Die Appraisal-Theorien haben eine zentrale Annahme bezüglich der Entstehung von Emotionen. Welche Aussage trifft diese Annahme am besten?
Warum ist psychologisches Wissen über psychische Störungen für Lehrkräfte relevant?
Bis zu welchem Alter entstehen bereits ein Großteil aller psychischen Erkrankungen?
Welches Kriterium allein ist kein hinreichendes Kriterium für eine psychische Störung?
Welche Aussage über die Klassifikationssysteme DSM und ICD trifft zu?
Der Fokus bei der Beschreibung von Störungen in DSM und ICD liegt auf:
Welche der folgenden Methoden gehört nicht zur üblichen Diagnostik bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter?
Warum ist eine sorgfältige Diagnostik im Kontext psychischer Störungen wichtig?
Welche der folgenden Störungen zählt nicht zu den umschriebenen Entwicklungsstörungen?
Welches ist die charakteristische Symptomtrias der hyperkinetischen Störungen (ADHS)?
Was unterscheidet pathologische Ängste von normalen Ängsten bei Kindern und Jugendlichen?
Ein wichtiges Kriterium für Anorexia nervosa ist:
Welche der folgenden Symptome gehört nicht zu den typischen Anzeichen einer Depression im Jugendalter?
Nach ICD-10 müssen für die Diagnose einer Aufmerksamkeitsstörung mindestens wie viele Symptome vorliegen?
Welches der folgenden Verhaltensweisen ist ein Beispiel für Impulsivität im Sinne der ICD-10?
Bis zu welchem Alter muss der Beginn der ADHS-Symptome laut DSM-V vorliegen?
Welche Symptome fallen Ihnen im Fallbeispiel von Max primär auf?
Wie lange müssen die Symptome der ADHS mindestens andauern, um als potenziell diagnostisch relevant zu sein?
In wie vielen Lebensbereichen müssen ADHS-Symptome typischerweise auftreten, um die diagnostischen Kriterien zu erfüllen?
Längsschnittstudien zeigen für Menschen mit ADHS ein erhöhtes Risiko für:
Welcher Neurotransmitter spielt im Zusammenhang mit ADHS eine besondere Rolle?
Was bezeichnet der Begriff "Selbstregulation" im Allgemeinen?
Welches der folgenden ist ein Kerndefizit im Bereich der exekutiven Funktionen bei ADHS?
Welche Aufgabe wird typischerweise zur Überprüfung der Interferenzkontrolle eingesetzt?
Welche Aussage zum biopsychosozialen Ätiologie-Modell der ADHS trifft zu?
Welche der folgenden Interventionsmaßnahmen wird für Kinder und Jugendliche mit ADHS empfohlen?
Was ist das Ziel von Selbstregulationstrainings bei ADHS?
Welcher Aspekt wird im Trainingsprogramm für Lehrkräfte im Umgang mit ADHS-Schülern thematisiert?
Die Verstärkung des Schülerverhaltens im Unterricht basiert auf:
Die Symptomtrias der ADHS muss für eine Diagnose in mindestens wie vielen Lebensbereichen auftreten?
Welche Rolle spielt die Umwelt bei der Verursachung von ADHS laut Zusammenfassung?
Was kennzeichnet eine Entwicklungsabweichung im Unterschied zu einer Entwicklungsverzögerung?
Welche der folgenden Schwierigkeiten zählt zu den bereichsspezifischen Lernstörungen?
Warum ist es für Lehrkräfte relevant, psychologisches Wissen über psychische Störungen zu haben?
Psychologisches Wissen über psychische Störungen ist für Lehrkräfte relevant, weil sie Kinder und Jugendliche häufig sehen und Vergleiche haben, was eine wichtige Funktion beim Erkennen darstellen kann. Zudem entstehen etwa 50 % aller psychischen Erkrankungen bereits bis zum Alter von 14 Jahren, und dieser Anteil steigt auf 74 % bis zum Alter von 18 Jahren. Die psychische Belastung der Schüler kann auch eine eigene Belastung für Lehrkräfte darstellen und einen subjektiven Fortbildungsbedarf begründen.
Was ist eine psychische Störung gemäß den häufig genannten Kriterien?
Eine psychische Störung ist ein behandlungsbedürftiges psychisch/seelische Leiden bzw. Beeinträchtigung, charakterisiert durch klinisch bedeutsame Störungen in den Kognitionen, der Emotionsregulation oder des Verhaltens sowie auffällig abweichende Erlebens- und Verhaltensweisen. Sie ist verbunden mit bedeutsamem Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer oder berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtiger Aktivitäten und/oder dem Vorliegen von Selbst- und/oder Fremdgefährdung.
Sind sozial abweichende Verhaltensweisen allein ein Kriterium für eine psychische Störung?
Nein, sozial abweichende Verhaltensweisen (z.B. politischer, religiöser Art) sind alleine kein Kriterium für eine psychische Störung.
Welche Rolle spielen Klassifikationssysteme wie DSM und ICD bei psychischen Störungen?
Eine bestimmte psychische Störung liegt vor, wenn die Kriterien hierfür im Klassifikationssystem erfüllt sind. Diese Systeme (DSM 4/5 der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft und ICD 10/11 der Weltgesundheitsorganisation) sollen durch genaue Diagnosekriterien einen objektiven diagnostischen Prozess sicherstellen.
Sind die Klassifikationssysteme DSM und ICD an eine bestimmte Therapieschule gebunden?
Nein, sowohl DSM als auch ICD sind unabhängig von der Therapieschule und können von verschiedenen Therapieansätzen genutzt werden.
Worauf liegt der Fokus bei der Beschreibung von Störungen in DSM und ICD?
Der Fokus liegt auf dem Erscheinungsbild jeder Erkrankung und nicht auf der Entstehung. Störungen werden unabhängig von ihren Ursachen beschrieben.
Nennen Sie Methoden, die bei der Diagnostik psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter eingesetzt werden können.
Mögliche Methoden der Diagnostik sind: Anamnese (Thematisierung der Vor- und Krankengeschichte des Kindes und seiner Familie), Exploration (Erhebung von Informationen zur aktuellen Problematik durch Interview, Fragebögen und Tests, Verhaltensbeobachtung) sowie körperliche Untersuchung.
Warum ist eine Diagnostik im Kontext psychischer Störungen wichtig?
Ohne Diagnostik gibt es keine wirkungsvolle Intervention/Therapie.
Nennen Sie Beispiele für umschriebene Entwicklungsstörungen.
Beispiele für umschriebene Entwicklungsstörungen sind Funktions- und Reifungsstörungen in den Bereichen Sprache, Motorik und schulische Fertigkeiten, auch als Teilleistungsschwächen bezeichnet, wie z.B. Sprachstörungen, Motorikstörungen, Defizite im Lesen, Schreiben oder Rechnen.
Was ist die charakteristische Symptomtrias der hyperkinetischen Störungen (ADHS)?
Die charakteristische Symptomtrias der ADHS umfasst Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit. Es lassen sich verschiedene Subtypen unterscheiden, je nachdem, welche Symptombereiche vorliegen.
Wodurch unterscheiden sich pathologische Ängste von normalen Ängsten?
Pathologische Ängste unterscheiden sich von normalen Ängsten durch Dauer und Intensität der Ängste und die Art der Auslösebedingungen.
Nennen Sie Kernmerkmale der Anorexia nervosa.
Kernmerkmale der Anorexia nervosa sind starkes Untergewicht (Body Mass Index unter 17,5), Angst vor einer Gewichtszunahme (und gegensteuernde Maßnahmen) und eine Körperschemastörung.
Nennen Sie Kernmerkmale der Bulimia nervosa.
Kernmerkmale der Bulimia nervosa sind Essattacken, denen durch gegensteuernde Maßnahmen begegnet wird, und eine starke Bestimmung des Selbstwertgefühls durch die wahrgenommene Figur bzw. das wahrgenommene Gewicht. Im Gegensatz zur Anorexia nervosa liegt kein Untergewicht vor.
Nennen Sie typische Symptome von Depressionen im Jugendalter.
Typische Symptome von Depressionen im Jugendalter sind depressive Verstimmung und Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse und Freude, Antriebslosigkeit, gesteigerte Ermüdbarkeit, geringes Selbstwertgefühl und Selbstvorwürfe, Konzentrationsschwierigkeiten, psychomotorische Unruhe oder Hemmung, Schlafstörungen, Appetitverlust oder gesteigerter Appetit sowie Suizidgedanken.
Welche drei Hauptsymptome werden zur Diagnose von ADHS nach ICD-10/11 und DSM-V unterschieden?
Die drei Hauptsymptome sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Die Anzahl der benötigten Symptome und der Zeitpunkt des Beginns können sich zwischen ICD und DSM unterscheiden.
Nennen Sie Beispiele für Symptome der Unaufmerksamkeit nach ICD-10.
Beispiele für Unaufmerksamkeit sind: beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler, hat oft Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuerhalten, scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere sie/ihn ansprechen, führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und kann Arbeiten nicht zu Ende bringen, hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren, vermeidet häufig Aufgaben, die länger dauernde geistige Anstrengungen erfordern, verliert häufig Gegenstände, die benötigt werden, lässt sich oft durch äußere Reize leicht ablenken und ist bei Alltagsaktivitäten häufig vergesslich.
Nennen Sie Beispiele für Symptome der Hyperaktivität nach ICD-10.
Beispiele für Hyperaktivität sind: zappelt häufig mit Händen oder Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum, steht häufig in der Klasse oder in anderen Situationen auf, in denen Sitzenbleiben erwartet wird, läuft häufig herum oder klettert exzessiv in unpassenden Situationen, hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen, und zeigt ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivität, das nicht durch die soziale Umgebung beeinflussbar ist.
Nennen Sie Beispiele für Symptome der Impulsivität nach ICD-10.
Beispiele für Impulsivität sind: platzt häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist, kann häufig nur schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist, unterbricht und stört andere häufig, und redet häufig übermäßig viel ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren.
Welche Symptome von ADHS zeigt Max im Fallbeispiel?
Max zeigt Symptome der Unaufmerksamkeit (bekommt wichtige Informationen und Anweisungen häufig nicht mit) und Vergesslichkeit (lässt ständig Dinge zu Hause liegen oder vergisst sie in der Schule). Er wird als ruhig und friedlich beschrieben und hat meistens allein gespielt, was eher auf die unaufmerksame Komponente hindeutet, weniger auf Hyperaktivität oder Impulsivität.
Wie lange müssen ADHS-Symptome mindestens andauern, um für eine Diagnose relevant zu sein?
Die Symptome müssen seit mindestens 6 Monaten andauern.
In welchem Ausmaß müssen ADHS-Symptome auftreten, um relevant zu sein?
Die Symptome müssen in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß auftreten und stärker ausgeprägt sein als üblicherweise bei Kindern und Jugendlichen gleichen Alters und Intelligenz.
Müssen ADHS-Symptome in mehr als einem Lebensbereich auftreten?
Ja, mehr als ein Lebensbereich muss betroffen sein. Es kann Situationsspezifität geben, wobei Symptome in neuen Umgebungen, mit nur einer Person oder bei Lieblingsbeschäftigungen reduziert sein können.
Was sind mögliche Folgen von ADHS im späteren Leben, wie Längsschnittstudien zeigen?
Längsschnittstudien zeigen ein erhöhtes Risiko für nicht gelingenden Schulabschluss (OR = 3.7), Kriminalität (OR = 2.4) und Arbeitslosigkeit (OR = 2.0).
Beschreiben Sie das biopsychosoziale Ätiologie-Modell der ADHS.
Das biopsychosoziale Ätiologie-Modell (Döpfner, Banaschewski & Sonuga-Barke, 2008) berücksichtigt genetische Disposition, Schädigung des ZNS, ungünstige psychosoziale Bedingungen sowie Störungen des Neurotransmitter-Stoffwechsels (v.a. Dopamin) als Ursachen und Prozesse, die zu ADHS-Symptomen führen. Es umfasst Ebenen der Neurobiologie, Neuropsychologie, Symptome, Interaktionen und komorbide Symptome.
Was versteht man unter Selbstregulation im Allgemeinen?
Selbstregulation bezeichnet allgemein die Regulation der Gedanken, Gefühle und Handlungen durch das Selbst.
Welche Rolle spielen Defizite in der Selbstregulation bei Kindern mit ADHS?
Kinder mit ADHS haben Defizite bei der Selbstregulation (Zielfindung, Planung, Handeln, Bewertung). Dabei haben die exekutiven Funktionen im Arbeitsgedächtnis eine besondere Bedeutung.
Nennen Sie Beispiele für exekutive Funktionen, die bei ADHS beeinträchtigt sein können.
Beeinträchtigte exekutive Funktionen können sein: Inhibition (Hemmung/Unterdrückung von Reaktionen, gemessen z.B. mit Go/No-Go- oder Stopp-Aufgaben), Shifting (flexibler Wechsel zwischen Aufgaben) und Updating (Aktualisierung des Arbeitsgedächtnisses). Inhibition wird als Kerndefizit bei ADHS angesehen.
Nennen Sie wichtige Bereiche der Intervention bei ADHS.
Wichtige Bereiche der Intervention sind Aufklärung und Beratung (Psychoedukation) für Eltern, Kinder/Jugendliche, Erzieher/innen bzw. Lehrkräfte, kognitive Verhaltenstherapie der Kinder/Jugendlichen, Trainingsprogramme (Selbstregulationstrainings, multimodales Trainingsprogramm für Schüler, Übungsprogramm für Lehrkräfte) und medikamentöse Therapie.
Welche Aspekte beinhaltet ein Trainingsprogramm für Lehrkräfte zum Thema ADHS?
Ein Trainingsprogramm für Lehrkräfte (Lauth & Naumann, 2009) beinhaltet Themen wie das Erscheinungsbild von ADHS (Merkmale, Verbreitung, Ursachen, Übertragung auf den Unterricht), die Situationsabhängigkeit des Schülerverhaltens, strukturierende Maßnahmen im Unterricht (Gestaltung von Situationen, Regeln, Anweisungen), Verhaltenslenkung durch Verstärkung (Belohnungslernen, positive Verstärker, Token-Systeme), Verbesserung der Handlungsregulation (Selbstanweisungen, Signalkarten) und die Zusammenarbeit mit den Eltern (Gespräche, Hausaufgabenberatung).
Fassen Sie die zentralen Aspekte der ADHS zusammen, die für Lehrkräfte relevant sind.
Relevant sind die Symptomtrias (Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität), die in mindestens zwei Lebensbereichen auftreten muss. Die Verursachung ist multifaktoriell (genetische Disposition als Auslöser, psychosoziale Umwelt als Aufrechterhaltung), wobei eine Störung der Selbstregulation, insbesondere der Inhibitionsprozesse, eine Rolle spielt. Die Intervention in der Schule fokussiert auf Psychoedukation, Strukturierung und Verstärkung.
Was kennzeichnet Entwicklungsstörungen im Allgemeinen?
Entwicklungsstörungen zeigen, dass das Alter des Kindes nicht seinem „Entwicklungsalter“ entspricht. Man unterscheidet zwischen früh beginnenden und vornehmlich persistierenden Störungen (z.B. Autismus-Spektrum, hyperkinetische Störungen) und kindheitsspezifischen und vornehmlich remittierenden Störungen (z.B. motorische Störungen, Trotzverhalten). Zudem gibt es die Unterscheidung zwischen Entwicklungsverzögerung (Kind folgt dem normalen Pfad, ist aber langsamer) und Entwicklungsabweichung (Kind weicht vom normalen Pfad ab).
Was sind Lernschwierigkeiten und wie unterscheiden sie sich von Lernstörungen?
Lernschwierigkeiten bezeichnen Minderleistungen beim absichtsvollen Lernen, wobei das gewünschte Können, Wissen und Verhalten nicht in ausreichender Qualität, Sicherheit oder Zeit erworben wird. Man unterscheidet zwischen bereichsspezifischen (z.B. Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenschwäche) und allgemeinen (Lernschwäche, Lernbeeinträchtigung, Lernbehinderung) Schwierigkeiten sowie zwischen vorübergehenden (Lernrückstände in Einzelfächern, Schulschwierigkeiten, Schulangst) und überdauernden Problemen.
Wann spricht man von einer psychischen Störung?
Eine psychische Störung ist ein behandlungsbedürftiges psychisch/seelisches Leiden bzw. eine Beeinträchtigung. Sie äußert sich in klinisch bedeutsamen Störungen in den Kognitionen, der Emotionsregulation oder des Verhaltens, ist als auffällig abweichende Erlebens- und Verhaltensweise charakterisierbar und verbunden mit bedeutsamem Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer, berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtiger Aktivitäten. Es kann auch Selbst- und/oder Fremdgefährdung vorliegen. Die Kriterien müssen in einem Klassifikationssystem erfüllt sein.
Welche Gründe sprechen dafür, dass Lehrkräfte Wissen über psychische Störungen im Kindes –und Jugendalter haben?
Lehrkräfte sehen Kinder und Jugendliche häufig, haben Vergleiche und somit eine wichtige Funktion beim Erkennen
Etwa 50 % aller psychischen Erkrankungen entstehen bereits bis zum Alter von 14 Jahren, bis zum Alter von 18 Jahren steigt dieser Anteil auf 74 %
Die psychische Belastung der Schüler ist eine eigene Belastung für Lehrkräfte und führt zu subjektivem Fortbildungsbedarf
Warum haben sich Klassifikationssysteme für die Diagnosestellung etabliert?
Klassifikationssysteme wie DSM und ICD wurden etabliert, um genaue Diagnosekriterien festzulegen und somit einen objektiven diagnostischen Prozess sicherzustellen. Sie beschreiben Störungen unabhängig von ihren Ursachen und konzentrieren sich auf das Erscheinungsbild jeder Erkrankung, nicht auf die Entstehung. Sie sind unabhängig von der Therapieschule anwendbar.
Welche Kernsymptome kennzeichnen die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung? Worin äußern sie sich?
Die Kernsymptome der ADHS sind die Symptomtrias:
Unaufmerksamkeit:
Äußert sich z.B. durch Flüchtigkeitsfehler, Schwierigkeiten die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, scheinbares Nichtzuhören, unvollständiges Ausführen von Anweisungen, Organisationsprobleme, Vermeidung geistiger Anstrengung, Verlust von Gegenständen, leichte Ablenkbarkeit und Vergesslichkeit
Hyperaktivität:
Äußert sich z.B. durch Zappeln, Aufstehen in unpassenden Situationen, exzessives Herumrennen oder Klettern, Schwierigkeiten ruhig zu spielen und ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivität
Impulsivität:
Äußert sich z.B. durch Herausplatzen mit Antworten, Schwierigkeiten zu warten, Unterbrechen und Stören anderer sowie übermäßiges Reden ohne Rücksicht auf soziale Beschränkungen.
Gibt es einen hauptverursachenden Faktor der ADHS? Welche Rolle spielt die Umwelt, welche die Vererbung bei der Verursachung von ADHS?
Es gibt keinen hauptverursachenden Faktor für ADHS. Das biopsychosoziale Ätiologie-Modell geht von einer multifaktoriellen Verursachung aus.
Vererbung (genetische Disposition) gilt als Auslöser
Ungünstige psychosoziale Umweltbedingungen und Schädigungen des zentralen Nervensystems (ZNS) können ebenfalls eine Rolle spielen
Störungen des Neurotransmitter-Stoffwechsels (v.a. Dopamin) werden als Ursachenprozesse auf neurobiologischer Ebene angesehen
Die psychosoziale Umwelt kann zur Aufrechterhaltung der Symptome beitragen, beispielsweise durch eine Zunahme negativer Interaktionen
Es besteht eine Störung der Selbstregulation, insbesondere von Inhibitionsprozessen
Eine psychische Störung ist ein behandlungsbedürftiges psychisch/seelisches Leiden bzw. eine Beeinträchtigung. Sie äußert sich in klinisch bedeutsamen Störungen in den Kognitionen, der Emotionsregulation oder des Verhaltens einer Person, ist als auffällig abweichende Erlebens- und Verhaltensweisen charakterisierbar und verbunden mit bedeutsamem Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer oder berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtiger Aktivitäten. Es kann auch Selbst- und/oder Fremdgefährdung vorliegen. Die Kriterien hierfür müssen in einem Klassifikationssystem (DSM oder ICD) erfüllt sein, um eine bestimmte psychische Störung zu diagnostizieren. Sozial abweichende Verhaltensweisen (z.B. politischer, religiöser Art) sind alleine kein Kriterium.
Etwa 50 % aller psychischen Erkrankungen entstehen bereits bis zu einem Alter von 14 Jahren, bis zu einem Alter von 18 Jahren steigt dieser Anteil auf 74 %
Unaufmerksamkeit: Äußert sich z.B. durch Flüchtigkeitsfehler, Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit längere Zeit aufrechtzuerhalten, scheinbares Nichtzuhören, unvollständiges Ausführen von Anweisungen, Organisationsprobleme, Vermeidung geistiger Anstrengung, Verlust von Gegenständen, leichte Ablenkbarkeit und Vergesslichkeit
Hyperaktivität: Äußert sich z.B. durch Zappeln, Aufstehen in unpassenden Situationen, exzessives Herumrennen oder Klettern, Schwierigkeiten, ruhig zu spielen und ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivität
Impulsivität: Äußert sich z.B. durch Herausplatzen mit Antworten, Schwierigkeiten zu warten, Unterbrechen und Stören anderer sowie übermäßiges Reden ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren.
Es gibt keinen hauptverursachenden Faktor für ADHS. Das biopsychosoziale Ätiologie-Modell geht von einer multifaktoriellen Verursachung aus
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