Was ist laut der Definition von Olweus (2006) ein Kernmerkmal von Bullying?
Welches der folgenden Verhaltensweisen zählt nicht als Bullying?
Welche Form von Bullying nutzt primär elektronische Kommunikationsmittel wie Handy und soziale Medien?
Welche Aussage zur Prävalenz von Bullying in Deutschland laut PISA 2022 trifft zu?
Welche Rolle nehmen sogenannte "Assistenten" im Kontext von Bullying typischerweise ein?
Was ist ein typisches Merkmal von Bullies gemäß den Erklärungsansätzen der Vorlesung?
In welchem Stadium des Bullying-Prozesses nach Schäfer und Korn (2004) wählen Bullies ein sozial schwach positioniertes Kind aus?
Was geschieht im "Konsolidierungsstadium" des Bullying-Prozesses?
Warum sind kausale Aussagen über die langfristigen Folgen von Bullying schwierig zu treffen?
Welche positiven Effekte auf internalisierende und externalisierende Symptome wurden in Meta-Analysen über quasi-experimentelle Ansätze zu den Folgen von Bullying-Viktimisierung gefunden?
Mit welchem Argument könnten Sie Lehrkräfte nicht für die Relevanz des Themas Bullying sensibilisieren?
Welches ist ein zentraler Grundsatz des Olweus Bullying Präventionsprogramms (OBPP)?
Welche Maßnahme gehört nicht zu den Komponenten des OBPP auf Klassenebene?
Um wie viel Prozent konnte Bullying laut einer Meta-Analyse von Ferguson et al. (2007) durch Anti-Bullying-Programme signifikant reduziert werden?
Welcher Faktor scheint die Wirksamkeit von Anti-Bullying-Programmen positiv zu beeinflussen?
Wie definiert Olweus (2006) Bullying?
Olweus (2006) definiert Bullying als wiederholte und über eine längere Zeit andauernde negative Handlungen eines oder mehrerer Schüler gegenüber einem anderen Schüler, wobei der betroffene Schüler den Tätern unterlegen ist.
Welche vier Kernmerkmale kennzeichnen Bullying laut der Definition?
Die vier Kernmerkmale von Bullying sind: negatives Verhalten (aggressives Verhalten, das eine andere Person erniedrigt oder schikaniert), Schädigungsabsicht (Verhalten zielt darauf ab, die Person zu schädigen), asymmetrisches Kräfteverhältnis (Machtungleichgewicht) und Wiederholung (Verhalten findet wiederholt über einen längeren Zeitraum statt).
Nennen Sie Beispiele für Situationen, die nicht als Bullying gelten.
Folgende Situationen gelten nicht als Bullying: Streit zwischen gleich starken Schülern (Kräftegleichgewicht), Raufen/Toben unter Freunden (Rough-and-tumble-play) und ein einmaliger Konflikt zwischen Schülern (Einzelvorfall).
Welche zwei Hauptformen von Bullying werden unterschieden? Nennen Sie jeweils Beispiele.
Es werden zwei Hauptformen von Bullying unterschieden: * Direktes Bullying: beinhaltet körperliche Angriffe, Drohungen und Schimpfwörter. * Indirektes Bullying: umfasst Gerüchte verbreiten, Verrat und Ausschluss.
Was ist Cyberbullying und welche besonderen Merkmale kennzeichnen diese Form des Bullying?
Cyberbullying findet via Handy, soziale Medien etc. statt. Besondere Merkmale sind die Anonymität (die aggressives Verhalten verstärken kann und Feedback limitiert), die ständige Erreichbarkeit und schnelle Verbreitung (was zu häufigerem und schnellerem Bullying führt) sowie die limitierte soziale Kontrolle.
Welche zwei Hauptmethoden zur Messung von Bullying werden in der Vorlesung genannt und was erfassen diese jeweils?
Zur Messung von Bullying werden zwei Hauptmethoden genannt: * Single-item: Hierbei wird eine Definition von (Cyber)Bullying gegeben und die Häufigkeit des Erlebens oder Ausübens von Bullying erfragt. * Multi-item Checklisten: Diese erfassen verschiedene Formen von Bullying wie verbales, soziales, physisches und Cyberbullying.
Wie häufig war laut PISA 2022 "jegliche Art von Bullying" in Deutschland? Geben Sie die Prozentangaben für die verschiedenen Häufigkeiten an.
Laut PISA 2022 gaben in Deutschland an, nie oder fast nie von irgendeiner Art von Bullying betroffen gewesen zu sein: 40,5%. Ein paar Mal im Jahr: 38,4%. Ein paar Mal im Monat: 12,3%. Einmal in der Woche oder öfter: 8,8%.
Nennen Sie einige spezifische Beispiele für Bullying-Verhaltensweisen und wie hoch der Anteil der Schüler in Deutschland laut PISA 2022 war, die angaben, diese erlebt zu haben (Angabe "nie oder fast nie").
Beispiele und zugehörige Anteile ("nie oder fast nie" betroffen) laut PISA 2022 in Deutschland:
* Andere SuS haben sich über mich lustig gemacht: 56,1%
* Andere SuS haben mich absichtlich außen vor gelassen: 76,3% * Andere SuS verbreiten negative Gerüchte über mich: 73,7%
* Ich bin zu Hause geblieben, weil ich mich nicht sicher fühlte: 89,0%
* Andere SuS haben mir Dinge weggenommen oder zerstört: 83,0%
* Ich wurde von anderen SuS geschlagen oder herumgeschubst: 91,7%
* Ich wurde von anderen SuS bedroht: 92,8%
* Ich habe körperlich Gewalt auf dem Schulgelände erlebt: 90,9%
* Ich habe jemandem in der Schule Geld gegeben, weil er mich bedroht hat: 98,6%
Welche Charakteristika werden in den Erklärungsansätzen Bullies zugeschrieben? Was ist ihr mutmaßliches Ziel ihres Verhaltens?
Bullies werden oft ein hoher Status und positive Selbstwahrnehmung zugeschrieben, und sie neigen dazu, anderen die Schuld zu geben ("blaming others than themselves"). Ihr aggressives Verhalten wird als strategisches Verhalten angesehen, das es ihnen ermöglicht, eine dominante Position innerhalb ihrer Gruppe zu gewinnen und aufrechtzuerhalten.
Welche Rollen können Peers (Mitschüler) im Kontext von Bullying übernehmen und wie sind diese Rollen charakterisiert?
Peers können folgende Rollen übernehmen:
* Assistenten: ca. 7%, zeigen geringe Empathie und unterstützen den Bully.
* Verstärker: ca. 20%, zeigen ebenfalls geringe Empathie und bestärken das Bullying-Verhalten.
* Verteidiger: ca. 17%, sind empathisch, selbstwirksam, emotional stabil, haben höhere kognitive Fähigkeiten, sind oft jünger, eher Mädchen und haben einen positiven Status; sie setzen sich für das Opfer ein.
* Outsider: ca. 24%, greifen nicht ein.
* Opfer: sind die Zielscheibe des Bullying und zeigen eine emotionale Reaktion.
Welche Gründe werden für das fehlende Eingreifen von Peers in Bullying-Situationen genannt?
Gründe für das fehlende Eingreifen von Peers können sein: Verantwortungsdiffusion (das Gefühl, nicht alleine verantwortlich zu sein), das Nicht-Ernstnehmen der Situation und dass es für den eigenen Status adaptiv sein kann, nicht einzugreifen. Zudem gibt es oft nur ein bis zwei "Ziele" pro Klasse, was eine Solidarisierung erschwert, und es ist einfacher, dem Opfer die Schuld zu geben ("blame the target")
Welche Bedeutung hat der Klassenkontext für Bullying und die Verteidigung von Opfern?
Der Klassenkontext spielt eine bedeutsame Rolle. 13% der Variation in der Viktimisierung (Opferwerdung) liegt zwischen Klassen, und 35% der Variation in der Verteidigung von Opfern ist auf Klassenebene zu finden. Dies deutet darauf hin, dass es Aspekte im Klassenkontext gibt, die Bullying fördern oder hemmen können.
Beschreiben Sie die drei Stadien des Bullying-Prozesses nach Schäfer und Korn (2004).
Der Bullying-Prozess nach Schäfer und Korn (2004) umfasst drei Stadien:
* Explorationsstadium: Bullies wählen ein sozial schwach positioniertes Kind, das wenig Gegenwehr und Unterstützung erwarten lässt. Mitschüler bewerten das Verhalten zunächst negativ, aber die Bullies attackieren das Opfer gezielt.
* Konsolidierungsstadium: Es findet eine Fortführung und Verschiebung der Gruppenorm statt. Das Verhalten des Bullies verstößt zunächst gegen die Klassennorm, aber der Bullie provoziert inadäquate Reaktionen des Opfers, die er aufgreift, um sein Verhalten zu rechtfertigen und die Akzeptanz dafür zu erhöhen, während die Akzeptanz des Opfers sinkt.
* Stadium der Manifestation: Es kommt zur Stigmatisierung und sozialen Isolation des Opfers. Die Normen der Klasse werden durch den Täter verschoben, Mitschüler akzeptieren das Verhalten des Bullies. Der soziale Status des Opfers sinkt, der des Bullies steigt, und das Opfer wird immer negativer wahrgenommen, wodurch die Attacken legitimiert werden.
Warum ist es schwierig, kausale Aussagen über die Konsequenzen von Bullying zu treffen?
Kausale Aussagen über die Konsequenzen von Bullying sind schwierig, weil man idealerweise dieselbe Person gleichzeitig dem Risikofaktor (z.B. Bullying) aussetzen und nicht aussetzen müsste, um die Ergebnisse in beiden Situationen zu vergleichen. Da dies nicht möglich ist, bleiben beobachtete und unbeobachtete konfundierende Merkmale bestehen, die die Ergebnisse beeinflussen können. Auch Experimente sind in diesem Bereich kaum umsetzbar.
Welche quasi-experimentellen Ansätze werden genannt, um die Herausforderungen bei der Untersuchung der Folgen von Bullying zu minimieren?
Genannte quasi-experimentelle Ansätze sind: Längsschnittstudien mit Kontrollvariablen, Within-Person change-Analysen, Zwillingsstudien und Propensity Score Matching.
Welche Ergebnisse zeigte eine Meta-Analyse über quasi-experimentelle Studien bezüglich der Auswirkungen von Bullying-Viktimisierung?
Eine Meta-Analyse über quasi-experimentelle Ansätze zeigte signifikante Effekte der Bullying-Viktimisierung auf internalisierende Symptome (z.B. Angst, Depression) mit einer Effektstärke von .27 und auf externalisierende Symptome (z.B. aggressives Verhalten) mit einer Effektstärke von .15.
Nennen Sie einige Argumente, mit denen Lehrkräfte für das Thema Bullying motiviert werden könnten, insbesondere angesichts möglicher anfänglicher Skepsis.
Argumente zur Motivation von Lehrkräften könnten sein: Bullying ist keine "natürliche" Erfahrung für Kinder und Jugendliche und sollte nicht als solche hingenommen werden. Es hat längerfristige negative Konsequenzen für die Betroffenen. Bullying ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein gruppendynamisches Phänomen, bei dem die meisten Schüler unterschiedliche Rollen einnehmen. Es wurden verschiedene schulweite Interventionsmaßnahmen entwickelt und positiv evaluiert, die zeigen, dass Bullying reduziert werden kann.
Nennen Sie zwei bekannte schulweite Programme zur Prävention von Bullying.
Zwei bekannte schulweite Programme zur Prävention von Bullying sind das Olweus Bullying Präventionsprogramm (OBPP) und das KiVA (Kiusaamista Vastaan)-Programm.
Was sind die übergeordneten Ziele des Olweus Bullying Präventionsprogramms (OBPP)?
Die übergeordneten Ziele des OBPP sind die Reduktion von Bullying und die Förderung positiver Beziehungen unter den Schülern. Dies soll durch die Verringerung von Gelegenheiten und Belohnungen für Bullying-Verhalten erreicht werden.
Nennen Sie die vier Grundsätze, die Erwachsene im Rahmen des OBPP beachten sollen.
Die vier Grundsätze für Erwachsene im OBPP sind: 1. Erwachsene zeigen Wärme und Interesse. 2. Klare Grenzen für inakzeptables Verhalten setzen. 3. Bei Regelverstößen nicht-physische, nicht feindselige Konsequenzen anwenden. 4. Als Autoritäten und positive Vorbilder agieren.
Welche Maßnahmen umfasst das OBPP auf Schulebene?
Auf Schulebene umfasst das OBPP die Einrichtung einer OBPP-Gruppe, Diagnostik mit Rückmeldung an die Schule, die Etablierung von Schulregeln gegen Bullying und die Einbeziehung der Eltern.
Welche Maßnahmen umfasst das OBPP auf Klassenebene?
Auf Klassenebene beinhaltet das OBPP, dass Regeln gegen Bullying diskutiert werden, es wöchentliche Gespräche mit den Schülern gibt und Treffen mit den Eltern stattfinden.
Welche Rolle haben Lehrkräfte im Rahmen des OBPP?
Lehrkräfte im Rahmen des OBPP sollen Schüler vermehrt beobachten und ihre Kommunikation und ihr Verhalten in Bullying-Situationen trainieren.
Nennen Sie die vier Regeln, die Schüler im Rahmen des OBPP lernen sollen.
Die vier Regeln für Schüler im OBPP lauten:
1. Wir werden andere nicht schikanieren.
2. Wir helfen Schülern, die gemobbt werden.
3. Wir beziehen ausgegrenzte Schüler ein.
4. Wenn wir mitbekommen, dass jemand gemobbt wird, sprechen wir mit einem Erwachsenen in der Schule und zu Hause.
Wie wirksam sind Anti-Bullying-Programme laut Meta-Analysen?
Meta-Analysen zeigen, dass Anti-Bullying-Programme Bullying signifikant reduzieren können, mit Reduktionen von -24% (Ferguson et al., 2007), -20-23% (Ttofi & Farringtion, 2011) und -19-20% (Gaffney et al., 2019). Auch die Viktimisierung wird signifikant reduziert. Es gibt jedoch eine bedeutsame Heterogenität in den Ergebnissen.
Welche Faktoren scheinen die Wirksamkeit von Anti-Bullying-Programmen zu beeinflussen?
Die Wirksamkeit von Anti-Bullying-Programmen scheint vom Alter der teilnehmenden Schüler beeinflusst zu werden, wobei Programme bei jüngeren Schülern (13 Jahre und jünger) eine bessere Wirkung zeigen. Auch die Evaluationsmethode ist relevant, wobei die geringsten Effekte in randomisierten kontrollierten Studien (RCT) gefunden wurden.
Was unterscheidet einen Konflikt zwischen Schülern von Bullying?
Bullying ist durch wiederholte negative Handlungen über einen längeren Zeitraum, ein ungleiches Kräfteverhältnis und die Absicht zu schädigen gekennzeichnet. Ein Konflikt hingegen kann ein einmaliges Ereignis zwischen gleich starken Parteien sein.
Welche Faktoren verstärken Bullying und welche können es reduzieren?
Verstärkende Faktoren für Bullying können ein Klassenkontext sein, der es toleriert oder fördert, die Rollen von Peers (z.B. Assistenten, Verstärker) und die fehlende Intervention von Mitschülern aufgrund von Verantwortungsdiffusion oder Statuserwägungen. Reduzierende Faktoren sind wirksame schulweite Anti-Bullying-Programme wie das OBPP, die klare Regeln setzen, das Bewusstsein für Bullying schärfen, die Rolle von Erwachsenen als positive Vorbilder betonen und die Unterstützung für Opfer stärken.
Anhand welcher Stufen wurde der Prozess des Bullying beschrieben?
Der Prozess des Bullying wurde anhand von drei Stufen beschrieben: Explorationsstadium (Auswahl des Opfers), Konsolidierungsstadium (Verschiebung der Gruppen нормы) und Stadium der Manifestation (Stigmatisierung und soziale Isolation des Opfers).
Welche Ansätze zur Prävention/Intervention gegen Bullying sind erfolgreich und warum?
Schulweite Anti-Bullying-Programme wie das OBPP haben sich als erfolgreich erwiesen, da sie auf verschiedenen Ebenen ansetzen (Schule, Klasse, Individuum), klare Regeln und Konsequenzen etablieren, die Sensibilität für das Thema erhöhen, Erwachsene in ihrer Rolle stärken und positive soziale Normen fördern. Die Einbeziehung der gesamten Schulgemeinschaft und ein systematischer Ansatz scheinen entscheidend für die Wirksamkeit zu sein.
Was unterscheidet einen Konflikt zwischen Schüler*innen von Bullying?
Konflikt: Kräftegleichgewicht, einzelner Vorfall, Streit zwischen gleich starken Schüler*innen.
Bullying: Wiederholt und über längere Zeit, negatives Verhalten (erniedrigend, schikanierend), Schädigungsabsicht, asymmetrisches Kräfteverhältnis (Machtungleichgewicht). Kein Kräftegleichgewicht. Kein einzelner Vorfall.
Mit welchen Argumenten würden Sie ein Kollegium an einer Schule für das Thema Prävention/Intervention gegen Bullying motivieren?
Bullying ist ein häufiges Phänomen in der Schule mit längerfristigen Konsequenzen.
Es ist keine "natürliche" Erfahrung für Kinder und Jugendliche.
Schulweite Interventionsmaßnahmen wurden entwickelt und positiv evaluiert, mit signifikanter Reduktion von Bullying und Viktimisierung
Lehrkräfte spielen eine wichtige Rolle durch Wärme und Interesse, klare Grenzen, nicht-physische Konsequenzen und als positive Vorbilder
Es geht um die Reduzierung von Gelegenheiten und Belohnungen für Bullying und die Förderung positiver Beziehungen
Welche Faktoren verstärken Bullying, welche können es reduzieren?
Verstärkend:
Hoher Status und positive Selbstwahrnehmung der Bullies
Bullying als strategisches Verhalten zur Erlangung und Aufrechterhaltung einer dominanten Position
Die Rolle von Assistenten und Verstärkern (Peers mit geringer Empathie, ca. 7% und 20%)
Verantwortungsdiffusion und nicht Ernstnehmen durch andere Peers
Anonymität im Cyberbullying
Verschiebung der Gruppennorm durch den Bullie
Stigmatisierung und soziale Isolation des Opfers
Reduzierend:
Interventionen, die auf die Reduktion von Gelegenheiten und Belohnungen abzielen
Wärme und Interesse von Erwachsenen
Klare Grenzen für inakzeptables Verhalten
Nicht-physische, nicht feindselige Konsequenzen bei Regelverstößen
Erwachsene als Autoritäten und positive Vorbilder
Diskussion von Schul- und Klassenregeln
Wöchentliche Gespräche in der Klasse
Elterngespräche
Schulweite Programme wie das Olweus Bullying Präventionsprogramm (OBPP) und KiVA
Stärkung von Verteidigern (empathische Peers mit positivem Status, ca. 17%).
Ein positiver Klassenkontext
Explorationsstadium: Bullies wählen ein sozial schwach positioniertes Kind. Wenig Gegenwehr und Unterstützung. Gezielte Attacken, negative Bewertung durch Mitschüler*innen.
Konsolidierungsstadium: Fortführung und Verschiebung der Gruppenorm. Das Verhalten des Bullies verstößt zunächst gegen die Klassennorm. Der Bullie provoziert inadäquate Reaktionen des Opfers. Der Bullie nutzt diese Reaktionen, um sein Verhalten zu rechtfertigen und die Akzeptanz zu erhöhen, während die Akzeptanz des Opfers sinkt.
Stadium der Manifestation: Stigmatisierung und soziale Isolation des Opfers. Die Normen der Klasse werden durch den Täter/die Täterin verschoben, Mitschüler*innen akzeptieren das Verhalten des Bullies. Der soziale Status des Opfers sinkt, der des Bullies steigt. Das Opfer wird immer negativer wahrgenommen, Attacken werden legitimisiert.
Welche Ansätze zur Prävention/Intervention sind erfolgreich und warum?
Schulweite Programme wie das Olweus Bullying Präventionsprogramm (OBPP) und KiVA zeigen signifikante Reduktionen von Bullying und Viktimisierung
OBPP zielt auf die Reduzierung von Gelegenheiten und Belohnungen für Bullying ab durch:
Schulweite Maßnahmen (OBPP-Gruppe, Diagnostik, Schulregeln)
Klassenbezogene Maßnahmen (Regeldiskussion, wöchentliche Gespräche, Elterntreffen)
Lehrerverhalten (vermehrte Beobachtung, Kommunikationstraining)
Klare Grundsätze für Erwachsene (Wärme, Grenzen, Konsequenzen, Vorbildfunktion)
Die Wirksamkeit von Programmen kann altersabhängig sein (bessere Wirkung bei jüngeren Schüler*innen) und von der Evaluationsmethode abhängen
Erfolgreiche Interventionen scheinen gruppendynamische Prozesse zu beeinflussen und die Rollen der Peers zu verändern
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