Welche Art von Abgaben gibt es?
Steuern
Beiträge
Gebühren
Was sind Abgaben?
Öffentlich-rechtliche Abgaben sind Geldleistungen von Bürgern oder Organisationen an den Staat bzw. die Kommunen, die aufgrund einer öffentlich-rechtlichen Vorschrift zu leisten sind. Zu den öffentlich-rechtlichen Abgaben zählen alle Steuern, Beiträge, Gebühren und sonstigen Abgaben
Was sind Steuern?
Eine Steuer ist ein Geldbetrag, der von staatlichen Stellen bei allen steuerpflichtigen Personen zur Generierung von Einkünften eingehoben wird
Was sind Gebühren?
Gebühren sind Geldleistungen, die für die Inanspruchnahme öffentlicher Leistungen bezahlt werden. Sie können einmalig oder regelmäßig anfallen.
Was sind Beiträge?
Beiträge sind Geldleistungen, die für eine Gegenleistung erbracht werden. Sie können in verschiedenen Bereichen, wie der Sozialversicherung, der öffentlichen Verwaltung oder der Privatversicherung, anfallen.
Was sind direkte Steuern?
Direkte Steuern erfassen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Person oder Sache unmittelbar
Was sind Personensteuern?
Personensteuern erfassen unmittelbar die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Person.
Was sind Sachsteuern?
Sachsteuern erfassen unmittelbar die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (Ertragsfähigkeit) einer Sache.
Was sind indirekte Steuern?
Indirekte Steuern erfassen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nur mittelbar.
Was sind Verkehrssteuern?
Verkehrsteuern erfassen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mittelbar über die Besteuerung bestimmter Rechtsvorgänge.
Was sind Verbrauchssteuern?
Verbrauchsteuern erfassen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
mittelbar über die Belastung des Gebrauchs oder Verbrauchs von Gegenständen.
Welche Steuern fallen unter Personensteuern an?
Einkommenssteuer - erzieltes zu versteurendes Einkommen
Körperschaftssteuer - erzieltes zu versteuerndes Einkommen
Solidaritätszuschlag - Ergänzungsabgabe zur Einkommen- bzw. Körperschaftssteuer
Erbschaft- und Schenkungssteuer - Erwerb von Todes wegen und Schenkung unter Lebenden
Welche Steuern fallen unter Sachsteuern an?
Gewerbesteuer - erzielter Gewerbeertrag
Grundsteuer - inländischer Grundbesitz
Welche Steuern fallen unter Verkehrssteuern an?
Umsatzsteuer - steuerbare Umsätze
Grunderwerbssteuer - Rechtsvorgänge, die sich aud inländische Grundstücke beziehen
Kraftfahrzeugsteuer - halten von inländischen Fahrzeugen zum Verkher auf öffentlichen Straßen
Versicherungssteuer - Versicherungsentgelt
Welche Steuern fallen unter Verbrauchssteuern an?
Energiesteuer - Energieerzeugnisse
Stromsteuer - Elektrischer Strom
Tabaksteuer - Zigaretten, Zigarren und Rauchtabak
Biersteuer - Bier
Alkohohlsteuer
Kaffeesteuer
Welche großen Rechtsformen gibt es?
Einzelunternehmen: Einzelunternehmen, GbR
Personengesellschaften: GbR, OHG, KG
Kapitalgesellschaften: GmbH, UG, AG
Wie wird das Einzelunternehmen besteuert?
ggf. Gewerbesteuer
Einkommensteuer (und Solidaritätszuschlag)
Wie wird eine Personengesellschaft besteuert?
lediglich Einkommen- bzw. Körperschaften und Solidaritätszuschlag auf Ebene des Gesellschafters
Wie werden Kapitalgesellschaften besteuert?
Gewerbesteuer
Körperschaftssteuer und Solidaritätszuschlag
Die Besteuerung der Kapitalgesellschaften erfolgt nach dem Trennungsprinzip
Die Besteuerung der Personengesellschaft erfolgt nach dem Transparenzprinzip
Was ist Steuersubjekt?
Das Steuersubjekt ist diejenige natürliche oder juristische Person, bei der der Tatbestand für die Erhebung der jeweiligen Steuer erfüllt ist und der die Steuerschuld zugerechnet wird.
Was ist Steuerobjekt?
Der Begriff Steuerobjekt bezeichnet im Steuerjargon die Sache, die besteuert wird. Steuerobjekte können materielle Dinge wie Immobilien, Edelmetalle und andere Vermögenswerte sein
Was ist eine Bemessungsgrundlage?
Wert- oder Mengengröße, die das Steuerobjekt quantifiziert
Was ist ein Steuertarif?
Gibt für jede beliebige Höhe der Bemessungsgrundlage die entsprechende Steuer an (könnte eine Tabelle, Steuersatz oder eine Formel sein)
Wie ist der Durchschnittssatz definiert?
(Steuer/Bemessungsgrundlage) * 100
Wie ist der Grenzsteuersatz definiert?
Welche Rechtsquellen gibt es
Was ist die Voraussetzung der unbeschränkten Einkommensteuerpflicht?
natürliche Person
mit Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland
Was sind die Voraussetzunge der erweiterten unbeschränkten Einkommensteuerpflicht?
natürliche Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit
weder Wohnsitz noch gewöhnlichen Aufenthalt im Inland
Dienstverhältnis zu einer inländlischen juristischen Person des öffentlichen Rechts und Arbeitslohn aus einer inländischen öffentlichen Kasse
Was sind Voraussetzungen der beschränkten Einkommenssteuerpflicht?
inländische Einkünkte im Sinne des § 49 EStg
Wie unterteilen sich steuerbare Einnahmen?
steuerfreie Einnahmnen (§ 3, § 3a, § 3b EStG)
steuerpflichtig: Betriebseinnahmen (bei Gewinneinkünften) und Einnahmen i.S.d. § 8 (bei Überschusseinkünften)
Was ist die Definition von Einnahmen?
Einnahmen sind alle Güter, die in Geld oder Geldeswert bestehen und dem Stuerpflichtigen im Rahmen einer der Einkunftsarten des § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 bis zu 7 zufließen (§ 8 Abs. 1 Satz 1 EStG)
Einnahmen die nicht in Geld bestehen (Wohnung, Kost, Waren, Dienstleistungen und sonstige Sachbezüge, sind mit den um übliche Preisnachläasse geminderten üblichen Endpreisen am Abgabeort anzusetzen § 8 Abs. 2 Satz 1 EStG).
Beachte:
Sachbezüge sind abweichend von § 8 Abs. 2 EStG gemäß § 8 Abs. 3 EStG zu bewerten, wenn ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern Waren oder Dienstleistungen aus der eigenen Angebotspalette anbietet:
• Bewertung mit den um 4 % geminderten Endpreisen, zu denen
die Leistungen fremden Letztverbrauchern angeboten werden
• Freibetrag 1.080 € je Kalenderjahr.
Bemessungsgrundlage
Was ist der Unterschied zwischen Freibetrag und Freigrenze?
Freibetrag = Betrag, der bei der Ermittlung der Bemessungsrundlage abgezogen wird und stets steuerfrei bleibt
Freigrenze = Betrag, bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt, bei dessen Überschreiten dann aber die voll Bemessungsgrundlage besteuert wird
Wie definiert sich die 1 % Regel bei Versteuerung von Firmenautos?
Die 1-Prozent-Regelung ermöglicht eine einfache Berechnung des geldwerten Vorteils für die Privatnutzung eines Dienstwagens. Der Vorteil wird pauschal auf 1 % des Bruttolistenpreises pro Monat angesetzt. Hinzu kommen 0,03 % des Bruttolistenpreises je Kilometer Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.
Wie definiert sich die Fahrtenbuch-Methode bei Versteuerung von Firmenautos?
Bei der Fahrtenbuchmethode kann der private Nutzungswert mit den anteiligen tatsächlichen Kosten angesetzt werden, die auf die Privatfahrten entfallen. Der steuerpflichtige Nutzungswert ist der Teil der Gesamtkosten für den Betriebs-Pkw, der dem Anteil der privaten Fahrten an der Gesamtfahrleistung entspricht.
Sämtliche Kosten die das Auto gemacht hat auf alle Kategorien verteilen. Gesamtkosten * (km privat + km Wohnung / Arbeit) / Gesamt km
Vereinfachungsregel vom Finanzamt -> Listenpreis auf volle 100€ abrunden
§ 8 Abs. 2 Satz 3 EStG : Kann das Kraftfahrzeug auch für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte sowie Fahrten nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4a Satz 3 genutzt werden, erhöht sich der Wert in Satz 2 für jeden Kalendermonat um 0,03 Prozent des Listenpreises im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 für jeden Kilometer der Entfernung zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte sowie der Fahrten nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4a Satz 3.
Welche Arten von Ausgaben gibt es?
Betriebsausgaben § 4 Abs. 4 EStG (bei Gewinneinkünften)
Werbungskosten § 9 Abs. 1 EStG (bei Überschusseinkünften)
Aufwendungen für die private Lebensführung
Einschränkungen ergeben sich durch § 4 Abs. 5, § 4
Abs. 5b und § 9 Abs. 5 EStG
generell: nicht abzugsfähig
gemäß § 12 EStG
-
Ausnahmen:
Sonderausgaben wie Spenden, Kinderbetreuungskosten etc.
außergewöhnliche Belastungen wie Kosten für Krankheit und Behinderung
sind die Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind (§ 4 Abs. 4 EStG)
sind die Aufwendungen zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (§ 9 Abs. 1 Satz 1 EStG)
Was sind nicht abziehbare Betriebsausgaben?
Aufwendungen für betrieblich veranlasste Geschenke (ausgenommen Geschenke an Arbeitnehmer), wenn die Anschaffungskosten pro Empfänger jährlich 50 € übersteigen (§ 4 Abs 5 Nr. 1 EStG)
30 % der angemessenen, im Einzelnen dokumentierten Bewirtungsaufwendungen
für Personen aus geschäftlichen Anlass (§ 4 Abs. 5 Nr. 2 EStG)
Aufwendungen für betriebliche Gästehäuser, sofern sich diese Gästehäuser
außerhalb eines Betriebsortes des Steuerpflichtigen befinden (§ 4 Abs. 5 Nr. 3
EStG)
Geldbußen, Ordnungsgelder und Verwarnungsgelder, die von einem Gericht
oder einer Behörde festgesetzt wurden (§ 4 Abs. 5 Nr. 8 EStG)
Die Zuwendung von Vorteilen sowie damit zusammenhängende
Aufwendungen, wenn die Zuwendung der Vorteile eine rechtswidrige
Handlung darstellt (§ 4 Abs. 5 Nr. 10 EStG)
Beachte (§ 4 Abs. 5b EStG):
Die Gewerbesteuer und die darauf entfallenden Nebenleistungen (wie
z.B. Verspätungszuschläge und Säumniszuschläge) sind keine
Betriebsausgaben.
Grundsatz
Erfassung von Einnahmen/Ausgaben im Zufluss-/Abflussjahr (§ 11 Abs. 1 Satz 1 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 1 EStG)
Ausnahmen
Erfassung im wirtschaftlich richtigen Jahr bei der sogenannten „10-Tage- Regel“ (§ 11 Abs. 1 Satz 2 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 2 EStG)
Erfassung unter Berücksichtigung von Bilanzierungsgrundsätzen (wirtschaftlich richtiges Jahr) bei buchführenden Steuerpflichtigen (§ 11 Abs. 1 Satz 5 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 6 EStG)
Berücksichtigung von steuerlichen Abschreibungsregeln (insbesondere § 7
Abs. 1, 2, 4 EStG, § 6 Abs. 2 und Abs. 2a EStG)
Was besagt die 10-Tage-Regel?
Erfassung von Einnahmen/Ausgaben ausnahmsweise im Jahr der wirtschaftlichen Zugehörigkeit (§ 11 Abs. 1 Satz 2 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 2 EStG) und nicht im Jahr der Zahlung
Voraussetzungen
regelmäßig wiederkehrende Einnahmen oder Ausgaben
Zahlung innerhalb von „kurzer Zeit“ (= 10 Tage) vor Beginn oder nach Beendigung des Wirtschaftsjahres, zu dem sie wirtschaftliche gehören
Fälligkeit innerhalb dieses Zeitraums
Wie unterteilt sich die Ermittluung der Gewinneinkünfte?
mit Betriebsvermögensvergleich: nach § 4 Abs. 1 und nach § 5
ohne Betriebsvermögensvergleich: Einnahmenüberschuss-rechnung nach § 4 Abs. 3 und nach Durchschnittssätzen § 13a
Wie erfolgt die Einnahmenüberschussrechnung?
Gewinn = Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben
Betriebseinnahmen sind bei der Einnahmenüberschussrechnung beispielsweise:
Umsatzerlöse
erhaltene Umsatzsteuer
Erlöse aus Verkäufe des Anlagevermögens
Sachentnahmen
nicht aber Geldeinlagen oder die Darlehensaufnahme
Betriebsausgaben sind bei der Einnahmenüberschussrechnung beispielsweise:
Personalaufwendungen
Materialaufwendungen/ Aufwendungen für Waren
Abschreibungen
sonstige Aufwendungen (Miete, Telefon, Versicherungen, etc.)
Zinsaufwendungen
gezahlte Vorsteuer
nicht aber Geldentnahmen oder die Darlehenstilgung
Wie erfolgt der Betriebsvermögensvergleich?
Gewinn = Betriebsvermögens laufendes Jahr - Betriebsvermögen Vorjahr + Entnahmen - Einlagen
Wann ist der Gewinnermittlungszeitraum für: Land- und Forstwirtschaft, Gewerbetreibende und Selbstständige?
Land- und Forstwirtschaft: i. d. R. 1.07. – 30.06
Gewerbetreibende:
falls im Handelsregister eingetragen: Wirtschaftsjahr
falls nicht im Handelsregister eingetragen: Kalenderjahr
Selbständige i.S.d. § 18 EStG: Kalenderjahr
Was sind Komponente von planmäßigen Abschreibungen?
Abschreibungsbasis
Abschreibungsverfahren
Nutzungspotenzial
Welche Abschreibungsmethoden gibt es?
Zeitabschreibung
linear (gleichbleibend)
degressiv (fallend)
geometrisch-degressiv
arithmetisch-degressiv
progressiv (steigend)
Leistungsabschreibung
Welche Arten von Einkünften gibt es bei der Ermittlung der Bemesuungsgrundlage?
Gewinneinkunftsarten
Überschusseinkunftsarten
Einkünfte aus Land - und Forstwirtschaft (§ 13)
Einkünfte aus Kapitalvermögen § 20
Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§ 15) (insbesondere aus Einzeluntern ehmen und Persone ngesellscha ften)
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (§ 21)
Einkünfte aus selbstständiger Arbeit (§ 19)
Sonstige Einkünfte
Einkünfte aus nicht-selbstständiger Arbeit (§ 19)
Wann liegt ein Gewerbebetrieb vor?
1. Gewerbliche Tätigkeit (§ 15 Abs. 2 Satz 1 EStG)
Positivkriterien:
Selbständigkeit
Nachhaltigkeit
Gewinnerzielungsabsicht
Liebhaberei (Der Ursprung der Tätigkeit liegt im privaten Bereich (z.B Hobby)
-> Verluste werden steuerlich nicht anerkannt)
Der Ursprung der Tätigkeit liegt im privaten Bereich (z.B Hobby)
-> Verluste werden steuerlich nicht anerkannt
Negativkriterien:
keine Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
keine Einkünfte aus selbständiger Arbeit
keine private Vermögensverwaltung, also bloße Nutzung des eigenen Vermögens (ergänzendes Merkmal)
Gemäß § 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG gehören zu den gewerblichen
Einkünften der Gesellschafter einer gewerblich tätigen Personengesellschaft:
• Gewinnanteile
• Vergütungen, die der Gesellschafter für seine Tätigkeit
im Dienst der Gesellschaft erhält
• Vergütungen, die der Gesellschafter für die Hingabe
von Darlehen erhält
• Vergütungen, die der Gesellschafter für die
Überlassung von Wirtschaftsgütern erhält
Miete, Pacht usw.
Welche Einkünfte ergeben sich aus Land- und Forstwirtschaft?
Einkünfte aus Betrieben des Pflanzenanbaus
Einkünfte aus Betrieben der Tierhaltung und der Tierzucht
Einkünfte aus sonstigen Betrieben
Wie ist die selbstständige Arbeit aufgebaut?
Freiberufliche Tätigkeit § 18 Abs. 1
selbständige wissenschaftliche, künstlerische, schrifstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit
selbständige Berufstätigkeit der Katalogberufe
selbständige Berufstätigkeit der den Katalogberufen ähnlichen Berufe
Tätigkeit als Einnehmer einer staatlichen Lotterie
Sonstige selbstständige Tätigkeit § 18 Abs. 3 EStG
Testamentsvollstrecker
Aufsichtsratsmitglieder
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