Was ist Lebenslanges Lernen und wesshalb ist es wichtig'?
Lebenslanges Lernen = Herausforderung & Entwicklungsaufgabe
Wichitg:
Gesellschaft wird immer älter durch Demografischen Wandel führt dazu,
dass die Lebenserwartung steigt, da das Leben aktiver gestaltet werden kann
Voraussetzungen und Rahmenbedingungen verändern sich z.B. durch den
Prozess der Digitalisierung – Transformation analoger Werte in ein digitales
Format z.B. Bücher werden auf Tablet gelesen
Wissenserwerb bei Kindern und Jugendlichen -> gesellschaftliche Produktions-
und Reproduktionsaufgaben + Weichen für Teilhabechancen an Bildung
u. WB stellen (ungleich verteilt)
Wissenserwerb bei Erwachsenen -> berufsbezogener Kontext z.B. Aufstiegsfortbildung
und dient dem Erhalt gesellschaftlichen Teilhabe
Was bedeutet der Begriff Geragogik?
in den 60er: Systematische wissenschaftl. und praktische Auseinandersetzung mit der Bildung und dem Lernen Älterer Menschen
Nach Buboltz : Wissenschaftliche Disziplin die..
… sich am Leitbild von Partizipation und Menschenwürde orientiert
… Bildungsprozesse der 2. Lebenshälfte erforscht
… Bildungskonzepte mit Älteren für das Alter entwickelt und erprobt und in die Arbeit
mit Älteren einbringt
Grischisch:
Geraios: alt
Ago: ich zeige den Weg
weitere Bezeichnungen:
Altenbildung, Altenpädagogik, Bildung im Alter, Lernen mit Alteren
Definition der Lebenspahse Alter
nicht klar definierbar da subjektiv erlebt
Gerontologische Terminologie -> Bubolz-Lutz et al. Betrachten das Alter und Altern
getrennt voneinander, um Alter erklären zu können
Das Alter - unterschiedliche Perspektiven
Chronologisch/ Kalendarisch - Lebensjahre
Biologisch - Entwicklungs-und Erhaltungszustand des Organismus
Subjektiv – erleben des eigenen Alters, wie alt man sich fühlt
Sozial – gesellschaftl. Rollenzuschreibungen und Bewertungen/Normen
Der Prozess des Alterns
Körperlich – Rückgang der Anpassungsfähigkeit und erhöhtes Krankheitsrisiko
Seelisch und geistig – Lebenswissen und Erfahrung steigt, Umgang mit Anforderungen
im Leben kompetenter
Sozial – bezieht sich auf die Gesellschaft, sie bestimmt Aufgaben und Rollen
jeden Alters, Gesellschaft und Ältere können Prozess beeinflussen durch Engagement,
Produktivität, Kreativität und Innovationsfähigkeit
8 theoretische Verständniszugänge nach Bubolz-Lutz et al.
Blick & Haltung auf Ältere,wenn mit Ihnen gearbeitet wird – für die aufgeführten Punkte Verständnis haben und in Biographiearbeit berücksichtigen, um Zugang zu Älteren zu bekommen
Dynamik des Alterns
Wechselspiel zw. Gewinnen z.B. Interesse und Verlust z.B. Einschränkung
durch Krankheit
Lebenslaufperspektive
versteht das Lernen Biografie- und lebensphasenspezifisch, Betrachtung
aus der Individuen-Perspektive
Kontextualität
Soziale, ökonomische und psychische Umweltfaktoren die
das Altern beeinflussen
Geschlechtsspezifische Unterschiede
Geschlechter- und Rollenverständnis der vorliegenden
Generation beachten und ggf. die Unterschiede dessen
Interindividuelle Variabilität
individuellen Lernvoraussetzungen durch kognitive Leistungsfähigkeit,
soz. Beziehungen und Persönlichkeit
Intraindividuelle Variabilität
Altern verläuft auf körperlicher, psychischer, geistiger und sozialer Ebene nicht
unbedingt zeitgleich (eine kranke Person kann trotzdem geistig fit sein)
Diskrepanzen zw. subjektiven Meinungen und objektiven
Zuschreibungen
Eigene Meinung z.B. zum Gesundheitszustand wichtiger als Aussagen bzw.
Meinungen anderer
Entwicklungspotentiale und -grenzen
Verständnis dafür haben, das Potenziale individuell abhängig sind von biologischen,
medizinischen und sozialen, kulturellen und verhaltensbezogenen Voraussetzungen
Chronologisches/Kalendarisches für Geragog:innen Alter irrelevant
Wichtig sind für die Geragogik:
die sozialen Aspekte (individuelle und situationsspezifische Erfordernisse,
vorhandene Kompetenzen und Ressourcen, Interessen und Bedarfe) und soziale
Realität
der gesundheitliche Status
Möglichkeiten einer selbstständigen Lebensführung berücksichtigen
Wissenschaftsdisziplinäre Verortung
Junge Disziplin eng vernetzt mit anderen Disziplinen der Themen „Bildung im Alter
und Altern“
Zentrale Bezugsdisziplinen sind
Erziehungs- und Bildungswissenschaft
Gerontologie
soziale Arbeit
Nebendisziplinen
Soziologie
Psychologie
Volkswirtschaft
2 zentrale Perspektiven der Geragogik
Ältere Menschen die lernen
Die mit den älteren Menschen arbeiten
Verbindung über das selbstgesteuerte Lernen herstellen
Informelles lernen ermöglichen auf Augenhöhe
Interessierte Lernbegleitung ohne didaktisch organisierte
Lernprozesse und ohne Bevormundung
Historische Entwicklung der Geragogik in Deutschland
1960er- Jahre: Fürsorgepflicht
Das Menschenbild der Geragogik
Selbstverantwortung bei der Lebensgestaltung für ein sinnvolles, erfülltes und
erfolgreiches Altern
Mitverantwortung der Gesellschaft gegenüber älteren Menschen – solidarisch
Leitideen und Werteorientierung der Geragogik
Subjektorientierung
Orientierung am Menschen und an dessen Würde und Willen
Beziehungsorientierung
Akzeptanz der Verwiesenheit von Menschen aufeinander
Lebenslausorientierung
Betrachtung des Prozesses des Alterns über die gesamte Lebensspanne
Merkmale des Menschen die den Prozess des Alterns begleiten
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen für Lernen im Alter
Demografischer Wandel: Veränderung der Zusammensetzung der Bevölkerung abhängig von Geburten, Sterbefällen und Zuwanderungen
Weltwirtschaftskrise, Zweiter Weltkrieg und Wiedervereinigung führten zu Geburtenrückgang
Dazwischen 1950er- Ende 1960er-Jahre Geburtenhoch (Babyboomer)
Voraussetzungen für Lernen und Bildung im Alter: kognitive, biografische und
soziale Beziehungen
Anzahl älterwerdenden Menschen nimmt zu, aber auch ältere Erwerbstätige
Ältere Menschen sind keine homogene Gruppe
Zunehmende Ausdifferenzierung von Lebensläufen und Lebenslagen das Geschlecht, der Bildungsstand, das Einkommen, die Art der Erwerbstätigkeit, kulturelle Prägungen und soziale Herkunft sind genauso prägend wie das Alter.
Jeder bringt andere Voraussetzungen mit z.B. (Lern-) Biografien, individuelle Lebenslagen, -Situation- und Stile
Psychische Funktionen und Fähigkeiten verändern sich im Leben unterschiedlich
Konzept der allgemeinen Intelligenz nicht mehr tragfähig
Fluide Fähigkeiten
„Hardware“ menschlicher Kognition
Nehmen im frühen Erwachsenenalter ab
mit Schnelligkeit, Wahrnehmungsprozesse, Koordination und Orientierung verbunden
Fokus: Informationsverarbeitung
Kristalline Fähigkeiten
„Software“ menschlicher Kognition
Nehmen bis ins hohe Alter zu
Wissens und kulturabhängig
Voraussetzungen -> Allgemeinwissen, Erfahrungswissen und sprachliche Fähigkeiten
Fokus: Wissensverarbeitung
Strategie Fähigkeiten und Fertigkeiten bis ins hohe Alter zu erhalten
Selektion - Optimierung – Kompensation
Selektion = Ausgewähltes Wissen
Optimierung = intensiv bearbeiten
Kompensation = um z.B. mit Verlusten umzugehen
Schulzeit : fehlende Bildungsmöglichkeiten im Kindes- und Jugendalter und Lernveranstaltungen die Negativerlebtem entsprechen, haben großen Einfluss und werden später oft abgelehnt
Erwerbsphase : Arbeitsstatus, Arbeitsplatzbedingungen, Lern- und WB-Möglichkeiten und
Bildung bzw. WB-Erfahrungen (positiv für den eigenen beruflichen Aufstieg) prägen die Einstellung zum Lernen im Alter
Informelle Lernprozesse: Lernstrategien- und Kompetenzen können durch entsprechende
Aktivitäten gestärkt und angeeignetes Wissen aktiv eingebracht und reflektiert werden
(selbstgesteuertes Lernen außerhalb didaktisch organisierter Prozesse)
Generationsspezifische Erfahrungen : Zeitpunkt der Geburt berücksichtigen, Generation
Weltkriegszeit -> Garant für beruflichen Erfolg und Generation Babyboomer 50er-Ende 60er
Jahre -> konkurrieren um voranzukommen
Familie und soziales Umfeld
als Motivator Bsp. Umgang mit Smartphone erlernen, um weiterhin an der Lebenswelt der Enkelkinder teilhaben zu können
Ältere geben auch eigene Erfahrungen an Jüngere weiter (intergenerationeller Dialog) wichtig für Reaktivierung von Kompetenzen und Wissen
Aktive Lebensgestaltung hat Einfluss auf Bildungs- und Lernaktivitäten, gesundheitlichen
Zustand und funktionierend Zivilgesellschaft
Ökonomische Ressourcen, soziale Netzwerke und Wohnsituation abhängig von der
Bildungsbiografie
Rahmenbedingungen z.B. Entfernung, Barrierefreiheit,
Erreichbarkeit von Bildungsangeboten müssen passen
Lernen und Bildung im geragogischen Diskurs
Austausch unter Peer-Groups wichtig das jeder teilnehmen kann
Bildung trägt zur Integration in die Gesellschaft bei und befähigt zur teilhabe und Partizipation
Bildung = Lebensqualität und sollte daher interdisziplinär im Dialog bleiben
Transitive und intransitive Aspekte der Bildung nach Klein
Transitiver Aspekt der Bildung
(handlungs-) Kompetenzen durch Fachpersonal
Intransitiver Aspekt der Bildung
Selbstständige Aneignung von Kompetenzen durch das Individuum
Erträge von Bildung
Erträge von Bildung abhängig von den im Bildungssystem erworbenen Kenntnissen und Kompetenzen die ein Leben lang angewendet, entwickelt und verfeinert werden
Dies wiederum ist abhängig vom Geschlecht, sozialer Herkunft, Bildungsentscheidungen, Lebensumständen- oder Ereignissen
Man unterscheidet zwischen
- Individuellen
- Gesellschaftlichen und
- Fiskalischen Bildungserträgen (werden zusammen betrachtet)
3 Arten von Bildungserträgen
arbeitsmarktbezogene (Erwerbstätigkeit)
monetäre (Erwerbseinkommen)
nichtmonetäre - außerhalb des Arbeitsmarktes (Gesundheit)
Formale Bildung im Alter
Formale Bildungsangebote im Alter nachrangig
Häufiger genutzt werden organisierte non-formale Bildungsmaßnahmen ohne
Bildungsabschluss z.B. von Organisationen, Betrieben, Vereinen,Verbänden…
Über Seminare, Onlineangebote, Lehrgänge, Vorträge usw
In der Planung v. Angeboten auf Ausformulierungen achten -> können ausgrenzend
sein z.B. Inhalte, Lernort & Medien nur bestimmte Zielgruppe ansprechen
Teilnahmewahrscheinlichkeit sinkt bei zu langer Anreise, Gebäude ohne Fahrstuhl
& Angebote nur online
Unterschied Altersbildung & Altenbildung
Volkshochschulen als traditionelle Orte der Bildung im Alter
Zentraler Träger mit 7 unterschiedlichen Programmbereichen
1. Politik/ Gesellschaft/ Umwelt
2. Kultur/ Gestalten
3. Qualifikationen für das Arbeitsleben/ IT/ Organisation/ Management
4. Studienabschlüsse/ Studienzugang/ Studienbegleitung
5. Gesundheit
6. Sprachen
7. Grundbildung
Volkshochschulstatistik 2019 zeigt -> mehr als 30% aller Kurse (168.000) für bestimmte
Adressat*innengruppen z.B. 14% ältere Personen
Schwerpunkt Altenbildung nicht stark ausgeprägt
Grund -> durch den Wandel der Bedeutung von Bildungsarbeit >> 1970er Jahre
Abkehr des Defizitkonzepts (kein kognitiver Leistungsabfall ab 80)
VHS haben sich den Erkenntnissen angepasst & mit adäquaten Angeboten reagiert
Konnten sich bei Ü65 nicht durchsetzen -> führte in den 1990iger Jahren zur Debatte
bis heute mit 2 unterschiedliche Positionen
1 Notwendigkeit von Altenbildung wird infrage gestellt
2 Didaktische & methodische Überlegungen für Planung & Durchführung
Volkshochschule = Schule der „Jungen Alten“, weil Personen zw. 50 - 64 Jahre
bundesweit höchsten Anteil der Kursbelegungen aufweisen - gut 30%
verantwortlich sind kirchliche Bildungshäuser, Fachverbände, Stadt- und Kreisbildungswerke
Es gibt zwei deutsche einflussreiche Arbeitsgemeinschaften
Katholische Erwachsenenbildung Deutschland – KEB
Gegründet 1957, 58 Mitglieder, 565 Einrichtungen, 2t größter Anbieter
Deutsche evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung – DEAE
Teil der evang. EW-Bildung (Kirche) und öfftl. Verantwortete Weiterbildung
25 Mitgliedseinrichtungen
Leistung v.a. in der Werte-Erziehung u. dem weitergeleiteten handeln und Beiträge
zur politischen, kulturellen und ethischen Bildung
Bildung im Alter“ als eigene Fachgruppe
Familienbildungsstätten, Kirchengemeinden, Akademien… bieten Angebote an
Entwicklung für Ältere Zielgruppe auf gerontologischer, erwachsenenpädagogischer,
gesellschafts- und bildungspolitischer Erkenntnisse
Unterschiedliche Bezeichnungen z.B. Studieren ab 50, Seniorenuniversität…
Studienende können zw. 3 Studienmodellen wählen
Curricula – ehrenamtl. o. nachberufl. Tätigkeiten
Strukturierte Angebote – nehmen gesellschaftliche Fragen in den Blick
Lehrveranstaltungen – weisen Zielgruppenspezifische Angebote vor
Seniorenstudium = Gasthörer*innenstudium
Passt sich den Bedürfnissen an, kein festes Curriculum
Coronabedingt im WS 2020/2021 -> 29% weniger gasthörende Veranstaltungen
3 zentrale Felder mit Handlungsbedarf nach Bertram
1. Vernetzung und Zusammenarbeit der Einrichtungen für das Studium für Senioren
2. Bundesweite Erhebung über das Senior*innenstudium
3. Bestandteil der wissenschaftlichen Weiterbildung an Hochschulen sichern
Stärken Älterer Mitarbeitenden
Formales Lernen in der Schule - Weiterbildung in Betrieb & Beruf mit dem Ziel des
Vorankommens
Durch demografischen Wandel mehr ältere Mitarbeitende in Unternehmen
Herausforderung ->diese gezielter in den Blick nehmen sowie deren Leistungspotenziale
und Leistungsmotivation
Stärken:
-> Hohe Kompetenz im Umgang mit komplexen, vertrauten Situationen
-> Entscheidungs- und Handlungsökonomie
-> Überblick über vertraute Arbeitsgebiete
-> Erkennen eigener Leistungsmöglichkeiten und -grenzen
-> Hohe Loyalität gegenüber dem Arbeitsgeber
-> Hohe soziale Kompetenz
-> Zeitliche Verfügbarkeit
Individuelle Unterschiede (körperlich, geistig, seelisch, psychisch) im Prozess des Alterns berücksichtigen -> Verallgemeinerung unangemessen
Daher bei Tätigkeitsbeginn in Flexibilität, Plastizität und Gesundheit investieren mit Maßnahmen z.B. Training, WB, Gesundheitsförderung -> positiv für berufl. Leistungen
Aufgabe -> lern-, gesundheits- und motivationsförderliche Arbeitsbedingungen
Herausforderung -> Entsprechung von Arbeitsanforderung & Leistungsvermögen
Alternsmanagement hinkt hinterher
Handlungsfelder der alternsgerechten Personalarbeit
Das Erfahrungswissen
Durch Erfahrungswissen… :
… Neue Perspektiven einnehmen
… andere Bewertung bestehender Strukturen & Systeme eröffnen
… eine Chance für neue Lösungen und Möglichkeiten
… bringt Betrieben Vorteile z.B. nach langer Zugehörigkeit -> Expertenwissen über Zyklen
Wegen demografischen Wandel sollten sich Unternehmen nicht nur auf Innovationskraft jüngerer verlassen, sondern das Innovationspotenzial Älterer fördern & stärken
Weiterbildung übernimmt die Schlüsselrolle dafür
Lernansätze erfahrungsorientiert gestalten z.B. orientiert an bekannten Abläufen & Strukturen
Methodische Vielfalt ausgerichtet an älteren Mitarbeitenden/ Lernenden + informelles Lernen
Individualisierte & selbstbestimmte Lernprozesse unterstützen, um diese zu stärken
Großteil des Wissens und Könnens erlernt der Mensch durch informelles Lernen
Erwachsene Lernen meisten von Zeitschriften, Büchern und Internet
Wahrscheinlichkeit höher, wenn Schulabschluss höher ist & sozial aktiv engagiert
Informelles Lernen
Findet im alltäglichen Leben statt
Didaktisch nicht organisiert
Ohne professionelle Anleitung
Findet nebenbei statt
Informelle Lernaktivitäten
Implizites lernen z.B. Austausch in Peer-Groups, Familie, Freunde
selbstorganisiert und bewusst z.B. Biografien lesen
EdAge Studie (2006-2008)
Fokus -> Weiterbildungsverhalten- und Interesse & informelles Lernen 45-80 jähriger Teilnehmer
Findet eher statt bei höheren Schul- und Berufsabschlüssen
Informelles Lernen im Alltag durch -> Austausch mit Familie, Partner*innen & Freunden besonders
kein informeller Lernkontext -> Nebenjobs, ehrenamtliche Tätigkeiten und Internet
Informelles Lernen im Beruf -> beobachten und ausprobieren am Arbeitsplatz, Anlernen & Austausch mit Kolleg*innen
kein informeller Lernkontext -> Computergestützte Selbstlernprogramme & Internet
Unterschied Biografie und Lebenslauf
Biografie: subjektive Lebensgeschichte
Die historischen & gesellschaftlichen Bedingungen und Ereignisse
Innere psychische Entwicklungen
Lebenslauf: institutionelles Ablaufmuster (CV)
einzelnen Stationen des Lebens (bsp Schule, Studium, Arbeit)
Nenne die 3 Perspektiven des Alterns in der Biografiearbeit
Biografie als sozialwissenschaftliches Konzept und Forschungsansatz
Ausdruck der produktiven Aneignung und Verarbeitung der sozialen und historischen Bedingungen
Altern als biografische und soziale Konstruktion
Lebenslauf als Institution
Unterschiedliche Elemente die als Altersgrenze operieren und somit übergänge herstellen und auch Regeln
Bsp: Rentensystem
Biografieorientierung in der Bildungsarbeit mit Älteren
Altere als eigene Zielgruppe mit individuellen Bildungsinteressen- und Bedürfnissen
Lebensphase mit eigenständigen zu bearbeitenden Aufgaben
Wichitg: Institutionen müssen erkennen, dass ältere Lernende in jede Situation ihre eigenen Lern-und bildungsbiografischen Voraussetzungen mitbringen
Ubergänge und Identität
Leben ist durch unterschiedliche Ubergänge geprägt die hohe Plausibilität besitzen
Unterliegen häufig institutioneller Rahmung bsp Kita oder Schule
Heutige Erwerbsbiogfrafien weg von klassischer Karriereleiter und hin zu flexibelen Strukturen & Ubergangsmöglichkeiten
Ubergangssituationen zwischen den Alterskategorien sind unabhängig vom kalendarischen Alter
Die 3 Lebensphasen im Alter welche Bildungsherausforderungen darstellen
3. Alter
ältere fit & aktiv
Sozial gut eingebunden
Lebensereignisse z.B nicht familiäre Phase & Berufstätigkeitsende
4. Alter
Langsamer Rückzug
Hilfe und Unterstützungsbedarf
Lebensereignisse z.B Fragen nach Barrierefreiheit im Wohnraum oder Technik
5. Alter
Autonomieverlust
Ständiger Pflegebedarf
Lebensereignisse z.B Einzug in stationäre Pflegeeinrichtung
Ubergang in die Nacherwerbszeit genauer betrachten -> enthält wertvolle Lern- und Bildungsprozesse
Eigene Identität nach Erwerbstätigkeit durch Identitätsarbeit weiterzuentwickeln ist eine der großen Herausforderungen
Kann gelingen durch : Sinnfindung, Anerkennung, Zugehörigkeit
Subjektives Erleben von Menschen
Studie “Altern zwischen Engagement und Rückzug”
Subjektives Erleben in Statuspassagen auf
Makroebene: individuelles lernen in der Gesellschaft
Mikroebene: subjektive Seite- Bewältigung von Ubergängen durch soziales Umfeld
Fokus: Bedeutung von Unterstützung und Begleitung der Bildungsangebote für Ältere in der Zeit des Ausscheidens aus dem Erwerbsleben
Nenne die 5 Typen der Grundhaltung in der Statuspassage
Typen = Ambivalenz- Typen mit ihren Grundhaltungen
-> Prägen weitere Lebensgestaltung
-> Aufgabe von Geragoginnen:
Übergänge vorbereiten
Bei der Bewältigung unterstützen und begleiten
Prozess des “Alterns Lernens” beobachten und beraten
Ziel einer biografischen-narrativen Beratung:
Veränderungsprozesse bewältigen
Biografische Handlungsfähigkeiten wiedererlangen, aufrechterhalten & erweitern
Spiritualität -> größeres Ganzes, auf der Suche nach geistiger Erfüllung, Wachstum &
Selbstverwirklichung
Nach Staudinger kann sich Lebenssinn entweder…
auf die Bewertung des Lebens durch eine Person beziehen oder
auf die Bewertung, die eine Person dem Leben beschreibt
Lebenssinn ist dynamisch -> kann sich immer wieder ändern
Lebenssinn für Ältere ->soziale Beziehungen, Gesundheit oder Religion
2 alterstypische Merkmale der Sinngebung
Konstruktive Lebensbilanzierung
Bewältigung kritischer Lebensereignisse
Religiosität & Spiritualität wichtige Ressourcen für Lebensbewältigung- und Gestaltung
im Alter -> tragen zur Sinnfindung bei
Erfahrung von Sinn im Leiden wichtig -> gesundheitsförderlich
Aufgabe Geragoginnen: Sinnsuche & Sinnfindung unterstützen
Kreativität als Prozess vielfältiger Bereiche
Zwischenmenschliche Beziehungen
Künstlerisch-gestaltende Bereiche
Wissenschaftliche Bereiche
Technologische Bereiche
Aufgrund von Erfahrungswissen Älterer kann sich Kreativität von Älteren & Jüngeren
Menschen unterscheiden
In Lern- und Bildungsprozessen nutzbar z.B. generationsübergreifende- dialogische
Bildungsformen z.B. Dialog von Holocaust-Überlebende mit Jüngeren
Geragogisches Lernfeld
Künstlerisch-kreative Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten
Formen kultureller Bildung
Bestimmungsmerkmale von Kreativität
Kreativität & Begegnung z.B. Ausdruck in der Rezeption v. Kunstwerken
Kreativität & Selbstbegegnung z.B. kreatives Produkt als Spiegel der Selbsterkennung (eng verknüpft mit biografischem Lernen)
Kreativität & Krise z.B. Wachstum & Weiterentwicklung als kreativer Prozess raus aus der Krise
Fähigkeiten von Geragoginnen
das bewusst machen der Potenziale von Kreativität
auf schöpferischer Weise mit Krisen jeglicher Art umzugehen
die Kreativität Älterer anzuregen & eine lernfördernde Umgebung bereitzustellen
Querschnittsaufgabe die einen Schlüssel zu gesellschaftlicher Partizipation, kultureller
Teilhabe & zur Gestaltung gesellschaftlichen Wandels darstellt
Kulturelle Bildung führt zu…
Erhöhung der Lebensqualität und Zufriedenheit
Förderung des kreativen Selbstausdrucks
Schaffung von Anlässen für soziale Teilhabe
Schaffung von Anlässen für Lebenslanges Lernen
Vermittlung von Schlüsselkompetenzen für das Alter
Schlüsselkompetenzen
Förderung gestalterischer Fähigkeiten
Förderung von Kreativität
Sensibilisierung für verschiedene Formen künstlerischen Ausdrucks
Erweiterung kultureller und kommunikativer Kompetenz
Entwicklung von Medienkompetenz
Sensibilisierung für soziokulturelle und interkulturelle Lebenszusammenhänge
Best-Practice-Beispiele : ARTEMIS-Projekt
Kunstbasierte Museumsintervention für demenziell Erkrankte
Interessenbezogene Kognitive Forderung & Ermöglichung von Lernen
Beispiel Pinselführung kann evtl. noch erlernt werden, Komplexeres Wissen ungeeignet z.B. kunsthistorische Informationen -> Überforderung
Zugang zu den Bildern über Biografie & Emotionen -> ruft Erinnerungen & Assoziationen hervor
Kreatives Arbeiten, Auseinandersetzung mit Themen & Materialien fördern das Wohlbefinden
Gesundheit im Alter abhängig von Lebenssituation
Verbesserung der letzten Jahrzehnte durch medizinischen Fortschritt & industrielle
Technologie -> aktive Teilnahme am gesellschaftl. Leben weit nach dem 3. Alter
80-85. Lj. -> körperliche, soziale kognitive & emotionale Verletzlichkeit nimmt zu
Ebenso -> gesundheitliche Probleme, Funktionsverluste & Pflegebedürftigkeit
In der Folge -> soziale Teilhabe & geistige Gesundheit leiden
Nach Angaben der WHO (World Health Organisation) :
Gesundheit = dynamischer Zustand des Wohlbefindens unter dem Verständnis körperlicher
Unversehrtheit & geistigem und sozialem Wohlergehen
-> Verständnis von Gesundheit umfasst mehrere Dimensionen, die sich wechselseitig beeinflussen
Beispiel: Mann 96 Jahre bei bester körperlicher Gesundheit hat keine sozialen Netzwerke und
ist dadurch häufig depressiv gestimmt -> geistiges & soziales Wohlergehen ist gestört
Jeder trägt eigene Verantwortung für seine Gesundheit
Gleichgewicht zw. inneren & äußeren Anforderungen herstellen
Ein Modell zur Erklärung von Gesundheit
Orientiert an gesundheitsförderlichen Ressourcen
Mensch bewegt sich auf einem Kontinuum zwischen gesund und krank
Mensch ist häufig Stressoren ausgesetzt
Je mehr Widerstands-Ressourcen (Verstehbarkeit usw) der Mensch besitzt bzw. beherrscht, umso besser fühlt er sich (gesund)
Multimorbidität (Mehrfacherkrankung) erhöht sich im Alter
Damit verbunden -> Körperliche und/ oder geistige Einschränkungen, Einnahme von
Medikamenten (mit teilw. Schweren Nebenwirkungen)
Prävention -> lebenslange Förderung körperlicher & geistiger Aktivität
Häufige Krankheiten:
Erkrankungen des Gehirns und Nervensystems
Herz-kreislauf-und Gefäßerkrankungen
Einschrämkungen des Bewegungsapparats
Beeinträchtigungen von Fett-und Zuckerstoffwechsel
Funktionseinbußen der Atemwege
sensorische Defizite
bösartige Neibildungen
Verdauungsorgane und Harnwege
psychischen Erkrankungen
Körper verändert sich aus verschiedenen Gründen
Alterphysiologisch (Zellen oder Organ- Verschleißerscheinungen)
Negativ zu beeinflussende Faktoren (Rauchen, Übergewicht, Alkohol…)
Äußere Einflüsse z.B. Arbeitsleben (Lärm)
Nicht nur ein einziger Wirkmechanismus bedingt Krankheit im Alter
Behinderung ist eine Beeinträchtigung die einen teilweise ein Leben lang begleitet & das gesellschaftliche Leben beeinflusst
Ältere Menschen mit Behinderung haben gesundheitliche Probleme & Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen
Unterstützungskonstellationen verändern sich im Alter -> ausscheiden aus Werkstatt fbM oder langjährige Wohnarrangements
Bedarf nach sozialer Teilhabe & gesundheitlicher pflegerischer Versorgung besteht -> müssen nach Bedarfe weiterentwickelt werden
Menschen mit geistigen Behinderung sind höheren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt u.a. Übergewicht…
Soziale Netzwerke sind unterschiedlich ausgeprägt
Sind wahrscheinlich ledig & Wohnen allein
Persönliche und sozialräumliche Perspektive z.B. Quartierentwicklung (soziales Wohnumfeld so gestalten das man lange wohnen bleiben kann – auch trotz Unterstützungsbedarf)
Rentenalter für MmB schwierige Situation, da sich nach ausscheiden aus WfbM der Pflegebedarf erhöht oder Umzug in Altenheim -> Verlust gewohnter Tagesstruktur
WHO verabschiedet November 1996 „Ottawa-Charta“
Ziel -> Gesundheit für Alle, da diese ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist
Zielt auf ein Prozess ab Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu erlangen
Aspekte der Partizipation wesentlich
Menschen die :
einem Armutsrisiko ausgesetzt sind
an einer Chronischen Erkrankung leiden z.B. Diabetes
einen niedrigen Bildungsstand besitzen
->haben höheres Risiko zu erkranken oder frühzeitig zu sterben
Gesundheitsverhalten bei Menschen mit geringem Bildungstand schlechter (Rauchen häufiger, bewegen sich weniger, nehmen weniger an gesundheitl. Prävention teil)
Gesundheitliche Ungleichheiten (soziale Unterschiede im Gesundheitszustand) wahrnehmen
Gefährdete Menschen in Planung berücksichtigen -> müssen an dessen Lebenswelten und Alltag adressiert sein
Barrieren Älterer wie Kommunikations-, Hilfe- und Pflegebedarf berücksichtigen
Im Sinne von Geragogik beides eng miteinander verbunden
Bezug zur Salutogenese -> Rahmenbedingungen schaffen, um gestärktes Kohärenzgefühl zu entwickeln
Ist mit anderen alltäglichen Angeboten der Begleitung & Förderung verknüpft
Gutes Leben = gesundheitsfördernde Lebensweisen & Lebensverhältnisse z.B. Wohnqualität, Möglichkeiten zu Partizipation & Teilhabe, gesundheitsfördernde Angebote
Wichtig -> Ressourcen Älterer, Lebenserfahrung, vertraute Kontakte (auch der Nachbarschaft), Gelassenheit und Zeit dabei aktivieren
Gesundheit für Alle ist möglich zu machen :
Unterschiedliche Adressat*innen & Zielgruppen ansprechen
Sozioökonomisch benachteiligte Soziallage berücksichtigen
Um Arbeit in Prävention & Gesundheitsförderung reflektieren & Ansätze entwickeln zu können wurden Arbeitshilfen z.B. Best-Practice Beispiele entwickelt
Kriterien hierfür sind:
Partizipation
Niederschwellige Arbeitsweise
Empowerment
Zielgruppenbezug & Qualitätsmanagment
Was versteht man unter Generation ?
Innerhalb einer Familie -> Enkelkinder, Eltern Großeltern
Personen der gleichen Altersgruppe -> „Deine Generation“ oder „Meine Generation“
Historisch-soziologisch -> z.B. Kriegsgeneration
genealogisch -> Abstammungsfolge in der Familie
Pädagogisch -> altersunabhängiges Verständnis von Generationen als Lernverbindung
Zusammenleben i.d. Gesellschaft durch außerfamiliäre & private Generationsbeziehungen bestimmt
Gestalten sich unterschiedlich & verändern sich mit der Zeit durch gesellschaftl. Veränderungen . Beisp.: Ältere sind länger fit & gesund & Generationsgrenzen verschieben sich
Folge -> Lebensstile & dominierende Werthaltungen nicht mehr nur bei bestimmten Generationen & neue Generationsfolgen entstehen
Empowerment-Perspektive: in neuen Bildungssettings Ressourcen & Stärken aller beteiligten Generationen sichtbar machen und gegenseitig nutzbar machen
Zwei zeitliche Signaturen von Generationen
Aufgrund des demografischen Wandels wird die jüngere Generation kleiner -> familiäre Generativität (Fähigkeit und Bereitschaft Mitverantwortung für nachfolgende Generationen zu übernehmen) wird dadurch u.a. durch steigender Mobilität brüchiger -> wirkt sich auf gesellschaftliche Gerechtigkeit und Versorgungsstrukturen aus
Lernen und Nicht- Wissen sind keine Privilegien mehr der jüngeren Generation -> Lernen zwischen und mit Generationen immer wichtiger
Voneinander Lernen: Wissensweitergabe von einer Generation zur nächsten i.d. Regel Ältere den Jüngeren intergenerativ & hierarchisch
miteinander Lernen: z.B. an Hochschule, wenn Senior-Student*innen reguläre Veranstaltungen besuchen
Übereinander lernen: Gemeinsame Reflexion und Verständigung über generationsspezifische Erfahrungen & Perspektiven
Gestaltung intergenerationellen Lernens
Drei idealtypische Lernszenarien / Lernarrangements nach Franz und Schmidt Hertha :
Familienorientierte Lernarrangements (Grundannahme: Jüngere Lernen von Älteren)
Gemeinschaftsorientierte Lernarrangements (Grundannahme: Ausgangspunkt ist ein generatives Thema von lokaler Bedeutung)
Differenzorientierte Lernarrangements (Grundannahme: Ermöglichung von Differenz und Alteritätserfahrungen sowie Reflexion)
Didaktische Ausgestaltung:
Orientierung an Reflexion
Biografie- generationsspezifische Sichtweisen notwendig unter Berücksichtigung von Interaktion und Partizipation
Sozialraumorientierung wichtig als Ressource für die Gestaltung nutzen
Damit Lernen gelingt:
weg von der Perspektive Jüngere lernen von Ältere
Wechselseitiges multiperspektivisches Lernen ermöglichen
Unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse, Lernerfahrungen & Erwartungen verbinden
Wegen Annahme Jüngere lernen von Ältere halten sich insbesondere Jugendliche zurück
Es gilt die Generationskonzepte didaktisch aufzubrechen und eine gleichberechtigte Partner*innenschaft zw. Allen herzustellen durch reflektierte Gruppen und Partnerarbeiten
Geragogische Lernbegleitungen sollten Gemeinsame Themen und Anliegen suchen
Darauf achten niemanden zu diskriminieren aufzeigen z.B. keine Exklusivangebote
nur für Ältere
Grenzen vermeiden da Konfliktpotenzial besteht
Wichtiger Bestandteil für:
Gesellschaftliche Teilhabe, Zusammenhalt & Integration
Stärkung demokratischer Werte und Haltungen
Individuelle Teilhabe
Wohlstand
Kulturelles Leben
Stabile demografische Strukturen
Soziale Bindungen
Deutschen Freiwilligensurvey (FWS)
->repräsentative Befragung zum freiwilligen Engagement im Rahmen telefonischer Interviews
->wesentliche Grundlage der Sozialberichtserstattung (gesammelte Daten ausgewählter Lebenslagen in Berichtsform)
Begriffe die das gleiche beschreiben : Ehrenamtliches, zivilgesellschaftliches, gemeinwohlorientiertes freiwilliges, bürgerschaftliches Engagement, Freiwilligenarbeit, Bürger*innenengagement & Selbsthilfe
Freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement = identisch
Freiwillig (frei von gesetzlich geregeltem Zwang)
Gemeinschaftsbezogen
Im öffentlich Raum
Nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet
Ehrenamtliches Engagement -> dauerhaft
Im 19. Jhdt. Entwickelt
Übernahme von Aufgaben in der Öffentlichkeit & staatl. Nähe aufweist
Mit Verantwortung verbunden
2 Perspektiven relevant -> Empfänger und Ausübende Personen
Geragog*innen unterstützen Ältere z.B. bei Vorbereitung auf ehrenamtlicher Tätigkeit
Potenziale entdecken & wahrnehmen besonders bei Migration & Behinderung
Ältere in (politische) Entscheidungsprozesse einbinden und mitgestaltet lassen
Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. (BaS) -> Netzwerk und Dachverband sämtlicher Seniorenbüros – Aufgabe: berät Kommunen & freie Träger, initiiert & organisiert Fachtagungen, Fortbildungen & Projekte
Seniorenbüros:
fördern freiwilliges Engagement
unterstützen sie für bessere Lebensqualität
organisieren Begegnungsmöglichkeiten
regionaler Struktur- und Netzwerkaufbau
Generationsdialog
Für Rahmenbedingungen zuständig sind:
->formal organisierte Einrichtungen wie Kirchen, Vereine, Gewerkschaften
-> informelle Zusammenschlüsse (individuell organisierte Gruppen) z.B. Selbsthilfe Gruppen
Frauen organisieren sich eher in sozialen & Familienbezogenen Bereichen (informell)
Männer eher in Bereichen Sport & Bewegung o. freiwillige Feuerwehr (formal)
Von Menschen unterschiedlicher Kontexten
Unterschiedliche Zielgruppen werden angesprochen
Anvisiert werden eher Kinder & Jugendliche 50%, Familien 39%, ältere Menschen 34%
Weniger Pflegebedürftige
Ausübende unterscheiden sich z.B. vom Bildungstand, Einkommen, Religion…
Ab 65 J. waren 2019 31% freiwillig engagiert & Männer ab 80 J. deutlich aktiver als Frauen
Ältere engagieren sich eher für Ältere
Ältere mehr in Kirchen & religiöse Vereinigungen
Jüngere in Vereinen & Verbänden
kann sozial, fachlich, politisch und persönlich begründet sein & ist sinnstiftend
Engagement…
schafft soziales Kapital von dem Gesellschaft & Einzelpersonen profitieren
führt zu höherer Qualität von Unterstützungsangeboten
führt zu Leistung der Daseinsfürsorge (interessant für soziale & sozialwirtschaftliche Dienste)
wertvoll Nutzen durch Erweiterung der Angebote und stärkere Vernetzung im Sozialraum -> soziale Einrichtungen und deren Adressat*innen profitieren
schafft Kontakte für die Klient*innen
schafft Kontakterweiterungen (Brücken im Sozialraum)
erhöht die Lebensqualität & verbessert Teilhabechancen
Förderung des Engagements durch professionelles Freiwilligenmanagments
Bedeutsam für soziale Einrichtungen da Maßnahmen „anschlussbereit“ & „anschlussfähig“
Für die Zusammenarbeit mit Engagierte wertvoll
->Maßnahmen und Instrumente stellen Strategien für die Verantwortlichen sozialer Einrichtung dar
->zur Vorbereitung auf das künftiges Engagement & Reflexion des aktuellen Engagement
Herausforderung für Menschen -> Leben im „Hier und Jetzt“ mit der Rückschau &Lebensbilanzierung und auch Planung noch kommenden Lebenszeit zu verbinden
Endlichkeit -> ist abstrakt und erst im Sterben selbst erfahrbar
Sterben -> natürlicher Prozess, der oft mit Ängsten vor qualvollem Leiden verbunden wird
Tod -> Ende des Sterbeprozesses, vor dem die Menschen weniger Angst haben, da sie ihn selbst nicht erleben
Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit birgt Herausforderungen & Vielfältige Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten den Einzelnen und Angehörigen
Über Reflexion kann Endlichkeit als „Wissen um die prinzipiell begrenzte Lebenszeit“ vermittelt werden
Menschen & Angehörige auf diesem Weg begleiten
Möglichkeiten des Umgangs eröffnen und gestalten
Zusammenarbeit mit mediz.-pfleger. Versorgungspersonal
Blick auf & nicht auf schwerkranke sterbende Menschen
deren Werte, Überzeugungen & Bedürfnisse im Vordergrund
Voraussetzung:
Sich selbst mit den Themen und der eigenen Einstellung auseinandergesetzt zu haben
Begleitung am Lebensende:
Spiritualität, Würde und palliativmedizinisch- pflegerische Begleitung notwendig
Körperlicher Bereich
Rückgang der Widerstands- und Restitutionsfähigkeit
Psychischer Bereich
Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit
Sozialer Bereich
Autonomie & soziale Bedingungen z.B. Integration
Existenzieller Bereich
Bewusstwerden der Grenzen der eigenen Existenz
Abwehrstrategien
Tabuisieren & Verleugnen, Kämpfen & dagegen arbeiten
Akzeptanzstrategien
Selbstsorge & Abwehr v. Fremderwartung, Stabilität & Kontrolle
Expansionsstrategien
Aufgaben und Verantwortung schaffen, Weiterbildung & Lernen
-> Teilnahme an Bildungsangeboten & informellen Lerngelegenheiten wichtig
natürlicher geistiger Prozess mit Bewusstwerdung eigener Endlichkeit & Verletzlichkeit
bewusster oder unbewusster Austausch darüber
Kann zur Bearbeitung bislang nichtgelöster Konflikte führen
Erfahrungen & Erkenntnisse als Vermächtnis an nachfolgende Generationen weitergeben
Was bedeutet digitale Technologie aus geragogischer Perspektive?
Angebote für Ältere bereitstellen, in denen sie den Umgang mit Technik erlernen und ausprobieren können
Ältere dabei unterstützen digitale Technologien so in die Lebensgestaltung einzubinden
das sie erleichtert und bereichert
Was ist der Unterschied?
Digitalisierung
Umwandlung von Analogen Daten in digitale Formate (Wechsel) z.B. vom Buch zum E-Reader
Dieser Wechsel ist die Voraussetzung für digitale Transformation
Digitale Transformation
Prozess des Wechsels läutet umfassenden Wandel ein z.B. in Arbeits- und Organisationsformen
Betrifft z.B. Arbeitswelt, Behörden usw. & Alltagsverrichtungen z.B. Bezahlvorgänge
->Veränderung des Kommunikations-, Informations- und Konsumverhaltens + Pflege soz. Kontakte
Praxisbeispiel VHS goes digital
Digitalisierung macht es erforderlich und ermöglicht uns, unsere Konzepte und Produkte permanent weiter zu entwickeln und zu überprüfen
sozial gestaltete digitale Umsetzungen helfen uns als Volkshochschule individuelle Lernbedürfnisse zu unterstützen
Volkshochschulen haben in einer digital vernetzten Welt die Aufgabe Bürger beim Erwerb digitaler Kompetenzen zu begleiten
Digitalisierung erfordert eine veränderte Unternehmenskultur und veränderte personelle Ressourcen
Digitalisierung erfordert veränderte technologische und finanzielle Rahmenbedingungen
Chancen: weltweite Vernetzung und Kommunikation
Risiken: Datenschutzfragen, Wahrung der Privatsphäre, Ausschluss bestimmter Gruppen (ohne Internet)
Forderung:
Wegen der Risiken die Urteils und Medien-/ Technikkompetenzen fördern
- Selbstbestimmtes Leben in digitaler Welt nur möglich Ältere gut vorbereitet & befähigt sind Entscheidungen zu treffen
Forderung
Entwicklung einer persönlichen Haltung wichtig da eine „wertorientierte Bildung“ Orientierung zur Ausgestaltung und Nutzung von Technik gibt Vorteil bei Haltung sozialer Kontakte z.B. mobilitätseingeschränkte Menschen
Bildungsstrategien digitaler Elemente zu entwickeln, zu erproben und zu implementieren Chance: formal organisierte Prozesse anzupassen & Talente/Potenziale individuell angemessen zu fördern Herausforderung: analoge Lehre nicht in digitale übersetzbar
-> Angebote müssen neugestaltet werden Infrastrukturelle, rechtliche & personelle Rahmenbedingungen sind nicht immer gegeben
Die Aufgabe von Geragogen
Bildungsmotivationen, Interessen zur Lebensgestaltung, zum Selbst- und Weltverständnis zu wecken
Lerngelegenheiten, Lernorte und Lernanreize bereitzustellen
Berufsgruppen zu qualifizieren
Benutzerfreundliche Lernplattformengemeinsam mit Betroffenen entwickeln
Für Ältere weitreichender Einfluss auf Bereiche
Wohnen und Mobilität
Soziale Integration und Einsamkeit
Gesundheit
Versorgung und Pflege
Quartier- und Sozialraumentwicklung uvm.
Erweitertes Spektrum der zur Verfügung stehenden Instrumente z.B. Gesundheitskommunikation
Herausforderung: bestehende analoge Ansätze mit digitalen Elementen (App) verbinden
Rahmenbedingungen sind notwendig für oder Neuerungen auch einschätzen & anwenden können
Vermieden werden MUSS:
Das eine digitale Kluft besteht
Das Präventionsparadoxon durch Digitalisierung aufrechterhalten bzw. verstärkt werden
Das neue gesundheitliche Ungleichheiten entstehen z.B. ungleiche Zugänge zu digitalen Angeboten
zur Prävention& Gesundheitsförderung sowie digitale Kompetenzen
Möglichkeit an sozialen Ereignissen teilzunehmen & somit sozial integriert zu sein
Beispielsweise über Diskussionsgruppen rund um die Gesundheit
Digitale Spiele o. Roboter sind bei Immobilität positiv für die Unabhängigkeit im eigenen Haushalt
Vermittlung digitaler Souveränität als große Herausforderung
Ziel: darauf vorbereiten, Chancen nutzen, Risiken begegnen und die Ermöglichung gesellschaftlicher (digitaler) Teilhabe
digitale Teilhabe
Meint die Möglichkeit an online Infrastrukturen und Angeboten einer Gesellschaft zu partizipieren
Basiert auf Beteiligung anderer Menschen an der Nutzung des Internets, digitaler Medien und moderner Technologien
digitale Souveränität
Souverinität = selbstbestimmte, informierte, sichere & verantwortungsvolle Aneignung & Nutzung digitaler Technologien
Bezieht sich auf
Wissen (z.B. über Hard und Software)
Kompetenzen (im Bereich der Computernutzung)
Bildung (digitales Wissen)
Voraussetzung: ethisch-reflexive verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit digitalen Informationen z.B. theoretisches Wissen zu digitaler Kommunikation
Souveränes Handeln ist zudem hoch voraussetzungsvoll à wichtig, um z.B. mit digitalen Assistenzsystemen umzugehen z.B. online einkaufen (u.a. BringLiesel)
Digitale Assistenzsysteme tragen dazu bei, pflegesituierte Ältere die Selbstständigkeit aufrecht zu erhalten -> Lebensqualität erhöht sich
Aneignung digitaler Kompetenzen / Medienkompetenzen
Technik und Medienkompetenzen sind…
… Nutzung aktueller Technik,
… sich bewusst zu positionieren
… diese als gestalterisches Element einzusetzen
…reflektiert und kritisch zu nutzen
Verhalten Älterer verändert sich, da sich deren Handlungsoptionen ausdehnen und sich (kritisches) Urteilsvermögen entwickelt (entspricht dem konstruktivistischen orientierten Bildungs- und Lernbegriff)
Neben der Förderung von Medienkompetenzen (wegen des technisch unterstützten Alltags) ist für lebenslanges Lernen die Implementierung von Weiterbildungsstrategien wichtig
Unter Berücksichtigung der Heterogenität im Alter und vulnerabler Gruppen können auch diese an WB teilnehmen
Fehlt es an Technik und Medienkompetenz à Gefahr von Exklusion und mangelnder Fähigkeit selbstbestimmt zu leben!!!
Für gelingen müssen individuelle Lebensumstände, Rahmenbedingungen u.v.m. berücksichtigt werden
Konzept von Dieter Baacke
4 dimensionen der Medienkompetenz
Medienkritik als moralische Dimension
(analytische Auseinandersetzung mit Angeboten)
Medienkunde als kognitive Dimension
(Kenntnisse über Funktionsweisen o. Wirkung)
Mediennutzung als Handlungsdimension
(Durchführung von Onlinebestellungen)
Mediengestaltung als ästhetische Dimension
(Artikulation eigener Meinung durch Medie
Digitalisierung = Chance für gesellschaftliche Teilhabe & gleichzeitig Gefahr gesellschaftlicher Spaltung
Begünstigende Kriterien digitaler Spaltung
Soziale Ungleichheit während der Coronapandemie
Kurzbefragung des Deutschen Alterssurveys (DEAS) zur Coronakrise 2020 – Menschen der 2. Lebenshälfte
Mehr Menschen verfügen über einen Internetzugang besonders 61–75-Jährige
Ältere ab 76, Frauen & Menschen mit niedriger Bildung haben weiterhin weniger Zugang zum Internet
1/5 haben das Internet seitdem häufiger genutzt v.a. für Informationssuchen, Pflege soz. Kontakte, Kultur…
Art der Nutzung unterschiedlich
Wichtig für die Motivation und Lernbereitschaft Älterer -> intrinsische Motivation (von innen heraus – aus eigenem Willen z.B. wegen Videotelefonie mit Enkelkinder)
Lernorte müssen anregend und vertrauensvoll sein
Vorhandenes Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten beachten
DIVSI Ü60- Studie
Forschungsziel: differenzierte Darstellung von Zugang & Einstellung Ü60 zum Internet
Großteil ab 60 Internetfern da verunsichert – Internet überfordert da zu komplex
Annahme: es gäbe nicht brauchbares im Internet
12 Empfehlungen des 8. Altersbericht die Ältere unterstützen sollen
Zugang und Nutzung digitaler Medien für alle ermöglichen
Möglichkeiten der Digitalisierung für Austausch zwischen Generationen ermöglichen
Digitale Souveränität stärken
Auseinandersetzung mit ethischen Fragen der Digitalisierung ermöglichen
Bedürfnisse, Kompetenzen und Bedarfe Älterer bei Forschung & Entwicklung digitaler Technologien berücksichtigen.
Verbraucherschutz (Qualität, Sicherheit, nutzerfreundliches Design…) stärken
Monitoring „Digitalisierung und ältere Menschen“ einführen
Monitoring = empirische Erfassung, Beobachtung und Kontrolle eines aktuellen Zustands, um diesen anhand der Ergebnisse zu verbessern
Gründung eines Fachbeirats zu Bildung und Digitalisierung für Ältere im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugendliche (BMFSFJ)
Schwerpunkt = soziale Teilhabe & selbstbestimmte Alltagsgestaltung, Förderung digitaler Kompetenzen und Souveränität
Initiative Digitale Bildung des Ministeriums für Bildung & Forschung (BMBF) Ziel -> Zugang zu Bildung für alle digital gestützter Bildungsangebote verbessern – besonders Ältere
Servicestelle Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen (2017)
Für Fragen zum Thema Lernen & Bildung im Alter und Digitalisierung
Gefördert vom BMFSFJ
Ziel: Ältere unterstützen Bildungsangebote und Veranstaltungen i.d. Nähe zu finden
Infoportal Wissensdurstig.de : für entsprechende Informationen und Angebote
Initiative Digitaler Pakt (2022)
Ziel : gesellschaftliche Teilhabe und Engagement Älterer stärken
Vordergrund selbstbestimmte und selbstorganisiertes Lernen Älterer
Infoportal digitalpakt-alter.de à für Informationen und Erfahrungsorte (z.B. AG Digital, Mediensprechstunde) werden dort bereitgestellt
Begleitung von Menschen im Umgang mit Technik
Optimal Ältere unterstützen mithilfe des Handbuchs „Technikbegleitung. Aufbau von Initiativen zur Stärkung der teilhabe Älterer im Quartier“
Kommunen, Projektleiter*innen, Privatpersonen dadurch unterstützen Angebote im Umfeld einzuführen und Initiativen zu starten
Institutionelle Beratungsangebote, Technikberatung für pflegende Angehörige, internetbasierte Lernformen
Angebote der Technikberatung -> Ziel der digitalen Souveränitätsentwicklung
Technikberatung für pflegende Angehörige -> Ziel der Entlastung
Internetbasierte Lernplattformen
Mögliche Forschungsfragen / Themen:
Effekte partizipativer Ansätze i.d. Forschung
wann Grenzen i.d. Teilhabeorientierung in Bildungskonzeptionen mit vulnerablen Gruppen (verletzlich/ kranken z.B. Menschen mit Demenz) erreicht
Forschungsfeld technikbezogene Modellentwicklung immer wichtiger im Bereich Versorgung, Pflege & Unterstützung -> künstliche Intelligenz in Lern- und Erfahrungsorten
Unterschied Quantitative, Qualitative und partizipativer Forschungsansatz
Unterschied geisterwissenschaftlich ausgerichtete Forschung und empirisch ausgerichtete Forschung
Geisteswissenschaft
beschreibend
reflektierend
explorativ-qualitativ
ethische Orientierung und Fundierung
Empirisch
messend
analytisch beschreibend
quantitativ
Organisationsforschug bzw geragogische Institutionsforschung
Lehr-Lern Forschung
Herausforderung für die Forschung beim Zugang zu älteren Menschen
Stichprobenziehungen in Institutionen nicht einfach ranzkommen z.B. in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen
Feldzugang über Gatekeeper schwierig z.B. Pflegepersonal o. Angehörige
Befragbarkeit aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen möglich? z.B. visuell, körperlich… evtl. Zugangsmöglichkeiten verändern?
Rahmenbedingungen von Interviews (schriftl., telefonisch & persönl.) z.B. Schriftgröße, keine Nebengeräusche…
Befragungsmodus z.B. geringe Praktikabilität bei Onlinebefragungen da häufig wenig technikaffin oder keine Zugangsmöglichkeiten
Rechtl. Ethischer & rechtl. Fragen bei eingeschränkt einwilligungsfähigen TN z.B. Demenzerkrankte
Panelmortalität à Gefahr bei Langzeitstudien, wenn ältere TN aus verschieden Gründen nicht mehr an der Studie teilnehmen z.B. Erkrankungen
- diese führt zu Verringerung der Stichprobengröße
Mortalität -> tatsächliche Sterblichkeitsrate einer bestehenden Gruppe z.B. Studien-Teilnehmende (muss beides bei Langzeitstudien mit hochaltrigen eingeplant werden)
Wichtige Studien der Erwachsenenforschung
Quantitativ:
Bonner Längsschnittstudie über das Altern (BOLSA)
erforscht wurden Lehr-Fragen und Prozesse des Alterns
Erkenntnisse erfolgreicher Faktoren des Alterns & der Langlebigkeit & damit auch dessen Lebenssituation
Bedingungen zufriedenen und gesunden Alterns
Deutschen Alterssurvey (DEAS)
Längs- und Querschnittstudie mit Personen der zweiten Lebenshälfte
Erkenntnisse zu den Lebenssituationen & Lebenszusammenhängen Älterer bezüglich des sozialen Wandels & den individuellen Entwicklungen
regelmäßige Befragungen via telef. Interviews freiwillige Tätigkeiten & die Bereitschaft zum Engagement der Deutschen
Qualitativ
„Altern zw. Engagement und Rückzug“ Studie
Bedeutung der Unterstützung & Begleitung der Bildungsangebote für Ältere i der Zeit des Ausscheidens aus dem Erwerbsleben
Studie für Vertrauen und Sicherheit im Internet Ü60 (DIVSI Ü60)
digitale Lebenswelten der Ü60- Jährigen
Mixed Methods
Interdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE)
Bedingungen eines zufriedenen & gesunden Alterns
EdAge Studie
Studie erfasst Bildungsverhalten -und Interessen älterer Menschen von 65-80 Jahren
Grundlage für Entscheidungen im Rahmen der Seniorenpolitik
seit 1993
Berichte folgen dabei immer thematischen Schwerpunktsetzungen
bisher 8 Altersberichte
Teilnahme
Formalqualifikationen, Erwerbsstatus, Arbeitsplatz- & Arbeitsgebermerkmale, Behinderung, Geschlecht, Betriebsgröße & Arbeitsplatzanforderungen sind häufiger Gründe für WB als das Alter
Nichtberufliche WB-TN überwiegend von Frauen
TN von 2000-2016 von 31% auf 46% gestiegen
Interessen
Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit
Fragen der Gesundheitsprävention & Gesundheitsbildung
Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt z.B. kulturelle & politische Bildung
Auseinandersetzung mit der dinglichen Umwelt z.B. Medien & Technik
Weiterbildungsbarrieren
Frühere negative Bildungserfahrungen
Negative bildungs- und lernbezogene familiäre Sozialisationseffekte
Individuelle Vorstellungen vom Alter(n)
Negative Erwartungen an das eigene Altern – der Glaube weniger
lernfähig zu sein
Motive
Leben einem Sinn geben & Sinn im eigenen Leben finden
Bedürfnis nach Orientierung bei veränderter Lebenssituation -> lernen dann als Bewältigungsstrategie
Ziele geragogischer Forschung & Praxis
Bildungsinteressierte Ältere erreichen oder Ehrenamtliche die den Mehrwert des Lernens im Engagement erkennen
WB-Möglichkeiten & Bildungs-/ Lerngelegenheiten für alle zugänglich machen, um soziale Teilhabe & soziale Inklusion zu fördern
Unterschiedliche Vorurteile können Lernwiderstand hervorrufen
Lernen und Institutionen -> „Lernen ist überflüssig“
Sich selbst -> „Dazu bin ich zu alt“
Lerninhalten -> „Das ist zu theoretisch“
Angewandte Lernmethoden -> „Meine Meinung ist hier nicht gefragt“
Bildungsmotive Typologisierung nach Schmidt-Hertha & Tippelt
4-Ferlder-Schema
Sozial-emotionale Typ
solidarisch & Bildung als Eigenwert
Möchte mit anderen über Bildungsangebote in Kontakt kommen
Verfolgt für sich kein bestimmten Zweck oder Ziel
Gemeinwohlorientierte, solidarische Typ
solidarisch & Bildung als Zweck
nur in Kontakt kommen, auch möchte er etwas bewegen oder sich für ein Engagement fortbilden
Utilitaristisch, zweckorientierte Typ
individuell & Bildung als Zweck
Wenig Interesse am Austausch oder positive Effekte für die Allgemeinheit
Es geht um individuelle Wissensaneignung für sich selbst, um den Zweck
Selbst-absorbierend kontemplative Typ
Individuelle Wissensaneignung für sich selbst ohne Zweck
Herausforderungen für die Forschung über die Weiterbildung älterer Menschen
Einrichtungs- und Trägerstrukturen dynamisch, d.h. WB-Verhalten in den verschiedenen WB-Strukturen ist unterschiedlich z.B. in Institutionen der WB (VHS), betrieblich orientierte WB-Träger, Wissenschaftl. WB an Hochschulen (IU) …
Definition von Alter à ab wann wird von älteren Mitarbeitenden gesprochen? Gesellschaftliche Rollenzuschreibungen spielen mit rein
Keine systematische Erhebung der WB-Interessen Älterer Mitarbeitenden möglich da sehr heterogen (siehe „Interessen“)
Vielfältige Bildungsmotive- und Barrieren (siehe „Motive“ & „WB- Barrieren“)
Grundbedürfnis des Menschen: soziale Zugehörigkeit
Gefahr: kognitive Einschränkungen, selbstschädigendes Verhalten, emoltionales Stress
Exklusionsrisiken:
Migrations- oer Fluchthintergrund
geringes Einkommen und niedrige Bildung
gesundheitliche Probleme, Pflegebedürftigkeit
Ausdünnung sozialer Netzwerke
technologischer Wandel
Chanken & Risiken ungleich verteilt:
Menschen mit guter/m Gesundheit, Einkommen, Bildungsstand
& sozialen Netzwerken profitieren mehr als Menschen, die das nicht aufweisen
Thema Ausländerfeindlichkeit wichtig
zu verfolgen
Soziale Benachteiligungen & Diskriminierungen verstärken sich im Alter
+ benachteiligt auf dem Arbeitsmarkt
->Aufgrund erhöhter Exklusions- Risiken niedrigere Renten & höheres Armutsrisiko
Lebenserwartung steigt zwar, dennoch besteht schlechte sozio-ökonomische Lage
Betrifft Menschen mit chronischen Erkrankungen & ohne Behinderung
->häufigeres Armutsrisiko, da Ausgrenzung auf dem Arbeitsmarkt
-> verstärkt Behinderungen
Gesundheitl. Einbußen- Aufrechterhaltung einer selbstständigen Lebensführung
Ab 90 erhöhtes Depressionsrisiko mehr bei Frauen da eher verwitwet -> Wahrscheinlichkeit
sozialer Isolation steigt
->Frauen auch eher von Armut betroffen insgesamt steigt durch z.B. neue Wohnformen die Lebenskompetenz
Perspektivwechsel vornehmen
Nicht:
soziale Exklusion verhindern
alleine arbeiten
Komm-Formate verwenden
informativ arbeiten
Sondern:
soziale Inklusion ermöglichen
Schlüsselpersonen einbeziehen
zugehende Bildungsformate verfolgen
partizipativ arbeiten
Wie gelingt Partizipation?
Forschungsthemen die aktuell noch wenig beleuchtet werden:
Forschung zu Hochaltrigen
Forschungsprojekte zu den Themen:
* ältere Menschen mit Migrationshintergrund
* mit Behinderungen
* Lernen mit Menschen mit Demenz
* Gelingendes Altern in der digitalen Welt
* Umgang mit älteren Arbeitnehmer:innen
Herausforderung und Aufgabe der Geragogik:
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Transdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Praxis
-> unerlässlich um das Ziel „Förderung einer bedarfsgerechten und menschenrechtsorientierten Arbeit mit Älteren“ zu erreichen
Aus geragogischer Perspektive ist Bildung >> ein Prozess, der sich auf das Selbst- und
Weltverständnis und davon geleitetes Handeln bezieht <<
Prozess findet auf unterschiedlichen Ebenen statt unter verschiedenen Qualitätskriterien
Im Kern soll Reflexion und Handlung auf den Ebenen miteinander verknüpft werden
Ebenen stehen in Verbindung zueinander
Welt
Ungleiche Bedingungen des Alterns global reflektieren
Viele Bildungsthemen (z.B. Klimawandel) nur mit unterschiedl. Bildungsgenerationen
zu bewältigen (Nachkriegsgeneration vs. heute)
Das Altern verläuft unterschiedlich - je nach Ort
Gesellschaft
Weitreichender Blick erforderlich über gesellschaftliche Entwicklungen, dazugehöriger
Lebensereignisse einzelner Kohorten (Nachkriegsgeneration) und persönlicher Lebensläufe
Institution
Im Blick behalten, dass Institutionen Bildung ermöglichen aber auch behindern
können z.B. „digitale Ecke“ im Altenheim macht nur mit Konzept, Interesse der
Bewohner*innen und Unterstützung
Gruppen
Zwischenmenschliches Geschehen reflektieren und gestalten
Bildung als interpersonaler Vorgang: Themen in Gruppensituationen werden
bearbeitet und Einsichten/Antworten zeigen sich optimal im Handeln
Beziehungen selbst gestalten als Bildung z.B. Rolle der Lernbegleitung oder
Generationsthematiken -> dient dem Hineinversetzen in andere Personen und
Situationen
Subjekt
Reflexion der eigenen Lebens- und Außenwelt
Subjekt hat 3 Möglichkeiten: Blick zurück, ins Hier und Jetzt und nach vorne
Durch Biografieorientierte Arbeitsweisen Selbstreflexionsprozesse ermöglichen
Institutionen sind als Zonen unterschiedlicher Ermöglichungsräume zu verstehen, um Strukturen über die Entwicklungen dieser Räume zu legen
Konzept der Qualitätsziele dient unterstützend zum reflektieren der eigenen Bildungsarbeit
12 Qualitätsziele wurden gemeinsam mit Älteren aus Good-Practice-Projekten entwickelt
Ziele müssen nicht genau umgesetzt werden – sind als Richtlinie zu verstehen um orientieren und reflektieren zu können, ob vielleicht eine Blickrichtung vergessen wurde
Voraussetzung für die Umsetzung -> immer Blick auf das eigene Leitbild und das Verständnis für partizipatives Lernen
Teilhabe fördert Interesse an Bildung, an Auseinandersetzungen mit gesellschaftl. relevanten Fragestellungen und wirkt so impulsgebend auf das Lebenslange Lernen
Lernen findet nicht nur institutionell organisiert und informell statt
Lernen soll vom Individuum selbst ausgehen und zielgerichtet stattfinden
Teil des Lernens ist Erfassen, Verstehen, Behalten und Handeln das eigene Leben selbst
zu verstehen und zu gestalten
Merke: „…wahrnehmen, was ist , entdecken, was uns möglich ist, gestalten, was uns wichtig erscheint
Voraussetzungen des Lernens vielfältig und interindividuell unterschiedlich
ressourcenintensive mit Anstrengung verbundene mentale Prozesse fallen im Alter
schwerer, dennoch bleiben automatische Prozesse und mit Expertise verbundene Funktionen weitgehend unversehrt“
Sichtweise für Geragog*innen wichtig denn positive Rahmung des Lernens mit Motivation
und Emotion kann auch die Leistung Älterer verbessern
Ermöglichungsdidaktik als geragogische Leitkonzeption- Didaktik (Hintergrund für Bildung
im Alter)
Lehrende sind Lernbegleiter*innen (selbstgesteuertes und handlungsorientiertes Lernen
begleiten und Reflexionsraum schaffen)
Lernen als Inside-Out Bewegung (von innen heraus)
Lehr-Lernprozesse orientiert an den Lernprojekten der Lernenden
Fokus -> Lernendes Subjekt und dessen Eigenaktivität und nicht Inhalte oder Lehrende
Einüben und die Aneignung von Selbstlernkompetenzen auch in institutionellen Bildungskontexten berücksichtigen
Lernende emotional bewegen
Geeignete Lernarrangements schaffen damit lernen erfolgreich ist
Lernende Menschen -> lernen selbst
Lehrende Menschen -> führen ran, begleiten, beraten und unterstützen die Lernenden –
belehren diese jedoch nicht!!
Dadurch können Methoden erprobt, reflektiert und verbessert werden aber auch
Vertrauen in sich selbst und eigene Fähigkeiten entwickeln
11 Ermöglichungsdidaktische Prinzipien
Eigenverantwortung
Rückkopplung
Multiple Perspektiven
Öffnung des Lehr-Lernprozesses
Gelassenheit und Takt
Lebensweltbezug und Prozessorientierung
Irritation
Coaching und Beratung
Handlungsorientierung und iterative Reflxionsschleifen
Emotionalität
Nachhaltigkeit
-> ERMÖGLICHEN
Ansatz der Ermöglichungsdidaktik ist nah dem Ansatz des Empowerment
-> Erlangen von mehr Autonomie und Lebenssouveränität
Umstände des eigenen Lebens selbst in die Hand nehmen
-> z.B. Bei Benachteiligung selbst aktiv werden, um Problem zu lösen
8 Prinzipien sind Richtungsweisende Grundsätze wie ermöglichungsdidaktische
und Empowerment orientierte Bildungsansätze umgesetzt werden können
Wird beeinflusst durch
Differenzialität (Vielfalt von Lebenslagen und Lebensläufen)
Ermöglichungsdidaktik (Lernende im Fokus)
Empowerment (eigene Stärken fördern, Autonomie ermöglichen)
Prinzip Reflxion und Handeln
Mit alltäglichen Erfahrungen verbunden
Erkenntnis das der Mensch sich und seine Umwelt handelnd erfährt,
indem er mit dieser der sozial agiert
Handlungsgelegenheiten müssen mit soz. Bedeutung und Anerkennung angereichert sein -> Sinnerleben notwendig sonst kann Subjekt in alte Muster verharren
Reflexion durch Wendepunkte o. Krisen z.B. Tod
Aus Krisen ergeben sich Handlungszwänge die notwendig sind z.B.
Gründung einer Selbsthilfegruppe
Geragogen:
begleiten, Bildungsangebote machen, Reflexion anregen und unterstützen
Beobachtungen zu Haltungsänderung sensibel ansprechen -> Fähigkeiten und Haltungen so weiterentwickeln
Reflexionsrituale helfen Erleben von Selbstwirksamkeit zu stärken
Prinzip Erfahrungstausch
Basiert auf Erfahrungswissen/Lebenswissen Älterer
Unterschied zw. Alltagswissen, von Reflexion abhängigem Lebenswissen, institutionellen Kontextwissen & fachbezogenes Berufswissen
Erfahrungswissen kann veralten
Intergenerationell o. generationshomogene Erfahrungen teilen ->wertvolle Lern-und Reflexionsgelegenheit
Verständnis und Perspektivwechsel wird gefördert
Geragogen
müssen Erfahrungswissen erkennen & würdigen, zur Überprüfung der Entstehung des
Wissens anregen & Perspektivwechsel einleiten
Blick in die Zukunft lenken & Entwicklungsprozess anstoßen
Prinzip Lernbiografie
Bildungsungewohnte Lernende heranführen, bereits vorhandene Kompetenzen
wertschätzen & dadurch Lernmotivation und stärken und anregen
Höhere Bildungsabschlüsse = steigert Chance auf Bildungsteilnahme
V.a. Erwerbstätige haben die Möglichkeit an WB zu partizipieren
Lernbiografien können bei schlechten Lernerfahrungen auch Barrieren sein v.a.
Ältere und Bildungsungewohnte
Geragog*innen regen Austausch über Erfahrungen zur Reflexion an
Ansatzpunkte zu einer konstruktiven Wende“ schaffen
Gemeinsam erörtern & Lernen gestalten z.B. Rollenspiele oder Reflexion
Bildungsungewohnte profitieren besonders
Prinzip Selbst- und Mitbestimmung
Bedürfnis nach Kompetenz, Autonomie, sozialer Eingebundenheit und Sicherheit
befriedigen
Ziel: Respekt vor der Selbstbestimmungsmotivation, Unterstützung selbstbestimmten
Lernens und Ermutigung zur selbstständigen Lebensführung
Wichtig ->Ansatz des selbstbestimmten Lernens (nicht selbstgesteuert (eigenständige
Orga.)) eigene Lernthemen finden und bestimmen
Im aktiven Aneignungsprozess unterschiedl. Elemente selbst bestimmen z.B. notwendige
Ressourcen, Ort, Zeit, Tempo, Methoden…
Gesellschaftliche Vorteile -> motiviert zum Tätigwerden & ermutigt zur Selbsthilfe
und Bürgerengagement
Schwierig da Lernende über Selbstlernkompetenzen verfügen müssen
Bedarf einer entsprechenden Vorbereitung & Begleitung des Lernprozesses
Hilfreich -> kurze Lerneinheiten, anschauliche Beispiele, Alternativen
Vertrauen fördern, in Kleingruppen unterstützen um Unsicherheiten abbauen
Lernende lernen verantwortungsvoll und Fachperson gibt qualitative Denkanstöße
Prinzip Kontakt und Zugehörigkeit
Soziale Isolation problematisch
Pflege von Kontakten bei der Planung und Durchführung wichtig
Vorbild Senior*inneninitiativen à Gemeinschaftsgefühl & Rückhalt einer Gruppe Gleichgesinnter z.B. eigene Erkrankung, Krankheit o. Tod anderer für Ü50
Soziale Eingebundenheit ist motivierend für das Lernen im Alter
Geragog*innen stellen Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten
& sind Ansprechpersonen bei Schwierigkeiten
Professionelle Begleitung geht über Selbsthilfe hinaus
Prinzip Wertevorstellung
Lernen wird durch Wertsetzungen persönlich und gesellschaftlich beeinflusst
Einfluss auf Selbstbild und Selbstbewertung Älterer
Einschränkende, diskriminierende & defizitäre Vorstellungen kritisch hinterfragen und reflektieren
Kultur des Herkunftslandes prägt eigene Vorstellungen vom Alter, des Altern und Lernmöglichkeiten
Wertvorstellungen bewusst reflektieren, um Lernbarrieren zu identifizieren à Ältere werden motiviert & qualifiziert neue realistische Altersbilder zu entwickeln
für Reflexion Arbeit in Gruppen
bewusstes thematisieren und diskutieren ermöglicht Perspektivwechsel
Geragog*innen moderieren wertschätzend
Anregung für Identifikation versteckter Wertvorstellungen +
kritisches Hinterfragen schaffen
Prinzip Lebenszusammenhänge und Sozialraum
Lebensverhältnisse Älterer berücksichtigen – Umfeld verstehen
Bildungsangebote in der Umgebung bzw. d.h. im Lebens- bzw. Nahraum ansiedeln
Richtet sich an Menschen die immobil sind oder werden
Außerinstitutionelle Lernräume z.B. Gespräch im Hausflur oder Gartenbank, immer bedeutsamer
Umgebung wichtig, da Bildung durch Auseinandersetzung mit dieser erfolgt und anregend auf die Gestaltung dieser wirken kann
Ziel ist eine partizipationsförderliche Infrastruktur z.B. Gestaltung von Wohnquartieren mit Ältere
Geragog*innen berücksichtigen bei der Angebotsgestaltung deren Lebenslage z.B. Nachbarschaft & Wohnsituation
Netzwerkarbeit relevant, um Ältere partizipativ zu integrieren
Lernen als gemeinschaftliche Aufgabe sehen
Notwendige Strukturen, virtuelle Räume und Medien bereitstellen
Prinzip anregende Lernumgebungen
“als Sozial- und Erlebnisraum zu begreifen“
Emotional behafteter Aspekt
Insbesondere bei kognitiv eingeschränkte Lernende z.B. Demenzerkrankten wichtig
Körperlicher Ausdruck z.B. über tanzen möglich
Geragog*innen schaffen Bildungsanreize z.B. durch Diskrepanzerleben
Lernquellen werden bereitgestellt z.B. audiovisuelle Medien oder Infomaterial
Geragog*innen gestalten lernförderliche Umgebung unter Beachtung der Sinnesanregung und dem Befriedigen des Grundbedürfnisses „Sicherheit“
Orientierungspunkte für eine bedarfsgerechte Planung und Durchführung von Bildungsangeboten im Alter
Modell der Salutogenese von Antonovsky (1997)
Verstehen, Selbstwirksamkeit und Sinn sind Grundlagen, um für Lebenskrisen
gestärkt zu sein
Lernen muss auf persönliche Ziele und Erwartungen der Lernenden ausgerichtet
sein, um in schwierigen Situationen handlungsfähig zu sein
Aspekte der Selbstbestimmungstheorie
Autonomie, Sicherheit und Soziale Eingebundenheit müssen befriedigt sein für um Lernmotivation zu erhöhen
Freiheit, Selbstbestimmung und Partizipation sind starke Antreiber
Neben motivationale und emotionale Aspekte auch kognitive und sensorische
Veränderungen z.B. Schwerhörigkeit oder Altersweitsichtigkeit, beachten
Sensorische Einbußen nicht fehlinterpretieren -> kann bis zu Lernverweigerung
führen
Erwartungen der Lernenden als Herausforderung im geragogischen Kontext da
Mitgestaltung und Mitarbeit oft nicht Teil der Erwartung ist -> muss geübt werden
Zwei Wesentliche Herausforderungen
Bürger*innen müssen immer mehr Organisation der Lern- und Lebensumstände
in der Gemeinde selbst in die Hand nehmen. (selbstgesteuert und selbstständig)
Wer sich als Fachperson in der WB als „Leitung“ gesehen hat, sollte die Funktion
des „Ermöglichers“ erlernen – eine partizipative Begleitung
Aufgaben von Geragog*innen als Ermöglicher von Bildungs- und Lernprozessen :
Anregung älterer Menschen zur Selbstreflexion mit Blick auf den gesamten
Lebenslauf, Zukunft & unter Berücksichtigung von Lebensdeutungen und Lebensführung
Arrangieren eines Austauschs mit anderen Erfahrungsaustausch ermöglichen,
Reflexionsprozesse begleiten und daraus resultierende Handlungen
Verknüpfung von persönlichen mit gesellschaftlichen Prozessen Unterstützung
und Begleitung gesellschaftsrelevanter Veränderungsprozesse
Interventionsformen
Beratung:
Schwerpunkt Expert*innen Beratung z.B. Rentenberatung
Erleichterung von Problemlöseprozessen und Entwicklungsberatung
Verschiedenste Themen werden besprochen
Herausforderung ist die problematische Naturalisierung und Defizitsicht von Alterungsprozessen
Altern verläuft als Prozess gleichzeitig biologisch und psycho-sozial
Konzept des Othering wichtig: Realitäts-Zustand Älterer durch Reflexion bewusster machen
Lernbegleitung:
Fokus Lernprozesse zu gestalten
Geben Impulse, hinterfragen kritisch, stellen Lerninhalte und Wege zur Wahl
Herausfordernd, da Lernende im Sinne der Ermöglichungsdidaktik begleitet werden sollen
Lernbarrieren gilt es abzubauen und zur Selbstkontrolle anleiten
Gestalten eine lernförderliche Umgebung in der man gerne lernt
Information
Emotionale und motivationale Veränderungen finden im Alter statt Sozioemotionale Selektivitätstheorie
Erläutert, warum Ältere sich gerne Prozesse zuwenden die Frustration vermeiden und die Stimmung verbessern
Zukunftsperspektive, Motivation und Verhalten wichtig
Ist die Perspektive auf die Zukunft ausgedehnt, sind Ältere motiviert sich Informationen
zu suchen
Ist sie es nicht, ist der sind der Fokus soziale Beziehungen und Erlebnisse
Kompetnezen von Geragoginnen
Personale Kompetenz ( Verzicht auf Macht, Vertrauen in die Lernfähigkeit anderer)
soziale Kompetenz (Konfliktfähigkeit, zugehen auf andere)
Methodenkompetenz (Lernstrategien, erstellung Lernquellenpool)
emotionale Komeptenz (Wertschätzug, Anerkennung)
kommunikative Kompetenz (umgnag mit Problemen, Kontakt zum Umfeld)
Fachkompetenz ( interdisziplinöre Perspektive, Wissen )
->Berücksichtigt wird die Ermöglichungsdidaktik, Empowerment
und selbstbestimmtes bzw. selbstgesteuertes Lernen
->Grundlegende Prinzipien integriert
Herausforderung -> sich Digitalisierung und digitalen Transformationen zu stellen
Konzept medienpädagogischer Kompetenz von Rott und Schmidt-Hertha 2019
LernBegleiter professionell schulen, um fachliche Beratung & Begleitung anzubieten
In Praxis & Hochschulen mit Zusatzqualifikationen & Fortbildungen
Kompetenzzentren notwendig (professionellen & kompetenten Leitungen
Zusatzqualifikationen anzubieten)
Studienmöglichkeiten:
Als eigenen Studiengang betrachten & implementieren wichtig für Zukunft
Auch in anderen Studiengängen wichtig, um Kompetenzentwicklung voranzutreiben & um
Studierende für geragogisches Handeln zu sensibilisieren
Fort-und Weiterbildungen :
Für Menschen die im berufl. Leben mit Älteren zusammen arbeiten z.B. Alterpfleger*innen,
Mitarbeitende von Bildungseinrichtungen o. Begegnungsstätten, Lernbegleiter*innen
Auch für Ältere die Bildungsangebote planen und durchführen wollen
Im Kontext der Digitalisierung -> Techniklots*innen(digitale Kompetenzen) immer wichtiger
z.B. Betreuungskräfte oder ambulante Pflegekräfte
Praxisbegleitung und Supervision
Für Lernbegleiter*innen die eigene professionelle Handlungsfähigkeit und berufliche
Selbstverständnis zu reflektieren und zu verbessern
Durch teilnehmende Begleitung des Lernprozesses Reflexion möglich
Auch kollegiale Austausch/Feedback möglich unter Kollegen
Aufgabe für Geragogen:
Bildung orientiert an Potenzialen des Alterns
Erhaltung eines Kohärenzgefühls + Zunahme des Kohärenzlebens
Identitätsentwicklung & Persönlichkeitsstärkung wichtig zum Erhalt der Selbstständigkeit
Arbeit mit Ehrenamtlichen, professionellen Pflegekräften
Alte und Hochbetagte zu Hause und in betreuten Umgebungen
Zielgruppe: Hilfebedürftige im hohen Alter
Thema: Lernen im hohen Alter, für das Alter und für den Umgang mit Hochaltrigen
Herausforderung: wenig über Lebensumstände, Wünsche & Bedürfnisse bekannt
Studie: in NRW sind 86% (1.800) der 80+ Befragten mit ihrem Leben zufrieden
Bildungswünsche wegen Immobilität nicht allein umsetzbar
Körperliche & psychische Belastungen führen zu sozialer Ausgrenzung -> zugehende Bildungsform hilfreich auch für Menschen in betreuter Umgebung
Demograf. Wandel -> Zahl Bildungsgewohnter steigt
Pflegende Angehörige und Familien
Zielgruppe: pflegende Angehörige, Familie & Freunde
Gewohnte Bildung setzt wegen Pflegesituation aus
Neue Pflegesituation ergibt offene Fragen z.b mit Bildungsangeboten (Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten, Wissen zu Erkrankungen usw.)
Lebensgewohnheiten ändern sich & dadurch andere Lebensgestaltung
Thema: Entwicklungsförderung mit Stärkung vorhandener Ressourcen, Reflexion ermöglichen & zum verantw. Handeln befähigen, Pflegende als kompetente Akteur* innen wahrnehmen & wertschätzen
Positiver Einfluss auf Pflegebeziehungsgestaltung
Netzwerk Pflegebegleitung: Unterstützung & Begleitung pflegender Angehöriger durch Ehrenamtliche auf Basis Empowerment, Selbstbestimmung & Netzwerkarbeit
Ehrenamtlich Tätige und Engagierte
Zielgruppe: Ehrenamtliche oder freiwillig Engagierte
Thema: Ehrenamtliche oder Engagierte in Vorbereitung auf die Tätigkeit/ Qualifikation unterstützen z.B. Erlangen von Basisqualifikationen +im Rahmen der Tätigkeit als Unterstützungsleistung
Umfang dessen abhängig vom Motiv, warum jemand die Tätigkeit ausüben möchte z.B. „Spaß haben“, „anderen helfen wollen“ oder auch eigene persönliche Pflegeerfahrungen
Beschränkungen & Wünsche müssen bezüglich des Umfangs mitbeachtet werden
Institutioneller Kontext wichtig z.B. Kirchliche Träger haben >Sorgekultur< angelehnt an Nächstenliebe „Kümmern um kranke und schwache Menschen
Besuchdienst „Grünen Damen & Herren“ haben Ziel -> täglich die Würde kranker & alter Menschen zu schützen
nicht im organisierten Rahmen -> z.B. eher Patenschaft
Professionelle Pflegekräfte
Zielgruppe: professionell Tätige in der Pflege
Thema: Schulungen und Anleitungen des Pflegepersonals, Konzepte für neue Pflegesettings & Versorgungsgemeinschaften entwickeln
Ziel: Selbstbestimmung & Autonomieerleben Älterer
Herausforderung: v.a. die Zusammenarbeit
Damit niemand durch´s Netz fällt -> Kooperationsstrukturen & Netzwerke etablieren mit Bildung als zentrales Element
Menschen, die seit 2009 Pflegeversicherungsleistungen beziehen haben Anspruch
auf Pflegeberatung – auch für Angehörige
Für bedarfsgerechte Beratung wurden Richtlinien von GKV- Spitzenverband
zur einheitlichen Durchführung erstellt
Grund- und Zusatzqualifikationenen für Pflegeberatung
Für wen ?
Examinierte Altenpfleger*innen
Sozialversicherungsfachangestellte
Sozialarbeiter*innen
Sozialpädagog*innen mit entsprechen Zusatzqualifikationen
Personen mit Studium/Ausbildung mit pflegfachlichen,
sozialrechtlichen, sozialpädagogischen und heilpädagogischen Schwerpunkt
Mehrjährige Berufserfahrung in den genannten Schwerpunkten
Welche Zusatzqualifikationen?
Weiterbildung z.B. Pflegefachwissen, Case Management, Recht
Pflegepraktikum
Welche Kompetenzen?
Personale Kompetenz: Kooperativ, respektvoll, emphatisch, kommunikativ
Fachkompetenz: Praktische Erfahrungen der Grundqualifikation & Qualifikation zur Pflegeberatung
Pflegeberaterische Fachkompetenz: Beratung für Ratsuchende à Bedürfnis-,
Interessen- und Wünsche orientiert
Beratungsverständnis und -Prozess
Beratungsarbeit in enger und personell kontinuierlicher Zusammenarbeit zw. Beratenden
und Ratsuchenden
Ziel der Beratung:
-> Vernetzung mit Versorgungs- Betreuungs- und Beratungsanbietern für Beratende unerlässlich
& entscheidend
Beratungsverständniss
Neutral & unabhängig
Stärkung der Selbstbestimmung
Bedürfnis- und Ressourcenorientiert
Angepasst an biografisch & kulturellen Hintergrund
verständlich
Beratungsprozess
5 Grundprinzipien der Gesundheitsversorgung
Versicherungspflicht für Bürger*innen
Beitragsfinanzierung der privaten& gesetzlichen KV
Solidaritätsprinzip (gesetzl. Versicherte tragen gemeinsam Kosten die einzelnen Mitgliedern
durch Krankheit entstehen & jede Person hat Recht auf mediz. Versorgung – Jeder für Jeden)
Sachleistungsprinzip (Behandlung ohne Vorleistung des Versicherten)
Selbstverwaltungsprinzip (Gesundheitssystem organsiert & gestaltet sich selbst, Staat gibt Rahmenbedingungen & Aufgaben für mediz. Versorgung vor)
Pflegeinformationszentrum (PIZ) - Pflegerisch geleitete Beratungszentren
Handlungsfeld für Geragog*innen -> Prävention
Anlaufstelle für Patient*innen & Angehörige, Interessierte, Fachkräfte
Mit vielen Akteur*innen z.B. Selbsthilfegruppen, Pflegefachkräfte vernetzt
In Krankenhäusern & informieren zu -> Erkrankungen, bieten Orientierungen, Schulungen
und Beratungsmöglichkeiten an
Gesundheitskompetenz – Health Literacy
Health Literacy= Fähigkeit Gesundheitsinformation verstehen & entsprechend zu handeln
Es geht um „alltagspraktisches Wissen & Fähigkeiten im Umgang mit Gesundheit &
Krankheit, dem eigenen Körper & gesundheitsprägenden soz. Lebensbedingungen
Ist eine „Lebenskompetenz“ wird im Sinne der Gesundheitsförderung über Bildung, Erziehung & Kultur vermittelt
Sich gesundheitsbeeinflussende Faktoren bewusst machen für Aufrechterhaltung von
Autonomie & Gesundheit
Aufgabe: Förderung & Erhalt entsprechender Kompetenzen, Unterstützung von Kommunen
& digitale Kompetenzen im Blick haben
Adressatengerechte Strategien zur Förderung der gesundheits- und Nutzerkompetenz
entwickeln und umsetzen
Vulnerable Gruppen z.B. Menschen mit Migrationshintergrund o. chronisch Kranke berücksichtigen um -> Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit zu erreichen
Tages- und Begegnungsstätten/
Seniorenbegegnungsstätten
Teil der offenen Altenhilfe
Aufrechterhaltung von Selbstbestimmung & Selbstständigkeit im Fokus
Ziele: Prävention und Hilfe zur Selbsthilfe, aktive Teilhabe und Mitsprache stärken/fördern, Interessenbezogene Angebote anbieten, Einsamkeit im Alter entgegenwirken, zu Aktivitäten motivieren, Unterstützungsangebote für selbstständige Lebensführung
Geboten wird: Beratung & Vermittlung, Freizeit-, Bildungs- und Informationsveranstaltungen, Vernetzung & Kommunikation
Aufgabe: Bildung & Lernen gestalten + deren Planung & Durchführung
Mehrgenerationshäuser
Ort der Begegnung und des Engagements mehrerer Generationen unabhängig aller menschlichen Kriterien
Ziele: Teilhabemöglichkeiten für Kommunen schaffen, freiwilliges Engagement & demokratisches Miteinander fördern, nachbarschaftliches Miteinander, Austausch zw. Jüngeren & Älteren
Voraussetzung: enge Zusammenarbeit mit Kommunen
Festgelegte Qualitätskriterien für qualitativ erfolgreiche Arbeit
Thematisiert wird: die Umwelt, Personalmanagement, Demokratische Grundhaltung, Digitalisierung & Bildung -> lebenslanges Lernen, non-formal und informell von-, mit- und übereinander
Bürgerzentren
Anlaufstelle für Menschen eines Stadtteils
Ziele: durch niedrigschwellige Angebote (leicht zugänglich ohne Anmeldung, Gebühren) Betroffenheiten & Bedarfe im Stadtteil erkennen
Voraussetzung: Offenheit, Unverbindlichkeit & Freundlichkeit durch z.B. offene Ladentür signalisieren
Stellen Räumlichkeiten zur Verfügung z.B. für Mieterinitiativen-Treffen
Angeboten wird: Beratungs- & Informationsveranstaltungen & Runde Tische
Schnelle, unkomplizierte & wohnortnahe Unterstützung à fördert Aufbau
persönlicher Beziehungen
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