Definitionen Epileptischer Anfall und Epilepsie
Welche Arten von Beginn kann ein epileptischer Anfall haben?
fokaler Beginn
bewusst/ nicht bewusst erlebt
generalisierter Beginn
unbekanter Beginn
Epilepsie Diagnostik
• Anamnese einschließlich Symptomatik, Frage nach Auslösesituationen, Häufigkeit
• Bildgebende Methoden: EEG, MRT
• Labor, Liquor
• Ausschluss weiterer Erkrankungen
Welche Psychischen Erkrankungen kommen bei Epilepsie häufiger vor?
Angst und Depressionen
Indikation Neuropsychologie bei Epilepsie
Kognitive Beeinträchtigungen finden sich bei Patient:innen mit Epilepsie häufig schon zu Beginn der Erkrankung, teilweise schon vor dem ersten Anfall (Norman et al. 2021)
bedeutsame kognitive Einbußen im Verlauf können Anzeichen für einen dynamischen Krankheitsprozess oder mögliche Nebenwirkungen der anfallssuppressiven Behandlung sein (Witt & Helmstädter 2017)
Ist Psychotherapie die Behandlung erster Wahl bei Epilepsie?
nein aber zusätzlich
Wieso kann Psychotherapie bei Epilepsie hilfreich sein?
Psychische Zustände und Anfallskontrolle stehen in Wechselwirkung.
Psychotherapeutische Behandlung bei Patient:innen mit Epilepsie können zu einer Reduktion der Frequenz von epileptischen Anfällen führen.
-> Datenlage zur Bewertung der Wirkung anfallsbezogener psychotherapeutischer Interventionen auf die Anfallskontrolle nicht eindeutig.
Entspannungsverfahren bei Epilepsie: wieso und S3-Empfehlug
• Patient:innen mit Epilepsie benennen Stress wiederholt als einen der häufigsten Anfallsauslöser (Novakova et al. 2013) und haben ein Interesse an komplementären Therapieverfahren wie z.B. Yoga und Meditation
• Randomisierte, kontrollierte Studie (RCT) zeigte eine signifikante Reduktion der Anfallsfrequenz bei Patient:innen mit Epilepsie, die über drei Monate hinweg regelmäßig progressive Muskelrelaxation in Kombination mit Atemübungen angewandt hatten
Functional Neurological Disorders (FND): Definition
„Krankheitszustände, bei denen Symptome wie Lähmungen, Konvulsionen oder Schwindel im Vordergrund stehen, diese jedoch nicht durch eine spezifische strukturell-pathologische Schädigung des Nervensystems verursacht werden“ - Popkirov, 2020
„Nicht bewusst steuerbare, aber aufmerksamkeitsabhängige Verzerrungen der sensiblen Wahrnehmung und Willkürmotorik entlang intuitiver und erlernter Symptomschablonen und Krankheitserwartungen.“
Häufige Formen von Funktionellen neurologischen Störungen (FND)
Häufige Formen
• Sensomotorisch: Tremor, Myoklonien, Paresen, Taubheit
• Paroxysmale Phänomene: Dissoziative Anfälle (Epilepsie-, Synkopenartig)
• Komplexe Psychovegetative Störungen: Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schwindel
—> Dissoziative Störung ist eine Unterkategorie von FND
Wieso Begriff “funktionell” bei FND?
Terminologie
• Häufig als nicht-organisch, somatoform, psychogen oder dissoziativ bezeichnet
• Bezeichnung „funktionell“ Vorteil: ätiologisch neutral, nicht stigmatisierend, dabei ausreichend spezifisch
Erklärung der Entstehung von FND
• Freud‘sche Konversion und Dissoziation nach Janet nicht mehr aktuell
• Heute: Systemtheoretische Gesamtkonzepte, Biopsychosziales Modell
• Erklärungsansatz: Lernprozesse und Fehlanpassungen können in Verbindung mit Vernachlässigung, Missbrauchserfahrungen, akuten Krankheitszuständen oder andere Belastungen bevorzugt auftreten
Epidemologie FND
• Jährliche Inzidenz bei 6/100.000 Kinder unter 16 Jahren
• Lebenszeitliche Prävalenz bei Jugendlichen bei 0,7% (Lieb et al 2000)
• wichtige Prädisponierende Risikofaktoren: Adverse Childhood Experiences (ACE); zwanghafte Persönlichkeitsstile
Was ist PNEA?
PNEA = Psychogener Nicht-Epileptischer Anfall
Dissoziative Störung mit neurologischen Symptomen
nichtepileptischer Anfall
Wie viele Patienten mit Epilepsie haben PNEA?
Komorbiditäten?
Psychotherapie bei PNEA?
In welcher Altersgruppe am häufigsten PNEA?
Diagnostik PNEA: wichtige klinische Befunde die eher auf PNEA als auf Epilepsie hinweisen
Narrative Hinweise auf PNEA
Fokus in Psychotherapie bei PNEA
Differentialdiagnostik
Epileptischer Anfall vs PNEA
Last changed6 hours ago