Wie ist die Kennzeichnung der Führungskräfte in Hessen?
Gelb = EL
Weiß = Abschnittsleiter
Rot = Zugführer
Orange = Gruppenführer
Blau = Fachberater
Grün = Pressesprecher
Violett = PSNV
Was bedeutet ABEK (Hg) 2 P 3?
Es ist ein Filtergerät für Gase und Partikel (Kombinationsfilter)
Einsatzgrenzen: Art und Eigenschaft der Stoffe unbekannt oder Sauerstoff kleiner 17-Vol%, Funkenflug, Russ und Flocken
A = organische Gase/Dämpfe (braun)
B = anorganische Gase/Dämpfe (grau)
E = Schwefeldioxid, saure Gase (gelb)
K = Ammoniak (grün)
(Hg = Quecksilber (rot))
2 = Mittlere Aufnahmekapazität (2)
P3 = Filterklasse (weiß)- 3 = hohe Filterkapazität
Ggf. Schwarz = CO
Was können Sie zu Filtergeräten sagen? Einsatzgrenzen?
Filtergeräte schützen vor Gasen und Partikeln, allerdings Grenzen!
Art und Eigenschaft des Stoffes muss bekannt sein
Sauerstoffgehalt muss über 17 Vol-% liegen
Kein Funkenflug und Russ (Filter kann sich zusetzen bzw. entzünden)
Stoff muss riechbar und schmeckbar sein (bei Filterdurchbruch)
Filter darf nur einmal benutzt werden
Innenangriff grundsätzlich ausgeschlossen!
Was bedeutet MANV und welche Stufen gibt es?
Massenanfall von Verletzten
Prio 1 = lebensbedrohlich verletzt, Behandlung dringend notwendig
Prio 2 = schwer verletzt, Behandlung erforderlich
Prio 3 = gehfähig, spätere Behandlung möglich
Prio 4 = exitus, keine Behandlung mehr erforderlich
Wie werden Binnenschiffe gekennzeichnet?
Dreiecke am Tag, Blinklichte bei Nacht (1-3 Leuchten)
Stufe 1 = feuergefährlich
Stufe 2 = giftig
Stufe 3 = explosionsgefährlich
Welche Arten der Explosion gibt es?
Plötzliche Oxidationsreaktion mit rascher Druck- und Temperaturerhöhung
Verpuffung bis 1 bar (langsamer als Detonation, deswegen Druck eher spürbar)
Deflagration bis 10 bar
Detonation ab 100 bar (Stoßwellen, zertrümmernde Wirkung)
Rauchgasdurchzündung (Roll-Over)
Thermische Aufbereitung von Pyrolysegase, Zündpunkt erreicht
Raumdurchzündung (Flash-Over)
Schlagartiger Übergang von Entstehungsbrand zu einem Vollbrand (ab 500C Raumtemperatur)
Rauchgasexplosion (Backdraft)
Explosionsartige Entzündung bei plötzlichem Sauerstoffzutritt
Was sind die fünf Sicherheitsregeln bei einem Einsatz in elektrischen Anlagen?
1. Leitung freischalten
2. Gegen wiedereinschalten sichern
3. Spannungsfreiheit prüfen
4. Erden und kurzschließen
5. benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken
Was sind die spezifischen Gewichte von Stahlbeton, Mauerwerk, etc.?
Beton = 2.000 kg pro m3
Stahl = 7.800 kg pro m3
Stahlbeton = ca. 2.500 kg pro m3
Holz = 800 kg pro m3
Erdreich = 3.000kg pro m3
Abhängig von Feuchtigkeit und Beschaffenheit
Was versteht man unter Retten?
Retten ist das Abwenden einer Gefahr für Menschen oder Tiere durch lebensrettende Sofortmaßnahmen und/oder durch das Befreien aus einer lebens- oder gesundheitsgefährdenden Zwangslage!
Was besagt § 69 HBKG?
Das zuständige Ministerium kann weitergehende Regelungen zu verschiedenen Brandschutzangelegenheiten treffen (VO, Erlasse, Einführung von FwDV,…)
Was ist der Unterschied zwischen überörtlicher und nachbarlicher Hilfe?
Überörtlich = gegenseitig, vorgeplante Maßnahme (Bsp. Drehleiter), öffentlich-rechtliche Vereinbarung erforderlich, Kostenregelung ist zu fixieren
Nachbarliche Hilfe nach HBKG, spontane Hilfeleistung für eine andere Kommune im Schadensfall auf Anforderung, grundsätzlich unentgeltlich, nur tatsächlich entstandene Kosten können ersetzt werden.
Wie lauten die Einsatzgrundsätze für den PA-Einsatz?
Jeder PA-Träger ist für die Sicherheit eigenverantwortlich
PA-Geräte außerhalb des Gefahrenbereichs an- und ablegen
Einsatzkurzprüfung vor dem Einsatz
Ruhepausen einhalten
Flüssigkeitsverlust ausgleichen
Hygiene einhalten
Wie kann sich ein Brand ausbreiten?
Wärmeübertragung durch Wärmeleitung, Wärmeströmung, Wärmestrahlung
Brennbare Stoffe durch Funkenflug, Flugfeuer, Feuerbrücken, Feuerüberschlag
Sonstige Mängel durch bauliche, betriebliche oder taktische Fehler
Was sind die Aufgaben eines Einheitsführers?
1. führt taktische Einheit
2. ist an keinen festen Platz gebunden
3. verantwortlich für die Sicherheit der Mannschaft
4. bestimmt die Fahrzeugaufstellung
5. legt die Ordnung des Raumes fest
6. erteilt Befehle
Nennen Sie die Schutzabstände von Strahlrohren zu elektrischen Anlagen?
Niederspannung bis 1.000 Volt = Sprühstrahl 1m, Vollstrahl 5m (C-Rohr)
Hochspannung 380 KV = Sprühstrahl 5m, Vollstrahl 8m (C-Rohr)
B-Rohr 5/10m mehr Abstand als C-Rohr
Personenabstand zu herunterhängender Freileitung = 20m, zu herunterhängender Fahrleitung = 10m
Gleicher Abstand auch bei PV-Anlagen, Strom auch bei Abschaltung weiterhin vorhanden!
Was sagt uns die Farbe einer Gasflasche?
Gelb = giftig/ätzend (Ammoniak, Chlor)
Rot = entzündbar (Methan, Acetylen)
Hellblau = oxidierend (Sauerstoff)
Grün = erstickend (Stickstoff, Schweißgas)
Graue Schulter = CO2
Braune Schulter = Acetylen
Weiß = Sauerstoff
Wie gliedern sich die Gefahrennummern?
1. explosive Stoffe
2. gasförmige Stoffe
3. entzündbare flüssige Stoffe
4. entzündbare feste Stoffe, selbstentzündliche Stoffe
5. oxidierende Stoffe
6. giftige/ansteckende Stoffe
7. radioaktive Stoffe
8. ätzende Stoffe
9. verschiedene gefährliche Stoffe (umweltgefährdend, heftige Reaktion, etc.)
Erste Ziffer gibt den Aggregatzustand wider, weitere Ziffer die zusätzliche Gefahr!
Verdopplung = erhöhte Gefahr
X = Stoff reagiert gefährlich mit Wasser
Wann kann bzw. muss die Feuerwehr tätig werden?
Art. 30 GG = Feuerwehrregelungen sind Sache der Länder, da kein Bundesgesetz besteht, in Hessen HBKG
MUSS:
Unmittelbare Gefahr, für ein geschütztes Rechtsgut, feuerwehrspezifische Gefahrenabwehr
(kein Handlungsermessen)
KANN:
Betroffene damit einverstanden ist,
Rechte Dritter unberührt bleiben (Wettbewerb),
Einsatzbereitschaft fortbesteht
Wozu kann eine Wärmebildkamera eingesetzt werden?
1. Lagebeurteilung (Wärmestelle, Feuerstelle finden)
2. Innenangriff (Orientierung, Auffinden Brandherd)
3. Nachlöscharbeiten (Glutnester finden)
4. Personensuche
5. Gefahrgut (Behälterfüllstand, Leckagen)
Infrarotstrahlung wird durch WBK gemessen.
Wozu dient der Vierfachvordruck?
Führungsmittel zur Informationsverarbeitung
Kommunikation in der TEL für ein- und ausgehende Nachrichten
Vorrangstufen: einfach, sofort, blitz, Staatsnot
Rotes Blatt immer an S 2
Gelbes Blatt immer zur Nachweis
Weißes Blatt bei ausgehenden Nachrichten verbleibt immer beim Verfasser (grün nach Absendung ebenso)
Erkundung A-Einsatz?
1. Welche Dosisleistung liegt vor?
2. Welches Nuklid?
3. Welche Strahlungsart?
4. Aggregatzustand?
5. Zustand der Umhüllung?
6. Sind A-Stoffe freigeworden?
7. Abschirmung möglich?
8. Gefahrenausbreitung?
Erkundung B-Einsatz?
1. Welcher B-Stoff ist vorhanden?
2. Welche Risikogruppe?
3. Welche Feuerwehr-Gefahrengruppe?
4. Sind B-Stoffe freigeworden?
5. Ansteckungsgefahr?
6. Zustandsform?
7. Menge?
8. Verpackungsstück?
9. Eigenschaften des B-Stoffes?
10. Desinfektion?
11. ggf. Schleusen oder Lüftungssystem vorhanden?
Erkundung C-Einsatz?
1. Sind Gefahrstoffe frei geworden?
2. Freisetzungsrate?
3. Menge?
4. Welcher Gefahrstoff?
5. Reaktionen möglich?
6. Eigenschaften?
7. vorhandene Sonderausrüstung beständig?
8. Gefahr der Hautresorption?
9. Sprengstoff?
10. Druckbehälter?
Welche Messgeräte stehen zur Ersterkundung zu Verfügung?
A-Einsatz: Personendosimeter, Dosiswarngerät, Dosisleistungswarngerät, Dosisleistungsmessgerät
Zusätzlich: Kontaminationsnachweisgerät
B-Einsatz: kein Messgerät vorhanden, nur Probeentnahmerucksack auf dem ABC-Erkunder
C-Einsatz: Ex-Messgerät, Sauerstoffmessgerät, IMS, PID
Welche Sicherheitstechnischen Kennzahlen kennen Sie?
Dampfdichteverhältnis: >1 = Dämpfe sind schwerer als Luft
Siedepunkt: je niedriger, desto gefährlicher – da gasförmig, niedriger SP heißt hoher Dampfdruck
Dampfdruck: hoch = rasche explosive Konzentration
Schmelzpunkt: je niedriger, desto gefährlich – schneller flüssig, schneller gasförmig
Zündtemperatur: je niedriger, desto rascher eigenständig brennbar
Flammpunkt: Entzündbarkeit der Gase/Dämpfe durch Zündquellen
Gefahrendiamant: Gesundheitsgefahr – Brandgefahr – sonstige Gefahr
Wassergefährdung: gering, mittel, hoch
Molare Masse: > 29g/mol = schwerer als Luft
Lauge oder Säure: Säuren sind ätzend & reagieren mit Wasser & sind teilweise brennbar, Laugen nur ätzend
Wassermischbarkeit: vollständig, mittelmäßig, nicht mischbar
EX-Bereich: großer Ex-Bereich gefährlich, ebenso niedrige UEG
AEGL-2-Wert: ppm-Wert erreicht, so kann mit einer schwerwiegenden und fluchtbehinderten Wirkung gerechnet werden, Wert bezieht sich auf 30 Min. oder 4. Stunden
Geruchsschwelle: ppm, wahrnehmbare Duftkonzentration, besser wenn unter AEGL-2-Wert
Was ist die Garantenpflicht?
Ergibt sich aus § 13 StGB (wird Feuerwehrbediensteter nicht tätig, so liegt eine unterlassene Hilfeleistung vor)
Personen müssen tätig werden:
- Aufgrund Gesetz (Feuerwehr = HBKG)
- Aufgrund Vertrag (-)
- Aus freiwilliger Gewährübernahme (privat, Person mit Ausbildung ist vor Ort…)
- Aus Gefahrengemeinschaft (eine Gruppe macht etwas Verbotenes…)
- Aus Ingerenz (vorangegangenes gefährliches Tun, Nichteinhaltung FwDV)
Wie sind die Versorgungsstufen beim Rettungsdienst?
Stufe 1 = alltäglicher Schutz, für den individuellen Notfall
Stufe 2 = flächendeckender Grundschutz, für eine Patientenablage am Schadensort
Stufe 3 = erhöhter Schutz, Aufbau eines Behandlungsplatzes
Stufe 4 = Sonderschutz, KatS-Einsatz
Was sind die Anzeichen für Durchzündungen?
Starke Rauchentwicklung, schnell aufsteigender Rauch, Flammenzungen, geschlossene + verrußte Scheiben, plötzliches Ansaugen von Luft bei Öffnung einer Tür/Fenster
Wie gefährlich sind brennbare Flüssigkeiten?
Es bilden sich brennbare Dämpfe/Gase oberhalb des Flüssigkeitsspiegels. Diese lassen sich durch Zündquellen entzünden. Hier ist der Flammpunkt entscheidend:
Kategorie 1 = Flammpunkt < 23 C, Siedepunkt < 35 C – extrem entzündbar (Bsp.: Benzin, Blausäure)
Kategorie 2 = Flammpunkt < 23 C, Siedepunkt > 35 C – leicht entzündbar (Bsp.: Aceton, Ethanol)
Kategorie 3 = Flammpunkt > 23 C, Siedepunkt < 60 C – entzündbar (Bsp.: Diesel, Kerosin)
Verdunstung passiert bereits vor und läuft nur an der Oberfläche ab.
Dämpfe sind immer schwerer als Luft (Ausnahme Blausäure) und sammeln sich in Senken und Vertiefungen, hierdurch sind Entzündungen an einer anderen Stelle möglich sowie ein Rückschlag der Flammenfront)
Was sind die Aufgaben der S-Funktionen (S 1 bis S 6)?
S1 = Personal/Innerer Dienst = Bereitstellen von Einsatzkräften, Stärkeübers., Führen des inneren Stabsdienstes
S2 = Lage = Lagefeststellung, Lagedarstellung, Informationsweitergabe an Behörden, Einsatzdokumentation
S 3 = Einsatz = Lagebeurteilung, Ordnung des Raumes, Führungs-Orga, Absperrmaßnahmen, Befehle
S 4 = Versorgung = Bereitstellen von Reserven, Hilfsmittel, Verpflegung, Unterkünfte
S5 = Presse- und Medienarbeit = Informationsaufbereitung, Medienbetreuung und –koordination
S 6 = IuK = Fernmelde-Orga, Gruppenaufteilung, Fernmeldeskizze, Führen der IuK-Einheiten, Nachweisung
Welche Standard-Betriebsarten gibt es beim Digitalfunk?
(FwDV 820 HE, Betrieblich-taktische Regelungen „npol“ im Digitalfunk der BOS in Hessen)
TMO:
Einzelruf = Gespräch zu einem gezielten Endgerät, Eingabe der Nummer + Sprechtaste, belegt 1 Schlitz
Zielruf = Gespräch zu einem Endgerät, Eingabe der Nummer + Hörer, belegt 2 Schlitze
Gruppenruf = Standard, einer spricht – alle hören
Achtung: insgesamt stehen pro Basisstation nur 7 Schlitze zur Verfügung.
Kategorien zur Abdeckung:
0 = Fahrzeugfunkversorgung vorhanden
1 = Handsprechfunkversorgung im Freien am Kopf
2 = Handsprechfunkversorgung im Freien am Gürtel
3 = Handsprechfunkversorgung in Gebäuden am Kopf
4 = Handsprechfunkversorgung in Gebäuden am Gürtel (86 % in Hessen)
DMO:
Direktbetrieb an der Einsatzstelle, ggf. Repeater
Grundsätzlich Gruppenruf, ein Einzelruf ist zwar möglich – sollte jedoch unterbleiben (Betrieb dann blockiert)
Wie ist das Zusammenspiel zwischen ILS und dem RD?
§ 6 HRDG = Träger des Rettungsdienstes sind die Landkreise/kreisfreien Städte,
(bodengebunden, Wasserrettung und Bergrettung)
= Luftrettung zentrale Zuständigkeit durch das Land
= Land erstellt Rettungsdienstplan (grundlegende Festlegungen, z.B. Hilfsfrist, Qualifikation,…)
= Rettungsdienstbereichsplan erforderlich (Organisation der rettungsd. Versorgung im Hoheitsgebiet)
Zentrale Leitstellen sind durch die Träger vorzuhalten und ständig in Betrieb zu halten!
(integriert heißt: FW + RD + KatS - Fachaufsicht durch RP, Zusammenschlüsse sind möglich)
Leistungserbringer im RD: FW, Hilfs-Orga, private Dritte, Landkreise eigenständig, …
Hilfsfrist: 10 Min. RTW bis zu öffentlichen Straße, 15 Min. bei NEF, 90 % Erfüllungsquote ist einzuhalten.
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