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Suizidalität und Krisenintervention

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by Tabasam S.

Krisenintervention bei akuter Suizidalität 


💬 Intensivierung der therapeutischen Beziehung

  • Würdigung der Krise: Ernst nehmen, Verständnis zeigen. 🗣️ „Ich sehe, wie schwer das gerade für dich ist.“

  • Rapport („guter Draht“): Vertrauen durch ruhiges, echtes Zuhören. 🗣️ „Ich möchte verstehen, was dich so belastet.“

  • Anpassung: Sprache & Körpersprache anpassen, Sicherheit geben. 🗣️ Ruhig sprechen, offene Haltung, sanfter Blickkontakt.

👉 Ziel: Patient*in fühlt sich verstanden, ernst genommen und sicher.


⚠️ Risikoabschätzung (Suizid)

  • Gedanken: „Denkst du ans Sterben?“

  • Plan: „Weißt du schon, wie oder wann?“

  • Mittel: „Hast du etwas vorbereitet?“

  • Frühere Versuche: „Gab es das schon mal?“

  • Schutz: „Was hält dich im Moment am Leben?“

👉 Je konkreter der Plan, desto höher das Risiko.


Zeit gewinnen

  • Ambivalenz fördern: Zeigen, dass zwei Seiten da sind – z. B. „Ein Teil will aufgeben, ein anderer will leben.“

  • Kognitive Dissonanz fördern: Widersprüche ansprechen – z. B. „Du willst sterben, machst dir aber Sorgen um deine Familie.“

👉 Ziel: Nachdenken statt Handeln – Zeit und Hoffnung gewinnen.


💪 Selbstkontrolle stärken

  • Antisuizidpakt (ASP): Vereinbarung, sich nicht zu verletzen, bevor Hilfe gesucht wird. 🗣️ „Versprich mir, dass du dich meldest, bevor du dir etwas antust.“

  • Notfallplan: Schritte für Krisen festlegen – z. B. wen anrufen, wohin gehen. 🗣️ „Was kannst du tun, wenn es wieder ganz schlimm wird?“

  • Zugang zu Mitteln begrenzen: Gefährliche Dinge entfernen (z. B. Medikamente, Waffen). 🗣️ „Lass uns schauen, dass du das gerade nicht in Reichweite hast.“

👉 Ziel: Sicherheit, Kontrolle und Zeit gewinnen.


Konfrontation

  • Kognitive Verzerrungen: Falsches Denken ansprechen („Ich bin wertlos“ → „Was spricht vielleicht dagegen?“)

  • Irrationale Ideen: Unrealistische Überzeugungen prüfen („Alle wären besser ohne mich“)

  • Konflikt mit Werten/Zielen: Aufzeigen, was eigentlich wichtig ist („Du liebst doch deine kleine Schwester – was würde sie fühlen?“)

👉 Ziel: Realität klären, Hoffnung und Selbstwert stärken.

  • Intensivierung der therapeutischen Beziehung: Würdigung der Krise, Herstellen von Rapport, Anpassung an Sprache und nonverbales Verhalten der Patient*in 

  • Risikoabschätzung

  • Zeit gewinnen: Förderung von Ambivalenz (innere Zerrissenheit) und kognitiver Dissonanz (wiedersprüchliche Gedanken)

  • Selbstkontrolle stärken: Antisuizidpakt/vertrag (ASP), Notfallplan, Zugang zum Suizidmittel begrenzen

  • Konfrontation: kognitive Verzerrungen, irrationale Ideen, Konflikt mit wesentlichen Zielen und Werten etc.

  • Klärung des weiteren Behandlungssettings (Was braucht die Person jetzt?)

 

Author

Tabasam S.

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