Was ist Prävention
Gesundheitssektor
Vermeidung
Verringerung
Zeitliche Verschiebung/Verzögerung von gesundheitlichen Problemen, Krankheiten, Einschränkungen oder (psychischen) Störungen
Sämtliche Maßnahmen mit dem Ziel, Krankheitslast in Bevölkerung zu minimieren
Arten der Prävention
Primäre Prävention
Erstmaliges Auftreten der Erkrankung verhindern
Sekundäre Prävention
Frühstadium erkennen
Schnelle, effektive Behandlung um Folgen zu minimieren
Tertiäre Prävention
Bei bestehender Krankheit Maßnahmen gegen Chronifizierung, Rückfälle, langfristige Folgen
Prävention im Kontext psychischer Gesundheit
Ziele
Psychische Gesundheit erhalten
Vorbeugung von psychischen Erkrankungen
Vermeidung einer verschlimmerung von psychischen Krankheiten
Verbesserter Umgang mit psychischen Erkrankungen
Beispiel Inhalte von Prävention
Primärprävention
Impfungen
Gesundheits-, Arbeits-, Hygieneschutz
Sekundärprävention
Check-Ups, Screeningverfahren
Lebensstilveränderungen
Früherkennungsmaßnahmen
Tertiärprävention
Rehabilitation
Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit
Interventionen und Behandlungen
Mögliche Inhalte psychologischer Prävention
Achtsamkeit Trainings
Gesundheitsfördernde Maßnahmen (Bewegung, Ernährung etc)
Positive Kommunikationskultur etablieren
Vorbeugung psychische Krankheiten
Stressreduktion
Informationen über psychische Erkrankungen
Awareness schaffen
Niederschwellige Beratungsangebote (Unternehmen, Schule)
Vermeidung von Verschlimmerung psychischer Erkrankungen
Bewältigungs- und Behandlungsmöglichkeiten vermitteln
Ressourcenaktivierung
Finanzielle Mittel für Behandlung bereitstellen
Entstigmatisierung
Frühwarnzeichen
Beratung von Betroffenen und Angehörigen
Wo findet Prävention statt
Gespräch mit Gesundheitsperson
Untersuchungen
Behandlungen
Schriftliche Informationen (Websites, Flyer)
Apps, DiGA
Workshops, Seminare
Kampagnen
Präventionszentren
Prävention wozu?
Psychische erkrankungen platz 3 für Krankheitsstand
Steigt weiter, depression Platz 1
Bedeutsamkeit Prävention: gesundheitliche Perspektive
Reduzierung Krankheitsrisiko
Senken Risiko für psychische Erkrankungen
Fördern von resilienten Verhaltensweisen und gesunder Bewältigung von Stress
Verbesserung der Lebensqualität
Menschen die es nutzen bleiben länger gesund und können aktiver am sozialen und beruflichen Leben teilnehmen
Seelische Stabilität wirkt sich positiv auf körperliche Gesundheit aus: z.b. Reduktion von stressbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Reduktion chronischer Erkrankungen
Chronisches psychisches Leiden lässt sich oft durch frühe Intervention vermeiden
Bedeutsamkeit Prävention: Wirtschaftliche Perspektive
Senkung der Gesundheitskosten
Früherkennung und Prävention verhindern teure Behandlung und KK Aufenthalte
Kostenintensive Langzeittherpapien können vermieden werden
Steigerung Produktivität
Psychische Erkrankungen häufige Ursache für Arbeitsausfälle (Burnout/Depression)
Reduziert Fehlzeiten und steigert Arbeitsleistung
Unternehmen proftieren von gesunden und zufriedenen Mitarbeitenden
Reduktion von Frühverrentungen
Hilft Arbeitskraft länger zu erhalten und verhindert vorzeitige Berentungen aufgrund psychischer Erkrankungen
Zielgruppe
Richten sich an verschiedenen um psychsiche Gesundheit zu fördern und Risiko zu verringern -> für alle!
Allgemeine Bevölerung
Kinder und Jugendliche (Schulen, Jugendeinrichtungen)
Berufstätige (Prävention im Unternehmen)
Senioren
Migranten
Queere Personen
Behinderte Menschen
Familien
Akteure
Nicht einheitlich geregelt welche Berufsgruppen vertreten sind
Vielfältiger, facettenreicher Bereich wo viele beteilgit sind
Mediziner
Psychologen und Therapeuten
Sozialarbeiter
Pflege
Ergotherapeuten
Suchttherapeuten ...
Wer bietet Prävention an
Psychiatrische Kliniken und Instiutiotnen
Unversitäten und Hochschulen
Landespsychotherapeutenkammer
Gesundheitsämter
Vereine und NGOs
Unternehmen
Finanzierung
Nicht einheitlich geregelt
Aus verschiedenen Quellen
Kommt darauf an, wer an welcher Maßnahme teilnimmt und warum
PKV und GKB
Beratungsangebote von Ärzten und Psychotherapeuten können oft von Versicherung übernommen werden
Kooperation bestimmter Maßnahmen
Stiftungen, Fördergelder, Spenden
v.a. bei Vereinen und gemeinnützigen Organisationen
Mittel der Kommune Bund, Länder, EU
Budget für Gesundheitsförderung und Prävention
Geld öffentliche Dienste (z.b. Geld für Uni)
Eigenmittel von Institutionen
z.b. Kliniken, Schulen, Unternehmen können eigene Mittel für Prävention bereitstellen
Finanzierung und Zugang zu Prävention
Gesetzlich verankerte Präventionsangebote
Präventionskurse von GKV: Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Suchtprävention
Oft ganze/teilweise Erstattung: “Leitfanden Prävention” der BZgA legt fest, welche Leistungen finanziert werden
Öffentliche Gesundheitsförderung
Kommunale Gesundheitszentren und Initiativen bieten kostenfreie oder kostengünstige Programme, z.b. Bewegungsförderung oder mentale Gesundheit
Betriebe
Betriebliche Gesundheitsförderung: Maßnahmen wie Fitnesskurse, gesunde Kantinenangebote oder Stressmanagement-Workshops
Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM)
BGM Definition
Umfasst alle Maßnahmen des Unternehmens, die die Gesundheit der Belegschaft fördern sollen
Beispiel Digitale Angebote:
“LikeMinded”
Unternehmen mit Psychologen, Psychotherapeuten
Burnoutprävention, Krisenintervention
Arbeitgeber und Privatpersonen können sich hier anmelden und bekommen psychologische Beratung (online oder direkt im Unternehmen)
Fazit: Chancen
Könnte dafür sorgen, dass Versorgungslage insgesamt besser wird: weniger psychisch kranke Menschen -> weniger Überforderung der psychiatrischen Versorgung
Niederschwellige Angebote (z.b. vom Arbeitgeber) können größeres Bewusstsein in Gesellschaft für mentale Gesundheit schaffen
Enttabuisierung psychischer Probleme in allen Gesellschaftsschichten
Wirtschaftliche Vorteile von prävention durch reduktion von Gesundheitsausgaben und Arbeitsunfähigkeit durch psychische Erkrankungen
Fazit: Herausforderungen
Keine einheitliche Regelung für Präventionsmaßnahmen: Verantwortungsträger und Finanzierung nicht geregelt
Zwar viele Angebote, aber Menschen die v.a. profitieren würden werden nicht erreicht
Soziale Ungleichheit: Menschen die sowieso sozial und finanziell gut aufgestellt sind, können sich Prävention eher leisten und sind besser vernetzt
Take Home Messages
Richten sich an verschiedene Zielgruppen: Alle!
Ziel: psychische Gesundheit fördern und Risiko für psychische Erkrankungen verringern
Prävention findet auf verschiedene Arten statt (Primär, Sekundär, Tertiär)
Verschiedene Akteure der Gesundheitsversorgung beteiligt
Als Psycho(therapeuten) können wir im präventiven Bereich arbeiten
Braucht mehr staatliche Unterstützung für Prävention damit diese flächendeckend betrieben werden kann (und Zugang verbessert)
Bietet große Chancen für allgemeinen Erhalt der psychischen Gesundheit in Gesellschaft
Prävention nicht gleich Prävention: Muss im Einzelfall geschaut werden, wie welches Programm gestaltet ist
Kann vor Entstehung psychischer Erkrankung oder Rückfallprophylaxe wichtig und sinnvoll sein
Aus volkswirtschaftlicher Perspektive effizient
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