Öffentlicher Raum: Merkmale
Öffentlicher Raum:
gebautes Lebens-, und Wohnumfeld außerhalb von Gebäuden, Privatgrundstücke
Teil des Sozialraums
dient selbstverständlicher Teilhabe aller
Verkehrsraum, Öffis, Natur-, Kulturlandschaften, Parks,….
Begegnungs-, Erholungsraum, Ort der Interaktion
Barrierefreiheit muss garantiert sein, Zugänglichkeit
Markt = früheste Form einer Öffentlichkeit
Orte der Selbstinszenierung, des Gesehen-Werden, Ökonomie der Aufmerksamkeit
Ort für Demokratie, Meinungsbildungsprozesse, Protest
Ver(un)sicherheitlichung öffentlicher Räume
Ver(un)sicherheitlichung öffentlicher Räume:
Zunahme Cat- Calls
Zunahme Kriminalitätsfurch -> Zunahme Überwachung
Zonieren Stadt in Sicherheitsbereiche
Sicherheit als Anspruch der Nutzbarkeit öffentlicher Röume
privater Raum kann auch gegenteilige von „Safe Place“ sein (häusliche Gewalt)
Exklusion und Inklusion
Exklusion und Inklusion:
Exklusion:
wer nicht an öffentlichen Räume teilhaben kann: kann nicht an gesellschaftlichen Leben teilhaben
wenn bestimmte Menschengruppen ausgeschlossen werden kann es sich nicht um einen öffentlichen Raum handeln
Neoliberalisierung
Neoliberalisierung:
Neuordnung des Verhältnissen von Staat und Wirtschaft
Staat greift weniger in Wirtschaft und Leben der Menschen eingreift
Markt und Wettbewerb im Vordergrund
öffentliche Dienste wie Wasser, Verkehr oder Gesundheit privatisiert – Unternehmen statt vom Staat angeboten
Individuelle Selbstverantwortung (für Erfolg, soziale Absicherung, soziale Position usw.)
Privatisierung vormals öffentlichen Eigentums
Bürger:innen werden zu Kunden: Kundinnen
Wichtige Punkte:
Privatisierung: Dinge, die früher der Staat gemacht hat, werden an private Firmen abgegeben.
Weniger Regeln: Unternehmen haben mehr Freiheit, weil staatliche Vorschriften abgebaut werden.
Eigenverantwortung: Jeder soll sich mehr selbst um seine Angelegenheiten kümmern, z. B. bei der Altersvorsorge oder Bildung.
Neoliberalisierung Politik und Stadtpolitik
Kritik:
Viele sagen, dass Neoliberalisierung die soziale Ungleichheit verschärft, weil sie vor allem großen Firmen und wohlhabenden Menschen nützt, während soziale Absicherung für ärmere Menschen weniger wird.
Stadtpolitik:
Ordnet soziale und politische Entscheidungen zunehmend Ökonomie unter bzw. interpretiert sie als ökonomische Fragen
Deutschland als Wohlfahrtsstaat
Deutschland als Wohlfahrtsstaat:
Wohlfahrtsstaat:
umfassende Vorsorgeeinrichtungen (z. B. gesetzliche Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung)
geeignete sozialpolitische Maßnahmen (z. B. staatliche Förderung von Ausbildung),
staatliche Förderung der Vermögensbildung (z. B. Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämien)
soziale Steuervergünstigungen (z. B. Abzug von Vorsorgeaufwendungen vom steuerpflichtigen Einkommen)
Angebot öffentlicher Infrastruktur (z. B. Bildungs- und Freizeiteinrichtungen)
Hohe soziale Sicherung und Daseinsvorsorge
Deutschland als Wohlfahrtsstaat Kritik
hoher öffentlicher Schulden
stetigen Anstiegs des Sozialbudgets
-> Anreize zur eigenen Vorsorge der Bürger und Begrenzung staatlicher Hilfen auf wirklich Bedürftige
4 Dimensionen der Polarität öffentlicher und privater Räume
4 Dimensionen der Polarität öffentlicher und privater Räume:
Funktionale Dimension (öff: Marktplätze, Politik, privat: Erholungsraum, Deckung Grundbedürfnisse, Reproduktion im privaten Raum)
Juristische Dimension (privat Räume: Hausrecht, öff. : für jeden frei zugänglich= öffentliche Recht)
Soziale Dimension (öff. Raum: Bühne so wie wir gesehen werden möchten, Distanz)
Symbolische Dimension (physische Merkmale (Grenzen), Architektur)
Privatisierung und Ökonomisierung öffentlicher Räume
Privatisierung und Ökonomisierung öffentlicher Räume:
Zunahme des Individualverkehrs (Ausweitung Verkehrsnetz)
Inanspruchnahme öffentlicher Flächen durch Gastronomie und Handel
Zunahme privater Aktivitäten in der Stadtentwicklung (private Investoren bauen Mall,…)
quantitativer Verlust öffentlicher Flächen (durch Privatisierung)
Entwertung traditioneller öffentlicher Räume durch Verlagerung ihrer Funktionen in privat produzierte öffentlich nutzbare Räume
verstärkte Aus- und Abgrenzung
Verlagerung (ehemals) öffentlicher Aufgaben in den privaten Bereich
Zitieren von Gestaltelementen des traditionellen öffentlichen Raums durch private Projekte
Eindringen von als privat deklarierten Kleidungs- und Verhaltensstilen in öffentliche Räume (lautes Telefonieren, Nacktheit, Freizügigkeit)
Wandel des öff. Raum und Problemfelder
Wandel des öff. Raums:
Digitalisierung (moderne Technologien, im Verkehrswesen, Internet in Echtzeit
Virtuelle Räume: Wird physische Begegnung abgeschafft? Schafft es den öff. Raum ab?
Internet kann abgeschaltet werden, öff. Raum nicht
Proteste: Social Media und öff. Raum
Problemfelder:
Privatisierung und Ökonomisierung
Sicherheit und Überwachung
Exklusion
Geschichtliche Entwicklung der Wohlfahrtsstaaten
Geschichtliche Entwicklung der Wohlfahrtsstaaten:
Seit Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts
Unterschiedliche Entwicklungen in westeuropäischen Ländern
universalistisch (z.B. Skandinavien)
konservatisch-korporatistisch (z.B. BRD)
liberal (z.B. Großbritannien, USA)
(Typologie nach Esping-Andersen, 1990)
Bis 1980er Jahre Dominanz des „fürsorgenden“ Wohlfahrtsstaates
Seit 1980: angebotsorientierte Wirtschaftspolitik mit Begrenzung der Staatsaufgaben („schlanker Staat“, „New Public Management“)
Ambivalenz der Idee vom „fürsorgenden“ zum „aktivierenden Staat“.
Räumlicher Blickwinkel unter Berücksichtigung des Sozialen
Räumlicher Blickwinkel unter Berücksichtigung des Sozialen:
Raum wird durch Gesellschfaft geformt
Abgrenzung vom privaten Raum z.B. Balkone
Öffentliche Räume: öffentlich, semi- öffentlich, privat
Öffentliche Räume im Besitz von privaten Unternehmen (Einkaufszentren, Parkplätze)
Treffpunkte: politisch, ökonomisch (Wochenmarkt)
Wichtig:
Zugänglichkeit und Nutzbarkeit
Problem:
Isolation von bestimmten sozialen Gruppen
soziale Ungelichheiten, finanziell, ethnisch und religiös
Sozialgeographischer und soziologischer Blickwinkel
Sozialgeographischer und soziologischer BlickwinkelM
Normen und Verhaltensweisen prägen Raum
Raum als Ort der Begegnung, Bühne
Urbanität und Individualisierung
Interaktionsfähigkeit (Bank) -> Ambivalenz zwischen Nähe und sozialer Distanz
Begegnungsort für gesellschaftliche Heterogenität
Konfrontation von sozialen Gegensätzen (soz. Segregation, Normen, Altersunterschiede,…)
Rechtlicher Blickwinkel
Eigentum
unerlaubte Sondernutzung
Nutzung -> Meinungs und Versammlungsfreiheit
öffentliche Nutzung ≠ rechtliche Lage
im öffentlichen nicht alles erlaubt
Privater Raum
Philosophischer & planerischer Blickwinkel
Philosophischer & planerischer Blickwinkel:
Planerisch:
alle Gesellschaftsgruppen müssen mit einbezogen werden
physisch zugänglich für alle
Durchmischung von Bevölkerungsgruppen (Altersheim, Kindergarten)
Probleme:
physische Abgrenzung existiert bereits
Philosophisch:
Ort des Meinunsgaustausches und vielfältigen Interaktion. (Demos, Fußballstadion)
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