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3) Persönlichkeit und Psychopathologie

PM
by Pia M.

Was ist eine psychische Störung laut DSM-5?

  1. Syndrom mit klinisch bedeutsamen Störungen in Kognition, Emotionsregulation oder Verhalten

    ➡ Problem: Wo zieht man die Grenze zwischen „normalen“ und „klinisch relevanten“ Symptomen, z. B. bei Angst und Depression?

    ➡ Beispiel: Jeder Mensch fühlt sich gelegentlich traurig oder ängstlich – aber wann wird es zur „Störung“?

  2. verbunden mit erheblichem Leidensdruck oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Lebensbereichen.

    • ABER: Diese Definition ist oft ungenau, im Gegensatz zu klar definierten Diagnosen wie einer geistigen Behinderung (z. B. IQ unter 70, basierend auf Forschung).

  3. Eine psychische Störung darf keine normale oder kulturell akzeptierte Reaktion auf eine Belastung sein.

    ➡ Beispiel: Der Tod eines geliebten Menschen führt fast immer zu Trauer.

    • DSM-4 hatte eine 2-Monats-Grenze, danach wurde Trauer als Depression diagnostiziert.

    • DSM-5 hat diese Grenze aufgehoben – eine schwierige Abgrenzung bleibt bestehen.

  4. Die Symptome müssen eine Dysfunktion in psychologischen, biologischen oder entwicklungsbedingten Prozessen widerspiegeln.

    Problem: Oft unklar, was als „Dysfunktion“ gilt, da viele psychische Störungen noch nicht vollständig verstanden sind. ➡ Beispiel:

    • Depression ist mit einer Dysregulation von Neurotransmittern wie Serotonin verbunden – aber nicht jeder Depressive hat einen Serotoninmangel.

    • Es gibt keine klaren biologischen Marker für viele psychische Störungen.

  5. Eine psychische Störung darf nicht nur eine Folge von sozialen, politischen oder religiösen Konflikten sein.

    Beispiel: Homosexualität wurde bis 1973 als psychische Störung im DSM geführt – heute nicht mehr.

    • Paraphilien (z. B. sexuelle Vorlieben) werden im DSM-5 nur dann als „Störung“ eingestuft, wenn sie Leid oder Beeinträchtigungen verursachen.

    • Schwierige Abgrenzung bei nicht-konformen Verhaltensweisen, z. B. extremen politischen oder religiösen Überzeugungen.

    Problem: Definitionen sind teilweise subjektiv und von gesellschaftlichen Normen abhängig.


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Pia M.

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