Dokumentieren- Warum?
Verpflichtet durch Berufsordnung §630 BGB, durch Krankenkassen etc.
Patient:innenakten
Praxisorganisation
Inhaltliche Aspekte
Juristische Gründe: Nachweis, dass Sie Ihren Informationspflichten nachgekommen sind, Haftung/Suizidalität
Abrechnung
Qualitätssicherung/Transparenz
Was nicht dokumentiert ist, hat nicht stattgefunden!!
Dokumentation: Was?
Praxisorganisation/Klinikorganisation
Patient:innendaten/Kontaktinformationen Mitbehandelne/Angehörige
Versicherungsstatus/Karte/ggf. Einwilligung Übermittlung an Abrechnungsdienstleister
Einverständniserklärungen (aufklärung, Datenschutz etc)
Warteliste
Ausgefüllte Formulare/Anträge
Sprechstunden, Behandlungskontakte (Datum, Zeit, Dauer)
Beantragte, abgerechnete und offene Leistungen
Korrespondenz mit Mitbehandelnden, Kostenträgern usw.
Einnahmen-Ausgaben (Material, Personal, Versicherungen)
Informationen zu Ansprechpartnern, Einrichtungen, Kliniken, Überweisende, Behörden)
Praxishandbuch (Festlegen Sprechzeiten, Kommunizieren, Webseite)
Fortbildungsnachweise
Datenschutzkonzept
Inhaltliche Aspekte (für Sie selbst)
ZU BEGINN
Grund Behandlungssuche, Überweisender
Berichtete Beschwerden, psychopathologischer Befund
Anamnese
Strukturiertes Interview
ICD Diagnosen: gesichert/Verdacht/Hauptdiagnose
Testdiagnostik
Konsiliarbericht, Vorbefunde, Medikation
Bericht an Hausarzt oder Entbindung dieser Pflicht
Abklärung Suizidalität
Therapieziele, Wünsche, Motivation
Subjektives Krankheitsmodell
Testdiagnostik für Störungen mit bezug auf Ressourcen
Fallkonzeption (Mikro/Makroanalyse), Plan des Vorgehens
Goal Attainment Scaling
IM VERLAUF
Nach jeder Sitzung Stundenprotokoll
Datum, Zeit, Diagnose
Psychotherapeutische Maßnahmen und Interventionen
Besondere Vorkommnisse
Auftreten. unerwünschte Therapiewirkungen und Besprechung
Einschätzung Suizidalität
Arbeitsblätter
Absprachen, Notfallpläne
Befunde von Mitbehandelnden
Wichtige Veränderungen/Anpassungen der Therapie/neue Diagnosen
Verlaufsmessungen Symptomfragebögen
Regelmäßige Patientenbögen
ENDE
Dokumentation des rechtzeitigen Thematisierens des Therapieendes und seiner Bedeutung
Dokumentation der Thematisierung der Veränderungen durch Therapie
Gemeinsame Entscheidungsfindung, ob und was nötig ist
Weiteres Vorgehen (z.b. Rückfallprophylaxe, Boostersitzungen)
Weiterbehandlung durch andere?, Berichte an diese
Abschlussdiagnostik
Ggf. Einverständnis Katamnese
Juristische Gründe:
Sind verpflichtet zu wahrheitsgemäßer und unverzüglicher Dokumentation
Abklärung Suizidalität und ggf. Maßnahmen mit genauer Zeit und Begründung
Ggf. Fremdgefährdung
Entscheidungen bei Güterabwägungen (z.b. Schweigepflicht brechen bei rechtfertiger Notwehr/Abwehr Gefahren)
Sind durch die KV und Gebührenordnungen verpflichtet zu dokumentieren, sonst haben Sie keinen Anspruch auf Vergütung
Dokumentieren, dass Sie Aufklärungs-, Informations-, und Einwilligungspflichten erfüllt haben, indem Sie entsprechenden Gespräche und Übergabe von Kopien vermerken und Unterlagen abheften
Achtung:
Korrekt aber verspätet -> mindert ggf. Beweiswert
Inkorrekt -> schriftliche Lüge, oft straflos aber verstoß gegen Berufsrecht
Nachträgliche Manipulation/Veränderung der Aufzeichnung (ohne Begrüdnung Korrektur): Urkundenfälschung
Benötigt genaue Information zu erbrachten Leistungen, Falschangaben sind Abrechnungsbetrug!
Weil nicht dokumentierte Sitzungen “nicht stattgefunden haben” ist es auch Abrechnugnsbetrug, wenn Stunde erbracht wurde aber nicht dokumentiert
Datenschutz
Informationelle Selbstbestimmung:
Haben Rechte an unseren personenbezogenen Daten. Niemand darf sie ohne Einwilligung an Dritte übermitteln/verarbeiten (geregelt durch DSGVO) -> Ausnahmen gesetzlich geregelt
Ziel: Schutz des einzelnen vor Nachteilen durch Verfügbarkeit von Informationen
Jeder hat Recht:
Auskunft erhalten
Löschen zu lassen
Korrigieren lassen
Gesundheitsdaten benötigen Datenschutzkonzept für ihre Praxis:
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