Definiere „Diversity“.
• aus dem lat. = Verschiedenheit, Vielfalt
• unterschiede von Menschen, die mit vor- und Nachteilen verbunden sein können (Privileg vs Diskriminierung)
Worin liegt der Ursprung des Konzepts für Diversity?
• ursprünglich genutzt in einer Bürgerrechtsbewegung in den USA
• Thema war dort Rassismus gegenüber PoC und der Herstellung einer Chancengleichheit
für PoC und eine Einführung eines Antidiskriminierungsgesetz
Welche Faktoren führt das „Wheel of Power and Privilege“ auf und wie funktioniert es?
• Hautfarbe
• Schulbildung
• Körperliche Fähigkeiten (Behinderung)
• Sexuelle Orientierung
• Neurodiversität
• Mentale Gesundheit
• Körpermaß
• Wohnen
• Vermögen
• Sprache
• Gender
• Bürgerschaftsstatus
-es werden pro Faktor 1-3 Punkte vergeben: je mehr Punkte desto mehr Macht/ Privilegien hat man, bei weniger Punkten ist man näher an der Marginalisierung („am Rande der Gesellschaft“)
Was versteht man unter „doing Diversity“?
• gemeint ist das Konzept des Sozialkonstruktivismus, bei dem wir selbst
Diversitätsmerkmale verstärken oder schwächen
Erkläre Intersektionalität.
• „Wechselwirkungen ungleichheitsgenerierender sozialer Strukturen, symbolischer Repräsentationen und Identitätskonstruktionen“
• Zusammenwirken von verschiedenen Unterdrückungsmechanismen → Mehrfachdiskriminierung
• Beispiel: schwarze Frau erlebt Rassismus und Sexismus, anders als eine weiße Frau und Schwarze Männer
• Allgemeines Ziel sollte sein: sichtbar machen + abbauen von strukturellen Ungleichheiten
Nenne die 4 Grundsätze der Reproductive Justice
-das Recht, kein Kind zu bekommen
-das Recht, Kinder zu bekommen
-das Recht, Kinder in einer sicheren und gesunden Umgebung aufzuziehen
-das Recht auf sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung
Nenne die 4 Zentralen Faktoren für eine verbesserte Versorgungspraxis und jeweils drei Aspekte dessen.
Subjektzentriertheit
→ Selbstbestimmung fördern
Emotionen validieren
Betreuungskontinuität
(aktives Zuhören, individuelle Betrachtung von Gebärenden, shared-decision-making, wertfreie Übergabe, Ressourcen schaffen, Bewusstmachen und Freimachen von Vorurteilen ..)
Hierarchieabbau und Multiprofessionalität
→ Teambuilding
Lohngleichstellung
klare Aufgabenverteilung
(Teammeetings, gegenseitige Wertschätzung, Reflexion, Akademisierung, Menschlichkeit erlauben, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Gewaltfreie Kommunikation..)
Diversität und Diskriminierungssensibilität
→ Dolmetscher
Supervision/ (Selbst-)Reflexion
Barriereabbau
(Sichtbarkeit schaffen, Fortbildungen, Kommunikation, Grundbildung, sichere Räume schaffen z.b Kurse für Queere, Konsens schaffen..)
Fehlerkultur
→ Fehler als Potenzial der positiven Veränderung
Fehler als Lernmöglichkeit
Konstruktives Miteinander
(Fehler sind menschlich, Bereitschaft für Auseinandersetzung mit Fehlern, Teamtraining/ Fotbildungen, Qualitätsmanagement, Selbstverpflichtung..)
Welche Faktoren dürfen laut den Grundrechten, niemandem als Benachteiligung oder Bevorzugung ausgelegt werden?
• Geschlecht
• Abstammung
• Rasse
• Heimat
• Glaube
• Religiöse oder politische Anschauungen
• Behinderungen
Nenne die 7 häufigsten Beratungsanfragen an die Antidiskriminierungsstelle und 5 typische Lebensbereiche.
-Beratungsanfragen
• Ethnische Herkunft
• Behinderung
• Alter
• Religion
• sexuelle Identität
• Weltanschauung
-Lebensbereiche
• Arbeitsmarkt
• Dienstleistungen
• Behörden und Ämter
• Freizeit/ Öffentlichkeit
• Bildung
• (Justiz/Polizei, Wohnungsmarkt, Gesundheit und Pflege..)
Wofür steht CIRS und was ist dessen Ziel?
• „critical incident Reporting System“ = Berichtssystem von kritischen Ereignissen + Beinahe-Schäden im Gesundheitswesen (und der Luftfahrt)
• Ziele:
-Verringern von Risiken
-Stärken der Sicherheitskultur
-höhere Arbeitszufriedenheit
-höheres Risikobewusstsein
-mehr/ bessere Kommunikation im Team
-verbesserte Versorgungspraktik
Erkläre welche Besonderheit die nicht verkammerten Gesundheitsberufe in Bezug auf Patientenbeschwerden haben.
Nicht verkammerte Gesundheitsberufe wie Hebammen haben keine offizielle Anlaufstelle für Beschwerden von Patienten.
Es gibt lediglich Berufsverbände, diese haben jedoch meist weder klare Ansprechpartner, noch die Aufsicht über die Berufsordnung. Diese Aufsicht liegt bei den Gesundheitsämtern. Der Verband kann bei Beschwerden an die Krankenkassen und Ämter verweisen und bei gehäuften Beschwerden eventuell eine Hebamme aus dem Verband ausschließen, was den Verlust ihrer Berufshaftpflichtversicherung zu folge haben kann.
Generell sieht sich der Hebammenverband nicht zuständig, einzelne Diskriminierungsberatungen oder Beschwerdebearbeitungen durchzuführen, obwohl in der Berufsordnung der Hebammen explizit ein Diskriminierungsschutz vorliegt und Schwangere und Frauen im Wochenbett als besonders vulnerable beschrieben werden.
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