Welche Art von Abgaben gibt es?
Steuern
Beiträge
Gebühren
Was sind Abgaben?
Öffentlich-rechtliche Abgaben sind Geldleistungen von Bürgern oder Organisationen an den Staat bzw. die Kommunen, die aufgrund einer öffentlich-rechtlichen Vorschrift zu leisten sind. Zu den öffentlich-rechtlichen Abgaben zählen alle Steuern, Beiträge, Gebühren und sonstigen Abgaben
Was sind Steuern?
Eine Steuer ist ein Geldbetrag, der von staatlichen Stellen bei allen steuerpflichtigen Personen zur Generierung von Einkünften eingehoben wird
Was sind Gebühren?
Gebühren sind Geldleistungen, die für die Inanspruchnahme öffentlicher Leistungen bezahlt werden. Sie können einmalig oder regelmäßig anfallen.
Was sind Beiträge?
Beiträge sind Geldleistungen, die für eine Gegenleistung erbracht werden. Sie können in verschiedenen Bereichen, wie der Sozialversicherung, der öffentlichen Verwaltung oder der Privatversicherung, anfallen.
Was sind direkte Steuern?
Direkte Steuern erfassen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Person oder Sache unmittelbar.
Steuern, die beim Steuerpflichtigen (Steuerschuldner) direkt erhoben werden.
Was sind Personensteuern?
Personensteuern erfassen unmittelbar die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Person.
Personensteuern sind Steuern, die an dem Steuerpflichtigen und dessen persönlichen Verhältnissen anknüpfen. Besteuert werden die Einkünfte oder das Vermögen von natürlichen oder juristischen Personen. Beispiel: Einkommensteuer.
Was sind Sachsteuern?
Sachsteuern erfassen unmittelbar die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (Ertragsfähigkeit) einer Sache.
Was sind indirekte Steuern?
Indirekte Steuern sind Steuern, die nicht direkt vom Steuerpflichtigen an den Staat gezahlt werden, sondern über eine Zwischeninstanz.
Verbraucher zahlt die Steuer, oft ohne es zu bemerken
Die Steuer ist im Preis eines Produkts oder einer Dienstleistung enthalten.
Was sind Verkehrssteuern?
sind eine Untergruppe der indirekten Steuern, die auf Rechts- und Wirtschaftsverkehr erhoben werden. Also auf bestimmte Vorgänge des Austauschs, Kaufs, Verkaufs, oder den Nutzung von Rechten oder Gütern.
unabhängig vom Einkommen oder Vermögen der Person
Beispiel: Umsatzsteuer, Grunderwerbssteuer, Versicherungssteuer
Was sind Verbrauchssteuern?
Verbrauchsteuern erfassen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
mittelbar über die Belastung des Gebrauchs oder Verbrauchs von Gegenständen.
Welche Steuern fallen unter Personensteuern an?
Einkommenssteuer - erzieltes zu versteurendes Einkommen
Körperschaftssteuer - erzieltes zu versteuerndes Einkommen
Solidaritätszuschlag - Ergänzungsabgabe zur Einkommen- bzw. Körperschaftssteuer
Erbschaft- und Schenkungssteuer - Erwerb von Todes wegen und Schenkung unter Lebenden
Welche Steuern fallen unter Sachsteuern an?
Gewerbesteuer - erzielter Gewerbeertrag
Grundsteuer - inländischer Grundbesitz
Welche Steuern fallen unter Verkehrssteuern an?
Umsatzsteuer - steuerbare Umsätze
Grunderwerbssteuer - Rechtsvorgänge, die sich aud inländische Grundstücke beziehen
Kraftfahrzeugsteuer - halten von inländischen Fahrzeugen zum Verkher auf öffentlichen Straßen
Versicherungssteuer - Versicherungsentgelt
Welche Steuern fallen unter Verbrauchssteuern an?
Energiesteuer - Energieerzeugnisse
Stromsteuer - Elektrischer Strom
Tabaksteuer - Zigaretten, Zigarren und Rauchtabak
Biersteuer - Bier
Alkohohlsteuer
Kaffeesteuer
Welche großen Rechtsformen gibt es?
Einzelunternehmen: Einzelunternehmen, GbR
Personengesellschaften: GbR, OHG, KG
Kapitalgesellschaften: GmbH, UG, AG
Wie wird das Einzelunternehmen besteuert?
ggf. Gewerbesteuer
Einkommensteuer (und Solidaritätszuschlag)
Wie wird eine Personengesellschaft besteuert?
lediglich Einkommen- bzw. Körperschaften und Solidaritätszuschlag auf Ebene des Gesellschafters
Wie werden Kapitalgesellschaften besteuert?
Gewerbesteuer
Körperschaftssteuer und Solidaritätszuschlag
Die Besteuerung der Kapitalgesellschaften erfolgt nach dem Trennungsprinzip
Die Besteuerung der Personengesellschaft erfolgt nach dem Transparenzprinzip
Was ist Steuersubjekt?
Das Steuersubjekt ist diejenige natürliche oder juristische Person, bei der der Tatbestand für die Erhebung der jeweiligen Steuer erfüllt ist und der die Steuerschuld zugerechnet wird.
Was ist Steuerobjekt?
Der Begriff Steuerobjekt bezeichnet im Steuerjargon die Sache, die besteuert wird. Steuerobjekte können materielle Dinge wie Immobilien, Edelmetalle und andere Vermögenswerte sein
Was ist eine Bemessungsgrundlage?
Wert- oder Mengengröße, die das Steuerobjekt quantifiziert
Was ist ein Steuertarif?
Gibt für jede beliebige Höhe der Bemessungsgrundlage die entsprechende Steuer an (könnte eine Tabelle, Steuersatz oder eine Formel sein)
Wie ist der Durchschnittssatz definiert?
(Steuer/Bemessungsgrundlage) * 100
Wie ist der Grenzsteuersatz definiert?
Welche Rechtsquellen gibt es?
Was ist die Voraussetzung der unbeschränkten Einkommensteuerpflicht?
natürliche Person
mit Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland
Was sind die Voraussetzunge der erweiterten unbeschränkten Einkommensteuerpflicht?
natürliche Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit
weder Wohnsitz noch gewöhnlichen Aufenthalt im Inland
Dienstverhältnis zu einer inländlischen juristischen Person des öffentlichen Rechts und Arbeitslohn aus einer inländischen öffentlichen Kasse
Was sind Voraussetzungen der beschränkten Einkommenssteuerpflicht?
inländische Einkünkte im Sinne des § 49 EStg
Wie unterteilen sich steuerbare Einnahmen?
steuerfreie Einnahmnen (§ 3, § 3a, § 3b EStG)
steuerpflichtig: Betriebseinnahmen (bei Gewinneinkünften) und Einnahmen i.S.d. § 8 (bei Überschusseinkünften)
Was ist die Definition von Einnahmen?
Einnahmen sind alle Güter, die in Geld oder Geldeswert bestehen und dem Stuerpflichtigen im Rahmen einer der Einkunftsarten des § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 bis zu 7 zufließen (§ 8 Abs. 1 Satz 1 EStG)
Einnahmen die nicht in Geld bestehen (Wohnung, Kost, Waren, Dienstleistungen und sonstige Sachbezüge, sind mit den um übliche Preisnachläasse geminderten üblichen Endpreisen am Abgabeort anzusetzen § 8 Abs. 2 Satz 1 EStG).
Beachte:
Sachbezüge sind abweichend von § 8 Abs. 2 EStG gemäß § 8 Abs. 3 EStG zu bewerten, wenn ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern Waren oder Dienstleistungen aus der eigenen Angebotspalette anbietet:
• Bewertung mit den um 4 % geminderten Endpreisen, zu denen
die Leistungen fremden Letztverbrauchern angeboten werden
• Freibetrag 1.080 € je Kalenderjahr.
Bemessungsgrundlage
Was ist der Unterschied zwischen Freibetrag und Freigrenze?
Freibetrag = Betrag, der bei der Ermittlung der Bemessungsrundlage abgezogen wird und stets steuerfrei bleibt
Freigrenze = Betrag, bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt, bei dessen Überschreiten dann aber die voll Bemessungsgrundlage besteuert wird
Wie definiert sich die 1 % Regel bei Versteuerung von Firmenautos?
Die 1-Prozent-Regelung ermöglicht eine einfache Berechnung des geldwerten Vorteils für die Privatnutzung eines Dienstwagens. Der Vorteil wird pauschal auf 1 % des Bruttolistenpreises pro Monat angesetzt. Hinzu kommen 0,03 % des Bruttolistenpreises je Kilometer Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.
Wie definiert sich die Fahrtenbuch-Methode bei Versteuerung von Firmenautos?
Bei der Fahrtenbuchmethode kann der private Nutzungswert mit den anteiligen tatsächlichen Kosten angesetzt werden, die auf die Privatfahrten entfallen. Der steuerpflichtige Nutzungswert ist der Teil der Gesamtkosten für den Betriebs-Pkw, der dem Anteil der privaten Fahrten an der Gesamtfahrleistung entspricht.
Sämtliche Kosten die das Auto gemacht hat auf alle Kategorien verteilen. Gesamtkosten * (km privat + km Wohnung / Arbeit) / Gesamt km
Vereinfachungsregel vom Finanzamt -> Listenpreis auf volle 100€ abrunden
§ 8 Abs. 2 Satz 3 EStG : Kann das Kraftfahrzeug auch für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte sowie Fahrten nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4a Satz 3 genutzt werden, erhöht sich der Wert in Satz 2 für jeden Kalendermonat um 0,03 Prozent des Listenpreises im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 für jeden Kilometer der Entfernung zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte sowie der Fahrten nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4a Satz 3.
Welche Arten von Ausgaben gibt es?
Betriebsausgaben § 4 Abs. 4 EStG (bei Gewinneinkünften)
Werbungskosten § 9 Abs. 1 EStG (bei Überschusseinkünften)
Aufwendungen für die private Lebensführung
Einschränkungen ergeben sich durch § 4 Abs. 5, § 4
Abs. 5b und § 9 Abs. 5 EStG
generell: nicht abzugsfähig
gemäß § 12 EStG
-
Ausnahmen:
Sonderausgaben wie Spenden, Kinderbetreuungskosten etc.
außergewöhnliche Belastungen wie Kosten für Krankheit und Behinderung
sind die Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind (§ 4 Abs. 4 EStG)
sind die Aufwendungen zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (§ 9 Abs. 1 Satz 1 EStG)
Was sind nicht abziehbare Betriebsausgaben?
Aufwendungen für betrieblich veranlasste Geschenke (ausgenommen Geschenke an Arbeitnehmer), wenn die Anschaffungskosten pro Empfänger jährlich 50 € übersteigen (§ 4 Abs 5 Nr. 1 EStG)
30 % der angemessenen, im Einzelnen dokumentierten Bewirtungsaufwendungen
für Personen aus geschäftlichen Anlass (§ 4 Abs. 5 Nr. 2 EStG)
Aufwendungen für betriebliche Gästehäuser, sofern sich diese Gästehäuser
außerhalb eines Betriebsortes des Steuerpflichtigen befinden (§ 4 Abs. 5 Nr. 3
EStG)
Geldbußen, Ordnungsgelder und Verwarnungsgelder, die von einem Gericht
oder einer Behörde festgesetzt wurden (§ 4 Abs. 5 Nr. 8 EStG)
Die Zuwendung von Vorteilen sowie damit zusammenhängende
Aufwendungen, wenn die Zuwendung der Vorteile eine rechtswidrige
Handlung darstellt (§ 4 Abs. 5 Nr. 10 EStG)
Beachte (§ 4 Abs. 5b EStG):
Die Gewerbesteuer und die darauf entfallenden Nebenleistungen (wie
z.B. Verspätungszuschläge und Säumniszuschläge) sind keine
Betriebsausgaben.
Grundsatz
Erfassung von Einnahmen/Ausgaben im Zufluss-/Abflussjahr (§ 11 Abs. 1 Satz 1 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 1 EStG)
Ausnahmen
Erfassung im wirtschaftlich richtigen Jahr bei der sogenannten „10-Tage- Regel“ (§ 11 Abs. 1 Satz 2 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 2 EStG)
Erfassung unter Berücksichtigung von Bilanzierungsgrundsätzen (wirtschaftlich richtiges Jahr) bei buchführenden Steuerpflichtigen (§ 11 Abs. 1 Satz 5 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 6 EStG)
Berücksichtigung von steuerlichen Abschreibungsregeln (insbesondere § 7
Abs. 1, 2, 4 EStG, § 6 Abs. 2 und Abs. 2a EStG)
Was besagt die 10-Tage-Regel?
Erfassung von Einnahmen/Ausgaben ausnahmsweise im Jahr der wirtschaftlichen Zugehörigkeit (§ 11 Abs. 1 Satz 2 EStG, § 11 Abs. 2 Satz 2 EStG) und nicht im Jahr der Zahlung
Voraussetzungen
regelmäßig wiederkehrende Einnahmen oder Ausgaben
Zahlung innerhalb von „kurzer Zeit“ (= 10 Tage) vor Beginn oder nach Beendigung des Wirtschaftsjahres, zu dem sie wirtschaftliche gehören
Fälligkeit innerhalb dieses Zeitraums
Wie unterteilt sich die Ermittluung der Gewinneinkünfte?
mit Betriebsvermögensvergleich: nach § 4 Abs. 1 und nach § 5
ohne Betriebsvermögensvergleich: Einnahmenüberschuss-rechnung nach § 4 Abs. 3 und nach Durchschnittssätzen § 13a
Wie erfolgt die Einnahmenüberschussrechnung?
Gewinn = Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben
Betriebseinnahmen sind bei der Einnahmenüberschussrechnung beispielsweise:
Umsatzerlöse
erhaltene Umsatzsteuer
Erlöse aus Verkäufe des Anlagevermögens
Sachentnahmen
nicht aber Geldeinlagen oder die Darlehensaufnahme
Betriebsausgaben sind bei der Einnahmenüberschussrechnung beispielsweise:
Personalaufwendungen
Materialaufwendungen/ Aufwendungen für Waren
Abschreibungen
sonstige Aufwendungen (Miete, Telefon, Versicherungen, etc.)
Zinsaufwendungen
gezahlte Vorsteuer
nicht aber Geldentnahmen oder die Darlehenstilgung
Wie erfolgt der Betriebsvermögensvergleich?
Gewinn = Betriebsvermögens laufendes Jahr - Betriebsvermögen Vorjahr + Entnahmen - Einlagen
Wann ist der Gewinnermittlungszeitraum für: Land- und Forstwirtschaft, Gewerbetreibende und Selbstständige?
Land- und Forstwirtschaft: i. d. R. 1.07. – 30.06
Gewerbetreibende:
falls im Handelsregister eingetragen: Wirtschaftsjahr
falls nicht im Handelsregister eingetragen: Kalenderjahr
Selbständige i.S.d. § 18 EStG: Kalenderjahr
Was sind Komponente von planmäßigen Abschreibungen?
Abschreibungsbasis
Abschreibungsverfahren
Nutzungspotenzial
Welche Abschreibungsmethoden gibt es?
Zeitabschreibung
linear (gleichbleibend)
degressiv (fallend)
geometrisch-degressiv
arithmetisch-degressiv
progressiv (steigend)
Leistungsabschreibung
Welche Arten von Einkünften gibt es bei der Ermittlung der Bemesuungsgrundlage?
Gewinneinkunftsarten
Überschusseinkunftsarten
Einkünfte aus Land - und Forstwirtschaft (§ 13)
Einkünfte aus Kapitalvermögen § 20
Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§ 15) (insbesondere aus Einzeluntern ehmen und Persone ngesellscha ften)
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (§ 21)
Einkünfte aus selbstständiger Arbeit (§ 19)
Sonstige Einkünfte
Einkünfte aus nicht-selbstständiger Arbeit (§ 19)
Wann liegt ein Gewerbebetrieb vor?
1. Gewerbliche Tätigkeit (§ 15 Abs. 2 Satz 1 EStG)
Positivkriterien:
Selbständigkeit
Nachhaltigkeit
Gewinnerzielungsabsicht
Liebhaberei (Der Ursprung der Tätigkeit liegt im privaten Bereich (z.B Hobby)
-> Verluste werden steuerlich nicht anerkannt)
Der Ursprung der Tätigkeit liegt im privaten Bereich (z.B Hobby)
-> Verluste werden steuerlich nicht anerkannt
Negativkriterien:
keine Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
keine Einkünfte aus selbständiger Arbeit
keine private Vermögensverwaltung, also bloße Nutzung des eigenen Vermögens (ergänzendes Merkmal)
Gemäß § 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG gehören zu den gewerblichen
Einkünften der Gesellschafter einer gewerblich tätigen Personengesellschaft:
• Gewinnanteile
• Vergütungen, die der Gesellschafter für seine Tätigkeit
im Dienst der Gesellschaft erhält
• Vergütungen, die der Gesellschafter für die Hingabe
von Darlehen erhält
• Vergütungen, die der Gesellschafter für die
Überlassung von Wirtschaftsgütern erhält
Miete, Pacht usw.
Welche Einkünfte ergeben sich aus Land- und Forstwirtschaft?
Einkünfte aus Betrieben des Pflanzenanbaus
Einkünfte aus Betrieben der Tierhaltung und der Tierzucht
Einkünfte aus sonstigen Betrieben
Wie ist die selbstständige Arbeit aufgebaut?
Freiberufliche Tätigkeit § 18 Abs. 1
selbständige wissenschaftliche, künstlerische, schrifstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit
selbständige Berufstätigkeit der Katalogberufe
selbständige Berufstätigkeit der den Katalogberufen ähnlichen Berufe
Tätigkeit als Einnehmer einer staatlichen Lotterie
Sonstige selbstständige Tätigkeit § 18 Abs. 3 EStG
Testamentsvollstrecker
Aufsichtsratsmitglieder
Veräußerungsgewinne im Privatvermögen sind…
Veräußerungsgewinne sind nicht steuerbar. Gibt es eine Ausnahme, wenn ja welche?
Ausnahme: Private Veräußerungsgeschäfte § 23 EStG
Verkauf von Grundstücken innerhalb von 10 Jahren nach Anschaffung (zusätzlich andere Wirtschaftsgüter, die als Einkunftsquelle genutzt werden)
Verkauf von anderen Wirtschaftsgütern innerhalb eines Jahres (Ausnahme Gegenstände aus dem täglichen Gebrauch)
Was ist Veräußerung und was sind Veräußerungsgewinne?
Veräußerung bedeutet allgemein den rechtlichen Verkauf oder die Übertragung eines Wirtschaftsguts (z. B. eines Grundstücks, einer Immobilie, von Aktien oder eines Unternehmens) auf eine andere Person gegen eine Gegenleistung, meist Geld.
Typische Beispiele für eine Veräußerung:
Verkauf einer Immobilie
Verkauf von Aktien oder anderen Wertpapieren
Verkauf eines Unternehmens oder von Unternehmensanteilen
Verkauf eines Autos
Der Veräußerungsgewinn ist der Gewinn, der bei einer Veräußerung entsteht. Er ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (abzüglich möglicher Werbungskosten, wie Notargebühren oder Maklerprovisionen).
Veräußerungsgewinn = Verkaufspreis – Anschaffungskosten – Werbungskosten
Du kaufst vor 5 Jahren eine Wohnung für 200.000 €. Heute verkaufst du sie für 300.000 €. Beim Verkauf zahlst du noch 10.000 € an Makler und Notar.
Veräußerungsgewinn:
300.000 € (Verkauf)
– 200.000 € (Anschaffung)
– 10.000 € (Kosten)
= 90.000 € Veräußerungsgewinn
Wie erfolgt die volle Besteuerung der Veräußerungsgewinne?
Veräußerungspreis
-Anschaffungskosten
-Werbungskosten
= Veräußerungsgewinn
Es besteht eine Freigrenze von weniger als 1000 € gemäß § 23 Abs. 3 Satz 5 EStG
Ein lediger Steuerpflichtiger S. gibt Ihnen folgende Informationen zur
Bestimmung seiner Sonstigen Einkünfte im Jahr 2025:
S. hat im Januar Aktien der Z-AG für insgesamt 12.000 € veräußert.
Diese Aktien hatte er im Oktober des vorangegangenen Jahres
erworben. Die Anschaffungskosten betrugen 10.700 €. Die
Gebühren für die Veräußerung betrugen 120 €.
Ferner hat S. im Mai einen kleinen Goldbarren für 600 € erworben.
Da der Goldpreis schnell gestiegen ist, fand er schon im Dezember
des gleichen Jahres einen Käufer für 900 €.
Wie hoch sind die Sonstigen Einkünfte im Jahr 2025?
Bei dem Verkauf von Goldbarren handelt es sich um ein privates Veräußerungsgeschäft, da die Veräußerung innerhalb der Frist erfolgt.
Veräußerungspreis 900 €
-Anschaffungskosten 600 €
-Werbungskosten 0
= Veräußerungsgewinn 300 €
Da der Gesamtgewinn im Kalendjahr weniger als 1.000 € beträgt, ist dieser steuerfrei.
Folglich betragen die Sonstigen Einkünfte 0 €
Der Gewinn aus der Veräußerung der Aktien gehört zu den Einkünften aus Kapitalvermögen
Was ist die Verlustverrechnung?
die Verrechnung von Verlusten und Erträgen miteinander
Was bezeichnet den Verlust nach § 10d EStG?
Verlust = negative Gesamtbetrag der Einkünfte eines Veranlagerungszeitraum
Was ist ein Verlustrücktrag?
Wenn ein Steuerpflichtiger in einem Jahr einen Verlust macht (z. B. weil die Ausgaben höher waren als die Einnahmen), kann dieser Verlust steuerlich verrechnet werden – entweder:
rückwirkend mit Gewinnen des Vorjahres (Verlustrücktrag) oder
zukünftig mit Gewinnen kommender Jahre (Verlustvortrag)
👉 Der Verlustrücktrag ist dabei automatisch vorgesehen (§ 10d EStG) – bis zu 1 Mio. € (bei Zusammenveranlagung: 2 Mio. €) kann man Verluste ins Vorjahr zurücktragen.
Wann ist der Verlustrücktrag möglich?
Der Verlustrücktrag ist nur auf die beiden unmittelbaren vorausgehenden Wirtschaftsjahre möglich
Auf welchen Betrag ist der Verlustrücktrag begrenzt?
Auf maximal 1.000.000 €
Warum kann der Steuerpflichtiger auf den Verlustrücktrag verzeichten?
n bestimmten Fällen kann es für den Steuerpflichtigen vorteilhafter sein, auf den Verlustrücktrag zu verzichten (was er aktiv beantragen muss), um den Verlust nur in zukünftigen Jahren (Verlustvortrag) zu nutzen.
Gründe für den Verzicht:
✅ 1. Höherer Steuersatz in Zukunft erwartet
Wenn in den nächsten Jahren höhere Gewinne oder ein höherer Steuersatz erwartet wird, ist es steuerlich sinnvoller, den Verlust dann zu verrechnen – denn so wird mehr Steuer gespart.
✅ 2. Im Vorjahr wurde keine oder nur geringe Steuer gezahlt
Wenn im Vorjahr kaum Steuer gezahlt wurde (z. B. durch andere Verluste, Freibeträge o. Ä.), lohnt sich der Rücktrag nicht, da es kaum zu einer Steuererstattung kommt.
✅ 3. Vermeidung von Rückzahlungen
Wenn ein Verlustrücktrag zu einer Steuerrückzahlung für das Vorjahr führt, die dann aber später wieder rückgängig gemacht werden müsste (z. B. bei Betriebsprüfungen), kann ein Verzicht zur Planungssicherheit beitragen.
✅ 4. Vermeidung von Erstattungszinsen oder steuerlichen Auswirkungen
Gerade bei Körperschaften oder Unternehmen kann es in bestimmten Konstellationen sinnvoll sein, Verluste gezielt zu steuern (z. B. wegen Mindestbesteuerung oder Zinsvorteilen).
Was ist ein Verlustvortrag?
Ein Verlustvortrag ist eine steuerliche Möglichkeit, Verluste, die in einem Jahr entstanden sind, in zukünftige Jahre zu übertragen, um sie dort mit späteren positiven Einkünften (Gewinnen) zu verrechnen.
👉 Er wird genutzt, wenn der Verlust nicht oder nicht vollständig durch einen Verlustrücktrag (ins Vorjahr) ausgeglichen werden konnte – oder wenn bewusst auf den Rücktrag verzichtet wurde.
Wann ist der Verlustvortrag möglich?
Der Verlustvortrag ist unbegrenzt möglich
Auf welchen Betrag ist der Verlustvortrag begrenzt?
bis maximal 1.000.000 € begrenzt, darüber hinaus bis zu 70% des 1.000.000 € übersteigenden Gesamtbetrages der EAinkünfte möglich (bei Zusmmenveranlagerung jeweils 2.000.000€)
Ein Verzicht auf den Verlustvortrag ist…
Was ist ein Härteausgleich?
Der Härteausgleich bewirkt, dass positive Nebeneinkünfte bis zu 410 € steuerfrei bleiben und darüber hinaus nur teilweise besteuert werden, um unbillige Härten zu vermeiden – daher der Name.
Was ist Veranlagung?
Veranlagung bedeutet die amtliche Festsetzung der Steuer durch das Finanzamt auf Grundlage einer Steuererklärung.
Kurz gesagt:
Veranlagung = Steuerberechnung durch das Finanzamt auf Basis deiner Angaben.
Du gibst eine Steuererklärung ab.
Das Finanzamt prüft deine Angaben (Einnahmen, Ausgaben, Werbungskosten usw.).
Es berechnet, wie viel Einkommensteuer du zahlen musst oder zurückbekommst.
Du bekommst einen Steuerbescheid, in dem die festgesetzte Steuer steht.
Welche Arten von Vernalagung gibt es?
Einzelveranlagung (§ 25 Abs. 1 EStG)
Ehegattenveranlagung (§ 26 EStG)
Zusammen- oder Einzelveranlagung
Wie erfolgt die Zusammenveranlagung?
Gemeinsames zu versteuerndes Einkommen halbieren
Für diese Hälfte die Einkommensteuer nach Absatz 1 berechnen
Die Einkommensteuer verdoppeln
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