Welche der folgenden Aussagen zur individuellen Bezugsnorm ist zutreffend?
a) Rückmeldungen durch Lehrkräfte unter Heranziehung der individuellen Bezugsnorm sind besonders bei der Förderung von misserfolgsorientierten Schülern sinnvoll.
b) Bei der individuellen Bezugsnorm wird die Leistung einer Person in Bezug zu den Leistungen anderer Personen gesetzt.
c) Bei der individuellen Bezugsnorm werden Leistungen in einem Bereich mit Leistungen in anderen Bereichen verglichen.
d) Rückmeldungen durch Lehrkräfte unter Heranziehung der individuellen Bezugsnorm sind besonders bei der Förderung von misserfolgsorientierten Schülern schädlich.
Wodurch zeichnen sich die Attributionen misserfolgsorientierter Schülerinnen und Schüler aus?
„Misserfolgsmotiv“: Schüler mit hohem Misserfolgsmotiv meiden Leistungssituationen.
· Misserfolg —> internal-stabil gemessen, attribuiert. „Wenn ich schlecht war, war ich es selbst (zu dumm).“
· Erfolg —> external-variabel attributiert. „Wenn ich gut war, waren es die Umstände (Glück, Zufall, leichte Klausur)“
· Kausalattribution: Zuschreibung von Ursachen für Erfolge und Misserfolge.
Im Vergleich erfolgsorientierte SuS:
· War ich gut, waren das meine Fähigkeiten und Anstrengungen
· War ich schlecht war die Klausur zu schwer.
In der Entwicklungspsychologie spielen Menschenbildmodelle eine wichtige Rolle. Nennen Sie zwei dieser Modelle und dazu jeweils eine passende theoretische Richtung
· Organismische Modelle: Mensch als biologisches System (Piagetsche Theorien): Selbstreproduktion, Handeln
· Mechanistische Modelle: Mensch als komplexe Maschine (Behaviorismus): Reaktivität und Determinismus, bloßes Verhalten
Welcher der folgenden Aussagen über die Methoden der Entwicklungspsychologie stimmen Sie zu?
a) Längsschnittstudien eignen sich besonders ihrer Ökonomie wegen für die Forschung.
b) Sequentielle Versuchspläne sollen die Vorteile der Längs- und Querschnittstudien vereinen.
c) Experimente spielen in der Entwicklungspsychologie eine untergeordnete Rolle.
d) Mit Querschnittstudien kann man das Problem von Kohorteneffekten besonders gut umgehen.
e) Retrospektive Studien sind grundsätzlich für die entwicklungspsychologische Forschung ungeeignet, da sie voller Gedächtnis- und Berichtfehler sind
b) Sequentielle Versuchspläne sollen die Vorteile der Längs- und Querschnittstudien vereinen. —-> stimmt, da Kombi beider
Welche der folgenden Aussagen über die Methoden der Entwicklungspsychologie ist FALSCH? (1 P.) (VL 2)
a) Ein Problem von Längsschnittstudien ist die sog. Experimentelle Mortalität.
b) Mit Längsschnittstudien kann man das Problem von Kohorteneffekten umgehen.
c) Sequentielle Versuchspläne sollen die Vorteile von Längs- und Querschnittstudien vereinen.
d) Experimente spielen in der Entwicklungspsychologie so gut wie keine Rolle.
e) Gedächtnis- und Berichtsfehler können bei retrospektiven Studien ein Problem sein.
Beschriften und füllen Sie das untere Vier-Felder-Schema so aus, dass eine Typologie zur Ordnung von Entwicklungstheorien entsteht.
Welche Aussage zur Freudschen Theorie ist korrekt?
a) Der Ödipuskomplex wird im Regelfalle so gelöst, dass eine Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil stattfindet.
b) Mädchen entwickeln laut Freud ein strengeres Über-Ich als Jungen.
c) Die Latenzphase umfasst in etwa die Zeit der Sekundarstufe.
d) Die Latenzphase umfasst in etwa die Kindergartenzeit.
Erikson baut insofern auf Freud auf, als er…
a) insbesondere Freuds Ausführungen zur Psychosexuellen Entwicklung von Mädchen als grundlegend erachtet
b) auch vom Junktim von Heilen und Forschen ausgeht
c) Freuds Überlegungen zur lebenslangen Entwicklung aufgreift und vertieft
d) Freuds Überlegungen zur Identitätsentwicklung in der Adoleszenz aufgreift und vertieft
—> Erikson untersuchte v.a. Kindheit und Gesellschaft (z.B. Kindererziehung der Sioux; Psychozentrale Entwicklung; kommt ebenfalls nicht ohne das Soziale aus)
Welche Annahme teilen Erikson und Freud?
a) Es gibt ein Junktim von Heilen und Forschen.
b) Die Identitätsthematik ist im gesamten Lebenslauf bedeutsam.
c) Die Bewältigung des Ödipuskomplexes führt zur Ausbildung des Ichs.
d) Experimente sind der Königsweg der psychoanalytischen Erkenntnis.
Welche Methode hat Erikson angewandt?
a) Das Gruppendiskussionsverfahren
b) Das Experiment
c) Die teilnehmende Beobachtung
d) Das narrative Interview
Welche der folgenden Aussagen zum formal-operatorischen Stadium ist korrekt? Erst in diesem Stadium….
a) sind Kinder/Jugendliche zur Perspektivenübername fähig.
b) sind Kinder/Jugendliche wissenschaftlich experimentell.
c) produzieren Kinder Jugendliche keine animistischen Deutungen mehr.
d) verfügen Kinder/ Jugendliche über das Konzept der Mengeninvarianz.
Inwiefern kann man behaupten, dass die tertiäre Kreisreaktion – wie rudimentär auch immer – eine Vorwegnahme der formal-operatorischen Stufe ist?
da sie erste Ansätze abstrakten Denkens und Problemlösens zeigt (Experimentierverhalten und Hypothesentesten)
ABER: tertiäre Kreisreaktion nur einen kleinen Teil der formal-operatorischen Stufe ausmacht.
—>In der formal-operatorischen Stufe entwickeln Kinder komplexere Denkfähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, abstrakt zu denken, hypothetische Überlegungen anzustellen und systematisch zu reflektieren.
Assimilation und Akkomodation sind wichtige Begriffe in Piagets Theorie. Welche Aussage dazu ist zutreffend?
a) Assimilation ist die Einpassung von Umweltanforderungen in bereits bestehende kognitive Strukturen.
b) Assimilation ist die Anpassung kognitiver Strukturen an Umweltanforderungen durch die Veränderung dieser Strukturen. (wäre Akkomodation)
c) Akkomodation ist die Einpassung von Umweltanforderungen in bereits bestehende kognitive Strukturen.
d) Akkomodation ist nur ein anderes Wort für Äquilibration.
Begriffe Assimilation, Akkomodation und Äquilibration
Assimilation = Prozess bei dem das Individuum die Realität in seine aktuelle kognitive Organisation einpasst
Akkommodation: Prozess der Anpassung der kognitiven Organisation an die Erfordernisse der Wirklichkeit
Äquilibration: Veränderung des Organismus oder der Umwelt führen zu einem Ungleichgewicht, das wieder ausgeglichen werden muss.
. Eine zentrale Annahme der kulturhistorischen Schule Vygotskijs besagt, dass…
a. das Intrapsychische zuerst Interpsychisches war.
b. das Intermentale zuerst Intramentales war.
c. die Zone der proximalen Entwicklung der Zone der aktuellen Entwicklung „hinterherhinkt“.
d. das, was zwischen Individuen ist, zuerst im Individuum war.
Vygotskij gilt unter anderem deswegen als Gegenspieler Piagets, weil…
a) er von einer qualitativen und nicht von einer quantitativen Entwicklung ausging.
b) er die Soziogenese des Bewusstseins betont hat.
c) er die Rolle der Sprache in der Entwicklung vernachlässigt hat.
d) er die Rolle der Emotion in der Entwicklung vernachlässigt hat.
e) er ganz andere Forschungsmethoden als Piaget angewandt hat.
Welche Methode hat Piaget angewendet?
a) Das narrative Interview.
b) Das problemzentrierte Interview.
c) Das Gruppendiskussionsverfahren.
d) Das klinische Interview.
e) Das Addult-Attachment Interview.
f) Das fokussierte Interview.
g) Das ero-eptische Interview.
„Heinz sollte das Medikament stehlen. Das ist zwar gegen das Gesetz, aber in diesem Falle muss man sich über das bestehende Gesetz hinwegsetzen, schließlich sind die Gesetze für die Menschen und nicht die Menschen für die Gesetze da.“ Das ist in der Kohlbergschen Theorie eine Antwort, die …(VL 6 Moralische Entw.)
a) dem postkonventionellen Niveau entspricht. b) dem konventionellen Niveau entspricht.
c) ausschließlich von Erwachsenen geäußert wird.
d) an Prinzipien des Austauschs orientiert ist.
e) nur von Männern geäußert wird.
a) dem postkonventionellen Niveau entspricht.
(Orientierung an universellen ethischen Prinzipien = Stufe 5/6; diese im Sinne aller)
Heinz sollte das Medikament für seine Frau stehlen. Schließlich steht man in der Familie füreinander ein.‘‘ Dies wäre im Kohlbergschen Stufenmodell eine Antwort … (1Pkt) (VL 6)
a) auf Stufe 3
b) auf Stufe 4
c) auf dem postkonventionellen Niveau
d) auf dem präkonventionellen Niveau
e) die insbesondere von Frauen geäußert wird
(Orientierung an zwischenmenschlichen Beziehungen + Loyalität ggü. der Familie; siehe Spalte 2, Zeile 3 = konventionellesStadium)
In welcher empirischen Methode erarbeitet Kohlberg vor allem sein Modell? (1Pkt) (VL6)
a) Beobachtungen
b) Experimente
c) Fragebögen
d) Interviews
e) Psychologische Tests
Lawrence Kohlberg ist insofern Piagetianer, als er…
a) eine kognitive Entwicklungspsychologie der gesamten Lebensspanne vorlegt.
b) ebenfalls Testverfahren als Methode der Wahl ansieht.
c) ebenfalls ein hard-stage-Modell der Entwicklung vorlegt.
d) ebenfalls ein soft-stage-Modell der Entwicklung vorlegt.
—> kein Rückfall in frühere Phasen möglich
Gilligan kritisiert an Kohlberg, dass
a) seine Aussagen nur auf Interviewdaten beruhen.
b) er seine Theorie auf das Kindes- und Jugendalter beschränkt hat.
c) seine Theorie Frauen bevorzugt.
d) seine Theorie lediglich eine Moral der Gerechtigkeit vorsieht.
—> Carol Gilligan kritisierte Lawrence Kohlbergs Theorie der moralischen Entwicklung insbesondere dafür, dass sie hauptsächlich auf einer „Moral der Gerechtigkeit“ basiert, die mehr auf rechtlichen und abstrakten Prinzipien fokussiert ist und dabei die „Moral der Fürsorge“ vernachlässigt. Gilligan argumentierte, dass Kohlbergs Theorie die moralischen Perspektiven und Erfahrungen von Frauen nicht ausreichend berücksichtigt, da Frauen tendenziell stärker eine Ethik der Fürsorge und Verantwortung gegenüber anderen betonen.
Gilligan behauptet, dass…
a) Frauen die besseren Menschen sind
b) Frauen ein autonomes Selbst ausbilden, Männer dagegen ein relationales
c) Frauen einer Moral der Fürsorge folgen
d) Frauen das Heinz- Dilemma nicht verstehen
Carol Gilligan hat behauptet, dass…
a) es auch eine Moral der Fürsorge gibt.
b) Männer ausschließlich an einer Moral der Gerechtigkeit orientiert seien.
c) man erst mit psychometrisch validen Fragebogenverfahren in der Lage sei, etwas über die Moralentwicklung herauszufinden.
d) geschlechtsspezifische Unterschiede im Hinblick auf die Moralentwicklung v.a. biologisch bedingt sei.
Nennen Sie zwei „emotionsrelevante Fertigkeiten“, die zu einer vollständigen emotionalen Entwicklung gehören.
· Entwicklung komplexer Gefühle
· Bewusstwerden und Bemeistern der Differenz zwischen Ausdruck und Erleben
Warum werden Mädchen in der Adoleszenz eher depressiv als Jungen? Erläutern Sie zwei der in der einschlägigen Literatur diskutierten Annahmen hierzu.
· Mädchen werden eher depressiv, weil sie sich Dinge mehr zu Herzen nehmen / Probleme näher an sich heranlassen.
· Hormonumstellung (vlt. Pille, postnatale Depression, Depression in Wechseljahren? immer wieder)
· Von Mädchen wird erwartet, dass sie sich früh mit doppelten Rollenübernahmen beschäftigen.
· Es besteht noch die Ansicht, dass Mädchen den Haushalt neben dem Beruf bewältigen sollen.
—> Doppelbelastung, wissen bereits was von ihnen erwartet wird.
· Männer haben stärkere Selbstwirksamkeit und neigen eher zu Suchtverhalten
Ein Student aus Finnland befindet sich zu einem Sprachlernaufenthalt in Bayreuth. Er weiß, wie man in Deutschland andere Menschen duzt oder siezt - aber er weiß nicht, ob er den 40-jährigen Verkäufer in einem Kiosk nun duzen oder siezen soll. Welche sprachliche Kompetenz muss er noch ausbauen?
a) Phonologische Kompetenz
b) Semantische Kompetenz
c) Grammatische Kompetenz
d) Pragmatische Kompetenz
e) Narrative Kompetenz
d) Pragmatische Kompetenz (= kommunikativer Sprachgebrauch)
. Eine Austauschstudentin aus China befindet sich zu einem Sprachlernaufenthalt in BT. Ihr fällt lediglich die korrekte Intonation im Deutschen schwer. Welche sprachliche Kompetenz muss sie dann noch ausbauen?
a) phonologische Kompetenz
b) Lautierungskompetenz
c) Prosodische Kompetenz
d) Linguistische Kompetenz
e) Pragmatische Kompetenz.
c) Prosodische Kompetenz —> Betonung, Intonation und Melodie
Welche der folgenden Aussagen zur Sprachentwicklung ist richtig?
a) Eine bilinguale Erziehung führt zwangsläufig zu einer doppelten Halbsprachlichkeit.
b) Wer im Alter von eineinhalb Jahren die 50-Wort-Grenze noch nicht erreicht hat, wird sicher in seiner weiteren Entwicklung mit Sprachproblemen kämpfen müssen.
c) Bereits das Ehepaar Stern konnte zentrale Aspekte der Sprachentwicklung in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wissenschaftlich herausarbeiten.
d) Jerome Bruner gilt als Nativist in der Sprachentwicklungspsychologie.
Welche Aussage zur Sprachentwicklungspsychologie ist zutreffend?
a) Noam Chomsky gilt als Interaktionist.
b) Jerome Bruner gilt als Nativist.
c) Jerome Bruners Theorie der Sprachentwicklung gilt als eine Outside-In-Theorie
d) Noam Chomsky geht vom LASS aus.
e) Jerome Bruner geht vom LAD aus.
f) Jerome Bruner geht von einer Universalgrammatik aus.
Die Sprachentwicklungstheorie von Noam Chomsky gehört zur Familie der …
a) endogenistischen Theorien
b) Selbstgestaltungstheorien
c) interaktionistischen Theorien
d) exogenistischen Theorien
a) endogenistischen Theorien —> Fähigkeit allen angeboren, also von innen heraus; Subjekt + Umwelt passiv (Menschenbildmodell)
Die Entwicklungspsychologie gehört…
a) zur Physiologischen Psychologie
b) zu den angewandten Disziplinen der Psychologie
c) zu den Grundlagendisziplinen der Psychologie
d) zur Methodenlehre
Wichtige Vertreter der Entwicklungspsychologie sind:
a) Alvy Singer und Annie Hall
b) John B Watson und Rosalind Raynor
c) Inge und Walter Jens
d) Clara und William Stern
e) Thomas und Golo Mann
Erläutern Sie die Freud`schen Konzepte ,,Es``, ,,Ich`` und ,,über-ich‘‘ .
· Über-Ich: Kontrollinstanz, Vertreter der gesellschaftlichen Normen, die wir im Laufe der Entwicklung verinnerlichen
· Ich: ist der Außenwelt zugewandt und vermittelt zwischen Außenwelt, Über-Ich und Es-Impulsen. Die Abwehrmechanismen sind eine Funktion des Ichs
· Es: der „dunkle“ unzugängliche Teil unserer Persönlichkeit (Treibimpulse)
Sigmund Freud formuliert als Anliegen einer psychoanalytischen Behandlung „Wo Es war, soll Ich werden“. Warum?
Es = „dunkle“, unzugängliche Teil unserer Persönlichkeit
“Ich“ = der Außenwelt zugewandte Persönlichkeit
—> Man soll seine nach außen gewandte Persönlichkeit auf derjenigen aufbauen, die man nicht zeigen möchte (Identität auf Lüsten/Neigungen aufbauen) !
Führen Sie ein Argument für die Freud’sche Psychoanalyse ins Feld und erläutern sie es knapp.
Z.B. Auseinandersetzung mit Ängsten durch therapeutische Settings —> Heilen durch Reden / Traumdeutung
Im Model Marcias gibt es verschiedene ,,Identitätszustände‘‘. Bitte nennen Sie diese!
· Diffuse Identität: keine Festlegung für Beruf oder Werte
· Moratorium: gegenwärtige Auseinandersetzung mit beruflichen oder sonstigen Weltfragen
· Übernommene Identität: Festlegung auf Beruf oder Werte, die von den Eltern ausgewählt wurden
· Erarbeitete Identität: Festlegung auf Beruf und Wertposition, die selbst ausgewählt wurde
Stellen Sie den Umschüttversuch von Piaget dar.
> zur Untersuchung des kindlichen Verständnisses von Konzentration (und wie sich dieses entwickelt); 4 Schritte:
· Das Kind beobachtet, wie die gleiche Menge Flüssigkeit in beide Gläser (A und B) gegossen wird.
· Es wird festgestellt, dass der Flüssigkeitsstand in beiden Gläsern gleich hoch ist.
· Das Kind wird gefragt, ob in beiden Gläsern die gleiche Menge Flüssigkeit ist. Die meisten Kinder in diesem Alter bestätigen dies.
· Nun wird die Flüssigkeit aus einem der beiden gleich großen Gläser (z.B. aus Glas B) in das höhere und schmalere Glas (C) umgegossen.
· Das Kind beobachtet den Vorgang und sieht, dass der Flüssigkeitsstand in Glas C höher ist als in Glas A, obwohl die Menge der Flüssigkeit gleichgeblieben ist.
Befragung und Auswertung:
· Das Kind wird gefragt, ob nun in beiden Gläsern (A und C) immer noch die gleiche Menge Flüssigkeit ist.
· Kinder im präoperationalen Stadium (2 - 7 Jahre alt) neigen dazu zu sagen, dass im höheren und schmaleren Glas C mehr Flüssigkeit ist, da der Flüssigkeitsstand höher ist.
· Kinder im konkreten operationalen Stadium (etwa 7 bis 11 Jahre alt) erkennen, dass die Menge der Flüssigkeit gleich geblieben ist, unabhängig von der Form des Glases.
Welche der folgenden Aussagen zum Umschüttversuch von Piaget ist korrekt?
a) Der Umschüttversuch kann erst von Kindern in der formal-operatorischen Stufe richtig gelöst werden.
b) Das Denken derjenigen Kinder, die den Umschüttversuch richtig lösen können, zeichnet sich noch durch Zentrierung und Irreversibilität aus.
c) Kinder, die den Umschüttversuch richtig lösen können, befinden sich in der prä-operatorischen Stufe
d) Kinder, die den Umschüttversuch richtig lösen können, befinden sich in der konkret-operatorischen Stufe
e) Bereits in der sensumotorischen Stufe können Kinder den Umschüttversuch richtig lösen.
—> in der Stufe davor (prä-operationales Stadium) neigen sie eher dazu zu sagen, dass mehr Wasser im Glas ist
Erläutern sie den Unterschied zwischen Motiv und Motivation.
Motiv = relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal, das als innerer Antrieb dient und Verhalten in bestimmten Situationen leitet. Motive sind spezifische Bedürfnisse oder Wünsche, die das Verhalten beeinflussen.
Bsp.: Bedürfnis nach sozialer Anerkennung, Macht oder Zugehörigkeit
—> stabile innere Antrieb / das Bedürfnis.
Motivation = aktuelle Prozess, bei dem Motive aktiviert werden und eine Person dazu bewegen, in einer bestimmten Weise zu handeln. Motivation ist die Gesamtheit aller inneren und äußeren Anreize, die das Verhalten in einer gegebenen Situation steuern
Bsp.: Wenn jemand, der das Motiv der sozialen Anerkennung hat, bei einer Präsentation besonders gut abschneiden möchte, um Anerkennung von Kollegen zu erhalten, dann ist die konkrete Motivation in diesem Moment der Wunsch, durch die gute Leistung Anerkennung zu bekommen.
· Extrinsische Motivation durch Anreize der antizipierten Folgen - Intrinsische Motivation durch Reiz der Handlung allein
· Intrinsische Motivation=aus sich selbst heraus, Belohnung des Tuns einer Handlung ist die Handlung selbst (z.B. Interesse) Extrinsische Motivation=Tun als Mittel zum Zweck (manchmal Voraussetzung dafür, dass intrinsische Motivation sich entwickelt)
—> aktueller Zustand oder Prozess, bei dem Bedürfnis aktiviert wird + zu konkretem Verhalten führt
Nennen sie zwei mögliche Chancen und zwei mögliche Risiken von Peer-Gruppen im Jugendalter.
Chancen:
Risiken:
· Soziale Unterstützung + Zugehörigkeit
· Entwicklung von Sozialkompetenzen
· Druck zur Konformität + negative Einflüsse
· Ausschluss und Mobbing
Welche Aussage zur „Zone der proximalen Entwicklung“ (ZPE) ist zutreffend?
a) Dieses Konzept geht auf Jean Piaget zurück.
b) Die ZPE kann durch „herkömmliche“ Intelligenzverfahren ermittelt werden.
c) Die ZPE wird der Zone der aktuellen Entwicklung gegenübergestellt.
d) Die ZPE wird erst im formal-operatorischen Stadium erreicht.
e) Die ZPE wird der Zone der nächsthöheren Entwicklung gegenübergestellt.
f) Die ZPE wird dem ZOH gegenübergestellt.
Was versteht man in der Entwicklungspsychologie allgemein unter Entwicklung?
= physische, kognitive und soziale Veränderung des Individuums im Zeitablauf —> es wird also der Wandel des psychischen Funktionierens über die Zeit hinweg betrachtet.
Was kennzeichnet reflexive Subjektmodelle?
= Mensch als rational Handelnder —> Subjektivität, Intentionalität, Reflexivität, Handeln
· Ohne mechanistische Modelle erklärbar; eigener Wille an erster Stelle
· Beispiel: Humanistische Psychologie
Nennen und erläutern Sie zwei Bedeutungsvarianten von „Tiefenpsychologie“.
· Topologisch: Schichtenmodell der Systeme unbewusst – vorbewusst – bewusst
—> „tief“ sind die unbewussten Prozesse und die verdrängten Triebe
· Genetisch: das Früher, Ältere; die ersten Jahre sind entscheidend für die Persönlichkeitsentwicklung - „Tiefe“ als das Primäre: das Unbewusste
—> “tief“ ist das Psychische an sich
Was bedeutet synchrone, was diachrone Identität und wo gibt es dort jeweils „Einfalstore“ für Identitätskrisen?
Synchrone Identität: Persönlichkeit bleibt über die Situation hinweg gleich —> Kohärenz
· Einfalstore für Identitätskrisen: Wenn das Selbstbild oder die Identität nicht mit den Erwartungen der Gesellschaft, den Rollen oder den eigenen inneren Werten übereinstimmt.
Diachrone Identität: Persönlichkeit bleibt über die Zeit hinweg gleich —> Kontinuität
· Einfalstore für Identitätskrisen: Identitätskrisen können hier auftreten, wenn es zu Diskontinuitäten oder Inkongruenzen zwischen vergangenen Identitätsphasen und der aktuellen Identität kommt. Beispielsweise kann der Übergang von einer Lebensphase zur nächsten (z.B. von der Jugend zur Erwachsenenzeit) zu einer Überprüfung und möglicherweise zu einer Neuausrichtung der Identität führen.
Mit welcher Methode wird das Leistungsmotiv erfasst?
a) mit dem TGV
b) mit dem TAT
c) mit dem Rorschach-Test
d) mit dem TNT
e) mit dem Freiburger-Persönlichkeits-Inventar
f) Mit dem HAWIE
b) mit dem TAT Das Thematische Apperzeptionstest (TAT) ist ein weit verbreitetes projektives Verfahren zur Messung verschiedener Persönlichkeitsmerkmale, einschließlich des Leistungsmotivs.
Ordnen Sie korrekt zu!
Produktionsdefizit
Nutzungsdefizit
zu
Schulanfänger
Kindergartenkinder
Produktionsdefizit > Jüngere Kindergartenkinder
Nutzungsdefizit > Vorschulkinder oder Schulanfänger, Kinder im frühen Schulalter
Was ist KEIN wesentliches Merkmal eines Experiments?
a) Planmäßigkeit
b) Variablenkontrolle
c) Einmaligkeit
d) Systematische Variation
Welches Stichwort passt am stärksten zur qualitativen Sozialforschung?
a) Interpretative Analysen
b) Hypothesentestung
c) Nomothetisch
d) Mehrebenenanalysen
Die Psychologin Terrie Moffitt unterscheidet zwischen zwei Formen der Entwicklung anti-sozialen Verhaltens. Benennen Sie diese beiden Formen.
· Life-time persistent (antisocial behavior)
· Adolescence limited (antisocial behavior)
Auf die Frage danach, warum sich die Wolken bewegen, antwortete ein Kind, dass sie eben auch nach Hause wollten. Diese Antwort spricht dafür, dass …
a) sich das befragte Kind noch in der sensumotorischen Phase befindet
b) sich das befragte Kind in der prä-operationalen Phase befindet.
c) sich das befragte Kind in der konkret-operationalen Phase befindet.
d) sich das befragte Kind in der formal-operationalen Phase befindet.
—> Kinder schreiben Objekten menschliche Eigenschaften zu
Zu den Stützstrategien, die für Lernprozesse eine wichtige Rolle spielen, gehört …
a) metakognitive Strategien.
b) Wiederholungsstrategien.
c) elaborative Strategien.
d) die Gestaltung der Lernumgebung.
e) die Überwachung der eigenen Lernerfolge.
f) die Planung der Lernschritte.
g) die Anwendung von Mnerotechniken.
Welche Theorierichtung betont eine den Menschen innewohnende Tendenz zur Selbstaktualisierung?
a) Kognitive Psychologie
b) Humanistische Psychologie
c) Biopsychologie
d) Tiefenpsychologie
e) Behaviorismus
Was ist kein Abwehrmechanismus im Sinne der Psychoanalyse
a) Projektion
b) Sublevation
c) Verdrängung
d) Identifikation mit dem Aggressor
e) Regression
f) Verkehrung ins Gegenteil
g) Intellektualisierung
Was kommt in der Ontogenese früher, was später? Ordnen Sie!
Integrität vs. Verzweiflung
Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl
Autonomie vs. Scham/Zweifel
Identität + Ablehnung vs. Identitätsdiffusion
1) Autonomie vs. Scham/Zweifel
2) Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl
3) Identität + Ablehnung vs. Identitätsdiffusion
4) Integrität vs. Verzweiflung
—> Autonomie, werken dann Identität; zuletzt Integrität!!
Was spricht dagegen, ein psychosoziales Moratorium der Identitätsbildung als ein universelles Phänomen anzusehen?
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