Was versteht man grundlegend unter dem Softwarevertragsrecht und was kennzeichnet allgemeingültig Softwareverträge?
Hierunter sind alle Verträge über Informationstechnologie, nämlich Software, Hardware sowie Dienstleistungen zu verstehen
Verträge sind Einigungen zwischen (mindestens zwei) Vertragsparteien mittels sich deckende Willenserklärungen (genannt Antrag/Angebot, § 145 BGB, und Annahme, § 147 BGB)
Inhaltlich verpflichten sich die Vertragsparteien zu Leistungen, zum Beispiel der Erstellung einer Software und zur Gegenleistung, in der Regel in Form der Zahlung der dafür vereinbarten Vergütung
Die Rechtsnatur von Software ist unter Juristen nach wie vor umstritten. Die Gerichte behandeln Software als Sache und ordnen die Verträge entsprechend ein
Softwareverträge sind Verträge zur Erstellung von Individualsoftware, Verkauf, Vermietung, Leasing, Vertrieb von Standardsoftware, Anpassung von Standardsoftware (Customizing, Parametrisierung), Verträge über IT-Projekte, Outsourcing etc.
Bei Hardware ist ebenfalls Herstellung, Verkauf, Vermietung, Leasing, Vertrieb denkbar. Dienstleistungen sind in der Regel Beratung beim Einsatz, aber auch Anpassung von Software
Von der Vertragsart (ob Kaufvertrag, Werkvertrag, Dienstvertrag, Mietvertrag) hängen die weiteren Rechte und Pflichten der Parteien ab, insbesondere die so genannten Mängelgewährleistungs-Vorschriften, wenn es um die Regelung von Sachmängeln der geleisteten Vertragsgegenstände (zum Beispiel Erstellung einer individuellen Software; Übertragung einer bereits vorhandenen Standard-Software; Support) geht
Wie wird die Software rechtlich eingeordnet?
Vergleichbarkeit von Software mit einem BuchInhalt: In beiden fällen handelt es sich um Informationen, die gespeichert werden (entweder auf Papier im Buch oder auf einem elektronischen Speichermedium) => Software wird somit wie eine Sache (körperlicher Gegenstand) behandelt
Was charakterisiert den Kaufvertrag?
Anspruchsgrundlage: § 433 BGB
Leistungspflicht: Sache zu übergeben und das Eigentum an der Sache zu verschaffen
Mängelgewährleistung*: Nur für 2 Jahre (§ 437 BGB, 438 I Nr. 3)
Charakteristisches Merkmal des Vertrags: Dauerhafte und uneingeschränkte Nutzung einer Sache, die nicht individuell hergestellt wird
Wie lassen sich Softwareverträge in dies Vertragsarten einordnen? => Erwerb von Standardsoftware gegen (Einmal)Zahlung für dauerhafte Nutzung
*Die Gewährleistung verpflichtet die Anbieter dazu, Mängel an Waren oder Dienstleistungen ohne einen Aufpreis bis zu XXX Jahre nach Erhalt der Ware oder Erbringung der Leistung zu beheben
Was charakterisiert den Dienstvertrag?
Anspruchsgrundlage: § 611 BGB
Leistungspflicht: Leistung der versprochenen Dienste => dessen Ergebnis steht zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses nicht fest
Mängelgewährleistung: es gibt keine Mängelgewährleistungs-Vorschriften
Charakteristisches Merkmal des Vertrags: Ergebnis steht zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses nicht fest
Wie lassen sich Softwareverträge in dies Vertragsarten einordnen? =>Support, Wartung inklusive Update
Was charakterisiert den Werkvertrag?
Anspruchsgrundlage: § 631 BGB
Leistungspflicht: Herstellung Dienstleistungselement + des versprochenen Werkes = Ergebnis der Herstellung/Dienstleistung steht zum Vertragszeitpunkt fest; wird garantiert
Mängelgewährleistung*: Mängelgewährleistung für 3 Jahre (§ 634, 634a I Nr. 3, 195 BGB)
Charakteristisches Merkmal des Vertrags: individuell hergestelltes Werk wird übergeben und übereignet: Dauerhafte und uneingeschränkte Nutzung (wie Kauf)
Wie lassen sich Softwareverträge in dies Vertragsarten einordnen? => Erwerb von Individualsoftware, die Besteller dauerhaft zur Verfügung steht
Was charakterisiert den Mietvertrag?
Anspruchsgrundlage: § 535 BGB
Leistungspflicht: Gebrauch der Mietsache während der Mietzeit zu gewähren
Mängelgewährleistung: Vermieter trägt während der gesamten Mietzeit volle Gewährleistung (§ 535 BGB I Nr. 2 BGB)
Charakteristisches Merkmal des Vertrags: Mieter darf nur auf Zeit nutzen und muss Mietsache anschließend zurückgeben
Wie lassen sich Softwareverträge in dies Vertragsarten einordnen? => Nutzung von Software oder Speicherplatz nur während der Vertragslaufzeit gegen laufenden Vergütungen
Welche Vertragsarten werden als echte Providerverträge klassifiziert?
▪ Access-Provider-Verträge
Vorab: Wer ist der Access-Provider?
▪ Unternehmen das sich entweder ausschließlich im Internetraum betätigt oder auch in der Telekommunikationsbranche operiert (bspw. Deutsche Telekom AG, United Internet AG)
▪ Host-Provider-Verträge
▪ E-Mail-Account-Verträge
Wie steht es um Verträge mit gebündelten Leistungspaketen? z.B.: Telefonie, Internetzugang und E-Mail-Account über einen Anbieter
Zunächst einmal handelt es sich um einen Vertrag (erinnere: Vertragsfreiheit)
Trennungs- und Kombinationstheorie:
▪ soweit durchführbar werden einzelne vertragl. Leistungssegmente separat beurteilt
Was kennzeichnet die Vertragsgestalltung eines Softwarevertrags?
Voraussetzung dafür, wie ein Software Vertrag gestaltet sein muss, ist das Verständnis für die Erstellung einer Software
Was ist die DSGVO und welchen Zweck verfolgt die DSGVO?
K könnte sich strafbar gemacht haben nach § 42 Abs. 2 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
Voraussetzung dafür ist, dass K die objektiven Tatbestandsmerkmale des § 42 Abs. 2 BDSG erfüllt
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