M-1-3 Sie bereiten einen Vortrag für die Zielgruppe „Frauen, die schwanger werden möchten“ in der Volkshochschule vor. Einen Schwerpunkt bilden die Themen Körpergewicht, Supplementation von Nährstoffen, Alkohol und Rauchen. Welche weiteren Empfehlungen sprechen Sie an?
LM-Auswahl, wie Ernährung gestaltet werden sollte (Aufbau LM-Gruppen)
regelmäßige Mahlzeiten um Heißhungerattacken zu vermeiden
pflanzenbetonte Ernährung mit energiefreien Getränken und nur mäßig tierischen Produkten, sparsam fett- und zuckerreiche LM —> bedarfsgerechte und vielseitige Ernährung (hohe Nährstoffdiche bevorzugen)
1,5l/Tag Getränke (Koffein <200mg/Tag), 5 am Tag, täglich Brot und Getreideprodukte (Vollkorn bevorzugen) + Milch und -produkte, mäßig Fleisch (Achtung Leber!), 2x/Woche Fisch (Achtung Quecksilber!), Fett pflanzlich, Salz <6g
Gefahren in der Schwangerschaft, kritische Auswahl beim LM Auswahl/LM bedingte Infektionen —> Listeriose, Toxoplasmose
rohe LM und daraus zubereitete Speisen sind kritisch, nur durchgegart verzehren
besondere Hygiene bei Gemüse, Obst
Referenzwerte für Enerige- und Nährstoffzufuhr, was sich verändert
Energie steigt nur leicht (nennenswert erst im 2. Trimenon) an, Bedarf für Vitamine und Mineralstoffe hingegen stärker
2. Trimenon: 250kcal, 3. Trimenon: 500kcal zusätzlich
Mehrbedarf ist bei Übergewichtigen geringer, bei Untergewichtigen höher
vegetarische und vegane Ernährung
vegan nicht empfohlen! viele kritische Nährstoffe, große Gefahr für Mangel und GEsundheitsschäden
vollwertige Ovo-lacto-vegetarische Ernährung ist möglich —> auf sorgfältige LM Auswahl achten, kritische Nährstoffe sind Eisen, Zink, B12, n-3, Jod
Mund- und Zahngesundheit
Parodontitis kann sich auf das Kind auswirken —> Fehlgeburt, niedriges Geburtsgewicht, Kariesrisiko
Probleme in der Schwangerschaft: Verstopfung, Wassereinlagerungen, Reflux
regelmäßige Bewegung trägt zur allgemeinen GEsundheit bei, KG
Klaudia, 26, ist in der 12. Schwangerschaftswoche und kommt zu Ihnen in die Praxis. Ihr ist es wichtig, sich und ihr ungeborenes Kind während der Schwangerschaft optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Welche Ernährungsempfehlungen können Sie ihr geben?
Mehrbedarf an Nährstoffen kann über ausgewogene Ernährung gedeckt werden, kritisch sind aber Jod, Folat, Vitamin D, Eisen, essenzielle FS, ggf. Mg
kritische Nährstoffe:
essenzielle FS:
Fett auf max 35% En anheben
DHA-Zufuhr mind. 200mg/Tag (1400mg/Woche) durch 2x/Woche Seefisch (mind. 1x fetter Fisch) gerne Lachs, Sprotte, Scholle, Sardine, Kabeljau, Hering, MAkrele, Seelachs, Seezunge
Nüsse, Samen, pflanzliche Öle wie Raps, Oliven, Walnuss, Leinsamen
Supplementation falls kein Fisch verzehrt wird
Vitamin D:
zwischen April-Oktober 2-3x wöchentlich Gesicht, Hände und unbedeckte Arme ohne Sonnenschutz der Sonne aussetzen, Achtung Sonnenbrand vermeiden!
Mehrbedarf besteht nicht aber generell Mangel in DE
Folat:
folatreiche Ernährung um Bedarf (550μg) zu decken, aber keine Supplementation mit 400μg mehr nötig
Grünes Blattgemüse (Salat, Spinat), Tomate, Hülsenfrüchte, Nüsse, Orangen, Sprossen, Weizenkeime, Vollkornprodukte, Eier, Kartoffeln —> 3 Poritonen Gemüse, Vollkornprodukte, schonende Zubereitung, Milch und Milchprodukte täglich
Eisen:
Bedarf bei 30mg/Tag, schwierig über Ernährung —> Supplementation mit Arzt besprechen
Eisenreiche LM: Getreideprodukte wie Haferflocken, Kleie, Vollkornprodukte, Kerne, Nüsse, grünes Gemüse, Fleisch, Hülsenfrüchte
Kombination mit Vitamin C verbessert Aufnahme
Jod:
100-150μg Jod/Tag supplementieren, (vorher mit Arzt besprechen) zusätzlich zu ausgewogener Ernährung (2x Fisch, Jodsalz, Milch und Produkte)
Magnesium:
Bedarf steigt nochmal im letzten Drittel, Mehrbedarf wird i.d.R. mit üblicher Mischkost gedeckt
Kerne, Samen, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse, Fisch, Wasser
M-1-3 Ernährungsfachkräfte sprechen in der Beratung keine Empfehlungen für die Supplementierung von Nährstoffen aus, dies ist Aufgabe des Arztes*der Ärztin. Für einige Nährstoffen gelten für Schwangere generelle Empfehlungen zur Supplementierung. Bitte nennen Sie Beispiele und erläutern Sie den wissenschaftlichen Hintergrund der Empfehlung
generell Rücksprache mit Arzt halten!
Folsäure: 400μg/Tag supplementieren + folatreiche Ernährung bis zum 3. Monat, schon ca. 4 Wochen vor Empfängnis anfangen!
Mangel kann zu schwerwiegenden Fehlbildungen im Rückenmark und ZNS führen (z.B. Neuralrohrdefekt, Bildung am 21-28. Tag)
Risiko für Fehlbildungen der Gleidmaßen, Lippen-, Kiefer- oder Gaumenspalten und Herzfehler ist erhöht
ist an Zellbildung, -wachstum und -differenzierung beteiligt
Jod: 100-50μg/Tag, zusätzlich jodreiche Ernährung
Zufuhr bei 18-29 Jährigen ist bei jeder 2. Frau unzureichend, Bedarf steigt zudem während Schwangerschaft aufgrund von mehr Hormonbildung, Bedarf des Kindes, steigender GU der Mutter, vermehrte Ausscheidung
Mangel kann zu Fehl- und Frühgeburten führen
Ebenfalls Neugeborenenstruma, Entwicklungsstörungen
Bei Schilddrüsenerkrankungen vorher Absprache mit Arzt, bei Hashimoto Thyreoiditis i.d.R. unproblematisch
individuell bestimmen: Eisen und DHA (langkettige n-3-FS)
Eisen: Bedarf liegt bei 30mg/Tag, schwierig über Ernährung zu decken aber keine prophylaktische Aufnahme, Blutvolumen steigt
Mangel kann zu Fehlentwicklungen, Komplikationen, ungenügende Sauerstoffversorgung des Kindes führen
DHA: ca. 200mg/Tag, Supplementation wenn kein Fisch verzehrt wird oder andere n-3-Quellen in ausreichender Menge
wichtig für Entwicklung des Gehirns, NS, Sehvermögens
M-1-3 Stillen bietet nicht nur praktische Vorteile, sondern hat auch zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte auf Mutter und Kind – bitte erläutern Sie diese Effekte
hat optimale Zusammensetzung, neben Nährstoffen sind auch Substanzen enthalten die Wachstum, Entwicklung, Immunabwehr, Reifung und Mikrobiota im Darm positiv beeinflussen
kindliche Gesundheit:
Risikosenkung für Infekte der Atemwege, Magen-Darm-Trakt, Mittelohrentzündungen, DM2, Übergewicht, Adipositas, Hypteronie —> Immunglobuline und immunkompetente Zellen in Milch
Vermehrung + Ansiedlung pathogener Keime wird gehemmt —> hohe Lactosegehalt und Humanmilch-Oligosaccharide sorgen für Aufbau einer speziellen Mikrobiota (Bifidobakterien)
Hinweise:
zum Schutz vor Asthmaentstehung + Risikosenkung vom plötzlichen Kindstod
positive Effekte auf neuromotorischen, intelektuellen und sprachlichen Entwicklung (durch z.B. hohen Anteil an langkettige mehrfach ungesättigte FS)
saugen fördert korrekte Kieferentwicklung, Vorbeugung von späterer Fehlstellung
mütterliche Gesundheit:
verbesserte Uterusrückbildung, dadurch geringere Blutungs- und Infektionsrisiken —> Oxytocin-Freisetzung durch Laktation
Unterstützt Gewichtsabnahme (da u.a. Kalorienverbrauch erhöht)
Risikosenkung vor Entstehung von Karzinomen von Brust und Eierstock
-1-4 Ernährungsfachkräfte sprechen in der Beratung keine Empfehlungen für dienSupplementierung von Nährstoffen aus, dies ist Aufgabe des Arztes*der Ärztin. Für einige Nährstoffen gelten für Säuglinge generelle Empfehlungen zur Supplementierung. Bitte nennen Sie Beispiele und erläutern Sie den wissenschaftlichen Hintergrund der Empfehlung.
Jod: 50μg/Tag wenn ausschließlich selbst hergestellte Breie verwendet werden, Stillende Mutter sollte 100-150μg/Tag supplementieren (gibt es über Milch weiter)
wichtig für die Gehirnreifung und Bildung von Schilddrüsenhormonen
Vitamin D: 400-500IE D3/Tag ab 1. Lebenswoche bis zum 2. erlebten Frühsommer, zusätzlich zu Nahrung
wichtig für Knochengesundheit, Mangel führt zu Rachitis —> Deformierung des Skeletts durch Störung der Knochenmineralisierung
Kombination mit Fluoridprophylaxe
Vitamin K: 3x2mg: am 1. Tag + 3.-10. Tag + in der 4.-6. Woche (in den Untersuchungen U1, U2, U3)
MAngel kann zu Blutungen u.a. im Gehirn führen
Fluorid: In ersten 3 JAhren Supplementation mit Tabletten (auf Gehalt im Wasser achten, um ÜBerdosierungen zu vermeiden ca. ab 0,3-0,7mg/l Menge reduzieren), ab Durchbruch der ersten Milchzähne fluoridhaltige Zahnpasta (max. 500ppm) anstelle von Supplementation
Kariesprophylaxe —> Stabilisierung und Mineralisierung des Zahnschmelzes
Wenn Tabletten genutzt werden auf Fluoridhaltige Zahnpasta verzichten
Supplementation mit Vitamin D kombinieren!
M-1-4 Sie haben Unterricht in der Hebammenschule. Thema sind die Nährstoffe, die beim Stillen und bei der Einführung der Beikost vorrangig betrachtet werden müssen. Welche Nährstoffe stehen im Fokus, was müssen die Schüler*innen darüber wissen?
kritische Nährstoffe sind Protein, mehrfach ungesättigte FS (v.a. n-3), Vitamin D + K, Eisen, Jod, Calcium, Fluorid
Protein:
Bedarf wird bestimmt durch Wachstums- und Erhaltungsbedarf (bis 4 Monate ist Stickstoffgehalt in Frauenmilch maßgeblich für Proteinbedarf)
zu hohe Proteinzufuhr unbedingt vermeiden (z.B. durch unverdünnte Kuhmilch), aufgrund unausgereifter Nierenfunktion im 1. Lebenshalbjahr, erhöht Risiko für Adipositas + Übergewicht im Kindesalter
ab 5-7. Monat Proteinzufuhr durch Fleisch, Fisch, danach durch Milch
Fett: Richtwert liegt bei 45-50% En für Säuglinge und bei 35-45% bei 4-12 Monaten
wichtig für Entwicklung von Gehirn, Sehfähigkeit
Von vielen Faktoren wird Gehalt in Milch beeinflusst
ab 5-7. Monat durch Fleisch, Fisch, Öl in Breien
Vitamin D: Supplementation!
Vitamin K: Supplementation! Fleisch, Milch, grünes Gemüse
Calcium:
wichtig für Knochenaufbau, Absorptionsrate aus Muttermilch ist höher —> höherer Gehalt in Säuglingsnahrung um Versorgung sicherzustellen
v.a. der Milch-Getreide-Brei als 2. Beikost ist Quelle
keine Rohmilch verwenden, milchhaltige fertige Zwischenmahlzeiten aus Quark, Joghurt, Frischkäse vermeiden (viel PRoteine und Zucker)
Eisen: Hämeisen wird besser aufgenommen
mit Vitamin C kombinieren, Kombi mit Milch vermeiden
5x Fleisch ab 1. Beikost
Supplementation bei ausschließlicher Nutzung von selbst hergestellten Breien, fertige Breie haben meist zugesetztes Kaliumjodid bzw. Kaloiumjodat (auf Zutatenliste achten!)
Jod durch 2x/Woche Fisch bei erstem Beikost Brei
Fluorid:
Supplementation mit Tablette bis 3. Jahr, auf Gehalt im Wasser achten! —> ab 0,3-0,7mg/l Dosierung reduzieren
Bei Tablettennutzung keine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, bei Durchbruch der ersten Milchzähne Zahnpasta mit max. 500ppm Fluorid verwenden
M-1-4 Eine Mutter kommt mit ihrem Säugling in Ihre Praxis. Sie hat das Problem, dass sie nicht genügend Milch produziert und ergänzend industriell hergestellte Säuglingsmilch verwenden muss. Sie möchte sich über Säuglingsmilchnahrung und deren Anwendung bei Ihnen informieren.
Nach Bedarf Füttern, wie Muttermilch
Es gibt Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen:
Gemeinsamkeiten:
Hinsichtlich der Gehalte an Energie und Hauptnährstoffen unterscheiden sie sich nicht
Können auf Basis von Kuhmilch-, Ziegenmilchprotein oder Proteinhydrolysat (Hypoallergen, bis zur Beikosteinführung verwenden)
Unterschiede:
Säuglingsanfangsnahrung
Folgenahrung
von Anfang bis zum 1. Jahr, als alleinige Nahrung bis 4.-6. Monat, dann in Kombi mit Beikost
erst ab 7. Monat, nicht vor Beikosteinführung!
Unterteilung in Pre- und 1-Nahrung
Pre: dünnflüssiger, enthalten nur Lactose als KH (wie Frauenmilch)
1: enthalten noch andere KH (Stärke, Maltodextrin, Glucosesirup…) und sind sämiger aber nicht energetischer
Unterteilung in 2- und 3-Nahrung
Enthalten zusätzlich Fructose, Honig
manche Produkte sind aromatisiert
Zusammensetzung ähnlich wie Frauenmilch
nicht so ähnlich wie Frauenmilch wie Anfangsnahrung
ist teurer
ist billiger
es gibt bilanzierte Diäten z.B. Sojanahrungen (nicht bei Allergierisiko oder Kuhmilcheiweißallergie) oder “Spezialnahrungen” (bei Blähungen oder Verdauungsstörungen) —> nur bei ärztlicher Indikation
Zubereitung:
i.d.R. mit Leitungswasser (außer alte Bleirohre, hohe Nitratgehalte bei ungeprüften Brunnen, <pH-Wert, bei Vorliegen von Enthärtungsanlagen), Alternative ist abgepacktes stilles Wasser mit Deklaration “für Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet”
Hygiene beachten!
keine Säuglingsmilch selbst herstellen, schlechtere Zusammensetzung + hohes hygienisches Risiko
M-1-4 Sie bereiten einen Kurs für Eltern zur Einführung der ersten Beikost vor. Die relevanten Nährstoffe werden nur aufgezählt. Im Vordergrund stehen Zeitpunkt und Kriterien der Beikosteinführung sowie die Zusammenstellung der drei empfohlenen Breimahlzeiten. Worauf muss bei Milch- und Milchprodukten besonders geachtet werden?
kritische Nährstoffe: Protein, Fette (v.a. PUFA), Eisen, Jod, Calcium, Vitamin K
Einführung der Beikost ab dem 5.-7. Lebensmonat (je nach Gedeihen o. Essfähigkeit), wichtig: kein Zwang! Geduld haben und Vorbild sein (Präferieren Bekanntes, deshalb argwohn)
Im Abstand von 1 Monat werden nacheinander 3 Breimahlzeiten eingeführt und lösen jeweils 1 Milchmahlzeit ab:
Gemüse-Kartoffel-Fleisch/Fisch-Brei
Milch-Getreide-Brei
Getreide-Obst-Brei
—> Reihenfolge nicht ändern, Abfolge und LM Auswahl berücksichtigen die kritischen Nährstoffe
—> Bis zum Übergang auf Familienkost bleibt Mahlzeiten mit Frauenmilch/Säuglingsmilch Bestandteil der Tageskost!
Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (aus Gemüse, Kartoffel, Fleisch/Fisch, Öl, Saft)
v.a. für Eisen, Jod, essenzielle FS, Kalium, Mg, Zink, A, B6, Thiamin, C
5x Fleisch/Woche, 2x Fisch/Woche (1x fett, 1x mager)
bei fertiger Nahrung auf Fettgehalt gucken, ist er unter 8g/Portion dann fehlende Menge zusetzen
schrittweise (alle 2-3 Tage) neue LM einführen (erst Gemüsebrei, Gemüse-KArtoffel-Brei, Gemüse-Kartoffel-Fleisch/Fisch-Brei) um Allergien zu erkennen
Milch-Getreide-Brei (aus Milch, Getreide, Obstsaft/-püree)
v.a. für Calcium, Protein, Ballaststoffe, Riboflavin
nur pasteurisierte Vollmilch oder H-Milch, keine Rohmilch o. Vorzugsmilch!
max. 200ml, wird Brei durch Brot ersetzt dann kann sie zum Trinken gegeben werden
Bei Fertigbreien auf Zusatz von Kaliumjodat oder Kaliumjodit achten, keine fertigen milchhaltigen Zwischenmahlzeiten kaufen (viel Zucker und PRotein)
Getreide-Obst-Brei (Getreide, Wasser, Obst, Öl)
v.a. Energie ohne Proteingehalt zu erhöhen, Eisen, B6, C, Mg, Ballaststoffe
Meiden von: Breifütterung aus Flasche (Kauen ist für Kieferentwicklung wichtig) und von Fingerfood/Baby led weaning (stückig, Mangel an Nährstoffen)
ab 10-12. Monat Familienernährung
M-1-4 Sie haben an der Hebammenschule den Unterrichtskomplex „Ernährung des Menschen“
übernommen. Bei der Einheit „Ernährung des Säuglings/Kleinkinds“ werden Sie nach der adäquaten Flüssigkeitszufuhr für Säuglinge gefragt. Was antworten Sie?
Spätestens ab Einführung der 3. Breimahlzeit zusätzlich 150-200ml Flüssigkeit/Tag geben
z.B. Trinkwasser, stilles Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees (Sorten wechseln)
Von Beginn aus Bechern oder Tassen trinken lassen, erleichtert Trinken lernen
Dauernuckeln vermeiden —> ständige Umspülen mit Flüssigkeit verdünnt Speichel, führt zu Bildung von Zahnbelag und Karies, säurehaltige Säfte zu Zahnerosionen
M-1-5 Sie sind zu einem Vortrag auf einem Altenpflegekongress eingeladen. Das Thema lautet:
„Welche Nährstoffe sind bei älteren Menschen als kritisch einzuschätzen?“ Welche Vitamine, Mineralstoffe und weitere Aspekte werden Sie thematisieren? Welche Hintergrundinformationen zu den Ursachen geben Sie?
Durch physiologische Veränderungen wird Aufnahme und Bedarf beeinflusst
Calcium, Eisen, B12
Bioverfügbarkeit unrch altersbedingte Veränderungen im Gastrointestinaltrakt (durch Gastritis und Schleimhautschädigungen) oder Medis sinkt
Vitamin D —> Osteoporosegefahr
Synthesefähigkeit der Haut und Umwandlung zur aktiven Form in Niere nimmt deutlich ab,
Protein
Bedarf steigt durch anabole Resistenz (1g/kg KG), mehr Protein nötig um Synthese anzuregen
höherer Bedarf bei Untergewicht und Krankheit
Flüssigkeit
durch z.B. vermindertes Durstgefühl, vermehrte Verluste, Trinken wird bewusst eingeschränkt (Hilfe benötigt)
Körper kann Ungleichgewicht nicht gut ausgleichen, es wird mehr Wasser für Ausscheidung benötigt
Energiebedarf
sinkt aufgrund geringerer FFM und erhöhtem Körperfettanteil und mehr Inaktivität
Mangelernährung/Untergewicht
viele Gründe: Medis, weniger Appetit, Geschmacks- und Geruchsempfinden sinkt, fehlender Ausgleich nach Phasen erhöhter bzw. erniedrigter Zufuhr (z.B. Krankheit), Kau- und Schluckprobleme
Ballaststoffe
viele leiden an Obstipation
—> Ältere haben geringeren Energiebedarf, Bedarf an Mikronährstoffen ist aber fast gleich geblieben
—> nährstoffdichtere LM wählen, nach vollwertiger Ernährung der DGE ernähren
M-1-5 Bei älteren Menschen muss besonderes Augenmerk auf die Vitamin-D-Versorgung gelegt werden. Welche physiologischen Veränderungen sind dafür verantwortlich? Welche Empfehlungen können Sie einem älteren Menschen in der Ernährungsberatung geben?
Altersveränderunge in der Haut und Niere
Haut: Fähigkeit Vitamin D zu bilden nimmt ab
Niere: Umwandlung vno 25(OH)D zur aktiven Form 1,25-Dihydroxyvitamin D ist eingeschränkt
Gefahr von Osteoporose, Muskelfunktion wird beeinträchtigt (Sturzrisiko)
ggf. SSupplementation bei Mangel
Serumkonz. von 25(OH)D prüfen lassen (mind. 50nmol/l bzw. 20ng/ml)
täglicher Aufenthalt im Freien + Verzehr Vitamin D haltiger LM (fetter Fisch, generell 1-2x Fisch/Woche, Leber, Margarine)
ausreichende Calciumzufuhr für Knochegesundheit (täglich Milch und -produkte, grünes Gemüse, cacliumreiches Mineralwasser)
M-1-5 Wie lautet der von der DGE empfohlene Referenzwert für die tägliche Proteinzufuhr älterer Menschen? Inwiefern weicht die Empfehlung von der für jüngere Menschen ab und was ist der Grund dafür? Bitte erläutern Sie, unter welchen Umständen die benötigte Proteinmenge noch
weiter ansteigen kann.
liegt aufgrund der anabolen Resistenz im Alter etwas höher 1g/kg KG (= metabolisch Antwort auf anabole Stimuli ist reduziert, größeren Mengen Protein nötig um gleichen Effekt bei Synthese zu haben wie Jüngere)
ist natürlich individuell unterschiedlich
Bedarf kann auf bis zu 2g steigen z.B. durch Untergewicht oder Krankheit mit erhöhten Verlusten und Wundheilung (Dialyse, Blutungen)
bei schwerer Niereninsuffizienz im prädialytischen Stadium Zufuhr auf 0,6-0,8g reduzieren
zusätzlich zu ausreichender Proteinmenge Energiebedarf decken (verhindert Abbau von Protein zur Energiegewinnung)
proteinreiche LM wie Milch und -produkte, Eier, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse, KArtoffeln —> Kombination von tierischen und pflanzlichen
M-1-5 Sie arbeiten in einer geriatrischen Klinik mit Patient*innen über 85 Jahre. Viele haben Probleme beim Essen und Trinken, eine Mangelversorgung droht. Welche physiologischen Veränderungen können die Nahrungsaufnahme negativ beeinflussen? Welche Maßnahmen können Sie in der Klinik zu Verbesserung der Versorung etablieren?
negative Beeinflussung bei:
Regulation der Nahrungsaufnahmen/Hunger- und Sättigungsregulation:
abnehmende Sinneswahrnehmungen (Riechen, Schmecken)
Veränderungen von Neurotransmittern im Hunger- und Sättigungssystem
Sättigungssignale im gastrointestinalen Bereich (verlangsamte Magenentleerung)
—> Appetitlosigkeit
nachlassendes Durstempfinden + erhöhte Verluste bei Ausscheidung
Gastrointestinaltrakt: Absorption bleibt generell ausreichend erhalten, aber Funktionsstörungen + Erkrankungen
häufigeres Auftreten von Mundtrockenheit, Schluckstörungen, Zahnverlust und Kaubeschwerden atrophische Gastritis, Obstipation
Maßnahmen zur Verbesserung:
Appetit anregen durch intensiven Geschmack und Geruch, viele Kräuter und Gewürze
Fingerfood
Hilfsmittel zum Essen und Trinken
schwe kaubare LM mit Küchentechniken kaubar machen (z.B. zerkleinern, reiben, pürieren) oder fein gemahlene vollwertige LM bevorzugen
LM mit hoher Nährstoffdichte und hochwertige Proteinquellen bevorzugen
zu jeder Mahlzeit + Zwischendurch was Trinken (auch bei keinem Durstgefühl)
Trinken in Reichweite/Sichtweite stellen, leere Gläser wieder auffüllen
tägliche Trinkmenge morgens bereitstellen
Trinkrituale, Trink-Erinnerungen
Regelmäßigkeit einführen
M-1-5 Bei älteren Menschen müssen zwei Mikronährstoffe aufgrund ihrer Rolle für den Knochenstoffwechsel, der weiten Verbreitung von Osteoporose und einer häufig unzureichenden Zufuhr bei älteren Menschen besondere Aufmerksamkeit erhalten. Um welche zwei Mikronährstoffe handelt es sich und welche Lebensmittel können empfohlen werden, um eine ausreichende Zufuhr sicherzustellen?
Vitamin D und Calcium spielen Rolle beim Knochenstoffwechsel
täglich Milch und Milchprodukte (v.a. Hart und Schnittkäse)
calciumreiches Mineralwasser (>150mg/l)
grünes Gemüse (Mangold, Brokkoli, Grünkohl, Spinat)
fettreicher Seefisch wie Lachs, Aal… (2x/Woche Fisch, mind. 1x davon fetter)
Leber, Margarine (nur sehr geringe Mengen)
größter Anteil durch Eigensynthese, ca. 5-25 Minuten mit Gesicht und freien Armen in Sonne (Achtung Sonnenbrand!)
Supplementieren falls unzureichende Sonnenlichtexposition bzw. Mangel (mind. 50nmol/l bzw. 20ng/ml 25(OH)D Serumkonzentration)
M-1-6 Nach den Kriterien der Inclusion Europe sollte eine Beratung für Menschen mit geistiger Behinderung in „Leichter Sprache“ durchgeführt werden, um der Zielgruppe den Zugang zu Ernährungswissen zu ermöglichen. Nennen Sie mindestens 7 Aspekte Leichter Sprache. Worauf achten Sie in der Beratung?
Inhalte unterscheiden sich nicht, entscheidend für den Erfolg ist die Art der Kommunikation (zw. Klient und Berater und zwischen Klient und Assistenz/soziales Umfeld)
Aspekte:
kurze Sätze verwenden
Jeder Satz enthält nur eine Aussage
keine Kindersprache
Konjunktiv vermeiden
Fremd- und Fachwörter erklären
abstrakte Begriffe vermeiden oder durch anschauliche Beispiele erklären
Bilder oder Filme helfen einen Text besser zu verstehen
Texte übersichtlich gestalten
Abkürzungen beim ersten Vorkommen durch ausgeschriebene Form erklärt
Bei langen Wortzusammensetzungen wird durch Bindestriche deutlich gemacht, aus welchen Wörtern die Zusammensetzungen bestehen
Wörter nicht in durchgehenden Großbuchstaben schreiben, kursive Schrift nicht verwenden
Beachtet werden müssen:
Grad der Lernbehinderung (kognitive Fähigkeiten und Aufmerksamkeitsdauer sind unterschiedlich ausgeprägt)
kurze Beratungssequenzen (max. 45 Minuten) mit Pausen
Tempo anpassen
Kompetenzen klären! (Lesen, Schreiben, Rechnen)
Besonderheiten berücksichtigen (Verlangsamung und Einschränkung der expressiven Sprachentwicklung)
—> wird in erster Beratung durch Beobachten, Fragen, Gespräch ermittelt oder vorab bei Angehörigen oder Assistenz erfragt
M-1-6 Ein 26-jähriger Mann mit geistiger Behinderung kommt mit einem Betreuer seiner
Wohngruppe zu Ihnen in die Beratung. Er leidet an Übergewicht und spricht nur wenig. Welche
therapeutischen Ziele könnten in diesem Fall im Fokus stehen? Welcher Medien - und
Hilfsmitteleinsatz könnte in der Beratung vom Vorteil sein?
Ziele:
Eigenmotivation bennen und fördern (spricht wenig da kein Interesse?)
Ernährungswissen und Handlungskompetenz steigern
engen Handlungsspielraum zwischen sozialer Teilhabe, Autonomie, Assistenz und Beratung erweitern (Bessere Beziehung aufbauen für bessere Zusammenarbeit)
gesundheitsförderndes Verhalten mit und ohne Assistenz verbessern (in diesem Fall mit)
Medien und Hilfsmittel:
übersichtliche Arbeitsblätter mit Piktogrammen
Tools zur Visualisierung (z.B. Filme, Bilder, Fotokarten)
Lebensmittelattrappen
Lebensmittelverpackungen die z.B. die Deklaration erklären
Handpuppen, mit denen sich Emotionen beim Essen gut darstellen lassen
Schreibhilfen (z.B. Stifte mit Griffverdickungen)
Lehrküche
Rituale und Routinen einführen
generell: handlungsorientiertes Lernen (praxisnah und in Alltag umsetzbar z.B. 5 am Tag) in Fokus setzen und Mitbestimmung
M-1-7 Bei starker körperlicher Belastung entstehen unter anderem durch die vermehrte Schweißproduktion große Flüssigkeitsverluste. Welche Probleme/Symptome können dadurch entstehen und wie kann diesen vorgebeugt werden?
Probleme/Symptome:
körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ist betroffen
Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen ist eingeschränkt
Muskelkrämpfe, Schwäche, Störung der Gehirnfunktion
Herzfrequenz steigt
Körperkerntemperatur steigt
Mundtrockenheit
Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, verlängerte Reaktionszeiten (aufgrund geringerer Gehirndurchblutung)
Risiko für Hitzefolgen erhöht sich (Hitzekrämpfe, -erschöpfung, -kollaps, -schlag)
Empfehlungen: Trinken nach Bedarf!
2-4h vor Belastung Flüssigkeitsmenge von 5-10ml/kg KG zu sich nehmen + ausreichend Mahlzeitne —> mit ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt Aktivität beginnen
Ab 60 Minuten Sport Zufuhr während des Trainings (>90 Minuten zusätzlich noch KH, Natrium erst bei >2h)
optimale Trinkmengen anhand der Wiegemethode bestimmten
Nach Aktivität Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt mit vollwertiger Mahlzeit + Wasser oder KH haltige Getränke/isotonische Fruchtsaftschorlen auffüllen
M-1-7 Neben zu wenig Flüssigkeit kann auch eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr in Sport ein Gesundheitsrisiko darstellen. Definieren Sie die Hyponatriämie im Sport und beschreiben Sie deren Ursache und Symptome. Wie sollte das ideale isotonische Sportgetränk aussehen
zu hohe Flüssigkeitszufuhr mit mineralstoffarmen Getränken (Leitungswasser, natriumarmes Mineralwasser) + vermehrter Schweißverlust (z.B. lang eAusdauersportarten) —> Hyponaträmie (Na <135mmol/l im Plasma)
Es wird mehr Flüssigkeit aufgenommen als ausgeschieden
Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Muskelkrämpfe, Atemstillstand, Koma, Lungen- und Hirnödem
v.a. Freizeitsportler sind betroffen
—> Nach Durstgefühl trinken!
ideale isotonische Sportgetränk: (pro l)
60-80g KH
400-1100mg Na
400-1500mg Chlorid
120-225mg Kalium
45-225mg Calcium
10-100mg Mg
<300 mmol/kg Osmolalität
M-1-7 Wie erfolgt die Energiegewinnung in den ersten Minuten nach körperlicher Belastung im Vergleich zu einer Belastungsdauer von mehr als 60 Minuten? Welcher Makronährstoff ist von besonderer Bedeutung für die sportliche Leistungsfähigkeit? Welche Ernährungsempfehlungen geben Sie?
v.a. KH sind von besonderer Bedeutung bei länger anhaltenden, intensiven Ausdauerbelastungen:
günstigen energetischen Wirkungsgrad (mehr ATP pro Zeiteinheit als bei Fett, 2x bei aerober und 4x bei anerober Verstoffwechslung höher)
aerobe und anaerobe verstoffwecshlung
Glygoenspeicher reichen ca. 60 Minuten, optimal gefüllte ca. 75-90, optimale Auffüllung durch ausreichenden Anteil von KH in Ernährung
Vor der Belastung:
2-3h vor Wettkampf gut verträgliche KH reiche Mahlzeit (1-4g KH/kg KG), wenn Wettkampf >60 Minuten
Superkompensation/carbohydrate loading ermöglicht Erweiterung der Speicherkapazität (10-12g KH/kg KG über einen Zeitraum von 36-48h vor Wettkampf)
während Belastung:
bei > 60 Minuten alle 15 Minuten 150-350ml Getränk mit KH Anteil von 6% (auch als Gel oder Riegel möglich, dann aber genug trinken)
Steigerung der KH Verstoffwechslung durch Kombi mit Glc und Frc
>2,5h verschiedene KH einsetzen, vertragen aber nicht alle
Nach Belastung:
2-4h nach Belastung ca. 1-1,2g KH/kg KG/h wenn in 8-10h nächste Belastung ansteht
-1-8 Ihr neuer Klient ist Schichtarbeiter. Er ist adipös. Er weiß theoretisch, wie man sich gesund ernährt, aber snackt zu viel durch die unregelmäßigen Arbeitszeiten. Außerdem vermisst er es, mit der Familie gemeinsam zu essen. Nennen Sie mindestens 5 Aspekte, die bei einer besseren Planung der Mahlzeiten helfen können und erklären Sie, wie man diese im Alltag umsetzen kann. Gehen Sie auch auf die Trinkempfehlungen ein.
besser PLanung:
täglichen Mahlzeitenrhythmus auch während der Schichtarbeit aufrecht erhalten
mind. 1 Mahlzeit gemeinsam mit Familie oder Gemeinschaft einnehmen
für alle Mahlzeiten gilt: fettarme und nhärstoffschonende Zubereitung
Pflanzliche Öle und Fette (z.B. Rapsöl) verwenden
Obst- und Gemüsekonsum erhöhen, Alternative zu hochverarbeiteten Snacks und Getränken (mit Zucker) —> am Besten in jede Mahlzeit einbauen (roh oder schonend zubereitet)
ballaststoffreiche KH Quellen (Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse)
Übergewicht und Adipositas vermeiden
Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten zu Hause vorbereiten und mitnehmen (wenn Gastronomie nicht vorhanden oder geschlossen ist)
auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (ca. 1,5l) je nach Tätigkeit
heiße Getränke können Wärmebedürfnis während der Nacht befriedigen (z.B. Tee)
M-1-8 Sie halten einen Vortrag in einer Zeitarbeitsfirma über gesunde Ernährung bei Schicht- und
Nachtarbeit. Erklären Sie dem Publikum die Folgen der Desynchronisation und erklären Sie die
Begriffe der sozialen und biologischen Desynchronisation. Der Arbeitgeber möchte wissen, was er
in seinem Betrieb zur Unterstützung seine Mitarbeiter*innen einführen kann. Welche Strategien zur
Verbesserung der Ernährungsweise können Sie ihm vorschlagen?
soziale Desynchronisation:
Abstimmung von innerer Uhr, sozialem Lebe und Arbeitsrhythmus ist erschwert (Arbeit ist zentraler Bestandteil)
soziale Teilhabe wird erschwert z.B. in Vereinen, sportliche Betätigungen, Weiterbildungen, Hobbys, Teilhabe an gesundheitsfördernden Angeboten, Familienleben wird beeinflusst
biologische Desynchronisation
es wird zeitverschoben zur biologischen Tegesperiodik gearbeitet, verschiedene physiologische Funktionen unterliegen willkürlicher Vercshiebung (Glc Stoffwechsel, Ausschüttung Sättigungshormone etc.)
äußere Faktoren wie Tageslicht, Zeitbewusstsein und soziale Kontakte erschweren vollsätndige Anpassung (verbleiben in ursprünglicher Lage)
Folgen:
Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, NNervosität, Ermüdungserscheinungen (beeinflussen sich auch gegenseitig)
Risikoerhöhung für zahlreiche Erkrankungen DM, Adipositas, Krebs, Magen-Darm-Ekrankungen, HKE, psychovegetative Erkrankungen, psychische Erkrankungen —> duch schlechteres Ernährungsverhalten, andere zeitliche Verteilung oder Auslassen, veränderte LM Auswahl und Menge
Es ist schwierig Bewegungs-, Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten beizubehalten
—> Je nach Umgang und Akzeptanz des sozialen Umfelds werden Einschränkungen wahrgenommen
Verbesserungen v.a. in Pausenregelungen und Gastronomie
festgelete PAusenzeiten, Pausenraum mit Kühlschrank, Gefrierer, Mikrowelle, Möglichkeiten für Kurzpausen + aktive Pausen
betriebliche Gesundheitsförderung (Sportprogramme, Fitnessraum, Ernährungskurse)
gesundheitsfördernde Speisen in der Warm- und Kaltverpflegung bereitstellen, Regeneriergeräte + Lagermöglichkeiten in PAusenräumen, Automatenangebot ändern (Wasser, Tee, Snacks auf Basis von Vollkornprodukte, Obst, Gemüse…)
M-1-9 Sie schreiben einen Beitrag für die örtliche Tagungszeitung, wie die Ernährung nachhaltiger gestaltet werden kann. Welche Tipps und Hinweise werden Sie ansprechen?
Ovo-Lacto-vegetarisch und vegan haben größten Umweltschutzpotenzial
Orientierung an den DGE Empfehlungen für eine vollwertige Ernährung: Pflanzenbetont!
viel pflanzliche LM: Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, hochwertige Öle
mäßig: Fisch, Geflügel
gering: rotes Fleisch, verarbeitetes Fleisch, Weißmehlprodukte, Zucker
Bio-LM berücksichtigen neben Umweltschutz auch Aspekte des Tierschutzes
regional und saisonal einkaufen
Siegel und KEnnzeichnungen bei Fischen beachten (nachhaltige Fischerei, Aquakultur)
auf fair trade Produkte achten
M-1-9 Nennen Sie die vier zentralen Ziele einer nachhaltigen Ernährung auf Basis des WBAE-Gutachtens und erläutern Sie diese anhand von Beispielen. Welche positiven Auswirkungen
können die einzelnen Dimension haben?
Gesundheit
Beispiel: viele nährstoffreiche pflanzliche LM, hochwertige Öle, moderat Fisch und Geflügel, gering-kein rotes Fleisch
Auswirkung: höhere Lebenserwartung, weniger KRankheit und mehr gesunde Lebensjahre, mehr Wohlbefinden
Soziales
Beispiel: angemessene Vergütung aller Beteiligten
Auswirkung: soziale Mindeststandards entlang der Wertschöpfungskette werden gewährleistet
Tierwohl
Beispiel: tierische Produkte werden teurer + weniger verzehrt, höhere Standards bei Haltung
Auswirkungen: Tierhaltung + Tierwohl wird verbessert, den Ethischen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht
Umwelt
Beispiel: ovo-lacto-vegetarische, vegane Ernährung ist umweltschonender
Auswirkung: Nachhaltigkeitsziele werden erreicht, Klimawandeln positiv beeinflusst
M-1-9 Ihre nahegelegene Schule plant, das Angebot im Schulkiosk nachhaltiger zu gestalten.
Ihre Expertenmeinung ist gefragt: Welche Nachhaltigkeitsdimensionen sprechen Sie an?
Auf welche Aspekte bei Produkten und Rahmenbedingungen gehen Sie ein?
Gesundheit:
gesündere Snacks, Mahlzeiten, Getränke anbieten, ungesunde schrittweise entfernen
pflanzenbetont, tierische LM aber trotzdem integrieren
soziale Aspekte:
kein Kind sollte vor einem leeren Teller sitzen, gesunde Verpflegung allen ermöglichen
nachhaltige LM bevorzugen, regional und saisonal
Alternativen anbieten um Speisen für alle zugägnlcih zu machen (Vegan, vegetarisch, Muslim)
Umwelt:
Auf unnötige Verpackungen verzichten
Mehrwegverpackungen
MEngen richtig kalkulieren, kein Überfluss
M-1-10 Eine Klientin kommt zu Ihnen wegen eines starken Haarausfalls. Sie ernährt sich vegan, hat eine starke Regelblutung und supplementiert Vitamin B12. Welche Nährstoffe sind kritisch und sollten ggfs. zusätzlich supplementiert werden? Was kann der Grund für den Haarausfall sein? Was empfehlen Sie ihr?
Protein bzw. unentbehrliche AS
Quellen sind Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Ölsaaten; kombinieren!
Jod, Eisen, Calcium, Zink, Selen
Caclium: grünes Gemüse, calciumhaltiges Wasser + Produkte, Nüsse
Eisen: Vollkorngetreide, Hafer, grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte
Zink: Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Ölsaaten (Sauerteiggärung + Keimung wird es besser verfügbar gemacht)
Selen: Nüsse (v.a. Paranüsse), Pilze, Kohl- und Zwiebelgemüse
Omega-3-FS/essenzielle FS
pflanzliche Öle (Raps, Walnuss), mit DHA angereicherte
B2 (Riboflavin), B12, D,
B12 aufjedenfall supplementieren (Deckung über Ernährung nicht möglich)
Zunächst Arzt konsultieren, soll Blutbild machen damit Mangel erkannt werden
wahrscheinliche Ursachen sind Eisenmangel, kann aber auch mit Mangel von anderen/mehreren Vitaminen und Mineralstoffen zusammenhängen
Ernährung ausgewogener gestalten, v.a. mit eisenreichen LM aufgrund des erhöhten Verlustes
M-1-10 Eine Klientin kommt nach einem Rehabesuch aufgrund eines Herzinfaktes zu Ihnen. Ihr
wurde dort die mediterrane Ernährung als Dauerkostform empfohlen. Wie wird die Ernährungsform
umgesetzt? Welche Vorteile bietet eine mediterrane Ernährung? Gibt es auch Risiken?
pflanzenbasierte Ernährung mit günstiger FS-Zusammensetzung
hoher Zufuhr an: Olivenöl, Fisch, Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Getreideprodukte, Kräuter (dadurch weniger Salz), Zwiebeln
mäßig: Rotwien, Geflügel, Milchprodukte wie Käse, Joghurt
gering: rotes Fleisch, Wurstwaren, Eier, Süßigkeiten
—> Verwendung typischer LM der Landesküchen im Mittelmeerraum (heutzutage ist Mittelmeerernährung nicht mehr mit traditioneller vergleichbar)
sehr viele positive Wirkungen z.B. auf Gewicht, Blutfettwerte, Blutzucker
auf Nüchternblutglucose
auf kardiovaskuläre Erkrankungen (da TG, Blutdruck beeinflusst werden)
verringertes Adipositasrisiko, Gestationsdiabetes, gastrointestinale Tumore
Schmerzen bei Arthritis
und Inzidenzen auf weitere Erkrankungen etc.
Risiko:
Alkoholkonsum, MEnge sollte max.10g/Tag bei Frauen und 20g/Tag bei Männern sein —> keine regelmäßige Alkoholmenge gilt als gesundheitlich unbedenklich
höhere KAlorienmenge aufgrund der vielen fettreichen LM
M-1-10 Sie halten einen Vortrag zur vollwertigen Ernährung in einer Kindertageseinrichtung vor
interessierten Müttern und Vätern. In der Diskussion werden Sie gefragt, ob auch eine Rohkost-
Ernährung zur vollwertigen Ernährung zählt und ob diese empfehlenswert sei. Was antworten Sie?
Bitte nennen Sie auch die Thesen von H. Wandmaker und erläutern Sie, welche Aspekte positiv,
welche negativ sind. Gehen Sie dabei auch auf Milch ein
gehört nicht zur vollwertigen Ernährung —> extrem einseitig und hat MAngel bei vielen Nährstoffen was zu Gesundheitsstöungen kommen kann, v.a. Kinder sind gefährdet (da höheren Bedarf)
Ernährung: Rohkostanteil zwischen 70-100%, meist vegan (gibt viele Formen)
Wandmaker meint:
Mensch ist nicht genetisch an gekochte Nahrung angepasst —> Kochen verändert LM derart, dass sie KRankheit und Degeneration verursachen
Ekrankungen entstehen laut ihm durch säurebildende “tote” Kochkost und Fabriknahrung, er empfiehlt die Urkost: basische pflanzliche Rohkost (lebendige Kost)
Mensch benötigt v.a. Nahrungsenergie (wenig Verdauungsverlust), Nährstoffe sind zweitrangig (Obst liefert meiste, dann kommt Gemüse, dann Fleisch)
Thesen:
vegane Frischkost aus rohem Gemüse und Obst (1:3). wenig Nüsse, Trockenfrüchte
Obst soll immer auf leerem Magen und nicht kombiniert gegessen werden damit es nicht gäre und die Ausscheidungsphase des Körpers störe (morgens nur saftiges Obst oder Fruchtsaft)
Verzicht auf Getreide, Fett, Milch
Enzyme Fehlen dem Menschen zur Verdauung: Bildung von Kleister und Schleim
—> nicht wissenschaftlich belegt, bei einigen nur Lactoseintoleranz
—> Milch dient als wichtiger Protein und Calcium Lieferant (v.a. bei fleischloser Ernährung für Vitamine)
Fett kommt in NAtur auch nicht isoliert vor ist also unnötig laut ihm
—> Gefahr für Untergewicht
negativ:
ungenügende Zufuhr einiger Nährstoffe z.B. Protein, B12, Calcium, Zink, B2, fettlösliche Vitamine und ungesättigte FS
Gefahr für Nährstoffdefizite und sehr geringer Energiegehalt
positiv:
hoher Gehalt einiger Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien wie Eisen, A, E, B1, B6, C, Folat, Mg, Beta-Carotin durch nicht thermische Behandlung —> allerdings schlechtere Bioverfügbarkeit
viele Ballaststoffe
wenig verarbeitete LM
M-1-10 Sie halten einen Fachvortrag zur Planetary Health Diet. Welche Hintergründe und Kriterien
erläutern Sie? Bitte gehen Sie auch auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der PHD
und den DGE-Empfehlungen (Stand 2024: DGE-Empfehlungen „Gut essen und trinken“ und DGE-
Ernährungskeis) ein.
Die Planetary Health Diet ist ein globales Konzept, um eine Weltbevölkerung von 10 Mrd. Menschen im Jahr 2050 mit Fokus auf die Einhaltung der planetaren Grenzen und gesundheitsfördernden Ernährung zu versorgen.
Im Vordergrund stehen:
Nachhaltigkeit, Umwelt—> Es werden planetare Grenzen definiert die den größten Einfluss auf die Umwelt haben (Klimawandel, Stickstoff- und Phosphorkreislauf, Wasserverbrauch, Biodiversität, Landnutzungsänderung)
= ökologische Belastungsgrenze (Handlungsspielraum für Menschen ohne die Stabilität der Umwelt/Ökosysteme zu gefährden)
Vermindern der Todesfälle durch ernährungsmitbedingte Erkrankungen
Länder werden nach Ernährungs- und Gesundheitssituation in low, middle und high income Länder unterteilt
—> nicht alle Parameter für Empfehlungen sind wissenschaftlich voll abgesichtert
Tierwohl und “soziale Fußabdruck” wird nicht betrachtet
entsprechen weitgehend den Empfehlungen für vollwertige ERnährung de rDGE
viel pflanzliche LM wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse
hochwertige Öle
geringe-moderate MEngen Fisch, Geflügel
wenig: rotes Fleisch, verarbeitetes Fleisch, zugesetzter Zucker, Weißmehlprodukte
Referenzenergiezufuhr ist 2500kcal/Tag bei PHD und 1600-2400kcal/Tag bei DGE
Menge an Milch und Milchprodukte (PHD max. 500g Milchäquivalente und DGE 596-730g) —> unterschiedliche Werte aufgrund unterschiedlicher Berechnungsgrundlagen (adäquat ist laut PHD Calciummenge von 500g/Tag für Erwachsene, zu wenig!)
M-1-11 Erklären Sie bitte den Begriff „Evidenzbasierte Leitlinien“. Wie werden sie entwickelt und wo finden sie Anwendung? Welchen Nutzen sehen Sie im Zusammenhang mit Ihrem Tätigkeitsfeld?
bisher wurden welche für die Zufuhr von Fett und KH veröffentlicht
liefern wissenschaftlich gesicherte Informationen zur Prävention von ernährungsmitbedingten Krankheiten durch angemessene Zufuhr von KH und Fett in Quantität und Qualität
Anwendung für gesundheitspolitische Entscheidungen, für beratungskräfte, Medien (halt zur Prävention)
Nutzen v.a. für Prävention von enährungsmitbedingten Erkankungen, indem entsprechende qualitative Empfehlungen gemacht werden
z.B. Fettzufuhr begrenzen, Zufuhr von SFA und Trans-FS zugunsten von PUFA v.a. n-3 reduzieren
Ballaststoffe haben großes Potenzial bei Prävention
zuckergesüßte Getränke sollten aufgrund der Wirkung auf Adipositas und DM eingeschränkt werden
Entwicklung:
vorerst Literaturrecherche verschiedener Studien —> Einteilung in Evidenzklassen nach ihrer wissenschaftlicher Aussagekraft
Dann Bewertung der vorliegenden der Evidenz —> Härtegrade werden vergeben in überzeugend, wahrscheinlich, möglich, unzureichend (beschreiben wie konsistent und belastabr die wissenschaftliche Datenlage hinsichtlich der Risikobeziehung uw. Fett- oder KH-Zufuhr und der jeweiligen Krankheit ist)
M-1-11 Frau Müller hat eine neue Stelle als Ernährungsberaterin im Krankenhaus angenommen und
festgestellt, dass dort Patient*innen mit Morbus Crohn ernährungstherapeutisch nicht optimal beraten worden sind. Sie will ein leitliniengerechtes Vorgehen einführen. Wie könnte sie vorgehen? Wie könnte sie argumentieren?
Ist-Stand kontrollieren —> mit Ärzten, Beratern, Patienten reden um Schwachstellen zu finden und den Stand der Ernährungsberatung zu evaluieren
—> So können gezielt Verbesserungen vorgenommen werden
Einarbeitung in die aktuellen Leitlinien (z.B. von der Website der AWMF oder bei der jeweiligen Fachgesellschaft)
—> legt Grundlage um fundierte und aktuelle Therapie zu planen
Erstellung von Therapieplänen für verschiedene Stadien des Morbus Crohn (Remission, Schübe, bei Besonderheiten wie Mangelernährung)
—> Alle können sich an die wissenschaftlich fundierten Pläne orientieren um eine bedarfsgerechte Beratung durchzuführen
Schulung der Fachkräfte/anderen Beratungskräfte
—> alle Mitarbeiter sind auf dem neuesten Stand und können die Patienten bestmöglich beraten
M-1-11 In Ihrer Vorlesung im Studium Ernährungwissenschaften stehen Leitlinien auf dem
Programm. Sie erläutern die Probleme bei der Erstellung einer Leitlinie. Als Beispiel nutzen Sie die
Proteinleitlinie der DGE. Was werden Sie zu Studienarten, Auswahl und Bewertung von Studien
thematisieren?
Art: beeinflussen Qualität und Aussagekraft der Empfehlungen
untersucht werden Interventionsstudien, Kohortenstudien und Metaanalysen
Am Aussagekräftigsten sind Metaanalysen von Interventionsstudien, dann Metaanalysen von Kohortenstudien und dann Metaanalysen von Fallkontrollstudien (Ohne Metaanalysen sind Interventionsstudien > Kohortenstudien > Fallkontrollstudien)
bei DGE-Protein: systematischen Übersichtsarbeiten mit und ohne Metaanalysen von prospektiven Studien (u. a. Kohortenstudien und randomisiert kontrollierte Interventionsstudien)
Auswahl: Studien wählen mit hoher Evidenz und die auf das Thema der Leitlinie zutreffen (z.B. bei DGE Protein: Niere, Gewicht, DM, Knochengesundheit, Blutdruck, Krebs)
DGE-PRotein benutzt Umbrella Reviews (Zusammenfassung der Informationen/Evidenz aus systematischen Übersichtsarbeiten und Metaanalysen)
Bewertung
zunächst wird Wertigkeit hinsichtlich der Evidenzfindung zugeordnet —> werden dann in Evidenzklasse I-IV geteilt (je nach Art der Studie)
Zur Bewertung der Evidenz werden Härtegrade vergeben, verdeutlichen wie gut und Konsistent die Datenlage ist (überzeugend, wahrscheinlich, möglich, unzureichend)
methodische Qualität der ausgewählten Studien wird mit Bewertungstools gemacht z.B. bei DGE durch NutriGrade bewertet
M-2-1 Auf der ärztlichen Notwendigkeitsbescheinigung Ihrer neuen Klientin steht als Diagnose
„Wheat Dependent Exercise Induced Anaphylaxis (WDEIA)“. Ihre Klientin ist verunsichert und weiß
nicht, was genau damit gemeint ist. Bitte erläutern Sie ihr die Zusammenhänge dieser
Lebensmittelallergie und welche Verhaltensregeln dafür gelten.
= nach Verzehr weizenhaltiger LM in Kombi mit Triggerfaktoren (hier z.B. Anstrengung) kann es zu anaphylaktischen Reaktionen kommen —> Reaktion kann auftreten wenn Weizenhaltige LM verzehrt wurden und anschließend Sport/Aktivität gemacht wird (Intensität ist individuell)
Triggerfaktoren sind Allergieverstärker (kann auch Alkohol, Infekte, Schmerzmittel, Pollen sein) —> körperliche Aktivität verstärkt also die Immunantwort
verschiedene Symptome: Hautreaktionen wie Rötungen, Juckreiz oder Quaddeln, Schwellungen, Atembeschwerden, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, Kreislaufprobleme oder sogar ein anaphylaktischer Schock (sehr schwere Reaktion)
Weizen ist häufgister Anaphylaxieauslöser im Erwachsenenalter (gegen das Protein Omega-5-Gliadin im Weizen)
Anaphylaxie = ist potenziell lebensbedrohliche allergische Reaktion
Tipps:
unbedingt Notfallset mitführen! (mit Epi Pen)
erforderlich, dass Weizen (nicht Gluten!) vermieden wird bzw. aufjedenfall getrennt von Triggerfaktoren wird
Weizen ist als Allergen immer dick in Zutatenliste geschrieben
Achtung Weizen ist auch in Couscous, Bulgur
Generell in Nudeln, Brot, Gebäck…
gute Alternativen sind Dinkel, Roggen, Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth etc.
Angehörige, Menschen im Umfeld informieren
M-2-1 Zu Ihnen in die Beratung kommt eine Frau, 49 Jahre alt. Die Diagnose ihres Arztes lautet: Lactose-Intoleranz. Seit Jahren leidet sie unter ständigen Blähungen und Durchfällen und konnte sich die Beschwerden nicht erklären. In der Apotheke hat sie ein lactasehaltiges Enzympräparat empfohlen bekommen. Wie gehen Sie im Gespräch vor und welche Hinweise geben Sie der Klientin?
Klienten zunächst über Intoleranz informieren:: Enzym Lactase fehlt/unzureichend produziert wodurch Lactose in z.B. Milchprodukten nicht gespaltet wird und unverdaut in tiefere Darmabschnitte gelangt. Bakterien bauen das ab und sorgen für Symptome.
Enzympräparate wenn Grundzüge einer lactosereduzierten ERnährung umgesetzt sind, temporär gut für Urlaub, Restaurant aber auf Dosierung achten (5000-6000FCC enstprechen Spaltungsfähigkeit von 5g Lactose, höhere Dosierungen keine linerare Dosiswirkungsbeziehung)
liegt eine sekundäre LI vor? Dann Grunderkrankung mitbehandeln
Ziel: Lactosezufuhr reduzieren, nicht komplett vermeiden! (da meist Restaktivität noch vorhanden und kleine Mengen wie 10-15g Lactose noch vertragen werden)
ES-Protokoll führen lassen, so kann:
LM-Auswahl und Mahlzeiten Zusammenstellung (Verweildauer im Magen ist länger und verzögert in Dünndarm gelangt (mehr Zeit zum Verdauen)
weitere Faktoren die die Enzymaktivität beeinflussen (pH-Abpufferung durch Pankreasfermente oder Konsistenz der Speise)
Lactosequellen erkannt werden
Ernährungstherapie in 3 Phasen:
1.: 2 Wochen KArenzphase (Grundernährung geprüft, LM Auswahl optimiert und Diätfehler aufgeklärt)
2.: Testphase Einführung neuer LM und Übergang in reduzierte Kost, ES-Protokoll!
3.: Dauerernährung individuellen Ernährungsplan machen der Nährstoffdeckend ist
lactosehaltige LM sollten sinnvoll ersetzt werden, nicht weggelassen (da sonst Mangel): gerne lactosereduzierte Kuhmilch- und Sauermilchprodukte, gerne Hart- und Weichkäse, nicht fettreduzierter Joghurt + Quark
Achtung Fertigprodukte! —> versteckte Lactosequellen, anderen Namen/Begriffe für Lactose (Milchzucker, Molkenpulver, Molke, Milchpulver… (wird in Zutatenliste dick geschrieben)) ist z.B. auch in Pulvern, Back- und Süßwaren…
Zuckeraustauschstoffe kann zu ähnlichen Symptomen führen
mehr Gemüse als OBst, Gemüse kann generell Symptome verbessern (da lösliche Ballaststoffe)
LM sinnvoll kombinieren (Proteine, Fett, lösliche Ballaststoffe)
isolierte flüssige Zufuhr von lactosehaltigen LM auf leeren MAgen vermeiden
Zubereitungsart kann VErträglichkeit beeinflussen (z.B. firsche Röschen von Brokkoli, Blumenkohl und Strunk entfernen)
M-2-1 Sabine, 32, kommt mit einem positiven H2-Atemtest zu Ihnen in die Beratung. Bei ihr wurde eine Fructosemalabsorption diagnostiziert. Sabine hat Angst, nun gar kein Obst und nur eingeschränkt Gemüse essen zu können. Wie gehen Sie ernährungstherapeutisch vor?
Fructose wird nur begrenzt aufgenommen, also ist kompletter Verzicht nicht nötig!
zunächst ES-Protokoll —> Ausschluss von übermäßigem Frc Konsum + Zuckeralkohole
3 PHasen:
1.: Karenz für 2 Wochen mit fructosearmer Ernährung + Zuckeralkohol Verzicht, gleichzeitige Zufuhr vn Glc, Protein, Fett (sollte nicht länger sein, verschlimmert Intoleranz nur)
2.: Testphase Erweiterung der LM Auswahl (v.a. Obst), Ballaststoffgehalt und individuelle Fructoseverträglichkeit
3.: Dauerernährung indivdiuelle Empfehlungen zur Deckung der Nährstoffe
Absorption ist über Ernährungsfaktoren vielfältig beeinflussbar, Frc Aufnahme nicht einfach vermeiden
z.B. gleichzeitige Anwesenheit von Sorbit verschlechtert Aufnahme, von Glucose verbessert Aufnahme —> Obst ist besser verträglich (v.a. mit viel Glc wie Bananen)
durch Mahlzeitenzusammensetzung Protein, Fett verlängern Transitzeit
Achtung Fertiggerichte —> auf Zutatenliste gucken (viele Namen)
isolierten Verzehr von Obst meiden und über Tag verteilt verzehren (gerne Banane, Avocado, auch gut sind Beeren,, Kiwi, Ananas)
gemüsebetonte Mischkost ist empfehlenswert!
M-2-1 Sie werden in der Klinik für ein ernährungsmedizinisches Konsil angefordert. Bei Herrn
Zinser wurde die Diagnose „Zöliakie“ vor zwei Tagen mittels Biopsie bestätigt. Der Patient lebt allein und isst aufgrund von Geschäftsreisen oft außer Haus. Er will wissen, was genau Zöliakie ist und wie es dazu kommt. Welche ernährungstherapeutischen Empfehlungen geben Sie ihm?
Autoimmunerkrankung bei der das IS auf den Verzehr von glutenhaltigen LM reagiert und als Folge Antikörper produziert, es kann zu entzündlichen Veränderungen der Dünndarmschleimhaut und einer vemrinderten Nährstoffabsorption kommen. Das eigentlich nicht schädliche Getreideprotein Gluten löst bei Personen mit Zöliakie fälschlicherweise eine Immunreaktion aus.
viele unterschiedliche und teils unspezifische Symptome und Verlaufsformen —> von Diarrhö, Gewichtsverlust bis hin zu Depressionen, Muskel und Gelenkbeschwerden etc.
Gluten ist in heimischen Getreidearten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel…, selbst Spuren können Immunreaktion auslösen
Mit Zöliakie können noch weitere Unverträglichkeiten einhergehen (Lactose, Fructose), wahrscheinlich Regeneraiton bei glutenfreier Ernährung
Gluten unbedingt vermeiden, auch Spuren und Kontamination im Haushalt
verzehrt werden können:
glutenfreie LM wie Reis, Mais, Hirse, Quinoa, Buchweizen, Amaranth
Gemüse, Obst, Milch und naturbelassene Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse Samen, Öle…
Achtung glutenfreie LM können bei Verarbeitungsprozess oder im Haushalt kontaminiert werden, strikte Trennung! (lebt aber alleine daher keine Gefahr, nur wenn es unterwegs ist im Hotel z.B.) —> bisher verwendete Küchenutensilien gut reinigen
bei verarbeiteten verpackten LM auf Zutatenverzeichnis achten, ist dick gedruckt oder steht kann Spuren enthalten
bei unverpackten LM kann Allergieinformation erfragt werden oder ist schriftlich aufgeführt (wichtig für Restaurant oder Buffet, immer fragen!)
es gibt glutenfrei-Symbol (durchgestrichene Ähre) oder Aufdruck mit “glutenfrei”, großes Angebot glutenfreier LM
Am Besten immer selbst glutenfreie Alternativen griffbereit haben, falls kein Angebot außer Haus besteht
Auch bei Kosmetika und Zahnpflegeprodukten aufpassen und nach Liste der INCI gehen
Ausnahmen sind: GLucosesirup auf Weizenbasis (inkl. Dextrose) und Gerstenbasis, MAltodextrine auf Weizenbasis, Getreide zur Herstellung von Destillaten oder Ethylakohol für Spirituosen und andere alkoholische Getränke
—> Ernährung sollte trotzdem vollwertig sein mit ballaststoffreichem Gemüse und glutenfreien Getreideprodukten
-2-2 Sie bereiten einen Unterricht für Diätschüler*innen zum Thema Adipositas vor. Nach der
S3-Leitlinie Adipositas gibt es diverse allgemeine Empfehlungen zur Prävention. Diese wollen sie
mit den Schüler*innen zusammen erarbeiten. Welche Empfehlungen zum Lifestyle und zum
häufigeren oder selteneren Verzehr von Lebensmitteln sollten thematisiert werden?
Lifestyle:
mehr Alltagsbewegung + regelmäßige Freizeitbewegung/aktivität (gerne Ausdauerformen), ca. 150 Minuten pro Woche
regelmäßig Gewicht kontrollieren
sitzende Tätigkeiten begrenzen
häufige LM: v.a. LM mit hoher Nährstoffdichte und geringer Energiedichte (meditterane Ernährung geeignet)
viel Gemüse (ca. 500g), (zuckerarmes) Obst (250g), Vollkornprodukte —> Ballaststoffe
hochwertiges Fett wie Fisch und pflanzliche Öle
fettarme Eiweißquellen bevorzugen (Nicht Vollfettstufe, Geflügel, Hülsenfrüchte…)
energiearme/freie Getränke wie Wasser, ungesüßter Tee, Fruchtsaftschorlen in Maßen
seltene LM: wenig LM mit hoher Energiedichte und geringer Nährstoffdichte
Fast Food
Alkohol
zuckerreiche Getränke
Weißmehlprodukte
fettreiche Fleisch- und Wurstwaren und fetthaltige Snacks und Fertiggerichte wie Chips, fettige Backwaren, hochverarbeitete Tiefkühlprodukte…
Süßigkeiten
M-2-2 Ihr neuer Klient Herr Albers ist 58 Jahre alt und hat einen Body-Mass-Index von 37,1 kg/m². Er fühlt sich durch sein Gewicht stark im Alltag eingeschränkt. Welche Erkrankungen und Komplikationen sind in Zusammenhang mit dem Gewicht von Herrn Albers möglich? Welche ersten
Therapieziele könnten Sie mit ihm vereinbaren?
Erkrankungen/Komplikationen:
Störung des KH Stoffwechsels (DM2…), Karzinome, Dyslipoproteinämie, Gicht, kardiovaskuläre Erkrankungen, Erkranungen des Bewegungsapparats und Gelenkschmerzen, Schlafapnoe, hormonelle Störungen bei Männern und Frauen, gastrointestinale Erkrankungen (Fettleber, Reflux), verminderte LEbensqualität durch Einschränkungen im Alltag
Zunächst realistische Zielsetzung (>10% des Ausgangsgewichts innerhalb von 6-12 Monaten, Defizit von 500kcal/Tag)
Ziel sollte individuell angepasst werden, Komorbiditäten, Risiken, Erwartungen und Ressourcen berücksichtigen!
Generell Empfehlungen individualisieren (praxisnah und zielorientiert)
Anbieten von Ernährungsformen/strategien die zu Energiedefizit führen (Reduktion Kh, F)
Formularprodukte? je nach Situation!
welchen Aspekt traut sich Klient im Bezug zur Ernährung am ehesten zu? Mehr Gemüse + Obst? Ballaststoffe? energiefreie Getränke? Reduktion fett- und zuckerreicher Speisen? fettmenge reduzieren? große Portionen vermeiden? —> Ernährungsplan visalisieren und Themen klar machen
Bewegung steigern, nicht belastende Sportart wählen und Alltagsbewegung steigern
Verhaltenstraining in Ernährungsberatung in Einzel oder Gruppe
M-2-2 Frau Gerber, Mitte 50, stark übergewichtig, hat vor einigen Wochen eine Fastenkur ohne Rücksprache mit ihrer Ärztin begonnen und starke Schmerzen im Fuß bekommen. Ihre Ärztin hat erhöhte Harnsäurewerte festgestellt und eine Ernährungstherapie empfohlen. Welche Aspekte sprechen Sie in der Beratung an?
wahrscheinlich Gichtanfall: ausgelöst durch erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut, Harnsäure kristallisiert aus zwischen Gelenke, Geweben oder Harnwegenn und kann zu Entzündungen mit Schmerzen führen
Anfälle können ohne Therapie immer wieder kommen und sich auf andere Gelenke ausweiten, kann zu ernsthaften Zerstörungen oder Gelenkveränderungen kommen!
Auslöser: Verzehr purinreicher tierische LM (Innereien, Haut, Schalentiere)), Fleisch und Wurst, bestimmte Fischarten (Hering, Forelle, Sprotten, Sardinen, Sardellen), übermäßiger Alkoholgenuss, Fasten
durch zu schnelle Gewichtsbanahme oder beim Fasten erhöht sich Harnsäurewert im Blut und löst Anfall aus (Durch starken Abbau des körpereigenen Fetts entstehen Ketonkörper —> hemmen Harnsäureausscheidung und erhöhen Konzentraiton im Blut)
auch ansprechen, dass ÜBergewicht das Risiko für Gicht erhöht, langsame Gewichtsabnahme empfehlen
lebenslange Therapie
Purinarme Ernährung empfehlen (kann bereits zu Harnäsure Reduktion bis zu 20% im Blut führen)
Harnsäure sind Abbauprodukte von Purinen —> sind in tierischen LM, v.a. in Innereien und fettreichen Fleischsorten aber auch in einigen pflanzlichen LM (z.B. Hülsenfrüchte, lassen Harnsäurewert aber nicht ganz so doll ansteigen aber trotzdem einschränken)
ergänzend Medis
langsame Gewichtsabnahme (Ziel: <BMI 25) mit vollwertiger, pflanzenbetonter Ernährung und Bewegung (fettreiche und KH-arme Ernährung vermeiden) —> v.a. Ovo-lacto vegetarische Form ist geeignet, aber auch andere Vollkostformen
ausreichende Flüssigkeitszufuhr (ca. 3l)
Senkung der endogenen Harnsäuresynthese (Verzicht auf Alkohol und fructosegesüßte Getränke, auch alkoholfreies Bier!)
M-2-2 Herr Grün, Mitte 50, stark übergewichtig, hatte vor zwei Wochen erstmals einen Gichtanfall
(nach der Feier zum 60. Geburtstag seines besten Freundes, einem Ritterschmaus mit reichlich Bier). Seine Ärztin hat erhöhte Harnsäurewerte festgestellt und ihm erläutert, dass Übergewicht ein Risikofaktor für eine Hyperurikämie ist. Nun will er eine Fastenkur machen, um schnellstmöglich
abzunehmen. Welche Aspekte sprechen Sie in der Beratung an?
Informieren, dass neben Gewicht auch die Ernährung eine Rolle spielt
Bei zu hohen Harnsäurewerten kristallisiert Harnsäure und lagert sich zwischen Gewebe, Gelenke oder Harnwege an —> Gichtanfall der immer wieder kommen kann
Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen (sind in DNA und werden über Nahrung zugeführt oder synthetisiert)
Fastenkuren bei Gicht oder schnelle Abnahme können erneuten Gichtanfall auslösen, indem Harnwerte erhöht werden —> (Durch starken Abbau des körpereigenen Fetts entstehen Ketonkörper —> hemmen Harnsäureausscheidung und erhöhen Konzentraiton im Blut)
—> langsame Gewichtsabnahme mit pflanzenbetonter, purinarmer Ernährung
purinreiche LM:
Innereien, Haut, Schalentiere, Fleisch + -waren, Hülsenfrüchte, einige Fische (Sprotten, Sardinen, Sardellen, Hering, Forelle)
fructosereiche LM, Alkohol (v.a. Bier, auch alkoholfreies) erhöht Harnsäuresynthese
Empfehlungen:
langsame Gewichtsabnahme auf BMI <25
Einschränkung der Purinzufuhr über Ernährung
Senkung der endogenen Harnäsuresynthese (Verzicht auf Alkohol, fructosegesüßte Getränke)
M-2-3 Manfred, 32, hat aufgrund seiner langjährigen Morbus-Crohn-Erkrankung eine Steatorrhö entwickelt. Der Artz hat eine Ernährungstherapie empfohlen. Was genau ist eine Steatorrhö? Wie gehen Sie ernährungstherapeutisch vor?
Steatorrhö:
Wird auch Fettstuhl genannt
durch Entzündung wurde Schleimhaut so geschädigt, dass Gallensäure (Emulgieren Fette und sorgen für Resorption) nicht wieder in Körper rückresorbiert wird —> Folge ist MAngel durch erhöhte Ausscheidung —> Probleme bei Fettverdauung und Ausscheidung von unverdautem Fett
Symptome: übelriechende, lehmartige, voluminöse und klebrige Stühle
fettarme Ernährung
Achtung evtl. MAngel an fettlöslichen Vitaminen —> ÜBerprüfung und evtl. Supplementation
MCT-Fette können ohne Gallensäure resorbiert werden, gucken ob mans verträgt
Calciumversorgung überprüfen (Ca bindet an FS —> Kalkseife), calciumreiche Ernährung oder Supplemente
Gefahr von Hyperoxalurie (Ca bindet Oxalsäure, wird aber nun vermehrt ausgeschieden) Risiko für Nierenoxalsteine —> Oxalatarme Ernährung (reiche LM sind: Weizenkleie, MAngold, Spinat, Rote Bete, Rhabarber, Süßkartoffel, Yams, Bambussprossen, Erdnüsse, MAndeln, KAkao)
weitere Empfehlungen müssen an Krankheitsverlauf und Symptome angepasst werden
akuter Schub: angepasste Vollkost (Trinknahrung, milde Tees, Schleimsuppen, Zwieback), enteral, parenteral?, CDED Diät mit wenig verarbeiteten LM und Formulardiät
abklingender Schub: angepasste Vollkost, Ernährungsaufbau mit Weißbrot, Zwieback, pürierte Gemüsesuppen, Trinknahrung?, mehr Ballaststoffe (10-15g, löslich)
mehrere kleine Mahlzeiten
Remission: Vollkost, ballaststoffmoderat, symptombezogene LM Auswahl
M-2-3 Ihr Oberarzt ist kurzfristig erkrankt, daher übernehmen Sie seinen Part im Fortbildungsseminar für Ernährungsfachkräfte zur Diagnosestellung beim Reizdarmsyndrom. Was vermitteln Sie zum diagnostischen Vorgehen?
folgende Kriterien müssen erfüllt sein um Diagnose zu stellen: (nach S3-Leitlinie)
es bestehen chronische (>3 Monate anhaltende oder rezidivierende) Beschwerden die vom Art und Patienten mit dem Darm assoziiert werden und in der Regel mit Veränderungen des Stuhlgangs einhergehen
Die Beschwerden sind Grund für eine ärztliche Konsultation und so stark, dass die Lebensqualität hierdurch relevant beeinträchtigt wird
Voraussetzung ist, dass keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vorliegen, die für diese Symptome wahrscheinlich verantwortlich sind
Erst RDS wenn organische Ursachen ausgeschlossen werden!
Es gibt verschiedene Typen: Obstipationstyp (RDS-C), Diarrhötyp (RDS-D) oder Mischtyp mit wechselnde Stuhlgewohnheiten (RDS-M), Schmerz-/Blähtyp
Differentialdiagnsotik ist sehr wichtig um andere Erkrankungen auszuschließen (ES-PRotokoll ist Basis), da Symptome vielseitig sein können
ES-PRotokoll dient zur Suchkost, Elimination, Provokation, Funktionstest; evtl. allergologische LAbordiagnsotik (um Allergien und Unverträglichkeiten auszuschließen)
auch Stress und psychische Faktoren berücksichtigen
interdisziplinäre Differentialdiagnostik (auch gastroenterologische und gynäkologische Diagnostik)
M-2-3 Eine Patientin mit Divertikel-Krankheit kommt mit sehr starken Bauchschmerzen in die ernährungsmedizinische Schwerpunktpraxis. Die Nachfragen ergeben, dass sie vor einer Stunde 1 EL Flohsamenschalen und 1 EL geschälte Leinsamen eingeweicht zu sich genommen hat. Woran können die Schmerzen liegen und wie setzt man Flohsamen oder Leinsamen sicher ein?
Flohsamenschalen und Leinsamen binden sehr viel Wasser, falls nicht genug getrunken wird entsteht eine sehr feste Masse die zu Verstopfungen führen kann einweichen allein reicht nicht
Folgen sind: Blähungen, Krämpfe, Verstopfung, Schmerzen oder sogar Darmverschluss (v.a. bei Divertikulose)
Eine zu schnelle Erhöhung der Ballaststoffzufuhr kann ebenfalls zu Problemen führen wenn man die MEnge nicht gewohnt ist
Beides kombiniert zur gleichen Zeit ist sehr viel —> lieber über den Tag verteilt nehmen und auf ausreichende Flüssigkeitsmenge achten
Trinkmegen sollte mind 1-5-2l sein
Einsatz:
Langsame Erhöhung der Ballaststoffe
auf ausreichende Flüssigkeitsmenge achten, es hilft direkt nach der Einnahme 1-2 Gläser Wasser hinterher zu trinken, Flohsamenschalen direkt ins Wasser rühren oder ins Müsli zu rühren
Arzt vorher konsultieren aufgrund der Erkrankung
M-2-3 Die Beratungsmaterialien müssen neu gestaltet werden! Zum Thema Blähungen erstellen
Sie eine Liste mit geeigneten und weniger geeigneten Lebensmitteln. Bitte erläutern Sie Ihre
Auswahl.
geeignete LM
weniger geeignete LM
Begündung
gut verträgliche Gemüsearten sind Möhre, Gurke, Kürbis, Zucchini
blähendes Gemüse sind Zwiebeln, Knoblauch, grobes Kohlgemüse, Hülsenfrüchte
hohen Gehalt an FODMAPs und Ballaststoffen (v.a. Hülsenfrüchte)
fettarme LM (Hühnchen, fettarmer Fisch)
fettreiche LM wie Panierte oder Frittierte in großen Mengen (v.a. Abends)
schwerer verdaulich + meist ungünstige Begleitstoffe wie Transfette
stilles Wasser
Kohlensäurehaltiges Wasser
durch Luft
gegartes Gemüse
Rohkost
Zubereitung macht Verdauung leichter, da Strukturen aufgebrochen werden
Vollkornbrot aus fein gemahlenem Korn
Vollkornbrot aus ganzen Körnern
mehr Verdauungsarbeit, Zubereitung macht Körner besser zugänglich und Ballaststoffgehalt ist evtl. geringer
Obst in kleinen Portionen
Smoothies, Fruchtsäfte
Fruchtzucker in großen Mengen wird nicht gut vertragen
Süßigkeiten, Zucker, Honig in kleinen Mengen
Zuckeralkohole, Süßstoffe
Achtung bei zu schneller Erhöhung der Ballaststoffmengen
Achtung bei möglichen Unverträglichkeiten wie Fructose oder Lactose
M-2-3 Sie haben bei einem Patiententag der örtlichen Klinik einen Vortrag zur Bedeutung von
Ballaststoffe übernommen. Welche Informationen werden Sie präsentieren? In der Diskussion
merkt ein Zuhörer an, dass Ballaststoffe gefährlich sind und zu Verstopfung führen. Wie reagieren
Sie auf dieses Statement?
gehören zu den Kohlenhydraten die nicht oder nur teilweise verdaut werden können
es gibt lösliche und unlösliche, binden viel Wasser + bilden Gele (lösliche) oder erhöhen Volumen (unlöslich)
haben eine Reihe von positiven Effekten, v.a. auf die Verdauung
verkürzen Transitzeit
vergößern Stuhlovolumen und Konsistenz
Häufigkeit der Darmentleerung
verbesserte Sättigungswirkung
präbiotische Wirkung —> Bildung von gesunden SCFA mit gesundheitsfördernder Wirkung bzw. senken das Darmkrebsrisiko
verringern das Risiko für Erkrankungen wie DM, kardiovaskuläre Erkrankungen, Adipositas, LDL- und Gesamtcholesterin, Kolonkrebs, Hypertonie
Richtwert ist ca. 30g/Tag
Vorkommen v.a. in pflanzlichen LM, ballastoffreich sind:
Gemüse wie Brokkoli, Schwarzwurzeln, Möhre, Paprika, Pilzen
Hülsenfrüchte
Nüsse, Samen
Vollkornprodukte
Obst wie Beeren, Apfel, Birnen
Achtung: ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, zu schnelle Erhöhung kann Beschwerden wie Blähungen auslösen
zur Frage: bei zu geringer Flüssigkeitsmenge kann es zu Verstopfungen kommen aufgrund der starken Wasserbindenen Eigenschaften, wenn ausreichend getrunken wird sind sie ungefährlich und haben viele positive Wirkungen, wirken sogar Verstopfung entgegen —> sind also nicht gefährlich
M-2-4 Sie haben eine neue Stelle in einer Reha-Klinik, die sich u. a. auf Hypertonie-Patient*innen
spezialisiert hat. Sie sollen die Gruppenschulung für diese Patient*innen leiten. Welche Themen
werden Sie im Kurs ansprechen?
Def: krankhafte Erhöhung des Gefäßinnendrucks der Arterien
Hypertonie in häuslicher Umgebung bereits bei >135/85 mmHg (in Kliniken erst ab 140/90mmHg)
Es gibt Hypertonie Grad 1-3, ab 2 unbedingt Medis, evtl. auch beim Hochnormalbereich wenn hohes Risiko für z.B. DM, nach Schlaganfall oder Herzinfarkt (>130/85)
Ursachen sind meist mehrere Faktoren (=primäre Hypteronie), Lebensstil entscheidet dabei sehr stark ob sich Hyptertonie entwickelt (z.B. KG, Alkohol, Inaktivität, Rauchen, hohe Salzzufuhr) —> v.a. Übergewicht
—> daher bei Therapie neben Blutdruck auch andere Risikofaktoren behandeln (DM, Nierenerkrankungen…)
bei Erkrankungen als Ursache sek. Hypteronie
Symptome: Schweindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ohrensausen, Schmerzen in Herzgegend, Atemnot —> Symptome werden nicht direkt mit Hypteronie verbunden, Hypteronie wird deshalb meist zufällig entdeckt
Folgen: HHerz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Herzinfarkt —> Hypteronie ist zentraler Risikofaktor!
Zur Beurteilung des kardiovaskulären Gesamtrisikos werden Scores verwendet (darin sind verschieden Risikofaktoren miteinbezogen wie DM, Alter, Fettstoffwechselstärungen…)
—> es gibt 4 Stufen: niedriges, moderates, hohes, sehr hohes Risiko
Therapie daher v.a. LEbensstilinterventionen (Ziel: <130-140/80-90 mmHg):
Gewichtsreduktion (Gewichtsverlust ist wirksamste Therapie, pro kg senkt Blutdruck sich um 1-2mmHg)
Ernährungstherapie
pflanzenbetont, z.B. DASH-Diät, vollwertige ERnährung DGE, ovo-lacto, mediterran —> reichlich Gemüse, wenig rotes Fleisch, gesunde Fette, Vollkornprodukte, 2x Fisch
Salzzufuhr auf <5g/Tag, Achtung bei Fertigprodukten und salzreichen Speisen (gepökelte//geräucherte Fleisch + Fisch, Brot, Käse, Salzgebäck)
Mineralwasser mit <20mg Natrium/l
fettarme Milchprodukte bevorzugen, rotes Fleisch einschränken
Alkohol meiden, einschränken (max. 1 Glas Wein, 1 Bier aber nicht täglich!)
Rauchen meiden
gesüßte Getränke meiden (auch wg. Gewicht)
regelmäßige Bewegung (30-60 Minuten moderates Training an paar Tagen in Woche)
—> Auch richtiges Stressmanagement spielt eine Rolle!
spezialisiert hat. Das Küchenteam möchte von Ihnen wissen: Darf das Tiramisu mit Alkohol
zubereitet werden? Wie salzarm muss wirklich gekocht werden? Welche Lebensmittel sind
besonders empfehlenswert? Auf welche weiteren Besonderheiten sollte das Küchenpersonal bei
der Zubereitung achten?
Tiramisu am Besten ohne Alkohol, da Alkohol Blutdruck erhöht —> lieber alkoholfrei mit Saft z.B.
Statt mehr Salz lieber Kräuter und salzfreie Gewürze verwenden (also salzarm!)
dabei auch auf salzarme LM zurückgreifen, Achtung bei Konserven + Fertigprodukte und gepökelter/geräucherten Fleisch und Fischwaren
salzarmes Brot
Mineralwasser mit <20mg Natrium anbieten
lieber fettarmes Geflügel statt rotem Fleisch
2x/Woche Fisch (Achtung bei geräuchertem und Fertigwaren!)
fettarme Milchprodukte bevorzugen
reichlich Gemüse, Salate und Obst anbieten
Angebot pflanzenbasiert gestalten und Vollkornprodukte wählen, gerne Kartoffeln (Kaliumreich, natriumarm)
gute Fettquellen wie ungesalzene Nüsse, Rapsöl, Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Fisch
im Sinne der Gewichtsreduktion magere Zubereitungsarten wie Garen, dünsten statt frittieren, panieren etc.
Zuckergehalt reduzieren, gesündere Alternativen wie Obst oder fettarme Quarkspeisen anbieten
M-2-5 Ihr neuer Klient berichtet, dass seine Mutter mit 55 Jahren die Diagnose „Osteoporose“
erhalten hat. Er ist verunsichert und möchte von Ihnen wissen, ob er selbst genetisch bedingt ein
erhöhtes Risiko haben könnte und was er selbst zur Prävention tun kann. Bitte erläutern Sie,
welche Faktoren bei der Entstehung der Erkrankung eine Rolle spielen. Welche Empfehlungen
geben Sie Ihrem Klienten?
Die Entstehung ist multifaktoriell, Gene spielen eine Rolle aber genauso LEbensstil (Bewegungsmangel, Immobilität, Rauchen), Erkrankungen und Medikamente
Frauen sind übrigens aufgrund der Hormonumstellung 4x häufiger betroffen…
eine frühe Osteoporoseprävention ist entscheidend für späteres Risiko (Ab 30 wird Knochenbilanz negativ, mit zunehmenden Alter verlangsamt sich Knochenaufbau)
Ziel: in jungen Jahren möglichst viel Knochenmasse aufbauen und Abbau im Alter möglichst gering zu halten
Faktoren bei der Ernährung sind v.a.:
Untergewicht
Vitamin D MAngel (<20ng/ml 25(OH)D Serumkonz.)
Calciummangel (Zufuhr <500mg/Tag)
erhöhte Homocysteinserumkonzentration bzw. zu geringe B12 und Folat Zufuhr
chronisch erhöhter Alkoholkonsum, alkoholische Lebererkrankung
3 Säulen der Prävention sind Ernährung, körperliche Aktivität, adäquate Vitamin D Versorgung
Ernährung: ausreichende Calciumzufuhr (1000mg/Tag) aus Milch + Milchprodukten, grünem Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, calciumreiches Mineralwasser (>150mg/l), notfalls Supplemente wenn Menge nicht erreicht wird (Arzt!)
Bereits 250ml Milch, und 2 Scheiben Emmentaler decken Bedarf
Ballaststoffkonzentrate und Phytate in zeitlichen Abstand einnehemn —> senken Aufnahme
oxalreiche LM in moderaten Mengen (Spinat, MAngold, Rhabarber)
Vitamin D Serumkonz. sollte bei >20ng/ml 25(OH)D sein (v.a. durch Eigensynthese), notfalls Supplementation von 20μg/Tag
Bewegung und Vermeidung von Immobilität fördert Aufbau, Erhalt und Regeneration der Knochen, wirkt auch Abbau von Muskulatur entgegen
-2-5 Zwei Mikronährstoffe müssen aufgrund ihrer Rolle für den Knochenstoffwechsel, der weiten
Verbreitung von Osteoporose und einer häufig unzureichenden Zufuhr bei älteren Menschen
besondere Aufmerksamkeit erhalten. Um welche zwei Mikronährstoffe handelt es sich? Welche
Lebensmittel können zur Sicherstellung einer ausreichenden Zufuhr empfohlen werden? Welche
Stoffe können die Absorption hemmen?
Es handelt sich um Calcium um Vitamin D
Calciumzufuhr sollte 1000mg/Tag sein
Vitamin D Serumkonzentration sollte bei >20ng/ml 25(OH)D sein
Vitamin D: Eigensynthese macht größeren Anteil aus über Ernährung wird nur 2-4μg aufgenommen (fetter Fisch z.B. oder Pilze), bei unzureichender Synthese Supplementation von 20μg/Tag (v.a. bei älteren Relevant, da die Syntheserate abnimmt)
Milch und Milchprodukte sind Hauptquelle (neben hohen Gehalt auch wegen der absorptionsfördernden Eigenschaften) und sind auch Proteinreich
2 SCheiben Emmentaler und 250ml Milch/Joghurt/Kefir decken Bedarf
Mineralwasser mit >150mg/l Calcium
calciumreiches Gemüse (Brokkoli, Rucola, Grünkohl…), Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen
mit calcium angereicherte LM bei veganern bei Sojadrinks, Fruchtsäfte wählen
Bioverfügbarkeit oder Calciumausscheidung kann durch Stoffe in einigen LM beeinflusst werden
Oxalsäure hemmt Absoprtion von Ca und aneren Mineralstoffen, moderater Verzehr führt aber nicht zu Unterversorgung (ist z.B. in Rhabarber, Spinat, Mangold)
Spinat hat z.B. hohen Calciumgehalt aber nur 5% können davon aufgenommen werden
Phytate und Ballaststoffe schränken absorption in hohen Mengen in relevanten Umfang ein —> Getreideprodukte verarbeiten/erhitzen + zeitlicher Abstand bei Aufnahme von Ballaststoffkonzentraten (Flohsamenschalen, Kleie) zu calciummahlzeit
Kaffee kann bei erhöhten Konzentrationen renale CAlciumzufuhr steigern, bei üblichen VErzehrmengen hat er keinen Einfluss auf Frakturrisiko
hohe Phosphataufnahme beeinträchtigt Absorption (Cola, Fertiggerichte, Schmelzkäse, Fleisch, Wurstwaren, SChinken)
zu hohe Proteinzufuhr mit hohen Anteil an schwefelhaltigen AS (v.a. tierisches Protein) erhöht Ca Ausscheidung
-2-5 Sie bereiten sich auf die mündliche Prüfung bei Professor Otto vor. Sein Lieblingsthema ist
Osteoporose. Von Kommiliton*innen haben Sie gehört, dass er gern nach der Bedeutung von
Nährstoffen fragt, aber nicht Calcium und Vitamin D hören will, sondern andere relevante
Nährstoffe. Welche sind das? Und welche Details können Sie dazu erläutern?
Vitamin K
beteiligt an Biosynthese von Osteocalcin (ist an Gewebsmineralisierung und Knochenstoffwechsel beteiligt)
1μg7kg KG/Tag, wird aber durch vollwertige Ernährung erreicht (Supplementation ist nicht empfohlen und nicht notwendig)
Folat, B12, B6 und in geringem Maße B2
Mangel kann zu erhöhten Homocysteinkonzentrationen führen
Zusammenhang von hohen Konzentrationen mit erhöhtem Frakturrisiko wird diskutiert, noch nicht mit ausreichender Evidenz belegt
zu geringe Zufuhr schwächt Knochenmatrix und begünstigt Muskelabbau + Kraftverlust
zu hohe Zufuhr mit hohem Anteil an schwefelhaltigen AS (v.a. tierisches Protein) steigert Calciumausscheidung
Phosphate
ist auch ein wichtiger Bestandteil von Knochen und Zähnen
hohe Aufnahme beeinträchtigt aber Calciumabsorption (z.B. durch hohen Verzehr von Fleisch, Wurst, Schmelzkäse, Fertiggerichte, Konservierungsstoffe)
Vitamin A
Zufuhr von >1500μg/Tag erhöht bei postmenopausalen Frauen das Frakturrisiko (keine ausreichende Evidenz), bei vollwertiger Ernährung werden so hohe Werte nicht erreicht
M-2-6 Welche Formen der Mangelernährung gibt es? Nennen Sie die verschiedenen Formen
und erläutern Sie diese, auch im Hinblick auf die Folgen. Wählen Sie eine Form aus und erläutern
Sie dazu die ernährungstherapeutischen Interventionen.
krankheitsspezifische Mangelernährung mit Entzündungsreaktion:
akutkrankheitsspezifische Mangelernährung
betrifft intensivmedizinisch betreute Patienten mit akuter Erkrankung, Trauma oder nach großen operativen Eingriffen
Folge: schneller Abbau der Energie- und Nährstoffspeicher durch entzündungsfördernde Stoffwechsellage, Bettlägerigkeit oder keine/geringe Nahrungsaufnahme (=erhöhter Enerige- und Nährstoffbedarf)
—> sofortige ernährungstherapeutische Intervention!
chronische krankheitsspezifische Mangelernährung (auch Kachexie)
betroffen sind Patienten im chronischen Erkrankungen im Endstadium wie Krebs, obstruktive Lungenerkrankungen, Nierenerkrankungen
Folge: relevanter Gewichtsverlust mit niedrigem BMI, verminderte Muskelmasse + -funktion, erhöhte Entzündungsparameter
—> Behandlung der Grunderkrankung geht mit bedarfsgerechter Ernährungstherapie Hand in Hand
krankheitsspezifische Mangelernährung ohne Entzündungsreaktion
Grunderkrankung bedingt eine eingeschränkte Nahrungszufuhr oder -absorption (z.B. bei Dysphagie, neurologische Erkrankungen, Kurzdarmsyndrom, nach Darmresektion) oder psychiatrische Erkrankungen
—> Ernährung muss an Grunderkrankung angepasst werden
Mangelernährung ohne zugrunde liegende Erkankung
Grund: Nahrungsmangel oder sozioökonomische oder psychologische Faktoren (soziale Isolation, Armut, Trauer, schlechter Zahnstatus, unzureichende Unterstützung)
—> Rahmenbedingungen müssen parallel zur Ernährungstherpaie berücksichtigt und verbessert werden
Symptome zeigen sich erst zeitverzögert da Speicher angegangen werden, bei ausgeprägten Mangel treten klinische Symptome auf
—> ungünstige klinische Prognose bei Mangelernährung
Folgen sind:
primär: verschlechterte Wundheilung, Muskelfunktion, Darmfunktion, Immunantwort, erhöhtes Infektionsrisiko
sekundär: längere Liege- und Rehabilitationszeiten, erhöhtes Morbiditäts- + Mortalitätsrisiko, schlechterte Lebensqualität, Anstieg der Kosten
—> Ermährungszustand und Krankheitsschwere beeinflussen sich gegenseitig
Stufenschema:
1. Ernährungsberatung, individuelle Wunschernährung, Unterstützung bei Zufuhr, häufige kleine Mahlzeiten, Hilsmittel
2. Nahrung anreichern durch geänderte Rezepturen + energiedichtere LM anbieten
Trinknahrung und enterale Ernährung
parenterale Ernährung
M-2-7 Sie arbeiten im Krankenhaus und haben einen Patienten mit einer bevorstehenden LTx,
einer Lebertransplantation. Sie sollen ihn laut Konsil über die neue Diätform informieren und eine
Empfehlung zur Eiweißzufuhr aussprechen. Welche Laborparameter sind für diesen Fall relevant?
Worauf sollten Sie insbesondere achten?
LAborparamtere Albumin und Cholinesterase sind relevant, auch ALT (auch GPT)
Albumin und Cholinesterase werden in Leber synthetisiert, sind also abhängig von Leberfunktion
ALT ist Leberwert
—> kombinierte Bestimmung hilft bei DD, wenn Albumin + Cholinesterase erniedrigt und ALT normal (= keine Leberschädigung) dann evtl. Proteinmangelernhrung
Albumin:
macht 50-60% des Eiweißanteils im Blut aus und wird in Leber gebildet
Wert wird zur Verlaufsbeurteilung von Lebererkrankungen, Abklärung von Ödemen oder für Ernährungszustand genutzt
Achtung: Serumkonzentration wird durch viele Faktoren beeinflusst (z.B. durch CRP-Konzentration, da es ein Anti-Akute-Phase Protein ist —> fällt also bei Inflammation ab, was nach OP der Fall sein kann)
—> Albumin gemeinsam mit CRP (C-reaktives-Protein) betrachten (CRP steigt bei Inflammation)
Cholinesterase:
Enzym was Cholinester spaltet und in Leber gebildet wird
MArker für Syntheseleistung und Funktionsfähigkeit der Leber
sinkt bei Leberschäden oder verminderten PRoteinsynthese
Eiweißbedarf erhöht sich aufgrund des operativen Eingriffs und der Wunde
M-2-7 Mit welchen Mangelerscheinungen könnte eine Eisenanämie im Blutbild verwechselt werden und warum?
Ferritin ist guter Repräsentant für Eisenspeicher, ist aber Akute-Phase-Protein (=erhöht bei Inflammation) also gemeinsame Bestimmung mit CRP!
—> Also beeinflusst durch Entzüdnungsprozesse, chronische Lebererkrankungen, Traumata, Tumore
Mangel bei B12 oder Folat führt auch zu Anämie (aber zu einer megaloblastären (größere rote Blutkörperchern) —> MCV und MCH erhöht
Eisenmangel löst aber mikrozytäre Anämie aus (kleine Blutkörperchern) —> MCV und MCH wären erniedrigt
—> ähnliche Symptome
löslicher Transferrinrezeptor kann auch bei gesteigerter Erythropoese (z.B. Hämolyse, Thalassämie, Polyzythämia vera) erhöht sein
Transferrin ist Anti-Akute-Phase Protein (sinkt also bei Inflammation)
—> niedrige Werte weisen auf PRoteinmangel oder Mangelernährung hin, Transferrinsättigung ist bei Eisenmangel aber auch erniedrigt
M-2-8 Im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema „Krebsprävention durch Ernährung“ formulieren
einige Teilnehmer*innen gleich zu Beginn ihren Unmut über die Verwendung von Zusatzstoffen bei
Lebensmitteln. Die Zuhörer*innen führen darauf auch Krebserkrankungen zurück. Wie gehen Sie
mit dieser Verbrauchermeinung um? Welche tatsächlich relevanten Risiken erläutern Sie?
Zusatzstoffe sind meist in Hochverarbeiteten Produkten die auch weitere ungünstige Inhaltsstoffe beinhalten (Zucker, gesättigte FS…) und generell ungünstige Zusammensetzung haben (viel Kalorien, wenig Ballaststoffe…) und Krankheiten fördern können —> ist also eher ein Zusammenwirken mehrer ungünstiger Faktoren
haben manchmal aber auch evtl. einen Nutzen wie z.B. bei veganen Produkten, als Emulgator oder für Haltbarkeit etc.
wird aber streng kontrolliert was auf den Markt kommt
immer objektiv bewerten und auf die Zutatenliste gucken, unverarbeitete Produkte bevorzugen!
—> generell sollten aber immer frische LM bevorzugt werden!
Hauptrisiken sind:
Rauchen, Alkohol und weitere toxische Substanzen wie Arsen, Aflatoxine, Nitrate (Bereits geringe Mengen Alkohol erhöhen Risiko)
genetische Veranlagung
ionisierende Strahlung
Virusinfektionen
Übergewicht —> erhöht das Risiko stark
Bewegungsmangel
—> im Laufe des Alters steigt das Risiko deutlich an
rotes und verarbeitetes Fleisch erhöht das Risiko für Kolorektalkrebs signifikant (selbst geringe Zufuhr erhöht das Risiko) —> max. Menge 350-500g/Woche
Prävention durch vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung:
Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte senken das Risiko für Kreb, Adipositas und weiteren Erkrankungen!
v.a. Ballaststoffe + Vollkornprodukte haben signifikante Rolle bei Schutz vor Kolorektalkrebs
körperliche Aktivität spielt ebenfalls Rolle bei Prävention, kann Risiko um 20-30% reduzieren
beugt Entstehung von Adipositas und weiteren ungünstigen Stoffwechselveränderungen vor
M-2-8 Bitte beschreiben Sie die einzelnen Phasen der Krebsentstehung. Stellen Sie in dem
Zusammenhang auch die Bedeutung der Sekundären Pflanzenstoffe dar.
Durch Fehler/Auslöser bei der Zellproliferation (Zellteilung) entstehen geschädigte/mutierte Zellen —> werden eigentlich durch Reparaturmechanismen des IS aussortiert
Unterschiedliche Auslöser stören nun das Gleichgewicht zwischen Wachstum, Zellteilung und Zelltod; geschädigte/mutierte Zelle teilt sich ungebremst weiter —> Reparaturmechanismen funktionieren nicht mehr oder sind nur unzureichend und Krebszellen vermehren sich daher weiter
aus geteilte Zellen werden Gewebsneubildungen (Neoplasien) = Tumor, bösartige werden als Krebs bezeichnet
bösartige Neoplasien können durch Absiedlung und Invasion in anderes Gewebe neue Tochtergeschwulste an einer anderen Stelle im Körper bilden —> Metastasen entstehen
Schweregrad und Stand der Erkrankung wird dann in Stadien I-IV eingeteilt, Einteilung beruht auf TNM-Klassifikation (tumor, node, metastasis):
T0-T4: Größe und Ausdehnung des Primärtumors
N0-N3: Fehlen oder Vorhandensein eines Lymphknotenbefalls
M0 oder M1: Fehlen oder Vorhandensein von Fernmetastasen in anderen Organen
Sekundäre Pflanzenstoffe sind v.a. in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte und haben zahlreiche positive Wirkungen auf verschiedene Krankheiten und können das Krebsrisiko senken
haben antioxidative und entzündungshemmende Wirkung —> senken Risiko und unterstützen das IS, fangen z.B. freie Radikale die die DNA schädigen können
sind z.B. Flavonoide, Phytosterole, Carotinoide, Phytoöstrogene, Glucosinolate
LM sind mit einem geringeren Risiko für Krebs assoziiert, enthalten neben sekundären Pflanzenstoffen auch weitere günstige Inhaltstoffe wie Ballaststoffe
M-2-10 Eine Mutter kommt mit ihrem Säugling in Ihre Praxis. Der Arzt vermutet eine Fütterungsstörung – das kann sie kaum glauben. Erläutern Sie ihr, welche Symptome deutliche
Anzeichen für eine Fütterungsstörung sind. Sie möchte außerdem wissen, welche Ursachen es
dafür gibt?
Symptome sind vielfältig, in Kombi mit mangelnder Gewichtszunahme zählen:
Nahrungsverweigerung
extrem wählerisches Essverhalten
Rumination (Hochwürgen, Wiederkäuen, Schlucken und Ausspucken)
Regurgitation (Erbrechen aus Ösophagus ohne Magensäure)
—> steht häufig in Zusammenhang mit Anpassungsproblemen und Regulationsstörungen bei Säuglingen
weitere Symptome:
Kinder wirken apathisch, unkonzentriert, erschöpft
Trinkschwäche, Stillen nur im Halbschlaf möglich
leichte Ermüdbarkeit
tägliches Erbrechen, Würgen
kein erkennbarer Appetit
Kau- und Schluckprobleme
Verzögerung oder lange Dauer der Mahlzeiten (>45 Minuten und kurze Intervalle zwischen)
treten meist mit anderen Formen von Regulationsstörungen auf (Schlafstörungen, Interaktionsstörungen, Auffälligkeiten bei affektiver Erregungssteuerung (exzessives Schreien, Unruhe), Nähe-Distanz-Regelung (Klammern) —> Erregbarkeit, motorische Unruhe, Ablenkbarkeit
gilt ab:
über einen Zeitraum von mind. 1 Monat andauernd
vor dem 6. Lebensjahr aber erst Diagnose ab dem 4. Monat
Ursachen für passagere Fütterungsstörungen (phasenweise, mit Beratung und Begleitung gut in den Griff zu bekommen)
praktische Handhabungsprobleme und Unsicherheit beim Umgang mit dem Kind (beim Stillen, Flasche geben, Halten)
Unsicherheit dem Kind gegenüber (Angst etwas falsch zu machen, aufs Kind einzulassen, Anpassungsschwierigkeiten des Kindes)
entwicklungsbedingte vorübergehende Fütterstörung: im Zusammenhang mit Entwicklungsvorgägngen (Zustandsregulation, Erwerb von Fertigkeiten wie Löffelkost, Autonomiebestrebung) oder in Übergangsphasen (Abstillen, Zufüttern, von Brei auf feste Nahrung)
—> vorrübergehende Fütterungsprobleme sind häufig und treten Phasenweise auf, problematisch werden chronische Fütterungsstörungen die sich aus den passageren entwickeln (weitere Untersuchungen erforderlich)
komplexe Fütterungsstörungen können sich zu lebensbedrohlichen Gedeihstörungen ausweiten (selten, 1-2%), muss aber nicht
M-2-8 Olaf (58 Jahre alt, 1,78 groß) hat vor 4 Wochen eine Chemotherapie begonnen. Er hat
seitdem über 5 kg verloren und wiegt nun 62 kg. Daraufhin wurden Sie per Konsil gerufen.
Olaf erzählt Ihnen, dass er oft keinen Hunger hat und dass das meiste Essen metallisch schmeckt.
Beim Anblick von Fleisch wird ihm übel. Welche primären Therapieziele formulieren Sie?
Welche Interventionen planen Sie?
bedarfsdeckende Energie- und Proteinzufuhr sicherstellen
LM-Auswahl und Menge anpassen
Gewicht stabilisieren
Energiedichte erhöhen
Muskelmasse erhalten
Bedeutung des Gewichtsverlustes verdeutlichen
—> Ursachen und Risiken für Mangelernährung erfassen: keinen Appetit, Geschmacksveränderungen, Aversion
Interventionen
Medis mit Arzt besprechen, evtl. antiemetische Medikamente anwenden
Aversionen beachten: statt Fleisch eher auf Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Milchprodukte als Proteinlieferant setzen, ggf. Anreichern
Geschmacksveränderungen:
ausreichende Flüssigkeitszufuhr um metallischem Geschmack entgegenzuwirken (v.a. nach platinhaltigem Chemotherapien)
Gewürze, Kräuter, Aromen austesten, generell immer wieder LM neu testen
gründliche Mundhygiene, Mundspülungen
Zink und B12 Mangel?
keinen Appetit:
viele kleine protein- und energiereiche Mahlzeiten, Zeiten ausnutzen wenn Essen leichtfällt, machbare Portionsgrößen
appetitanregende Essatmosphäre
Speisen und Getränke anreichern, Trinknahrung?
keinen Druck ausüben
energiedichte und proteinreiche LM empfehlen und ermutigen
leichte Speisen vorschlagen (TK, Vorkochen, Angehörige, Essen auf Rädern)
Aktivität steigern
M-2-8 Herr Krüger beginnt in Kürze eine Strahlentherapie aufgrund einer Krebserkrankung. Er möchte von Ihnen wissen, welche Nahrungsergänzungsmittel er deswegen präventiv nehmen sollte. Aktuell hat er noch keinerlei Beschwerden. Informieren Sie ihn umfassend und geben Sie
eine Empfehlung für das weitere Vorgehen ab
Einnahme aufjedenfall immer mit Arzt besprechen, einige Ergänzungsmittel können Therapie negativ beeinflussen (z.B. Anitoxidantien)
wenn kein Mangel vorhanden ist sind auch keine Supplemente nötig, bringt dann eher NAchteile als Vorteile —> Check vom Arzt
sinnvoll ist vollwertige Ernährung und Vorbeugung einer Mangelernährung anstatt isoliertere Mikronährstoffe
vollwertige Ernährung liefert Makro- und Mikronährstoffe im großen Umfang + keine Gefahr der Überdosierung
v.a. Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte verzehren —> haben neben sek. PFlanzenstoffe auch viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe!
Falls Gehalt an Mikronährstoffen nicht erreicht werden kann, kann Multivitamin- oder Multimineralstoffsupplement genommen werden (die 1-3 facher Tagesmenge entspricht) —> aber erst nach ärztlicher Verordnung
Wichtig im Moment:
vollwertige, pflanzenbetonte Ernährung
ausreichend körperliche Aktivität auch während der Therapie (kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining 2-3x/Woche)
auf Rauchen, Alkohol verzichten
Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch reduzieren
regelmäßige Screenings und Untersuchungen
Nach der Chemo können Nebenwirkungen auftreten wie Übelkeit, Geschmacksverlust, Erbrechen, Durchfall etc. —> es ist wichtig Ernährung entsprechend anzupassen und Interventionen zu planen um Mangelernährung zu verhindern!
M-2-9 Katrin ist 19 Jahre alt. Ihr Alltag dreht sich nur noch um Essen: Sie zählt ihre Kalorien, macht
zwanghaft Sport und will unbedingt 20.000 Schritte am Tag erreichen. Die Gedanken daran, ihre
Ziele erfüllen zu wollen, schränken sie in ihrem Alltag ein. Welches Problem könnte vorliegen?
Was sind Ziele in einer Ernährungstherapie? Worauf muss bei den Gesprächen geachtet werden?
Gefahr in eine Essstörung zu rutschen aufgrund des übermäßig kontrollierenden Verhaltens und der Fixierung auf Essen und Erreichen der festgelegten Ziele —> evtl. sogar schon ne Essstörung da der Alltag bereits massiv betroffen ist und das Verhalten weiterhin aufrecht erhalten wird
—> deuten schon auf orthorektisches oder anorekisches Verhalten hin
Zunächst Beziehung zum Patienten aufbauen durch empathische, ressourcenorientierende und motivierende Gesprächsführung
medizinische und psychosoziale Anamnese für weitere Therapieplanung wichtig
ES-Protokoll führen lassen um Ernährungsmuster, Regeln und Verbote zu analysieren, aufrechterhaltende Faktoren, Ziele zu formulieren, Verhaltensänderungschritte zu planen und Fortschritte + Rückschritte analysieren
Patient und Angehörige über Folgen des rigiden Kontroll- und Essverhaltens aufklären und Ursachen für Aufrechterhaltung erklären, Folgen nennen
—> Angehörige sollten miteinbezogen werden
Normalisierung des Essverhaltens (bedarfsgerecht, ausgewogen, flexibel)
Reduzierung bzw. Vermeidung von Essanfällen (sind sie denn schon vorhanden??)
Behandlung aufrechterhaltender Faktoren
Gewichtsnormalisierung und -stabilisierung
Behandlung somatischer Komorbiditäten
Neben Fachkenntnissen werden auch Empathie, Gesprächstechnische und motivierende Kenntnisse gefordert
PAtienten haben oft Scham
möglich, dass Patient keine Krankheitseinsicht hat —> Angehörige miteinbeziehen
In stetigem Kontakt mit Arzt und Psychater sein
wichtig:
keine Schuldzuweisungen
kleine Ziele setzen
Selbstwert und -akzeptanz fördern
Erumtigen mit anderen Fachkräften zusammenzuarbeiten
MM-2-10 Eine Mutter kommt mit ihrem Säugling in Ihre Praxis. Der Arzt vermutet eine Fütterungsstörung – das kann sie kaum glauben. Erläutern Sie ihr, welche Symptome deutliche Anzeichen für eine Fütterungsstörung sind. Sie möchte außerdem wissen, welche Ursachen es
dafür gibt.
Symptome sind vielfältig, können phasenweise (Passager) oder chronisch auftreten
In Kombination mit mangelnder Gewichtszunahme:
Rumination (Hochwürgen, Wiederkäuen, Schlucken und Ausspucken der Nahrung)
Regurgitation (Erbrechen aus dem Ösophagus ohne Magensäure)
—> z.B. Trinkschwäche, Stillen nur im Halbschlaf mögich, tägliches Erbrechen/Würgen, kein Appetit, Schluck-/Kauprobleme
Smptome treten meist mit anderen Formen von Regulationsstörungen auf
unruhig, erhöhte Erregbarkeit, Ablenkbarkeit
exzessives Schreien
leichte Ermüdbarkeit, Apathie
Nähe-Distanz-Regulierung (Klammern)
Verhalten beim Stillen:
Mahlzeit dauert länger als 45 Minuten
Intervall ist kleiner als 2 Stunden zwischen Mahlzeiten
—> Diagnose erst wenn Symptome >1 Monat gehen und ab dem 4. Monat
Ursachen: tritt häufig im Säuglings- und Kleinkindalter
stehen meist mit Anpassungsproblemen und Regulationsstörungen in Zusammenhang
praktische Handhabungsprobleme (Unsicherheit bei Füttersituation (Stillen, Flasche geben, Halten des Kindes)
bei Neugeborenen auch Unischerheit (Angst etwas falsch zu machen, aufs Kind einzulassen, Anpassungsschwierigkeiten des Kindes)
Entwicklungsphasen (Zustandsregulation, Erwerb von Fertigkeiten beim Umstellen z.B. auf Löffelkost, Autonomiebestrebung, Protestverhaltne) oder Übergangsphasen (Umstellen auf Brei/feste Nahrung, Abstillen, Zufüttern)
—> wenn Verhalten beibehalten wird kann sich daraus eine chronische Störung bilden
—> Gefahr bei komplexen Fütterungsstörungen für Gedeihstörungen! (sind aber selten, 1-2%)
M-2-11 Nach einem Vortrag zur gesunden Ernährung werden Sie auf das Thema Mikrobiota angesprochen. Welche Informationen können Sie interessierten Verbraucher*innen geben?
Mikrobiota = Gesamtheit aller Mikroorganisen auf der Körperoberfläche
Mikrobiom = umfasst Bakterien + genetische Austattung
im Gastrointestinaltrakt sind die meisten Mikroorganismen (95%), sind bei jedem Menschen individuell und Zusammensetzung kann durch Ernährung beeinflusst werden
Mikrobiota besteht v.a. aus Bakterien, aber auch Pilze, Viren, Archaeen, Hefen, Protozoen
Darmbakterien nutzen unverdaute Inhaltsstoffe wie z.B. Ballaststoffe —> bilden biologisch aktive Substanzen wie z.B. kurzkettige FS, Folate, Neurotransmitter… welche sich positiv auswirken (gelangen über Darmwand in Blutkreislauf)
reichhaltige und vielfältige Mikrobiota wirkt präventiv (v.a. Bakterien die komplexe Polysaccharide verwerten)
Funktionen: Beteiligung an Stoffwechsel- und Immunfunktionen
Erhalt einer intakten Darmbarriere (schützt/trennt Körperinnere vom Darmlumen)
Schutz gegenüber eindringenden Pathogenen
Abbau nicht verdaulicher Nahrungsinhaltsstoffe
Modulation des gastrointestinalen IS
Modulation des Stoffwechsels
Einflussfaktoren (viele innere und externe)
Ernährung, Lebensstil, Medis, mikrobielle Umgebung, Gene, Alter, Gesundheitszustand, Kolonisation in ersten Lebensjahren
Ernährung ist größter Einflussfaktor
Präbiotika: Nahrung für gesundheitsfördernde Bakterien, unverdauliche Bestandteile (z.B. Ballaststoffe wie Fructo- und Galacto-Oligosaccharide, phenolische Verbindungen wie Flavonoide)
v.a. fermentierbare lösliche Ballaststoffe und resistente Stärke + Flavonoide (sek. Pflanzenstoff) werden von Bakterien umgesetzt und fördern Wachstum von protektiven Bakterien
Probiotika: enthalten lebende Mikroorganismen, die positiven Effekt haben (bei ausreichender MEnge), ist in fermentierten LM (Sauermilchprodukte, Käse, Sauerkraut, Kimchi)
Haben positiven Effekt bei Reizdarm, colitis Ulcerosa, Obstipation
probiotische LM werden mit bestimmten Kulturen angereichert und gut untersucht, herkömmliche Sauermilchprodukte sind noch nicht so gut untersucht
positive Wirkungen von probiotischen Bakterien: Verbesserung des Darmmileus, kompetitive Hemmung Pathogene, Stärkung der Darmbarriere, Modulation des IS
Empfehlungen um Mikrobiota positiv zu beeinflussen:
täglich fermentiere LM
“Futter” für günstige Bakterien aufnehmen (ballaststoffreich)
mit Flavonoiden vorteilhafte Bakterien fördern (Gemüse, OBst, Kräuter, Gewürze)
pathogene Bakterien meiden (Lebensmittelhygiene)
mediterrane Wirkung steht in positivem Zusammenhang mit vielfältiger Mikrobiota
M-2-11 Ein Patient, der eine Antibiotika-Therapie hinter sich hat, kommt zu Ihnen in die Praxis. Während der Antibiotika-Therapie hat er vom Arzt Omni Biotic verschrieben bekommen, hat aber nicht genau erklärt bekommen, was Mikrobiota genau sind. Erklären Sie ihm dies und erläutern Sie, an welchen Stoffwechsel- und Immunfunktionen die Mikrobiota beteiligt ist. Erläutern Sie ihm
Empfehlungen, wie die Ernährung die metabolische Aktivität der Mikrobiota beeinflussen kann.
neben Medikamente ist Ernährung der größte Einflussfaktor —> nach Antibiotika Gabe ist Aufbau gesunder Bakterien sehr wichtig (nicht nur pathogene Bakterien sondern auch gesundheitsfördernde sterben)
Darmbakterien nutzen z.B. unverdaute Inhaltsstoffe wie z.B. Ballaststoffe —> bilden biologisch aktive Substanzen wie z.B. kurzkettige FS, Folate, Neurotransmitter… welche sich positiv auswirken (gelangen über Darmwand in Blutkreislauf)
Funktionen: sind an zahlreichen Stoffwechsel- und Immunfunktionen beteiligt
Erhalt einer intakten Darmbarriere (trennt/schützt Körperinnere vom Darmlumen)
Schutz gegenüber eindringenden pathogenen Mikroorganismen
Ernährung: positiver Einfluss v.a. durch Präbiotika und Probiotika
Präbiotika: “Nahrung” für Bakterien (z.B. Ballaststoffe, phenolische Verbindungen wie Flavonoide) —> unverdauliche Bestandteile aus denen biologisch aktive Substanzen wie z.B. SCFA gebildet werden die gesundheitsfördernde Wirkung haben
v.a. lösliche Ballaststoffe und resistente Stärke sind wichtigste Substrate für Synthese von SCFA
SCFA —> reduzieren Darmkrebsrisiko, Signalmoleküle (reduzieren Entzündungen, regulieren physiologische Prozesse)
Ballaststoffe —> stabilisieren Darmbarriere, korrelieren positiv mit Vielfalt der Mikrobiota
Flavonoide fördern Wachstum protektiver Bakterienarten und hemmen Wachstum pathogener Mikroorganismen
Probiotika enthalten lebende Mikroorganismen die positiven Effekt auf Gesundheit haben (in ausreichender Menge) sind in fermentierten LM (Sauermilchprodukte, Sauerkraut, Kimchi, Käse)
Wirkungen von probiotischen Bakterien:
Verbesserung des Darmmileus (pH Senkung)
kompetitive Hemmung Pathogene
Stärkung Darmbarriere
Modulation des IS
Empfehlungen für Förderung einer gesunden Mikrobiota:
Präbiotika täglich verzehren (ballaststoffreiche Ernährung)
Flavonoide in Mahlzeiten einbauen (Gemüse, Obst, Gewürze, Kräuter)
pathogene Bakterien vermeiden (auf LM Hygiene achten)
M-2-11 Reinhard nimmt seit zwei Monaten ein Probiotikum ein, da er am Reizdarm-Snydrom leidet.
Das Präparat hat er sich selbst im Internet bei einer Online-Apotheke rausgesucht. Es enthält auch
Präbiotika. Seit der Einnahme haben sich Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und der
Wechsel von Obstipation und Diarrhö verschlechtert. Woran könnte das liegen und was raten Sie
zur Einnahme der Probiotika?
Probiotika können in richtiger Zusammensetzung bei Reizdarm helfen (übrigens auch bei Obstipation und colitis ulcerosa)
wahrscheinlich wurde Präparat mit ungünstiger Zusammensetzung bzw. falschen Stämmen ausgewählt
Auswahl der Stämme sollte nach Symptomen ausgewählt werden (nach dominantem Symptom)
evtl. Symptome auch durch enthaltene Präbiotika
Menge ist vielleicht zu hoch, auch erhöhte Empfindlichkeit aufgrund des RDS —> langsamer Erhöhung der Ballaststoffmenge
lieber auf natürliche Präbiotika setzen, gut veraulich sind lösliche Ballaststoffe (Flohsamenschalen, geriebener Apfel)
—> generell erstmal mit niedriger Dosis starten und abwarten wie es vertragen wird (Wirkung setzt meist 2-4 Woche später ein)
seriöser Anbieter?
Nochmal mit Arzt besprechen um Präparat zu finden was seinen Bedürfnissen entspricht (richtige Stämme + Dosierungen)
M-2-12 Obst essen ist gesund! Einige Obstsorten können jedoch die Aufnahme von Arzneimitteln stören. Bitte erklären Sie Ihrem Klienten, welche Nahrungsmittel dies sein können, und wie Medikamente sicher eingenommen werden.
Grapefruit- und Pomeloprodukte können bei vielen Arzneimitteln sogar potenziell gefährliche WW auslösen
sogar mehrstündiger zeitabstand bewirkt nichts —> komplett verzichten! (Falls verzicht nicht möglich spezifische Interaktionsprüfung durch pharmazeutisches Fachpersonal)
weitere LM:
Milch und Milchprodukte bei einigen Arzneimitteln, calciumhaltiges Mineralwasser oder angereichterte LM
Eisen aus Feisch, Vollkornprodukten
Magnesium z.B. aus Getreideprodukten, Nüssen
Zink z.B. Weizenkeime, Fleisch
Gerbstoffreiche LM (Kaffee, Tee, Wein)
neben LM auch auf Nahrungsergänzungsmittel achten!
—> zeitlicher Abstand der Einnahme der Medis von mind. 30 Minuten, besser 1-2 Stunden (besser erst Medis einnehmen und dann Essen)
interaktionsanfällige Arzneien:
viele Antibiotika (Ciprofloxacin, Doxycyclin)
Bisphosphonate
Antidepressiva
Neuroleptika
Schilddrüsenhormone (Levothyroxin)
—> auch auf calciumarmes Wasser achten bei Medis mit geringer Bioverfügbarkeit wie Bisphopshonate + Levothyroxin und auch bei Antibiotika
M-2-12 Eine neue Klientin mit der Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis kommt zu Ihnen. Sie hat trotz Einnahme von Schilddrüsenhormonen Symptome wie Antriebslosigkeit / kühle, blasse, trockene Haut / spröde, brüchige Haare / vermehrter Haarausfall. In ihrem Ernährungstagebuch ist
abzulesen, dass sie jeden Morgen Levothyroxin mit einem Glas Milch einnimmt.
Was empfehlen Sie ihr?
Medikament kann vielleicht nicht richtig wirken da Levothyroxin mit Milch und Milchprodukten WW eingehen kann
Medi hat geringe Bioverfügbarkeit, Calcium aus Milch geht Komplex mit Arzneimittel ein, wodurch es schlechter aufgenommen werden kann
—> Folge ist dass geringere Dosis aufgenommen wird die dann nicht ausreichend wirken kann
Sollte Abstand von mind. 30 Minuten, besser von 1-2 Stunden mit folgenden LM haben:
unlösliche Ballaststoffe
Milch und Milchprodukte
Kaffee, Schwarztee
Mineralwasser (v.a. calciumreiches)
Sojaprodukte
lieber auf nüchternen Magen mit calciumarmen Wasser einnehmen
Auf was muss bei Pflanzendrinks geachtet werden?
Achtung bei Zusätzen vor: Ölen, Zucker, Aromen
B12, B2, Calcium
Eiweißversorgung ist kritisch
Sojadrink hat am meisten Protein
vly, oatly, Alpro sind Drinks die komplett abgesichert sind mit Nährstoffzusätzen
Ersatz von Kuhmilch und Joghurt muss gut überlegt sein
Last changeda month ago