Fachbegriff (2)
Nephrolithiasis (Nierensteine)
Urolithiasis (Harnsteine)
Allgemeines + Ursache (3)
20% aller urologischen Krankheitsbilder
1-10% der Gesamtbevölkerung in Europa betroffen
Ursache: durch Veränderung Urins bzw. durch Übersättigung des Urins mit steinbildenden Bestandteilen bilden sich kleine Kristalle die zu größeren Konkrementen heranwachsen können
Ort (1)
Ort:
Harnsteine können in Nieren aber auch Harnleitern, Blase, Harnröhre oder Prostata sein
➡️ je nach Lokalisation spricht man von Nephro- oder Urolithiasis
Steinarten (4)
a) Kalziumsteine
➡️ Kalziumphosphatsteine
- bilden sich, wenn zu viele Kalzium- und Phosphationen im Harn vorhanden sind
➡️ Kalziumoxalatsteine
- bilden sich, wenn zu viele Kalzium- und Oxalationen im Harn vorhanden sind
- schwerlösliche Salz Kalziumoxalat kristallisiert
- Ausscheidung von Harnsäure im Harn kann Kristallionen der Kalziumoxalate fördern
b) Harnsäuresteine
- Harnsäure ist ein Stoffwechselendprodukt des Purinstoffwechsels
-2 Faktoren sind verantwortlich: Ausscheidung von Harnsäure erhöht; zu saurer pH-Wert des Urins
- bei Gicht, purinreicher Ernährung, erhöhter Zelluntergang
c) Xanthinsteine
- seltene Form
- ist Zwischenprodukt bei Entstehung von Harnsäure
- normalerweise entsteht es nur in geringen Mengen
- bei Mangel an Xanthinoxidase, bei Behandlungen mit Xanthinoxydasehemmer (Allopurinol)
d) Zystinsteine
- ist schwefelhaltige Aminosäure
- entsteht im Körper beim Abbau von tierischem Eiweiß
- Ursache: angeborene Stoffwechselerkrankung
↪️ Aufnahme von tierischem Eiweiß in Form von Fleisch und Fisch verringert werden
- Außerdem stellt eine erhöhte Natriumzufuhr ebenfalls ein Risiko da
↪️ deshalb kochsalzarme Kost achten
Risikofaktoren (6)
Risikofaktoren
geringe Flüssigkeitszufuhr
hoher Flüssigkeitsverlust (Erbrechen, Durchfall)
Harnabflussbehinderungen
Bakterielle Infektion
einseitige Ernährung (je nach Steinart unterschiedliche Lebensmittel)
Bewegungsarmut
Symptome (8)
Symptome
Flankenschmerzen mit Ausstrahlung entlang des Harnleiters, Genitalregion und Oberschenkelinnenseite
Koliken (=plötzlich auftretende, krampfartige Schmerzen)
Klopf- und Druckschmerz über erkrankter Niere oder Unterbauch
Pollakisurie bei tiefsitzenden Steinen
Unruhe und Angst
Hämaturie
ggf. Harnverhalt (Unfähigkeit gefüllte Blase zu entleeren)
Fieber bei gleichzeitig bestehender Harnwegsinfektion
Komplikationen (2)
Komplikationen
Harnverhalt
Blutungen
Diagnostik (5)
Diagnostik
Anamnese
Urinuntersuchungen
- Sedimentuntersuchung
- Urinkultur
- Untersuchung Harnbestandteile der häufigsten Steinarten
Blutuntersuchung (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Parathormon, Gerinnung (Quick, PTT))
Röntgen Abdomen mit KM
Sonografie
Therapie (8)
Therapie
Miktion durch Sieb bzw. Filter (bereits in Kolikphase)
gewonnene Steine werden analysiert
Analgetika- und Spasmolytikagabe (Schmerz- und krampflösende AM)
ggf. abschwellende AM
feuchtwarme Lendenwickel und warme Vollbäder (zur Schmerzlinderung)
Steintherapie
Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)
Perkutane Nephrolitholapaxie (PNL)
Steintherapie (5)
a) Trinkstoß und Steinaustreibung
Steigerung Nierentätigkeit (Herausspülen des Steins)
2,5-3l trinken (auch in der Nacht)
harntreibende Tees, Mineralwasser, KEIN Kaffee!!! (enthält zu viel Säure)
Schmerzmittel + abschwellende AM
ggf. Diuretikatherapie
Vitalzeichenkontrolle
b) Bewegung
fördert das Herunterrutschen des Steins
c) medikamentöse Steinauflösung
nur bei Harnsäuresteinen möglich
Ziel: pH-Wert neutralisieren und Harnsäure im Serum und Urin senken
d) Endourologische Steintherapie
Uretherzystoskopie bzw. Uretherorenoskopie (Spiegelung des Harnleiters durch Blase oder Punktion der Niere)
Ultraschallsonde mit Schlinge oder Körbchen (Stein wird geborgen, zertrümmert oder ins Nierenbecken abtransportiert)
wenn Stein in Nierenbecken dann mit Stoßwellentherapie zerstört werden
e) invasive Verfahren
Schnittoperation
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