Wodurch zeichnet sich eine gelungene Einzelfallinterpretation aus (Checkliste)?
Welche Erkenntnisse über das untersuchte Phänomen konnten aus der Fallanalyse gewonnen werden, die über das hinausgehen, was die beforschte Person selbst (explizit) weiß?
Was ist in psychologischer Hinsicht an dem untersuchten Fall interessant?
Wie lassen sich die Einzelerkenntnisse, bzw. Einzelbefunde zu einer strukturierten Fallanalyse verdichten und für Lesende versprachlichen (Gliederung und textliche Performanz)?
=> Qualitative Studien bleiben aber meistens nicht bei einer Einzelfallinterpretation stehen, sondern vergleichen mehrere Fälle
Was ist das Grundproblem bei Einzelfallanalysen?
Grundproblem =Geltungsbereich von Erkenntnissen aus der Einzelfallanalyse
Anspruch qualitativer Forschung:
Entwickeln Fallbeschreibender und -erklärender Hypothese(n) im Zuge des Forschungsprozesses
Hypothesen sollen gegenstandsangemessen sein (vgl. „grounded theory“) und (meistens) fallübergreifend (generalisierend)
Valide und reliable Aussagen über die Häufigkeitsverteilung von identifizierten Merkmalsausprägungen, Abläufen, Mechanismen etc.
Anspruch an Validität und Reliabilität gibt es in der Qualitativen Forschung nicht
Aufzeigen (Rekonstruieren) von typischen Mustern, die sich in konkreten Einzelfällen manifestieren
Heuristik der Typenbildung
Ist es überhaupt möglich systematische Erkenntnisse zu erzielen?
Werden in der qualitativen Forschung „Äpfel mit Birnen verglichen?
Wie lassen sich systematisch empirische Einzelfälle vergleichen und generalisierbare Untersuchungsergebnisse („typische Muster“) erzielen sowie darstellen?
Was sind die Lösungen für das Problem = Generalisierbarkeit bzw. Limitation fallbezogener Erkenntnisse
Typenbildung auf der Grundlage von Einzelfallanalysen
Bildung von Idealtypen
Tabellarische Fallübersicht – Verteilung von Merkmalen
Kreuztabellierung – multidimensionale Typenbildung
Kurvendiagramm – multidimensionale Typenbildung
Betrachtung von Prozessabläufen
Strukturmodell
Wie funktioniert kontrastiver Fallvergleich bis zur theoretischen Sättigung („Theoretical Sampling“)?
Mit Hilfe der maximalen und minimalen Fallkontrastierung hat man schon einen Fallvergleich vorgenommen
Im Fall des theoratical sampling gibt es den Punkt der Theoretische Sättigung (keine neuartigen Erkenntnisse), hier K
wenn man da ankommt, kann man sich ziemlich sicher sein die Heterogenität die das Untersuchungsfeld bietet gut ausgeleuchtet hat
man kann hier angeben, inwieweit sich die Fälle A bis K unterscheiden und wo es Übereinstimmungen gibt
Was beinhaltet die Typenbildung auf der Grundlage von Einzelfallanalysen?
Durch die Analyse einzelner Fälle werden bestimmte Muster oder Gemeinsamkeiten identifiziert.
Ziel ist es, aus den Einzelfällen abstrakte Kategorien oder Typen abzuleiten, um Verallgemeinerungen zu ermöglichen.
Was beinhaltet die Bildung von Idealtypen?
Idealtypen sind theoretische Konstruktionen, die bestimmte Merkmale in reiner oder extremer Form bündeln (nach Max Weber)
Bilden die Extremformen abstrakter Ausrichtungen
Sie dienen als Referenzpunkte für den Vergleich mit realen Fällen, um Abweichungen und Gemeinsamkeiten festzustellen.
Neben den Idealtypen hat man auch zwei Dimensionen kenntlich gemacht
altruistische und utilitaristische Dimensionen
Was beinhaltet Tabellarische Fallübersicht – Verteilung von Merkmalen?
häufigste Methode
Die systematische Darstellung von Merkmalen einzelner Fälle in Tabellenform erleichtert den Vergleich.
So können Muster und Häufigkeiten sichtbar gemacht werden, die auf übergreifende Zusammenhänge hinweisen.
strukturierende Funktion, Entwicklung von Vergleichsdimensionen
Was beinhaltet Kreuztabellierung – multidimensionale Typenbildung?
Hier werden verschiedene Variablen oder Merkmale miteinander kombiniert, um differenzierte Typen zu bilden.
Dies ermöglicht eine genauere Klassifikation und eine präzisere Generalisierung von Erkenntnissen.
Was beinhaltet Kurvendiagramm – multidimensionale Typenbildung?
Durch grafische Darstellungen wie Kurvendiagramme können Beziehungen zwischen mehreren Dimensionen visualisiert werden.
Dies hilft, Zusammenhänge zwischen Variablen auf einen Blick erfassbar zu machen.
Was beinhaltet ein typischer Prozessablauf
Auswahl und Analyse der Einzelfälle
Identifikation relevanter Fälle (theoretisches oder strategisches Sampling).
Detaillierte Fallanalysen anhand qualitativer oder quantitativer Methoden (z. B. Interviews, Dokumentenanalyse).
Identifikation relevanter Merkmale und Dimensionen
Bestimmung zentraler Kategorien und Variablen, die für die Typenbildung relevant sind.
Vergleich der Merkmale über mehrere Fälle hinweg, um Muster zu erkennen.
Bildung erster Typen (explorative Typenbildung)
Erste Klassifikation von Fällen basierend auf Ähnlichkeiten und Unterschieden.
Erstellung von Typen als idealisierte Repräsentationen realer Fälle.
Systematisierung der Typologie
Nutzung von Methoden wie Tabellen, Kreuztabellen oder grafischen Darstellungen zur Strukturierung der Typen.
Überprüfung der Typen auf Konsistenz und Trennschärfe.
Validierung und theoretische Verankerung
Abgleich der entwickelten Typen mit bestehenden Theorien oder Konzepten.
Gegebenenfalls Anpassung oder Verfeinerung der Typen.
Generalisierung und Interpretation
Ableitung übergreifender Erkenntnisse aus der Typologie.
Anwendung der Typen auf neue Fälle zur Überprüfung der Generalisierbarkeit.
=> Dieser Ablauf ermöglicht es, von der Analyse einzelner Fälle zu einer strukturierten und verallgemeinerbaren Erkenntnis über eine größere Population zu gelangen.
Was beinhaltet das Strukturmodell?
Ein Strukturmodell hilft, fallbezogene Erkenntnisse zu verallgemeinern, indem es zentrale Merkmale und Muster systematisch ordnet.
Prozess:
Analyse von Einzelfällen → Identifikation relevanter Merkmale.
Ableitung von Strukturelementen → Definition von Typen und Beziehungen.
Erstellung eines Strukturmodells → Visualisierung z. B. als Matrix-, Phasen- oder Netzwerkmodell.
Empirische Überprüfung → Anwendung auf neue Fälle, Anpassung.
Generalisierung → Ableitung übergreifender Erkenntnisse.
Das Modell reduziert Komplexität, schafft Systematik und erhöht die Übertragbarkeit.
Was ist der Unterschied zwischen Triangulation und Mixed Methods?
=> Nur Triangulation relevant, nicht Mixed Methods
Triangulation und Mixed Methods sind beide Ansätze zur Kombination von Methoden, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte:
Triangulation: Kombination mehrerer Methoden, Datenquellen oder Theorien innerhalb einer einzelnen Forschungsmethode (qualitativ oder quantitativ), um die Validität und Zuverlässigkeit zu erhöhen.
Beispiel: Verwendung von Interviews und Beobachtungen innerhalb der qualitativen Forschung.
Mixed Methods: Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden in einer Studie, um umfassendere Erkenntnisse zu gewinnen.
Beispiel: Erst eine Umfrage (quantitativ) und dann vertiefende Interviews (qualitativ).
Hauptunterschied: Triangulation bleibt innerhalb einer Methode, Mixed Methods kombiniert qualitative und quantitative Ansätze.
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