Kompartimentalisierung
= Die Zelle ist in verschiedene „Räume“ (Kompartimente) unterteilt,in denen verschiedene Aufgaben gleichzeitig ablaufen können – ohne sich zu stören
geringe Permeabilitat von Lipiddoppelschichten fur Makromolekule
seleketive Permeabilitat fur Ionen, Kohlenhydrate, Aminosauren usw.
—> Vorteile
Verkurzung der Diffusionwege von Substarten zu Katalysatoren (Enzyme)
Konzentrierung von Molekulen eines Reaktionsweges
Trennung unterschiedlich regulierter Stoffwechselwege
Spezialisierung von Energie uber Membranen (elektrochemisches Potentail)
Transport von Proteinen zwischen Kompatimenten
—> Signale werden von Rezeptoren erkannt
—> Kompartiment-spezifische Import-Maschinen uberfuhren proteine in das Zielkompartiment
Endoplasmatisches Retukulum (ER)
„Raues“ ER (mit Ribosomen) bildet orientierte Stacks
oder abgeflachte Zisternen
Ribosomen sind mit löslichen Ribosomen
des Cytoplasmas identisch
„Glattes“ ER ist mit diesen Zisternen verbunden und
bildet ein Netzwerk von feinen tubulären Verbindungen
ER-Membran gebundene Ribosomen synthetisieren:
Transmembranproteine
lösliche Proteine des ER, Golgi und der Lysosomen,
Plasmamembranproteine und sekretorische Proteine.
—> Ob ein bestimmtes Ribosom frei oder an ER gebunden
vorliegt, hängt also von dem Protein ab, das von ihm
synthetisiert wird
Translokation in das ER
Beginn der Translokation eines ER Proteins
N-terminale AS kodieren für Signalsequenz
Signalsequenz wird vom Signalerkennungspartikel (signal recognition particle; SRP) erkannt
SRP unterbricht weitere Translation (signalinduzierter Translationsarrest)
SRP bringt arretierten Ribosom/mRNA/Peptid-Komplex an ER Membran
Bindung an SRP-Rezeptor (verstärkt durch GTP-Bindung von SRP und SRP-Rezeptor)
Transfer des Komplexes zum Translocon
Insertion der Signalsequenz in den offenen Translocon-Kanal
Ablösen von SRP und SRP-Rezeptor
Hydrolyse des GTPs („Recycling“)
Wiederaufnahme der Polypeptidsynthese und Passage der Polypeptidkette durch den Translocon-Kanal
Abspaltung des Signals durch benachbarte Signalpeptidase
Synthese des vollständigen Polypeptids, Transport durch Kanal erfolgt durch kontinuierliche Translation
Translationstermination führt zur Dissoziation von ribosomalen Untereinheiten vom Translocon und Schließen des Translocons
Polypeptidkette faltet sich zum nativen Protein
Interzellularer Proteintransport
—> zwischen Cytoplasma und ER
Signal: N-terminale Aminosäuresequenz (6-12 hydrophobe Aminosäuren)
Rezeptoren: Signalerkennungspartikel und SRP-Rezeptor
Translokationskanal: Translocon (kann sich offnen und schliessen)
Energie für den Transport: kontinuierliche Translation der wachsenden Polypeptidkette
—> Proteintransport in das ER erfolgt co-translational
=> Das Protein wird während der Translation direkt in das ER (endoplasmatische Retikulum) hineingeschleust
—> zwischen Zytoplasma und Zelkern
—> Proteintransport in Zellkern erfolgt post-translational und gefaltet
Transport im Mitochondrien
—> Die meisten mitochondrialen Proteine werden von DNA des Zellkerns kodiert, und mussen daher importiert werden
—> Transport von Proteinen in Mitochondrien erfolgt im ungefalteten Zustand, aber posttranslational und wird meist durch abspaltbare N-terminale Signalsequenzen gesteuert
Posttranslational = Der Transport passiert erst nach der vollständigen Translation,also nachdem das Protein fertig im Cytoplasma hergestellt wurde.
—> Um ein Protein ins Mitochondrium zu bringen, muss es mehrere "Pumpen" bzw. Translokationskomplexe (Poren/Transportkanäle) durchlaufen – je nachdem, wohin es im Mitochondrium soll
Transportmechanismen
Gated Transport:
zwischen topologisch äquivalenten Kompartimenten (Beispiel Cytoplasma → Kern; Tore = Kernporen)
Transmembrantransport:
zwischen topologisch unterschiedlichen Kompartimenten (Beispiel Cytoplasma → Mitochondrion oder Cytoplasma rER; Tore = Translokatoren)
Vesikulärer Transport:
zwischen membranumhüllten Kompartimenten (Beispiel rER → Golgi; Intermediate = Transportvesikel)
Vesikularer Transport
Transportvesikel erlauben den Austausch von Proteinen zwischen topologisch identischen Kompartimenten wie ER, Golgi, Endosomen, Lysosomen, Plasmamembran und
extrazellulärem Raum
=> Ausschuss oder Ruckfhrung von residenten Proteinen erlaubt Erhaltung eines kompatiment-spezifischen Proteinsatzes in den Donorkompartimenten
=> erfolgt post-transional und geflatet
Grundlagen des Vesikeltransports
Ausknospen eines Vesikels vom Donorkompartiment
Sammeln von Cargo-Proteinen im Vesikel
Abknospen des beladenen Vesikels
Erkennen und Andocken an Akzeptorkompartiment
Fusion des Vesikels mit Akzeptorkompartiment
Ausknospen und Sammeln von Cargo-Proteine
1. Cargo-Proteine sammeln sich
Soluble cargo proteins = frei im Lumen (innen)
Membrane cargo proteins = sitzen in der Membran
Sie werden erkannt von cargo-receptor proteins, die spezifisch sind
2. GTP-bindende Proteine aktivieren den Prozess
Diese Proteine (oft ARF oder Sar1) binden GTP und rekrutieren Coat-Proteine
3. Coat Proteins (z. B. COPI, COPII oder Clathrin)
Bilden eine Hülle um das entstehende Vesikel
Helfen bei Krümmung der Membran und Abtrennung des Vesikels
4. v-SNARE Proteine
Werden bereits im Vesikel eingebaut
Später wichtig für das Andocken an die Zielmembran (passen wie Schlüssel und Schloss zu t-SNAREs dort)
Fusion und Vesikel mit Akzeptorkompartiment
—> zweiter Teil des Vesikeltransports
1. Vesikel mit „v-SNAREs“
Das Vesikel (aus dem vorherigen Bild) enthält auf seiner Membran v-SNARE-Proteine (→ „v“ wie „vesicle“).
Diese wurden bereits beim Abschnüren eingebaut.
2. Zielmembran (Target membrane) mit „t-SNAREs“
Jede Zielorganelle (z. B. Golgi, Lysosom) hat eigene t-SNAREs (→ „t“ wie „target“).
3. Erkennung und Bindung
v-SNAREs und t-SNAREs binden spezifisch aneinander → wie ein Reißverschluss („zipper“)
Das bringt die beiden Membranen ganz nah aneinander
4. Fusion
Die beiden Membranen verschmelzen
Der Inhalt des Vesikels wird in das Zielkompartiment freigesetzt
Das Vesikel ist nun Teil der Zielmembran
Kernhulle
—> besteht aus zwei Doppelmembranen:
Die äußere Membran ist mit dem ER kontinuierlich
Die innere Membran ist Kern-spezifisch und ist durch integrale Membranproteine mit einer filamentösen Struktur - der Lamina - verankert.
Kernporenkomplexe
=> erlauben den Austausch von Ionen, Metaboliten, Proteinen und RNA-Proteinkomplexen zwischen Kern und Cytoplasma.
—> Ein somatischer Zellkern hat ca. 2000-3000 Kernporenkomplexe.
Aufbau eines Kernporenkomplexes
Oktogonale Membran-eingebettete Struktur
30-mal größer als ein Ribosom
Besteht aus mehrfachen Kopien von >100 unterschiedlichen Kernporenproteinen
Innerer wassergefüllter Kanal erlaubt Diffusion von Molekülen bis ca. 1nm Durchmesser (Ionen, Zucker, kleine Proteine bis ca. 500 Aminosäuren)
Kernporenkomplexe erlauben
Diffusion von kleinen Molekülen durch wässrigen Kanal
Bi-direktionalen aktiven Transport von großen Molekülen
(spezifische Proteine und RNA-Proteinkomplexe)
Proteintransport in/ aus Zellkern erfolgt post-translational und im bereits gefalteten Zustand.
Signale in importierte Proteinen (NLS, nukleares Lokationssignal): Sequenz mit mind. 5 positiv geladenen Aminosäuren (Lys, Arg) auf Proteinoberfläche
Signale in exportierten Proteinen (NES; nukleares Exportsignal): weniger stringent definiert, oft Leu-reiche Sequenzen
Transport durch Kernporen
NPCs erlauben passive Diffusion kleiner Moleküle (praktisches Limit 20 – 40 kDa) und aktiven Transport von Makromolekülen bis zu einem Durchmesser von 25 nm (40 nm) und einer Masse von > 107 Da.
Aktiver Transport benötigt metabolische Energie und wird durch spezifische Rezeptoren vermittelt.
Ein und dieselbe Kernpore kann sowohl Import als auch Export vermitteln. Pro Pore und Minute werden etwa 3 ribosomale UE und 50 tRNA Moleküle exportiert und etwa 1000 Proteinen importiert.
Die Selektivität des aktiven Transports durch Kernporenkomplexe wird durch ein Wechselspiel von Transportsignalen und -rezeptoren erreicht. Dabei gibt es viele verschiedene Import und Exportwege durch NPCs.
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