Wann spricht man von einem Monopolmarkt
Ein Markt, in dem nur ein einzeiges Unternehmen tätig ist
Durch Mengenverknappung kommt es zu höheren Preisen
Monopolisten können Preise oberhalb der Grenzkosten setzten -> Gewinnabschöpfung
Es existieren hohe Markteintrittsbarrieren
Wie lautet das Gewinnmaximierungsproblem eines Monopolisten?
Welche Absatzmenge wählt ein Monopolist
Der Monopolist wählt die Menge, die Grenzkosten und Grenzerlös gleichsetzt
Woraus setzt sich der Grenzerlös zusammen?
Optimale Menge beim Monopolgleichgewicht mit linearer Nachfrage
Marktpreis im Monopolgleichgewicht mit linearer Nachfrage
Gewinn beim Monopolgleichgewicht mit linearer Nachfrage
Wie erfolgt die Preissetzung im vollständigen Wettbewerb
Wie erfolgt die Preissetzung im Monopol
residuale Nachfrage für einen Monopolisten ist weniger elastisch
Es wird ein Aufschlag auf die Grenzkosten verlangt
Je unelastischer die Nachfrage, desto höher der Aufschlag
aber nie im unelastischen Bereich
Warum ist ein Monopol ineffizienz
Vollständiger Wettbewerb führt zu Pareto-Effizienz, da das Gut zu den vorliegenden Kosten konsumiert wird
Im Monopol liegt der Preis aber über den Produktionskosten
Der Preis liegt über den Grenzkosten, sodass einige Personen nicht konsumieren können, obwohl ihre Zahlungsbereitscha über den Produktionskosten liegt
Somit ist das Monopol ineffizient
Effekte für den Konsum im Monopol
Konsument:innen, die weiter konsumieren, zahlen höhere Preise und verlieren an Konsumentenrente
Einige Konsument:innen werden aus dem Markt verdrängt und verlieren ihre gesamte Konsumentenrente
Der Monopolist eignet sich Renten der aktiven Konsument:innen an
Der Monopolist verliert bestimmte Renten, da einige Konsument:innen aufhören, zu konsumieren
Insgesamt gewinnt der Monopolist, die Konsument:innen verlieren, und es entsteht eine Ineffizienz, die die Gesamtwohlfahrt reduziert
Was versteht man unter einem natürlichen Monopol
Ein natürliches Monopol entsteht, wenn ein einzelnes Unternehmen aufgrund technologischer oder struktureller Gegebenheiten den Markt effizienter bedienen kann als mehrere Anbieter.
Dies geschieht typischerweise in Branchen mit sehr hohen Fixkosten und fallenden Durchschnittskosten, sodass größere Unternehmen Kostenvorteile haben (economies of scale).
Beispiele sind Stromnetze, Wasserversorgung und öffentliche Verkehrsmittel.
Verdeutliche durch eine Grafik, wie hoch der Verlust für ein natürliches Monopol wäre, wenn es zum Grenzkostenpreis anbieten würde
Was versteht man unter einem Oligopol
Ein Oligopol ist eine Marktform, in der wenige Anbieter den Markt dominieren und eine hohe Marktmacht besitzen.
4 unterschiedliche Oligopolmodelle
Bertrand Modell (Preiswettbewerb)
Cournot Modell (Mengenwettbewerb)
Stackelberg Modell (Dynamischer Wettbewerb)
Kartelle
Erkläre das Bertrand Duopol
Das Bertrand-Duopol ist ein Modell des Oligopols, das den Wettbewerb zwischen zwei Unternehmen beschreibt, die über Preissetzung konkurrieren.
Es herschen keine Kapazitätsbeschränkungen
Wettbewerb durch Preissetzung
Nachfragefunktion ist gegeben durch:
Erläutere das Bertrand Paradox
Im Gleichgewicht werden die Unternehmen den Preis bis zu den Grenzkosten senken (p=c).
Warum? Falls ein Unternehmen einen Preis über den Grenzkosten verlangt, kann das andere Unternehmen den Preis leicht unterbieten und die gesamte Nachfrage gewinnen.
Folge: Der Preis sinkt so lange, bis keine Firma mehr Profite macht.
Paradoxon: Obwohl es nur zwei Anbieter gibt, führt der Preiswettbewerb zu einem Ergebnis, das dem vollkommenen Wettbewerb entspricht.
Gegeben ist die Reaktionsfunktion:
Was versteht man unter dem Cournot Modell
Das Cournot-Modell beschreibt den Wettbewerb zwischen Unternehmen, die über Mengen statt Preise konkurrieren.
Im Gegensatz zum Bertrand-Modell (Preiswettbewerb) nehmen die Unternehmen im Cournot-Wettbewerb die Menge des Konkurrenten als gegeben an und passen ihre eigene Produktionsmenge entsprechend an.
Es liegt folgende Nachfragefunktion vor:
Lösung des Cournot Duopols
Jedes Unternehmen i maximiert seinen Gewinn:
Hier ergibt sich der Preis aus der Gesamtmenge
Daraus folgt die Reaktionsfunktion:
Dies zeigt, wie Unternehmen i auf die Menge des Konkurrenten qi∗ reagiert.
Die Steigung ist negativ, d. h., wenn ein Unternehmen seine Menge erhöht, reagiert der andere mit einer Mengensenkung, um den Preis nicht zu stark zu drücken.
Dies bezeichnet man als "Strategische Substitute", weil eine Mengenerhöhung des einen eine Verringerung der anderen nach sich zieht.
Das Gleichgewicht liegt dort, wo sich die Reaktionsfunktionen der beiden Unternehmen schneiden.
In Symmetrie gilt:
Das bedeutet, dass beide Unternehmen ihre beste Strategie gewählt haben und keines mehr seine Menge anpassen möchte.
Der Gleichgewichtspreis ergibt sich als:
Die abgesetzte Gesamtmenge auf dem Markt beträgt:
Vergleich von Bertrand vs Cournot
Monopol: Kein Unterschied, ob Unternehmen Preis oder Menge setzt.
Oligopol: Marktergebnisse hängen von der strategischen Variable ab.
Cournot-Wettbewerb: Mengen sind strategische Substitute.
Bertrand-Wettbewerb: Preise sind strategische Komplemente.
Preiswettbewerb (Bertrand) ist härter als Mengenwettbewerb (Cournot) und kann zu einem voll effizienten Gleichgewicht führen.
Die Form des Wettbewerbs beeinflusst die Marktmacht.
Was versteht man unter dem Stackelberg Modell
Das Stackelberg-Modell beschreibt einen Mengenwettbewerb, bei dem es einen Führer (Leader) und einen Folger (Follower) gibt.
Zwei Unternehmen (1 & 2) konkurrieren über die produzierte Menge
Asymmetrische Entscheidungsstruktur:
Unternehmen 1 (Führer) setzt seine Produktionsmenge zuerst.
Unternehmen 2 (Folger) reagiert auf die gewählte Menge des Führers.
Grenzkosten sind null (c=0)(c=0), um die Analyse zu vereinfachen.
Inverse Nachfragefunktion: Der Marktpreis hängt von der Gesamtmenge ab:
→ Je mehr insgesamt produziert wird, desto niedriger ist der Preis.
Alle Firmen akzeptieren den gleichen Preis (keine Preisdifferenzierung).
Unterschied zwischen dem Stackelberg vs. Cournot Modell
Cournot-Wettbewerb: Beide Firmen entscheiden gleichzeitig → symmetrisch.
Stackelberg-Wettbewerb: Ein Unternehmen handelt zuerst → asymmetrisch.
Der Führer hat einen Vorteil, da er die Reaktion des Folgers antizipieren kann.
Der Stackelberg-Führer produziert mehr als im Cournot-Gleichgewicht, um den Marktanteil zu dominieren.
Welche Folgen hat ein Stackelberg-Wettbewerb
Der Führer hat eine höhere Produktionsmenge als der Folger.
Der Preis ist niedriger als im Cournot-Gleichgewicht.
Der Führer erzielt mehr Gewinn, weil er zuerst agieren kann.
Der Folger muss sich anpassen und hat eine geringere Marktstellung.
Beispiel:
Fluggesellschaften:
Eine große Fluggesellschaft (z. B. Lufthansa) legt zuerst ihre Routen und Kapazitäten fest.
Kleinere Konkurrenten (z. B. Ryanair) passen ihre Strategie daran an.
Lufthansa kann durch eine geschickte Mengenwahl Marktanteile dominieren.
Lösung des Stackelberg Spiels
Problem des Folgers:
Problem des Stackelberg-Führers:
Stackelberg Lösung mit linearer Nachfrage
Der Folger (Unternehmen 2) maximiert seinen Gewinn basierend auf der Menge des Führers q1.
Die Reaktionsfunktion für q2 ergibt sich durch:
→ Je größer die Menge des Führers, desto weniger produziert der Folger.
Der Führer (Unternehmen 1) kennt die Reaktionsfunktion des Folgers und wählt q1q1 so, dass er seinen Gewinn maximiert.
Die Gewinnfunktion von Unternehmen 1 ist:
Einsetzen von q2∗(q1) ergibt:
→ Der Führer produziert mehr als im Cournot-Modell a/3b
Nachdem der Führer seine Menge q1∗q1∗ festgelegt hat, setzt der Folger entsprechend seine optimale Menge:
→ Der Folger produziert weniger als im Cournot-Modell a/3b.
Die Gesamtmenge auf dem Markt ist:
-> Höher als im Cournot-Modell, wo Q∗=2a/3b
Der Preis ist:p∗=a/4
→ Niedriger als im Cournot-Modell, da mehr produziert wird.
Welcher Marktführer-Vorteil besteht im Stackelberg-Modell
Gleichgewichtsgewinne
Warum hat der Führer einen Vorteil?
Der Stackelberg-Führer setzt seine Menge zuerst und kann die Reaktion des Folgers vorhersehen.
Er flutet den Markt mit einer größeren Menge, wodurch der Folger gezwungen ist, weniger zu produzieren.
Dies führt zu niedrigeren Preisen, die den Gewinn des Folgers reduzieren.
First-Mover Advantage?
Der Vorteil des ersten Spielers (Führers) ist ein direktes Ergebnis der Reaktionsfunktionen im Mengenwettbewerb.
First-Mover Advantage bedeutet, dass das Unternehmen, das zuerst handelt, eine stärkere Marktstellung hat.
In der Realität nutzen Marktführer ihre Position, um Marktanteile zu sichern (z. B. große Tech-Firmen wie Google oder Amazon)
Was versteht man unter einem Vitamin-Kartell
Kartellbildung durch Roche, BASF und andere Firmen, um Vitaminmärkte aufzuteilen und Preise hochzuhalten, führte zu eingeschränktem Wettbewerb und hohen Strafen nach der Auflösung ab 1999.
Welches Verhalten ist zu erkennen im Duopol
Unternehmen schließen sich zusammen und verhalten sich wie ein Monopolist
Die Menge wird reduziert auf:
Der Preis steigt auf
Der Gewinn ist:
Was versteht man unter Preisdiskrimminierung?
Preisdiskriminierung bedeutet, dass Unternehmen dasselbe Produkt zu unterschiedlichen Preisen an verschiedene Kunden(gruppen) verkaufen, unabhängig von den Produktionskosten.
Ziel ist es, die Zahlungsbereitschaft der Kunden optimal auszunutzen und den Gewinn zu maximieren.
Was ist Preisdiskriminierung ersten Grades
Die Preisdiskriminierung ersten Grades (auch perfekte Preisdiskriminierung genannt) ist eine Preisstrategie, bei der ein Unternehmen jeden Kunden genau den Preis verlangt, den er individuell bereit ist zu zahlen.
Welche Wohlfahrtseffekte herschen unter perfekter Preisdiskriminierung
Konsumentenrente (CR) ist null:
Im normalen Markt gibt es eine Konsumentenrente (der Vorteil für Käufer, die bereit wären, mehr zu zahlen).
Bei perfekter Preisdiskriminierung schöpft der Monopolist diese vollständig ab.
Alle Kunden zahlen genau ihre maximale Zahlungsbereitschaft.
Pareto-effizient bedeutet, dass keine Marktteilnehmer besser gestellt werden können, ohne andere schlechter zu stellen.
Der Monopolist verkauft an alle Konsumenten, deren Zahlungsbereitschaft über den Grenzkosten liegt.
Mengenmäßig entspricht die verkaufte Menge der Menge im vollkommenen Wettbewerb → Keine künstliche Verknappung.
Das Problem ist die Verteilung der Wohlfahrt:
Im Wettbewerb wird die Wohlfahrt auf Produzenten und Konsumenten verteilt.
Bei perfekter Preisdiskriminierung erhält der Monopolist die gesamte Wohlfahrt.
Kunden zahlen individuell den maximalen Preis, den sie sich leisten können → Fragwürdig aus sozialer Sicht.
Wettbewerbspolitische Fragen:
Ist es fair, dass Unternehmen so hohe Gewinne erzielen, ohne dass die Konsumenten profitieren?
Sollte solche Preissetzung reguliert werden?
Perfekte Preisdiskriminierung ist effizient, aber nicht fair.
Die Gesamtwohlfahrt ist maximal, da keine ineffiziente Mengenverknappung erfolgt.
Verteilung der Gewinne ist jedoch extrem einseitig zugunsten des Monopolisten.
In der Realität ist perfekte Preisdiskriminierung schwer umsetzbar, da Unternehmen selten die Zahlungsbereitschaft jedes einzelnen Kunden genau kennen.
Was versteht man unter Preisdiskrimminierung dritten Grades
Unternehmen kennen nicht die exakte Zahlungsbereitschaft jedes Kunden, aber sie können bestimmte Merkmale beobachten:
Alter (z. B. Studenten-, Seniorenrabatte)
Geschlecht (z. B. unterschiedliche Preise für Pflegeprodukte)
Sozialer Status (z. B. Mitgliedschaften, VIP-Karten)
Wohnort (z. B. regionale Preisunterschiede für Mieten, Dienstleistungen)
Wenn diese Merkmale mit der Zahlungsbereitschaft korrelieren, kann das Unternehmen Preisdifferenzierung anwenden.
Diese Form der Preisdiskriminierung wird auch Segmentierung oder Gruppenpreise genannt.
Direkte Preisdiskriminierung, da Kundentypen vor dem Kauf identifiziert und unterschiedlich behandelt werden.
Beispiele:
Bahnpreise (Ermäßigungen für Senioren, Studierende)
Konzerttickets (VIP-Tickets vs. Standardtickets)
Versicherungen (Unterschiedliche Tarife nach Alter oder Beruf)
Gruppen mit unelastischer Nachfrage (d. h. wenig Preisempfindlichkeit) müssen höhere Preise zahlen.
Geschäftsreisende zahlen mehr für Flugtickets als Freizeitreisende, da sie weniger flexibel sind.
Warum macht eine Segmentierung für den Produzenten Sinn
Konsumentenrente:
Was versteht man unter Preisdiskrimminierung zweiten Grades
Preisdiskriminierung zweiten Grades erfolgt durch Selbstselektion, da Unternehmen die Zahlungsbereitschaft erst nach dem Kaufverhalten erkennen.
Unternehmen bieten verschiedene Preis-Mengen-Kombinationen an, sodass Kund:innen sich je nach Präferenz selbst einer Preiskategorie zuordnen.
Auch als nicht-lineare Preissetzung oder indirekte Preisdiskriminierung bekannt, da Kund:innen nicht vorab identifiziert werden.
Beispiele: Business vs. Economy Class (mit Produktdifferenzierung) und Mengenrabatte („Block Pricing“).
Was versteht man unter Bundling
Mindestens zwei Produkte werden nur als Bündel verkauft ,wobei die Einzelprodukte negativ korrelierte Zahlungsbereitschaft en über Kundengruppen hinweg haben
Beispiele: MS Off ice Suite, Fernsehpakete wie Sky/Disney plus/Netflix
Was sind zweigeteilte Preise
Viele Güter und Dienstleistungen haben eine fixe und eine variable Komponente
Eintritt und Fahrten in Vergnügungsparks
Spielekonsolen und Spiele
Rasierer und Klingen
Drucker und Patronen etc
Wie unterscheidet man Produktdifferenzierung
Horizontale Produktdifferenzierung
Zum gleichen Preis kaufen unterschiedliche Kund:innen unterschiedliche Varianten (z.B. Autos innerhalb einer Klasse)
Vertikale Produktdifferenzierung
Zum gleichen Preis kaufen unterschiedliche Kund:innen die gleiche Variante (z.B. Autos über Klassen hinweg)
Welche Auswirkungen hat die Produktdifferenzierung
Je stärker die Differenzierung, desto weniger gut können Konsument:innen substituieren und desto unelastischer die Nachfrage
Gleichzeitig verliert man Kund:innen an die Konkurrenz
Der optimale Grad der Diff erenzierung wird optimal gewählt und hängt von der Stärke der beiden Effekte ab
Was versteht man unter dem Hotellings Gesetz
Was versteht man unter monopolistischen Wettbewerb
Industrien mit
horizontaler Produktdifferenzierung
niedriger Marktzugangsbarrieren
erzeugen eine besondere Marktstruktur
Welche Wohlfahrtsimplikationen entstehen durch monopolistischen Wettbewerb
Preis über Grenzkosten → Ineffizienz, da nicht zum minimalen Preis produziert wird.
Kunden könnten mehr konsumieren, wenn der Preis niedriger wäre.
Unternehmen haben Überkapazitäten, weil sie nicht die optimale Menge produzieren.
Größere Marktteilnehmer könnten effizienter produzieren, aber durch viele kleine Anbieter bleibt die Produktion ineffizient.
Viele Produktvarianten erhöhen den Nutzen, da Kunden mit unterschiedlichen Präferenzen passendere Produkte finden.
Mehr Differenzierung bedeutet allerdings auch höhere Kosten für Produktion und Werbung.
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