Enzyme
Enzyme = katalysieren die chem. Prozesse in der Zelle und ermöglichen es, chem. Reaktionen spezifisch und schnell unter chemisch „milden“ (T, pH, ...) Bedingungen
ablaufen zu lassen.
—> Enzyme sind Proteine oder Ribonukleinsäuren (= Ribozyme)
—> Enzyme sind selbst chirale Moleküle und können daher stereospezifisch das Substrat erkennen
Rate enhancement
Beschleunigung der Reaktionsgeschwindigkeit
➔ Gleichgewicht unverändert
Energieprofile mit und ohne Katalyse
—> Enzyme stabilisieren den Übergangszustand und
setzen so die Aktivierungsenergie herab
Theorie des Übergangszustandes
—> Die Reaktionsgeschwindigkeit ist sehr empfindlich gegenüber kleinen lokalen
Änderungen der chem. Umgebung des aktiven Zentrums.
ΔΔG* : Unterschied zw. katalysierter und nicht-katalysierter Reaktion
Einteilung von Enzymen in Hauptklassen
Beispiel: Proteasen sind spezielle Hydrolasen
Enzym-Kofaktoren
Hydrolyse der Peptidbindungen
Addition von H2O an einer Peptidbindung
—> Exergonisch, erfolgt trotzdem unkatalysiert in H2O sehr langsam (10 – 1000 Jahre).
starkes Nukleophil notwendig
Serinproteasen: ca 1010
ache Beschleunigung
Chymotrypsin hat ein reaktives Serin
-> Chymotrypsin ist ein Enzym mit 28 Serin-Resten, aber nur Serin 195 ist reaktiv
Katalitische Triade:
Warum wichtig?
Diese Reaktivität macht Ser195 zum zentralen Katalysezentrum
Wird oft genutzt, um aktive Zentren in Enzymen zu identifizieren
Serinproteasen
= Gruppe von Proteasen (Enzyme, die Proteine spalten), deren aktives Zentrum ein reaktives Serin enthält
= sind Enzyme, die Proteine spalten
Serinproteasen benutzen dieses eine reaktive Serin, um Proteine zu schneiden
—> aber: Sie schneiden an unterschiedlichen Stellen, je nachdem welche Aminosäure kommt. Das liegt daran, dass jede Serinprotease eine andere Tasche hat, in die nur bestimmte AS passen
Spezifitat von Proteasen
P: Stellen des Substrats, an denen es mit Enzym (Protease) wechselwirken kann
S: Bindungsstellen mit dem Enzym
- : die zu spaltende Bindung
Weitere Proteasemechanismen
Wie schnell ist eine enzymatische Reaktion?
Es kann abhnagig sein von:
—> Diffusionsraten der beteiligten Komponenten (Enzyme, Substrate, Produkte)
—> Bindungs- und Dissoziationsraten von Substrat und Produkt mit dem Enzym
—> Reaktionsgeschwindigkeit im aktiven Zentrum
—> (physico) chemische Parameter (pH, T)
Manche Reaktionen sind diffusionskontrolliert:
—> die enzymatische Reaktion nach Bildung des ES-Komplexes ist so schnell, dass die Gesamtgeschwindigkeit durch die Diffusion von Substrat oder Produkt bestimmt wird
Ordunung einer Reaktion
=> Die Ordnung sagt, wie sensibel die Reaktion auf Konzentrationsänderungen ist
=> sagt aus, wie stark die Geschwindigkeit einer Reaktion davon abhängt, wie viel (Konzentration) von den Ausgangsstoffen da ist
Die Ordnung bezogen auf eine spezifische Komponente ist definiert als der Exponent, mit der diese Komponente in die Reaktionsgleichung eingeht.
Die Gesamtordnung ist die Summe aller individuellen Ordnungen.
z.B. 2A + B → P beschreibt eine Reaktion 3. Ordnung
-> 2. Ordnung bezogen auf A, 1. Ordnung bezogen auf B
KOMMT NICHT SO OFT VOR!!
Reaktion pseudo (n-i)-ter Ordnung: Wenn sich die Konzentration einer Komponente mit i-ter Ordnung in einer Reaktion n-ter Ordnung nicht signifikant über die Zeit ändert.
z.B. wenn in der Reaktion 2A + B → P A im Vergleich zu B im Überschuss vorliegt
(z. B. H2O) [A]>>[B], wäre das eine Reaktion pseudo-1. Ordnung
Typische enzymkatalysierte Reaktion
Vereinfachen:
k2-k4 dominiert durch geschwindigkeit-bestimmenden Schritt
Rückreaktion vernachlässigbar bei geringer Produktkonzentration oder nahezu irreversiblen Reaktionen
Michaels-Menten
= beschreibt,wie schnell ein Enzym eine Reaktion katalysiert abhängig von der Substratkonzentration.
Michaelis-Menten-Gleichung hilft uns zu verstehen:
Wie gut ein Enzym mit seinem Substrat arbeitet.
Wie „effizient“ oder „affin“ ein Enzym ist (kleines KMK_MKM → hohe Affinität).
Wie Medikamente oder Inhibitoren wirken (z. B. bei Enzymhemmung).
Methode der initialen Raten
Bestimme initiale (lineare) Raten der Produktentstehung für unterschiedliche Substratkonzentrationen
Trage Raten/ Steigungen gegen eingesetzte Substratkonzentrationen auf
Kurvenanpassung (Michaelis-Menten-Gleichung) ergibt Km und kcat/Vmax
Kinetische Behandlung von Enzyminhibition
= Ein Stoff (Inhibitor) verlangsamt oder blockiert die Wirkung eines Enzyms.
Medikamente sind oft Enzyminhibitoren:
—> Viele therapeutisch eingesetzte Substanzen sind Inhibitoren von Enzymen/Enzymklassen z.B. Gerinnungsfaktoren, virale Proteasen oder Polymerasen, Antibiotika, Chemotherapeutika
Die Untersuchung der WW zw. Substrat, Ihibitor und Enzym mittels Enzymkinetik ist eine der wichtigsten Methoden, wirksame und spezifische therapeutische Substanzen
zu entwickeln.
Kompetitive Inhibitoren
= Substrat und Inhibitor konkurrieren („compete“) um Bindungsstelle
Unkompetitive Inhibitoren
= Inhibitor benötigt Substratbindung
—> Inhibitor braucht den Substrat um zu verbinden
Nicht-kompetitive Inhibitoren
= Substrat und Inhibitor konkurrieren nicht um Bindungsstelle
Mehrsubstratreaktionen
—> Viele enzymatische Reaktionen haben zwei oder mehr Substrate.
—> Namenskonvention: Uni, Bi, Ter, ... Anzahl der Substrate
z.B. Bi Uni Mechanismus: zwei Substrate werden in ein Produkt umgewandelt
Ping-Pong-Mechanismus
Substrat A bindet → Produkt P entsteht
aber ein Teil von A bleibt am Enzym
Dann kommt Substrat B → reagiert mit dem modifizierten Enzym → Produkt Q entsteht
Ternärer Komplex = Beide Substrate binden gleichzeitig ans Enzym → es entsteht ein Enzym-A-B-Komplex.
Ordnet-sequentiell
Substrate müssen in einer bestimmten Reihenfolge binden. Beispiel: NAD⁺ bindet zuerst, dann das zweite Substrat
Random-sequentiell
Reihenfolge egal → beide Substrate können als erstes binden.
Kooperativität und Allosterie
Die Aktivität von Enzymen muss häufig reguliert werden, damit die Funktion räumlich und zeitlich korrekt abläuft. Die biologische Aktivität wird über mehrere grundlegende
Mechanismen kontrolliert.
Kooperativität
= Die Bindung eines Liganden an das Protein erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch
die anderen Bindestellen von Liganden gebunden werden.
Allosterie
= Allosterische Proteine enthalten besondere regulatorische Zentren, an die Moleküle
binden können, um die Aktivität des Protein zu regulieren.
Isoenzyme
= Homologe Enzyme in einem einzigen Organismus, die dieselbe Reaktion katalysieren, sich aber geringfügig in der Struktur und deutlich in Km (Gleichgewichtskonstante) und vmax (Geschwindigkeit) unterscheiden
Reversible kovalente Modifikationen
= Die katalytischen Eigenschaften einiger Enzyme können durch das kovalente Anhängen modifizierender Gruppen deutlich verändert werden.
Proteolytische Aktivierung
= Irreversible Umwandlung eines inaktiven in ein aktives Protein, häufig durch Hydrolyse einer oder mehrerer Peptidbindungen
Hämoglobin & Myoglobin
Hämoglobin und Myoglobin sind keine Enzyme,aber sie binden Substrate, zeigen Kinetik & Kooperativität –und helfen dabei, Enzymmechanismen zu verstehen.
Einfaches Model (Hill) für Kooperativität
= einfaches mathematisches Modell, um Kooperativität bei der Bindung eines Liganden (z. B. Sauerstoff an Hämoglobin) zu beschreiben
—> erklärt wie stark die Bindung vom Sauerstoffdruck abhäng
Also z.B.:
Wenn ein O₂-Molekül an eine Untereinheit von Hämoglobin bindet,
dann verändert sich die Form des Proteins leicht,
und das macht es für die anderen Untereinheiten leichter, auch O₂ zu binden.
🡺 Je mehr Sauerstoff schon gebunden ist, desto einfacher wird es, noch mehr zu binden
Sequentielles Model (KNF) für Kooperativität
= beschreibt, wie Proteine wie Hämoglobin Schritt für Schritt Sauerstoff binden — also nicht alle auf einmal, sondern nacheinander (sequentiell)
Ein Sauerstoffmolekül (O₂) bindet an eine Untereinheit von Hämoglobin.
Diese Bindung löst eine konformative Änderung aus → die Untereinheit ändert ihre Form.
Diese neue Form beeinflusst die Nachbaruntereinheiten:
Sie sind eher bereit, auch O₂ zu binden.
Aber: Sie müssen nicht! → Es ist kein Alles-oder-nichts, sondern Schritt für Schritt.
—> erlaubt neg. Kooperativitat
—> Komplexere mat. Beschreibung
—> keine symmetrie des Proteins notwendig
Konzertiertes Model (MWC) für Kooperativität
= erklärt, wie z. B. Hämoglobin O₂ bindet –alle Untereinheiten gleichzeitig (nicht einzeln wie beim KNF-Modell)
Im T-Zustand: Geringe Affinität für O₂ (schlechte Bindung).
Im R-Zustand: Hohe Affinität für O₂ (gute Bindung).
Wenn ein O₂-Molekül gebunden wird, wird das Gleichgewicht in Richtung R-Zustand verschoben → die restlichen Bindungsstellen nehmen alle den R-Zustand an.
Das führt zu Kooperativität: Je mehr O₂ gebunden wird, desto besser bindet das Protein weiteres O₂
—> Symmetrie notwendig
—> einfache mat. Beschreibung
Katabolisums
Abbauphase des Stoffwechsels betreffend
= Abbau von Stoffwechselprodukten von komplexen zu einfachen Molekülen (Entgiftung, Energiegewinnung)
—> Freisetzung von Energie
Anabolismus
Aufbauphase des Stoffwechsels betreffend
= Aufbau von Stoffen
—> Energie wird eingesetzt
Regulations-Strategien
—> 4 Strategien
allosterische Hemmung
(vgl. BC-1: Hämoglobin), i.d.R. durch das Endprodukt des Stoffwechselwegs
allosterische Aktivierung
durch kleine Moleküle (z.B. AMP, Ca2+)
proteolytische Aktivierung
Inaktive Vorläuferpeptide (Zymogene) werden durch
Abspaltung eines Teils des Peptides aktiviert.
Kovalente Modifikation
(z.B. Phosphorylierung, Acetylierung, ADP-Ribosylierung)
Durch Enzyme hervorgerufene, chem. Abwandlung von
Makromolekülen (z.B. Methylierung von DNA bei Bakterien)
Katalitische Strategien
—> Kovalente Katalyse
Enzym oder gebundener Co-Faktor reagiert mit dem Substrat
→ 2. Schritt: Enzymregenerierung
Peptidbindungen als Substrat für Serin-Proteasen
—> ein Bsp. fur Katalistische Strategien
Serin-Proteasen = Enzyme, die Peptidbindungen in Proteinen spalten – und zwar mithilfe einer reaktiven Serin-Seitenkette
Peptidbildungen sind schwer zu Spalten => Problem
Peptidbindungen sind sehr stabil, weil sie einen partiellen Doppelbindungscharakter besitzen
deren Spaltung (Hydrolyse) ist energetisch gunstig —> ist extrem langsam
Losung: Serin-Proteasen mit einem aktivierten Serin
Serin-Proteasen nutzen die Aminosäure Serin in ihrer aktiven Form – genauer gesagt: Ser195.
katalytische Triade besteht aus:
Ser195
His57
Asp102
Die katalytische Triade erzeugt ein hochreaktives Nukleophil
Reaktionszyklus
—> Spaltung der peptidbindungen lauft in 2 Phasen ab
Acylierung:
Ser195 greift das Substrat (Peptidbindung) an.
Es entsteht ein Übergangszustand (tetraedrisch), stabilisiert durch die Oxyanion-Tasche im Enzym.
Ein Teil des Peptids wird abgespalten → es entsteht das Acyl-Enzym-Zwischenprodukt.
Deacylierung:
Ein Wassermolekül greift anstelle von Ser195 an.
Wieder entsteht ein Übergangszustand.
Das zweite Produkt wird abgespalten → das Enzym ist wieder frei.
Enzym-Aktivierung: Chymotrypsin ist zuerst inaktiv
durch Proteolyse durch Trypsin wird es in die aktive Form überführt
—> es ist eine regulatorische Strategie, um unkontrollierte Proteinspaltung zu vermeiden
=> es gibt noch andere Prozesse: z.B. Cysteine-Protease (-> Spalten Peptidnbindungen, aber mit einem Schwefel (Cystein))
—> Saure-Base Katalyse
Struktur eines Enzyms sorgt für starke Polarisation einer fkt. Gruppe oder eines H2O-Moleküls
→ ermöglicht De-/ Protonierung weit entfernt des pKA oder pKB
—> Katalyse durch Annahrung
Enzym bringt zwei Substrate in idealer Orientierung sehr nah zusammen;
—> oft ist die Bindung zum Übergangszustand der Reaktion noch besser als zu den Edukten oder Produkten.
—> Metallionen als katalytische Zentren
Ein Metallion (z.B. Zn2+) im aktiven Zentrum kann die Bildung von Nucleophilen bzw. Elektrophilen erleichtern.
Kofaktoren
—> def.
= Hilfsmoleküle, die Enzyme benötigen, um ihre Funktion richtig ausführen zu können. Ohne Kofaktoren sind viele Enzyme inaktiv
Hauptarten:
Matalionen
Koenzyme (kleine organische Molekule, oft vitaminbasierend)
Enzymkinetik
—> Zusammenfassung
Math. Modelle können biochem. Vorgänge beschreiben.Dazu gibt es vers. Ansätze, die sich in der Präzision des Modells unterscheiden.
Graphische Modelle sind hilfreich, um festzulegen, was modelliert werden soll.
Sie können automatisch aus Datenbanken generiert und von Computern ausgewertet werden.
Sowohl biologische als auch technische Regelkreise können proportional, differential oder integral gesteuert sein.
Simulationsansatze
—> 3 Methoden
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