ende, die später enzymatisch entfernt wird.
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