Wie ist ein epileptischer Anfall definiert?
= vorrübergehende exzessive oder synchrone Aktivität von Nervenzellen des Gehirns
—> Dysfunktion in betroffenen Hirnarealen
klinisch viele objetivierbare u/o subjetiven Symptome
Wie ist ein akut-symptomatischer Anfall definiert?
= provozierter Anfall
durch akute systemische oder zerebrale Störung verursachter epileptischer Anfall
Ein epileptischer Anfall ist ein Symptom einer akuten Störung des Gehirnsund NICHT gleichbedeutend mit einer Epilepsieerkrankung!
Was sind Ursachen für akut-symptomatische Anfälle?
substanzabhängig
Entzug: Alkoholentzug
systemische Faktoren
Fieber (Kinder)
Hyponatriämie
Hypoglykämie
strukturelle Faktoren
zerebrale Ischämie
intrakranielle Blutungen
SHT
Hirntumor
Enzephalitis
Wie werden epileptische Anfälle mit fokalem Beginn klassifiziert?
= epileptogene Aktivität (zumindst zu Beginn) nur in einer der beiden Hemisphären
Bewusstseinszustand
Bewusst erlebt
nicht bewusst erlebt
motorische Phänomene
klonisch
myoklonisch
tonisch
nicht-motor. Phänomene
sensibel/sensorisch
Wie sind epileptische Anfälle mit generalisiertem Beginn klassifiziert?
von Beginn an bilateral
motorisch
myoklonisch-tonisch-klonisch
nicht-motorisch (Absence)
kurze Bewusstseinspause
starrer Blick, keine Reaktion
meist Kinder
Was sind allgm. Symptome eines epileptischen Anfalls?
Anfall
plötzlich, unwillk. Auftreten
meist kurz <2Min
idR selbstlimitierend, Übergang in Status epilepticus mgl
Postikal
oft langsame Reorientierung, Somnolenz
passagere neurol. Defizite mgl
Aphasie
postikale Parese
Welche Symptome bei epileptischen Anfällen mit fokalem Beginn?
Temporallappenanfälle:
motorische und sprachliche Störungen
Frontallappenanfälle:
motor. Symtome
Blick-und Kopfwendung zur gesunden Seite (vom epileptischen Herd weg)
Parientallappenanfälle
sensible Symptome
Okzipitallappenanfälle
visuelle Phänomene oder Ausfallsymtome
Welche Symptome bei epileptischen Anfällen mit generalisiertem Beginn?
immer mit Bewusstseinsstörungen
postial: idR Terminalschlaf, verlangsamte Reorientierung, retrograde Amnesie
Welche Symtome bei einem tonisch-klonischen epileptischen Anfall mit Bewusstseinsverlust (Grand-Mal-Anfall)?
Bewusstseinsverlust und rhythmischen Zucken
Tonische Phase
heftige Tonuserhöhung aller Muskeln (Sek)
Tonuserhöhung —> Initialschrei, Zungenbiss
Klonische Phase
vibrieren —> rhythmisches Zucken —> unregelm., grobes Zucken —> Erschlaffung (Sek-Min)
Postikale Phase
Terminalschlaf, Amnesie, Desorientiertheit (Min-h)
Schaum vor dem Mund, Urin/Stuhlabgang
Welches Labor bei epileptischem Anfall?
BGA
Blutzucker
Lactat
Laktatazidose mgl durch Überaktivierung der Muskulatur in Kombi mit verminderter Abatmung bei bilat. tonisch-klonisch (konvulsiven) Anfällen
kleines BB, CRP, Elektrolyte, CK (+Verlaufskontrolle)
Welche Zusatzdiagnostik bei erstem epileptischen Anfall?
EEG
während oder zeitnah nach Anfall
Nachweis epileptischer Potentiale (Spikes, Sharp Waves, Spikes&Waves)
—> Eingrenzung ursächlichen Hirnregion und Zuordnung zu Epilepsiesyndrom mgl.
kranielles MRT
pot. epileptogene, kortikale Läsionen?
Wann medikamentöse Anfallsunterbrechung bei epileptischem Anfall? Womit?
Erw: >5Min
Kinder >3Min
Benzos
Therapieresistenz: Anfalsssupressiva
Was gilt zur Fahreignung nach epileptischem Anfall?
unprovozierter Anfall ohne Hinweis auf Epilepsie
nach 6M Anfalssfreiheit
akut symptmatischer Anfall
nach 3M Anfallsfreiheit
Wie ist ein status epilepticus definiert?
>5Min anhaltender bilater. oder generaliserter tonisch-klonischer Anfall
oder
>10Min anhaltender fokaler Anfall (mit/ohne bewusstseinsstörungen) bzw. Absence
rezidiv. epileptische Anfälle in kurzer Abfolhe, ohne vollst. Remission zw. den Anfällen
Was sind Ziele und Sofortmaßnahmen bei status epilepticus?
Unterbrechung des Status epilepticus
Schutz vor Verletzungen
Atemwege freihalten
Monitoring, Vitalparameter
i.v.Zugang (mindst 1)
O2-gabe, Atemwegssicherung, kontrollierte Beatmung
Was erfolgt nach Stufenschema beim bilateralen oder generaliserten tonisch-klonischen Status epilepticus (Erw)?
Stufe 1
nach 5Min bei bilat. oder generalisertem tonisch-klonischen
nach 10Min bei fokalem Anfall
i.v.: Lorazepam, Clonazepam, Midazolam, Diazepam
ohne i.v.: Midazolam (i.m., intranasal, bukkal), Diazepam rektal
Stufe 2
Max.dosis Benzos nicht wirksam, spätestens nach 30Min
1.W.:i.v.-Aufsättigung mit Levetiracetam, Valproat, Fosphenytoin
2.W.: i.v. Aufsättigung mit Phenytoin, Phenobartital, Lacosamid
Stufe 3
refraktärer status epilepticus
Eskalation auf ITS: Narkotika wie Propofol, Thiopental, Midazolam
Stufe 4
suprarefraktär
weitere Eskalation: ketamin, hochdosierte Barbiturate
Der Status bilateraler oder generalisierter tonisch-klonischer Anfälle ist ein lebensbedrohlicher Notfall! Zur Durchbrechung muss das o.g. Stufenschema schnell und in ausreichender Dosierung angewendet werden!
Auch ein fokaler Status epilepticus muss zügig und entschlossen behandelt werden, denn er kann in einen prognostisch ungünstigeren Status epilepticus übergehen. Auch bei einem unzureichend behandelten fokalen Status epilepticus drohen irreversible neuronale Schäden!
Was sind Komplikationen eines status epilepticus?
Hirnödem
hypox. Hirnschädigung urch Apnoe
kardiopulmonale Dysregulation
Aspiration
Folgen exzessiver Muskelarbeit
Rhabdomyelose, akute Nierenschäden
Hyperthermie
Frakturen
Elektrolytstörungen
metab., respir. Azidose
Wie hoch ist die Letalität des status epilepticus?
10%
Was sind mgl. Ursachen einer Epilepsie?
Strukturell
Trauma, Hirninfarkt, Hirntumor/Metastasen, postinfekt. Strukturveränderungen
genetisch
infektiös
Herpesenzephalitis, bakt. Enzepahlitis, Hirnabszess
metabolisch
immunvermittelt
Was ist eine selbstlimitierende Epilepsie mit zentrotemp. Spikes?
=fokales Epilepsiesyndrom
= Roland-Epilepsie
am ehesten genetisch
Symtombeginn: 4-10J
Klinik:
fokale Anfälle (80-90% im Schlaf, <2-3Min)
orale somatosensorische Symtome (Parästhesien Zunge, Lippen, Mund)
orofaziale motor. Symtome
Sprachstörung
Sialorrhö (= Speichelfluss)
EEG:
epilepsietypische Muster
hochamplitudige zentrotemp. Spikes und Waves, ggf. diffuse Sharp Waves mit zunehmender Amplitude
Prognose:
idR Remission während Pubertät, gelegentlich später
Orofaziale Symptome (somatosensorisch und motorisch), Speichelfluss und Sprachstörung sind typische Hinweise auf eine Rolando-Epilepsie!
Was ist die Mesiale Temporallappenepilepsie mit Hippokampussklerose?
= fokales Epilepsiesyndrom
struturelle Ursachen
fokale Anfälle ohne Bewusstseinsstörungen und
epigastrische Aura
Deja-vu-Erlebnisse
fokale Anfälle mit Bewusstseinsstörungen und
oralen Automatismen
Diagnostik:
zerebrale Bildgebung: Hippocampussklerose
Prognose: häufig Pharmakoresistenz
Welche generalisierten Epilepsiesyndrome gibt es?
kindliche Absence-Epilepsie
Juvenile Absence-Epilespie
Juvenile myoklonische Epilespie
Wie ist die kindliche Absence-Epilepsie charakterisiert?
4-10J Beginn
Absence (Frequenz meist >1x?d, dauer 3-20Sek)
plötzliche Unterbrechung der Aktivität
vollst. Bewusstseinsverlust
starrer Blick, ausdruckslose Mimik
epilepsietyp. Muster:
generaliserte Spikes & Waves Frequenz von 3/s
weitere Diagnostik: EEG & MRT idR unauffällig
Therapie: Ethosuximid
Prognose: remission 60% warhend Adoleszenz
Bei einer kindlichen Absence-Epilepsie treten i.d.R. mehrmals täglich Absencen mit vollständigem Bewusstseinsverlust auf!
Wie ist die Juvenile Absence-Epilepsie charakterisiert?
9-13J
Absencen
plötzliches Unterbrechung der Aktivität
unvollst. Bewusstseinsverlust
EEG: generalisierte Soikes&Waves f= 3-5,5/s
Therapie
Lamotrigin
Valproinsäure
Prognose: lebenslage med. Beandlung
Wie ist die Juvenile myoklonische Epilepsie charakterisiert?
= impulsiv-petit-Mal
10-24J Beginn
Klinik
myoklonische Anfälle (meist innerhlab 1h nach Aufwachen)
ggf Stürze
>90% generalisierte tonisch-klonische Anfälle
EEG: Grundaktivität normal
epilepsietyp. Muster
iktal: generalisierte Polyspikes & Waves(bei myoklonischem Anfall)
Therapie:
Prognose: lebenslage Therapie mit Medis
Bei einer juvenilen myoklonischen Epilepsie kommt es bei über 90% der Betroffenen auch zu generalisierten (myoklonisch‑)tonisch-klonischen Anfällen!
Welche Syndrome zählen zu den entw.bedingten und epiletischen Enzepahlopathien?
West-Syndrom
Cluster aus generalisierten Spasmen mit Kopfnicken, Rumpfbeugung und Kreuzen der Arme vor der Brust sind typisch für ein West-Syndrom!
Unbehandelt geht das West-Syndrom mit einer schweren progredienten Entwicklungsstörung oder -regression einher!
Lennox-Gaustaut-Syndrom
Ursache des Lennox-Gastaut-Syndroms sind in den meisten Fällen angeborene oder erworbene strukturelle Hirnläsionen!
Wann medikamentöse Anfalsssupression? Welche Medis?
Diagnose einer Epilespie
idiopath. generaliesert:
Valproinsäure, Ethosuximid, Lamotrigin
fokal:
Lamotrigin, lacosamid, Levetiracetam
Bei V.a. Pharmakoresistenz, d.h. bei Versagen zweier Anfallssuppressiva einzeln oder in Kombination, sollte immer noch mal die Einordnung als Epilepsie mit fokalem Beginn oder als Epilepsie mit generalisiertem Beginn geprüft werden!
Valproinsäure wirkt teratogen und ist bei Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter ohne sichere Schwangerschaftsverhütung kontraindiziert!
Was bei Epilepsie und Fahreignung?
idR keine Fahreignung
Ausnahme: 1J anfalssfrei
Welche Pathogenese bei Narkolepsie?
Narkolepsie-Typ1
wahrsch. Autoimmunpathogenese
1. Eintreten eines Antigens
2.Immunpathologische Kaskade
Untergang Hyppkretin-prod. Neuronen im Hypothalamus
reduz. Produktion des Neurotransmitters Hypokretin
erniedrigte Hypokretinkonz. im Liquor
Narkolepsie-Symptome bei Inaktivität von einem Großteil der Neurone
Narkolepsie-Typ 2
normale Hypokretin-Konz im Liquor
Wie sind die Symptome bei Narkolepsie?
Störungen im Wachzustand
exzessive Tagesschläfrigkeit mit imperativen Schlafdrang
ungewollte, nicht unterdrückbare Schlafattacken
Gestörte Schlaf-Wach-Regulation
Kataplexie: plötzlicher Muskeltonusverlust bei vollem Bewusstsein (Sek-Min)
häufig emotionale Trigger: Aufregung, Freude, Überraschung, Ärger, Erschrecken
Schlaflähmung/Wachanfall (können sich nicht bewegen)
Hypnagoge u/o hypnopompe Halluzinationen
Wahrnehmung realistisch wirkender visueller, akustischer oder taktiler Sensationen beim Einschlafen (hypnagog) oder Aufwachen (hypnopomp)
kurzfristige Traumepisoden auch nach kurzer Einschlafzeit, v.a. on Phasen großer Müdigkeit
Welche Diagnostik bei Narkolepsie?
Aktigrafie
nicht-invasives Verfahren zur messung von Aktivitäts-und Ruhezyklen
Gerätbam Handgelenk
Polysomnografie
nächtliche Polysomnografie: idR 2 Nächte
Multipler Schlaflatenztest
am Tag der nächtlichen Polysomnografie
5 Polysomnografie-Episoden über 30Min im Abstand von 5h
typische Befunde:
Sleep-Onset-REM-Phase (SOREM)
verkürzte REM-Latenz <15Min nach Einschlafen
Liquordiagnostik (in unklaren Fällen)
Hypokretinbestimmung
Welche medikamentöse Therapie bei Narkolepsie?
Tagesschläfrigkeit
1.Modafinil
2.Methylphenidat
Tagesschläfrigkeit + Kataplexie +/- Schlaflähmung, hypnagoge/hypnopompe Hallus
Histamin-3-3Rezeptorantagonisten: Pitolisant
Antidepressiva
Clomipramin
Tagesschläfrigkeit + Kataplexie +/- Schlaflähmung, hypnagoge/hypnopompe Hallus + Schlafframentierung
Natrium-Oxybat
Natrium-Oxybat sollte niemals zusammen mit Alkohol oder anderen ZNS-dämpfenden Substanzen eingenommen werden, da dies eine lebensbedrohliche Atemdepression zur Folge haben kann!
Die Abgabe von Natrium-Oxybat muss streng reguliert werden, da die Missbrauchsgefahr hoch ist – die Substanz wird auch als „Liquid Ecstasy“ bezeichnet und als K.o.-Tropfen missbraucht!
Päd: verbale Rkt
lächeln/schrieben 5
schreien 4
inadäquates Schreien 3
Stöhnen 2
keine Kommunikation 1
Wird wird das SHT eingeteilt nach Zustand der Dura mater?
gedeckt: geschlossene Verleztung des Gehirns, intakte Dura mater
offenes SHT:
Kopfhaut, Schädelknochen, Dura mater verletzt
Verbindung des intrakraniellen Raums mit Außenwelt
Wie werden die Schweregrade des SHT nach GCS eingeteilt?
leicht: 13-15
mittel: 9-12
schwer: <8
Wie ist die Diagnostik beim SHT?
Goldstd: natives cCT
Ab wann Intubation bei SHT?
bei GCS <8
Was sind die klinischen Hirndruckzeichen?
häufig:
Kopfschmerzen
Übelkeit/Erbrechen
psych. Auffälligkeiten
Anriebsstörung, Verlangsamung v.a. bei chron. Hirndruck
ggf. Stauungspapille
quan. Bewusstseinsstörungen
im Koma: zunehmende gerichtete Abwehrfkt auf Schmerreize, ggf. Synergismen
Cushing-Triade
einseitige Mydriasis (Anisokorie) + zunehmende Abschwächung bis zum Ausfall des Pupillenreflexes
Diplopie
Kinder:
Makrozephalus
gespannte Fontanelle
“sunset sign”
terminal:
Cheyne-Stokes-Atmung
Verlust Pupillenrkt
Streckstellung Extremitäten
Atemlähmung bis Hirntod
Welche Syndrome bei intrakranieller Druckerhöhung?
Zwischenhirnsyndrom
Mittelhirnsyndrom
Pontines Syndrom
Bulbärhirnsyndrom
Was ist die Dekortikationshaltung und wann tritt sie auf?
= Beuge-und Strecksynergismen mit Beugung der Arme und Streckung der Beine
bei Zwischenhirnsyndrom
Bei welchem Syndrom ist der Pupillenreflex träge oder nicht mehr vorhanden?
Was tritt bei isolierter pontiner Schädigung auf?
Miosis, ggf. mit noch gering erhaltener Lichtrkt
Was weist auf intaktes Medulla oblongate, Pons, Mesencepahlon hin?
Bei erhaltener Spontanatmung ist die Medulla oblongata noch intakt. Bei vorhandenem Kornealreflexsind zusätzlich der Pons und bei vorhandenem Pupillenreflex auch das Mesencephalon intakt!
Bei quantitativem Bewusstseinsverlust und beidseitiger maximaler Mydriasis muss differenzialdiagnostisch auch eine akute Intoxikation in Betracht gezogen werden!
Was sind radiologische Hirndruckzeichen?
Mittellinienverschiebung
Komprimierung von Ventrikeln
zerebrale herniation
ggf. ursächlicher intrakranieller Läsionen (intrakranielle Blutungen)
Eine kranielle Bildgebung kann morphologische Zeichen eines erhöhten intrakraniellen Druck sichtbar machen, allein aber keinen sicheren Ausschluss einer intrakraniellen Druckerhöhung erbringen! Auch lässt sich aus Befunden der Bildgebung kein Rückschluss auf die tatsächliche Höhe des intrakraniellen Drucks ziehen!
Welche Formen des ICP-Monitorings gibt es?
intranventrikulär (Goldstd)
intraparenchymal
Wie ist die konservative Therapie zur Hirndrucksenkung?
neuroprotektive Maßnahmen
Normo:
-thermie
-glykämie
-tension
-oxie
-kapnie
ggf kurze moderate Hyperventilation
Osmotherapeutika
hypertone NaCl-Lsg
Mannitol
weitere Empfehlungen
Oberkörper hoch
therapeutische Hypothermie: nur bei therapierefraktärer ICP-Erhöhung im Einzelfall
Glucocorticoide: nur bei Ödemen durch Hirnturmore, nach kranieller bestrahlung oder akuter bakt. Meningoenzephalitis
Wann Liquordrainage und welche gibt es?
bei manchen Formen des Hydrozephalus
Hydrocephalus occlusus:
externe Ventrikeldrainage als Primärtherapie
Hydrocephalus malresorptivus
Liquordrainage und ggf langfristiger ventrikuloperitonealer Shunt
Wie erfolgt die Feststellung eines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls?
3-Stufen-Schema
1. Voraussetzungen
2.Klinische Symptome
3.Irreversibilitätsnachweis
Was sind Voraussetzungen als 1. Stufe bei Feststellung des irreversiblen Hirnfkt.ausfalls?
Nachweis akuter schwerer primärer oder sek. Hirnschädigung
Ausschluss reversibler Ursachen für Ausfalssymptomatik
Was sind Klinische Symptome als 2. Stufe bei Feststellung des irreversiblen Hirnfkt.ausfalls?
sämtliche Symtome sind obligat
Koma (GCS 3)
Hirnstammareflexie
fehlende Pupillenrkt (Pupillen mittel bis max. weit)
bds. fehlen des vestibuokularen Refkexes
bds. Fehlen des Kornealreflexes
Fehlen zerebraler Rkt auf Schmerzreize bds im Trigeminusbereich & zerebralen Rkt auf Schmerzreiz außerhalb des Trigeminus
Fehlen des Pharyngeal-undTrachealreflexes
Ausfall Spontanatmung
Apnoe-Test
Was ist der Irreversibilitätsnachweis kleinsicher Ausfallsymtome als 3. Stufe bei Feststellung des irreversiblen Hirnfkt.ausfalls?
Untersuchung nach Wartezeit oder ohne wartezeit mit apparativer Diagnotsik
EEG: Null-Linien-EEG über mindst 30Min (“hirnelektrische Stille”)
Doppler- bzw Duplexsono, Perfusionsszinti, CT-Angio, konventionelle Angio: Nachw. zerebralen Zirkulationsstillstandes
Wie kommt es zumeist zum Epiduralen Hämatom?
meist ausgehend von rupturierter A.meningea media nach SHT
post-OP nach intrakraniellen Eingriffen
Wie ist die Symptomatik bei epiduralem Hämatom?
direkt posttraumatisch oder mit Latenz
typisches “symptomfreies Intervall” nach Bewusstseinsverlust
Bewusstlosigkeit —> kurzzeitig Wiedererlangen —> erneute Eintrübung (durch steigenden intrakraniellen Druck)
Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Unruhe, Beeinträchtigung der Vigilanz (somnolent bis komatös)
ipsilat. Mydriasis: durch Druckläsion d. N.oculomotorius —> Ausfall des parasympathisch innervierten M. sphincter pupillae
kontralat. Herdsymptomatik/Hemiparese: durch Druckläsion der Kerngebiete der Großhirnrinde
Wie erfolgt die Diagnostik bei epiduralem Hämatom?
cCT
binkonvexe, hyperdense Raumforderung
meist temporoparietal, scharf begrenzt
ggf. begleitende Kalottenfraktur
Wie ist die therapie des epiduralen Hämatoms?
sofortige Entlastung durch Trepanation
Was geschieht beim Spinalen epiduralen Hämatom?
Ansammlung von Blut zw. Dura mater und Knochen im Bereich der WS
Ursprung: Blutung epiduralen Venenplexus
Lokalisation abschätzen anhand:
Dermatomniveau, unterhalb dessen alle sensiblen Qualitäten ausgefallen sind
Verteilungsmuster der Paresen
Ein spinales epidurales Hämatom kann mit einem akuten Querschnittsyndrom als absoluter Notfall in Erscheinung treten!
Die Symptomatik eines spinalen epiduralen Hämatoms ist meist im Verlauf progredient!
Wie erfolgt die Diagnostik des spinalen epiduralen Hämatoms?
MRT
CT mit Myelografie
Wie ist die Therapie des spinalen epiduralen Hämatoms?
konservativ: nur ohne neurol. Symptome
OP: Laminektomie zur Dekompression des RM
bei Nachweis eines epiduralen H. + neurol. Symptome
innerhalb 12h nach Symtpombeginn
Wie ist das Subdurale Hämatom definiert?
= akute, subakute oder chron. vernöse Blutung zw. Dura mater und Arachnoidea nach Riss einer Brückenvene
Wie ist die Symptomatik bei subduralem Hämatom?
akut:
Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Vigilanzbeeinträchtigung
häufig ipsilat. Mydriasis (auch bds. mgl) und kontralat. Herdsymptomatik/Hemiparese
subakut/chron
Kopfdruck, psychomotor. Verlangsamung
mnestische Fkt.einschränkungen
Da hier ein langsam progredienter Verlauf und nur unspezifische Symptome vorliegen (dazu meist bei älteren Patienten), kann ein chronisches subdurales Hämatom leicht übersehen werden!
Welche Bildgebung bei subduralem Hämatom und was sieht man?
Suturen überschreitende, glatt begrenzte, sichelförmige Blutung
akut: hyperdens zum Kortex
subakut: abnehmende Densität, nach 10-14d ididens zum Kortex
chronisch: hypodens zum Kortex
KM-Applikation bei unklarem Befund
akut: hypo-bis isointens zur grauen Substanz
subakut: meist hyperintens
chron: mit zunehmendem Hämatomalter: isointens
In welchem Alter SAB?
mittleres: ca 50J
nicht-traumatisch
Welche ist die häufigste SAB?Welche Risikofaktoren?
nicht-traumatische (spontane Aneurysmaruptur)
aneurysmatische Subarachnoidalblutung 85%
Risikofaktoren:
Rauchen
art. Hypertonus
Alkohol
Was sind Leitsymtome einer SAB?
plötzlicher Vernichtungskopfschmerz (holozephal ausbreitend) + Ausstrahlung in Nacken & Rücken
veget. Symptome: Übelkeit/Erbrechen
Vigilanzminderung
Meningismus
Was zählt zu spezifischen neurolog. Symptomen der SAB?
Okulomotoriusparese, Sehstörungen, parese anderer Hirnnerven
Was ist ein Podrom?
= Warnblutung “Warning Leak” in 25%
heftiges Kopfschmerzereignis Tage bis Wochen vor einer SAB durch Warnblutung
Subarachnoidalblutungen können auch mit weniger starken und/oder sich langsamer entwickelnden Kopfschmerzen einhergehen!
Wie erfolgt die Diagnostik einer SAB?
CT
cCT nativ
hyperdens
Sensitivität 95% wenn akut
CT-Angio
wenn cCT nativ neg, kann CT-Angio zu 99% ausschließen
Darstellung von Aneurysmen >3mm
Liquor
nur bei uneindeutigem cCT
ca 8-12h nach Symptombeginn
Abgrenzung einer Xanthochromie von iatrogener Blutung (frisch)
Wie erfolgt die Aneurysmadarstellung bei SAB?
DSA
Darstellung der Blutungsquelle
Entsch über Therapie
Coiling
Clipping
Was sind DD einer SAB?
intrazerebrale Blutungen
zerebrale Sinus-und venenthrombose
Meningitis
primärer Donnerschlagkopfschmerz “Thunderclap Headache”
reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom (RCVS)
donnerschlafartiger Kopfschmerz (1-3h, häufig Schübe)
begleitender dumpfer Schmerz (1-4W)
veget. Symptomatik, fokal neurolog. Defizite oder epileptische Anfälle
überwiegend Frauen
Diagnose: nachweis reversibler Vasokonstriktion (idR mehrer Stenosen basaler Hirngefäße und deren Äste)
Wie wird eine SAB therapiert?
ITS
Schmerztherapie
Metamizol, Opioide (Piritramid)
Oberkörper 30 Grad hoch
Vasospasmusprophylaxe
Ca-antagonist Nimodipin ab Aufnahme
RR-senkung
bis Aneurysmaversorgung 60-90mmHg (MAD), systolische Drücke >160 vermeiden
Aneurysmaversorgung
innerhalb 72h nach Symptombeginn
Was sind Komplikationen einer SAB?
Rezidivblutungen(durch körpereigene Fibrinolyse)
Hydrozephalus(da Liquorresorption beeinträchtigt)
progrendiente Vigilanzminderung, Kopfschmerzen
Vasospasmen & sek. Ischämien
meist zw. 4-14d
Vigilanzminderung u/o fokale Defizite
erhöhte mittlere Strömungsgeschw. bei Vasospasmen
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