postprandial
4 bis 5 Stunden nach einer Mahlzeit
Blutzucker ↑ und sinkt nach 2 h auf den Ausgangszustand
Insulin ↑ und sinkt nach 4-5 h auf den Ausgangszustand
Kohlenhydratabsorption
postabsorptiv
6 bis 24 Stunden nach einer Mahlzeit
Glykogenolyse: Hepatische Glykogenolyse aus den Glykogenspeichern
Glykogensynthese
ist ein in der Zelle ablaufener biochemischer Prozess, bei dem aus Glukose der Speicherstoff Glykogen gebildet wird
Sie findet überwiegend in den Hepatozyten der Leber und in den Myozyten der Skelettmuskulatur statt und wird durch zum Teil unterschiedliche Hormone stimuliert
Die Aufnahme der Glukose, und die damit einher gehende Bildung des Glykogens ist ein wichtiger Mechanismus der Regulierung des Blutglukosegehalts
Glykogenolyse
dient dem temporären Ausgleich fehlender Nahrungsglukose
die Muskeln nutzen das in ihnen gespeicherte Glykogen selbst
Muskelglykogen kann nur indirekt (über die Glykolyse zu Laktat) benutzt werden, um den Blutzucker zu regulieren
die Leber kann durch die Glykogenolyse auch anderen Organen Glukose zur Verfügung stellen
Leberglykogen kann dagegen bei Mobilisation zu Glukose den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen
Fasten
2 bis 10 Tag nach einer Mahlzeit
Glukoneogenese
Hepatische Glukoneogenese aus Laktat, Alanin, Glycerin
Leberglykogenspeicher
Die Leberglykogenspeicher sind schon nach 24 Stunden Fasten fast vollständig entleert
Isst man nach dem Fasten eine kohlenhydratreiche Diät, steigt der Leberglykogenspeicher um das Doppelte von vor dem Fasten
Substrat-Stoffwechsel bei fettleibigen hungernden Männern: Phase 1 (0-1 h)
Herkunft des Blutzuckers: Exogen
Gewebe, die Glukose verwenden: Alle
Hauptbrennstoff: Glukose
Substrat-Stoffwechsel bei fettleibigen hungernden Männern: Phase 2 (4-16 h)
Herkunft des Blutzuckers: Glykogen, hepatische Glukoneogenese
Gewebe, die Glukose verwenden: Alle, aber weniger bei Leber, Muskel und Fettgewebe
Substrat-Stoffwechsel bei fettleibigen hungernden Männern: Phase 3 (16-32 h)
Herkunft des Blutzuckers: hepatische Glukoneogenese, Glykogen
Gewebe, die Glukose verwenden: Alle, aber weniger bei Leber, Muskel und Fettgewebe in Raten zwischen Phase 2 und 4
Substrat-Stoffwechsel bei fettleibigen hungernden Männern: Phase 4 (2-24 Tage)
Herkunft des Blutzuckers: hepatische + renale Glukoneogenese
Gewebe, die Glukose verwenden: Gehirn, Erythrozyten, Nierenmark, geringe Mengen vom Muskel
Hauptbrennstoff: Glukose, Ketonkörper
Substrat-Stoffwechsel bei fettleibigen hungernden Männern: Phase 5 (24-40 Tage)
Gewebe, die Glukose verwenden: Gehirn, Erythrozyten, Nierenmark
Hauptbrennstoff: Ketonkörper, Glukose
Glukose-Alanin Zyklus
Alanin dient als Carrier für den Transport von Aminogruppen sowie für das C-Skelett des Pyruvats aus dem Muskel in die Leber
Die aus Pyruvat durch Gluconeogenese in der Leber gebildete D-Glucose wird wieder in den Muskel zurücktransportiert
Cori-Zyklus
gegenseitiger Austausch zwischen im Muskel anfallendem Laktat und Glucose aus der Leber
Während der anaeroben Glykolyse in der Muskulatur wird das dort gespeicherte Glykogen zu Laktat verstoffwechselt, welches über das Blut zur Leber transportiert wird
Dort wird das Laktat zu Pyruvat dehydrogenisiert
Gluconeogenese
Die dabei entstehende Glucose wird bei Bedarf wieder in die Blutbahn abgegeben
Muster des Glukosestoffwechsels nach einer Fastennacht
Glukose, die an periphere Gewebe wie Muskel, Fettgewebe, Blutzellen „geliefert“ wird, kann zum großen Teil „recycelt“ werden
Nur nicht die Glukose, die ans zentrale Nervensystem geht
Metabolische Adaptation während der frühen Hungerphase
Sicherstellung der Glukoseversorgung, Glukoneogenetische Phase
Glukoseverwertung → Blutzucker ↓ → Insulin ↓ und Glucagon ↑ → Lipolyse ↑ und Aminosäuren ↑ → Glukoneogenese ↑ (endokrine Regulation)
Glucagon
Glucagon ist neben Insulin ein sehr wichtiges Hormon des Kohlenhydratstoffwechsels
Glucagon erhöht den Blutzuckerspiegel:
verstärkt die Gluconeogenese, den Glykogenabbau und die Glucosefreisetzung
stimuliert die Lipolyse, die β-Oxidation und die Bildung von Ketonkörpern aus Fettsäuren
steigert die Proteolyse
hemmt die Glykolyse
Metabolische Adaptation während der späten Hungerphase
Proteinkonservierung
Blutketone ↑ →
zerebrale Ketonverwertung ↑ → Glukoseverwertung ↓ → Blutzuckerhomöostase
Alaninausscheidung aus dem Muskel ↓ → Glukoseproduktion ↓ → Blutzuckerhomöostase + Proteinkonservierung
Stoffwechselanpassungen an den Hunger, die zu einer Schonung der Muskeleiweißspeicher führt
Vermehrte Ketogenese, Anpasssung des zentralen Nervensystems an die Verstoffwechselung von Ketonkörpern
Vermehrte Glukoneogenese aus Laktat
Vermehrte Lipolyse und Glukoneogenese aus Gylcerin
Abfall der Schilddrüsenhormonspiegel und damit des Energieverbrauchs
Stickstoffbilanz als Maß für die Proteinbilanz
N-Bilanz ist unmittelbar nach Einstellung der Proteinzufuhr am stärksten negativ
Am Anfang vor allem Protein aus dem Gastrointestinaltrakt und der Leber, später vom Muskel und weniger von viszeralen Organen
Endokrine Regulation der Proteinbilanz - anabol
β-Adrenergic
IGFs
Insulin
Testosterone
körperliche Aktivität
Endokrine Regulation der Proteinbilanz - katabol
T3
Cortison
Unterschiedliche Dynamik der Gewichtsabnahme ist durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Gewichtsabnahme erklärt
Protein ist gut hydriert
Proteinabbau: 25 g Proteinabbau/Tag bedeutet gleichzeitig etwa das 3-fache an Wasserverlust
Glykogenabbau: 300 g Glykogenabbau bedeutet gleichzeitig etwa das 1,5-fache an Wasserverlust
Negative Wasserbilanz der ersten (schnellen) Phase der Gewichtsabnahme wird erklärt durch
Proteinabbau
Glykogenabbau
Nariurese: Negative Natrium- und ECW-Bilanz
Vermehrte Ausscheidung von Na+ zum Ladungsausgleich der vermehrt ausgeschiedenen organischen Säuren (Ketonurie)
Abfall des Insulinspiegels und Anstieg des Glukagonspiegels
Aktivierung der RAAS über SNS-Aktivität
dient der Glucosesynthese und damit der Aufrechterhaltung des Blutglucosespiegels auch während der Postabsoprtions- und Hungerphase, wenn der Glykogenvorrat in der Muskulatur und in der Leber verbraucht ist
Umkehrweg der Glykolyse: Pyruvat -> Glukose
schnelle Phase der Gewichtsabnahme
Schnelle Phase:
In der schnellen Phase verliert der Körper vor allem Wasser und Gylkogenspeicher
Vermehrter Proteinkatabolismus (bei sehr starkem Defizit)
Falls der Körper keine ausreichende Energie aus Fett oder Kohlenhydraten bekommt, beginnt er mit dem Abbau von Muskelproteinen
Steigung ist jeweils abhängig von der Ausgangskörperzusammensetzung -> flacher bei adipösen
Langsame Phase der Gewichtsabnahme
???
Einfluss der Makronährstoffzusammensetzung auf die Zusammensetzung des Gewichtsverlustes
Schnellere anfängliche Gewichtsabnahme bei ketogener Diät/Ätkins-Diät ist durch vermehrte Salz- und Wasserausscheidung bedingt
Eine Kohlenhydrat-Gabe führt nach dem Fasten oder ketogener Diät zu einer Gewichtszunahme durch Inhibition der Salz- und Wasserausscheidung obwohl das Energiedefizit weiter besteht
Die Gabe von Glukagon blockiert den antidiuretischen Effekt der Kohlenhydrate, d.h. Glukagon ist vermutlich für die Diurese verantwortlich
Regulation des Zusammenspiels von Kohlenhydrat und Fettstoffwechsels
Kohlenhydratverstoffwechselung hemmt die Lipolyse
Fettverbrennung hemmt die Kohlenhydratverbrennung
Message: Wenn das eine auf Hochtouren läuft, wird das andere automatisch gehemmt
Plasmakonzentrationen nicht veresterter Fettsäuren (NEFA) nach nächtlichem Fasten und nach einer Mahlzeit
Der hohe Insulinspiegel nach dem Essen hemmt die Lipolyse des Fettgewebes
Insulin: Endokrine Regulation von Fettspeicherung und Lipolyse
Im Vergleich zum Insulinspiegel bleibt der Blutzuckerspiegel den ganzen Tag über relativ konstant
Fettspeicherung über einen normalen Tag mit drei Mahlzeiten
Morgens nüchtern vermehrte Fettoxidation
Fettspeicherung nach den drei Mahlzeiten
Fettmobilisierung in der Nacht
Bei längerem Fasten
Anstieg der freien Fettsäuren und etwas verzögert auch der Ketonkörper
Der Weg der Ketonkörperbildung aus Acetyl-CoA in den Mitochondrien
Acetyl-CoA wird bei der β-Oxidation von Fettsäuren gebildet
Es kann in den Tricarbonsäurezyklus (TCA) oder in den Ketogenese-Weg eintreten
Die Hauptregelung scheint die Lieferung von Fettsäuren an das Mitochondrium zur Oxidation zu sein
Ketonkörper entstehen aus Acetyl-CoA
Ketogen
5% Kohlenhydrate
20% Protein
75% Fett
Very Low Carb
10% (20-50g, <10 E%) Kohlenhydrate
40% Protein
50% Fett
Low Carb
35% Kohlenhydrate
30% Protein
35% Fett
Normalkost
55% Kohlenhydrate
15% Protein
30% Fett
Atkins Diät
sehr proteinreich (weniger Fett) aber Aminosäuren → Insulinsekretion → Ketose sinkt
Atkins, Paleo, Logi oder auch die Mittelmeerkost liegen zwischen Low und Very Low Carb
Positive Effekte einer ketogenen Diät
Höhere Sättigung → Gewichtsabnahme
Durch Protein
Veränderung von Appetithormonen?
Durch Ketonkörper
Kardiovaskuläre Risikofaktoren
Triglyceride sinken
HDL steigt
Blutdruck bleibt gleich oder sinkt
Negative Effekte einer ketogenen Diät
LDL bleibt gleich oder steigt (abhängig von der Fettsäure-Zusammensetzung)
Vorübergehende Nebenwirkung „Keto-Grippe“: Benommenheit, Schwindel, Abgeschlagenheit, Schwierigkeiten beim Sport, Schlafstörungen, Obstipation
Risiken einer hohen Proteinzufuhr:
Insulinsekretion steigt
Renale N-Ausscheidung → Hyperfiltration
Schwefelhaltige Aminosäuren (RR ↑)
BCAA (IR) (nicht bei pflanzlichem Protein)
Führt eine nahezu isokalorische sehr kohlenhydratarme (ketogene) Diät bei Übergewichtigen zu einer stärkeren Fettabnahme als eine kohlenhydratreiche Diät?
Nein
Die Gewichtsabnahme beschleunigt sich zu Beginn der ketogenen Diät
Die Fettmasse-Abnahme verlangsamt sich zu Beginn der ketogenen Diät
Zu Beginn der ketogenen Diät kommt es vorübergehen zu einem höheren Abbau an Körperprotein → Glukoneogense aus Aminosäuren (+100 kcal/Tag Energieverbrauch)
Very Low-Carb Diäten: ketogen, hypokalorisch
Ermöglichen eine sehr erfolgreiche Gewichtsabnahme
Diese ist durch eine geringere Energieaufnahme bedingt
Sie ist nicht durch einen höheren Energieverbrauch erklärt (dieser ist vorübergehend und gering +100 kcal/Tag)
Führt nicht zu einer bevorzugten Fettabnahme
Low-Carb Diäten: isokalorisch
Senken die Glykämie und den Insulinspiegel
Senken den Leberfettgehalt (bei hohem Anteil an MUFA)
Senken den Triglycerid-Spiegel und erhöhen das HDL-C und die LDL-Partikelgröße
Bei hohem Verzehr von gesättigten Fetten und tierischem Eiweiß:
- LDL-C ↑
Beeinträchtigung der Inuslinsensitivität? → Mortalität?
Ketonkörper als Energieträger von der Leber zur Peripherie
β-Hydroxybutyrat (BHB) wird in der Leber aus Fettsäuren synthetisiert und ist ein wichtiger Energieträger, der zu den peripheren Geweben transportiert wird, wenn die Glukosezufuhr für den Energiebedarf des Körpers zu gering ist, wie z.B. bei Exercise, Hunger oder dem Fehlen von Kohlenhydraten in der Nahrung
Neben seiner Aktivität als Energiesubstrat wird BHB zunehmend auch eine zelluläre Signalfunktion zugeschrieben
Einige der Moleküle, in die BHB umgewandelt wird, wie z.B. Acetyl-CoA, haben eine eigene Signalwirkung, ebenso wie viele der am BHB-Stoffwechsel beteiligten Cofaktoren, z.B. NAD
Die direkten und indirekten Signalfunktionen von BHB
Indirekte Signalfunktionen erfordern die Umwandlung in andere Moleküle, während die direkten Signalfunktionen auf BHB selbst zurückzuführen sind.
βOHB
Ketonkörper → regulieren den Stoffwechsel und die Langlebigkeit durch Hemmung der Aktivität der Histon-Deacetylase (HDAC) (epigenetische Genregulierung)
βOHB hemmt die Histon-Deacetylase 1,3 und 4
βOHB - Effekte
Histon-Hyperacetylierung
Hyperacetylierung von Nicht-Histon-Proteinen
Veränderungen der Genexpression
Foxo3-Induktion
Resistenz gegen oxidativen Stress
verringerte Lipolyse
geringere Stoffwechselrate
verringerter Sympathikustonus
HDAC-Regulierung von Langlebigkeitswegen
HDACs deacetylieren sowohl Histon- als auch Nicht-Histon-Proteine und regulieren die Gentranskription und die posttranslationale Funktion von Proteinen
HDACs regulieren eine Vielzahl von Stoffwechselwegen, die mit Langlebigkeit und altersbedingten Krankheiten in Zusammenhang stehen, und die Modulation der HDACAktivität reguliert die Lebensspanne
Ketogene Diät und die Langlebigkeitspfade
Ketogene Diät
Glukosegehalt der Nahrung
↓↓
Energiegehalt der Nahrung
-
βOHB-Produktion
↑↑
Insulinlevel
IGF-Signalisierung
↓
AMPK-Aktivität
↑
mTOR-Aktivität
FOXO3
Protein-Acetylierung
Stressresistenz
Langlebigkeit
?
Kalorienrestriktion und die Langlebigkeitspfade
Kalorienrestriktion
AMPK-Aktivtät
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